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Als es noch Helden gab
#1
Oh schönes Preußen, hat er dich unterworfen,
durch sein Joch, der Kaiser dort.
Das Heer zersprengt, geschlagen, unbeholfen,
rührt sich der Widerstand im Krämer Forst.

Ein einzig Mann stellt sich entgegen Bonarpate,
es donnert, raucht die Eiche,
fiel ein Franzose nach dem andern hart,
„verschwinde Feind aus unserm Reiche!“

Förster Rekkin – liegt hier begraben jener Held,
ewig lebt dein Ruhm, dein Sieg,
für uns ein Freund, all’ Ehre dieser Welt,
der Hoffnung Funke aus der Büchse dich verriet.
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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Es bedanken sich: Saxorior
#2
Das oben zitierte Gedicht ist eine Ehrerbietung an einen regionalen Helden, der Anfang des 19. Jahrhunderts, in Zeiten kriegerischer Unruhen, unsere Heimat auf seine ganz eigene Art und Weise, entschlossen und mit aller Konsequenz verteidigte.

Beinahe hätte die preußische Königin Luise den selbsternannten Kaiser Napoleon in einer persönlichen Unterredung soweit gehabt, und er hätte aufgrund ihrer Intelligenz, ihres Charmes und ihres Anmuts von seinem Vorhaben, Preußen den Krieg zu erklären, abgelassen, als der König in die Audienz hineinplatzte ...

Es kam, was die Köngin verhindern wollte. Preußen konnte den Franzosen nicht standhalten und unterlag. So formierte sich vielerorts der Widerstand gegen die ungeliebten Franzosen.

Unsere Geschichte erzählt eben diese von einem Förster, der zur damaligen Zeit hier lebte und sich in einer nahen hohlen Eiche versteckte, um einzelnen oder vorüberziehenden Trupps der Franzosen aufzulauern und die verhaßten Feinde zu erschießen. Entkam einmal ein Franzose, so wußte er nie zu sagen, wer geschossen hatte. Lange Zeit trieb der Förster sein Wesen, und mancher Franzose mußte sein Leben lassen.
Doch irgendwann, als er wieder einen Franzosen niederstreckte, bemerkten nachfolgende Soldaten an der Eiche den aufsteigenden Pulverdampf bzw. sahen die Mündungsfunken vom Lauf seiner Büchse. Sie umstellten die Eiche und erschossen den Förster.

Sein Name ist damals wie heute bekannt. Der Stamm der hohlen Eiche liegt noch in der Nähe des Geschehens, aber es wurde ihm zu Ehren eine neue gepflanzt ...

Das Grab des Försters wurde lange Zeit von Vorüberziehenden nach altem Brauch geehrt, indem sie Kiefernzweige auf das Grab warfen, schreibt W. Rieckhoff 1925 in der Märkischen Heimat.

Aber auch heute noch, über 200 Jahre später, findet man gelegentlich noch Opfergaben in Form einheimischer Früchte an seiner Grabstelle ...
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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Es bedanken sich: Lohe , Saxorior
#3
Gegen Ende des Jahres 1806 begaben sich französische Truppen plündernd und brandschatzend auf ihren Weg nach Polen und Ostpreußen und kamen dabei auch durch den Krämerforst nordwestlich von Berlin. Einige Bauern versuchten Widerstand zu leisten, indem sie einzelne Franzosen überfielen und töteten. Zu der Zeit entstand die Sage vom Förster Reckin, der im Forsthaus Krämerpfuhl lebte.

Der Förster hatte (versteckt in einer hohlen Eiche an der alten Heerstraße (heute alte Poststraße), die von Berlin nach Hamburg führte) einzelnen oder in kleinen Gruppen marschierenden Franzosen aufgelauert und diese dann erschossen, sobald sie die Eiche passiert hatten. Entkam einmal ein Franzose, so wußte er nie zu sagen, wer geschossen hatte. Doch als Reckin eines Tages einen Offizier niederstreckte, bemerkten nachfolgende Soldaten den Pulverdampf, der aus einem Astloch der Eiche aufstieg, umstellten den Baum und erschossen den Förster.

Einwohner der umliegenden Dörfer begruben ihn etwa 300 Schritte von der Eiche entfernt. Heute bedeckt ein Findling mit der Aufschrift „Reckin“ diese Stelle. Es ist üblich, daß ein jeder, der an dieser Grabstelle vorbeikommt, dem Förster seine Ehrerbietung erweist.

Leider ist die ursprüngliche Eiche bei den damaligen Baumaßnahmen für die Autobahn freigesetzt worden und wurde bei einem späteren Sturm umgerissen. Naturfreunde haben eine neue Eiche gepflanzt, und ein Findling weist auf den Baum hin.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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Es bedanken sich: Saxorior
#4
Hier ein Bild von der alten Eiche bzw. dem Rest davon.
Sie liegt allerdings einige hundert Meter von ihrem einstigen Standort entfernt.

   

   

Hier die neue Eiche, die zu Ehren des Försters gepflanzt wurde.
Allerdings steht auch sie nicht an dem eigentlichen Platz.

   
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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Es bedanken sich: Paganlord , Saxorior , Fulvia , Harcos
#5
Heldentum ist heute wieder gefragt!

(20.03.12016, 20:13)Hælvard schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-49946.html#pid49946Das oben zitierte Gedicht ist eine Ehrerbietung an einen regionalen Helden, der Anfang des 19. Jahrhunderts, in Zeiten kriegerischer Unruhen, unsere Heimat auf seine ganz eigene Art und Weise, entschlossen und mit aller Konsequenz verteidigte.

Beinahe hätte die preußische Königin Luise den selbsternannten Kaiser Napoleon in einer persönlichen Unterredung soweit gehabt, und er hätte aufgrund ihrer Intelligenz, ihres Charmes und ihres Anmuts von seinem Vorhaben, Preußen den Krieg zu erklären, abgelassen, als der König in die Audienz hineinplatzte ...

Es kam, was die Köngin verhindern wollte. Preußen konnte den Franzosen nicht standhalten und unterlag. So formierte sich vielerorts der Widerstand gegen die ungeliebten Franzosen.

Unsere Geschichte erzählt eben diese von einem Förster, der zur damaligen Zeit hier lebte und sich in einer nahen hohlen Eiche versteckte, um einzelnen oder vorüberziehenden Trupps der Franzosen aufzulauern und die verhaßten Feinde zu erschießen. Entkam einmal ein Franzose, so wußte er nie zu sagen, wer geschossen hatte. Lange Zeit trieb der Förster sein Wesen, und mancher Franzose mußte sein Leben lassen.
Doch irgendwann, als er wieder einen Franzosen niederstreckte, bemerkten nachfolgende Soldaten an der Eiche den aufsteigenden Pulverdampf bzw. sahen die Mündungsfunken vom Lauf seiner Büchse. Sie umstellten die Eiche und erschossen den Förster.

Sein Name ist damals wie heute bekannt. Der Stamm der hohlen Eiche liegt noch in der Nähe des Geschehens, aber es wurde ihm zu Ehren eine neue gepflanzt ...

Das Grab des Försters wurde lange Zeit von Vorüberziehenden nach altem Brauch geehrt, indem sie Kiefernzweige auf das Grab warfen, schreibt W. Rieckhoff 1925 in der Märkischen Heimat.

Aber auch heute noch, über 200 Jahre später, findet man gelegentlich noch Opfergaben in Form einheimischer Früchte an seiner Grabstelle ...
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