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Aquila und Legionszeichen der römischen Armee
#11
Zitat:(Fulvia @ 09.03.2008 - 11:57) Soviel ich weiß, mussten die Parther die eroberten Feldzeichen dann an Kaiser Augustus zurückgeben. Etwa 50 Jahre später. Eine Frage an dich Parther: Kannst du vielleicht ein Bild von einem Parther-Krieger oder Reiter hier hereinstellen? Ich frage mich nämlich gerade, wie haben die Parther in der Schlacht überhaupt ausgesehen. Und vor allem, wie haben eure Frauen damals ausgesehen?

Grüße von Fulvia Flacca Bambula, die sich noch gut an den großen Crassus erinnern kann

Richtig die Parther haben die Kriegsbanner und alle anderen Symbole zurückgegeben. Dafür haben die Römer aber hard verhandelt und zugeständnisse gemacht. So hinterlistig und falsch wie die Römer aber damals waren kamen sie nachhause und haben es als einen römischen Sieg und eine Parthische niederlage dargestellt; skulpturen wurden geschnitzt auf denen die Parther sich vor den Römern knieten...

Hier ein paar Bilder von Parthischen Soldaten

[Bild: sassanian_01.jpg]
[Bild: parthian_sassanian_02.jpg]
[Bild: parthian_03.jpg]
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#12
Zitat:(Parther @ 09.03.2008 - 14:54) Die Römer wollten einfach die sogenannten Barbaren nicht als eine zweite Weltmacht akzeptieren was sie wohl oder übel am ende tun mussten.


Das Ende hieß "Ardaschir I". Danach hat man von den Parthern nicht mehr viel gehört.

Bis Heute.
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#13
Richtig. Aber Ardeshir war ein iranisches Ende, ein internes Ende und kein Römisches Zunge raus

Nach den Parthern hat halt eine andere iranische Dynastie der Sassaniden die Macht ergriffen. Die Parther waren halt Niederiranier, von denen sich übrigens die Sachsen getrennt haben und die Sassaniden waren Hochiranier (Perser) und sie haben die Römer sogar noch mehr in bedrängniss gebracht weil sie nicht so bescheiden waren wie die Parther die sich ausschliesslich auf die Verteidigung der eigenen Gebiete beschränkten obwohl sie einige Male die Möglichkeit hatten Rom gänzlich zu vernichten. Sie waren sehr darauf bedacht dass die Römer einfach ihre Grenzen erkannten. Die Sassaniden waren wie die Römer selbst und haben sie so behandelt wie sie andere behandelten: Sie wollten immer weiter expandieren Lächeln

Parther sind nicht ausgestorben genauso wie die Römer nicht aus der Bildfläche verschwunden sind. Sie sind halt wieder auf ihrer ursprünglichen Grösse geschrumpft. Die Römer sind einfach nur noch ein kleiner Stamm um das mittelitalienische Provinz Lazio und die Parthischen Menschen bewohnen noch immer den nordosten, norden und einige Gebiete des Zentralirans.
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#14
Obwohl ich Römerin bin, achte und ehre ich die Parther. Das sind tolle Bilder. Das obere Bild, der parthische Reiter erinnert mich an die Kostümierung der oströmischen Kriegerin (Byzanz) Mira in dem Film: "Die letzte Legion". Kennst du diesen Film, Parther? War das eine parthische Rüstung? Heißt das überhaupt "parthisch" oder wie sagt man?

Fulvia Flacca Bambula
Fulvia Flacca Bambula
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#15
Hallo Fulvia,

zu allererst möchte ich dir danken dafür dass du das parthische Volk achtest und ehrst. Das spricht nur für dich und deine Klasse. Falls ich mich in den Diskussionen etwas abfällig über die Römer geäussert habe, dann tut es mir leid obwohl ich zu dem Inhalt zu 100% stehe.

Nein liebe Fulvia ich habe den Film nicht gesehen.

Vielleicht kann ich dir sehr kurz ein bisschen was über die Parther erzählen.

Sie waren ein nordisch-arisches Volk. Eine Subgruppe der Niederiranischen Skythen oder Saken. Die Skythen waren ein grosses Volk wovon die Saken die vorfahren der Sachsen die bekanntesten waren. Eine gruppe der Saken wurde irgendwann warum auch immer ausgestossen und das waren die Parther die im osten des kaspischen Meer ihr Ursprungsgebiet hatten. Sie werden in der iranischen Geschichtsschreibung etwas stiefmütterlich behandelt aber die die sich mit der Geschichte auseinandergesetzt haben wissen um die parthischen Errungenschaften und warum sie politisch und sozial ein erfrischendes Novum waren.

Im gegensatz zu den religiös motivierten Sassaniden (sie beendeten die Parther-Dynastie) die Zarathustra verehrten und seine Lehre zu Staatsreligion erklärten, waren die Parther die liberalsten und sekulärsten iranier die jemals geherrscht hatten. Sie vertrieben die griechischen Seleukiden und somit war der Iran wieder in iranischer Hand. Sie waren aber damals schon sehr liberal. Sie haben zwar dafür gesorgt dass die Iranische Sprache wieder zur hauptsprache wurde, aber sie haben das gute an der hellenistischen Kultur behalten und haben die griechen die im Iran lebten gänzlich in Ruhe gelassen. Im Iran gibt es aus der Zeit der Seleukiden viele griechischstämmige Menschen die es teilweise schon selbst nicht mehr wissen.

Jedenfalls haben die Parther ein föderales System entwickelt in dem der König keine direkte Armee zu unterhalten hatte! Der König konnte sich auf dem mächtigen Landadel verlassen die wann immer es nötig war ihre Soldaten und Leibeigene dem König zur Verfügung stellten. Damit wäre die parthische Armee auch nicht geschlagen selbst wenn der König getötet werden konnte!! Für damalige Zeit war das ein Novum, die Römer konnten nicht glauben dass diese Strukturen funktionieren würden. Nach dem Krieg hatte das Königshaus ausser einer gewissen Anzahl von Leibgarden kein Armee zu unterhalten und zu bezahlen. Nach dem Krieg gingen die Soldaten zu ihren Landherren und damit hatte es sich. Die Landherren wurden natürlich vom König reich und mit ländereien beschenkt. Das keiner auf die Idee kam dem König nahe zu treten hatte etwas damit zutun dass der König immer aus den zwei grössten Landadelfamilien stammte. Die verwaltung eines so grossen und mächtigen Landes war für die damalige Zeit eine immense Leistung.

Die Parther waren wohl und das ist sogar aus römischen Quellen zu lesen die besten Reiter und Bogenschützen ihrer Zeit. In der liste der berühmtesten Kriegstechniken und taktiken steht der "Parthische Schuss" ganz oben. Die Parther hatten Reiterdivisionen die ausschliesslich nur Bogen und Pfeile dabei hatten. Sie griffen die statischen Formationen der Fusssoldaten an und bedeckten sie mit Pfeilen, ritten wieder zurück und kamen mit neuen Feilen wieder, immer hin un her. Irgendwann verliessen die genervten Gegner ihre Formationen und versuchten diese Reiter zu verfolgen und sie gaben ihnen auch das Gefühl als würden sie fliehen, jedoch drehten sie sich um, und schossen ihre Pfeile auf die Gegner die nun keine Deckung mehr hatten und dachten die Parther würden fliehen. In dem Moment griffen meistens die Vollbepanzerten Pferde und Lanzenreiter ein und mischten das demoralisierte und unorganisierte Fussvolk in der Regel ziemlich derbe auf.
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#16
@topic

Das mit den Sonnen oder besser Verdiensten wusste ich auch noch nicht!


@Parther

Ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber was macht das Parthische Volk besser als andere?
Sollte man nicht nach den einzelnen Menschen beurteilen?
Zumal auch lustig ist, dass du einmal sagst, dass die Römer falsch wären und die Parther aber in gleichem Zug, wie anderer Stelle erwähnt, eine römische Legion aus dem Hinterhalt vernichtet hat...

Ich finde diese subjektive Beurteilung (gute Römer, schlechte Römer, gute Parther, schlechte Parther) immer etwas...naja...kurz gedacht...und pauschal...

Allse Seiten heute wie damals versuchen sich in das beste Licht zurücken! Das ist eben Polititk. Es ist ja durchaus nachvollziehbar, warum die "Römer", es war wohl eher der Heerführer der Legionen an der Ostgrenze, sich als Sieger dargestellt haben.

Zu mal ich gerne die Quelle deiner Bilder wissen würde!Lächeln
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#17
Lieber Robert allmählich wird es ein bisschen lustig.

Nichts. Ich habe einige züge der parthischen Geschichte dargelet, ihre Militärtaktiten etwas erläutert und ganz kurz die gesellschaftliche Strukturen erklärt. Das wars. Es steht dir frei wie du das nun interpretierst.

Bezüglich der Fotos; wenn du schon unterschwellig die Glaubwürdigkeit meiner Bilder in Frage stellst dann möchte ich dir die Arbeit nicht wegnehmen. Gehe und find es heraus. Es ist ganz einfach, gib in Google die Wörter "parthian" und "cataphracts" an und klick auf Bildersuche. Ich denke da solltest du all diese Bilder zu sehen bekommen.
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#18
Als erstes verbeuge ich mich vor Parther wegen seinem ausführlichen Wissen über eine derart alte Kultur, bzw. seine Gedult sich alle Informationen zu holen und zu verarbeiten Blinzeln
Desweiteren möchte ich sagen, dass mir die von dir bereits geschilderte Kampftechnik der Parther irgendwie bekannt vorkommt. Ein solches Vorgehen kennt man glaube ich besonders aus mittelalterlichen Schilderungen über die Kriegsführung der Völker Vorderasiens. Ist soetwas nicht sogar allgemein üblich für Kämpfer aus Wüste oder Steppe? Ich denke dass eigendlich fast alle Bewohner solch endloser Landschaften große Reiter und Bogenschützen waren, ganz einfach weil es die Situation erfordert. Und die, die den Europäern die meisten Probleme machten waren eben die bekanntesten.
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#19
Bin beeindruckt, welch historisches Wissen hier teils herrscht, während ich diesbezüglich doch einiges an Nachholbedarf habe.

Jedoch wundert mich eines: heidnischer Grundgedanken ist das Leben im höchstmöglichen Einklang mit der Natur inclusive all ihrer Lebewesen, sowie eher ein Abwenden von menschlichen Schwächen, von den "Zivilisations-Krankheiten" der Macht-Gier, Gier und Neid ansich, Ego-Trips, Emotionen.......

Warum distanziert man sich dann nicht auch von der menschlichen Schwäche der Kriegsführung, statt drüber zu diskuttieren, ob nun Parther oder Römer oder sonstige die 'Verlogeneren' und 'Arroganteren' waren?! Hier gibt es kaum eine objektive Betrachtung, sondern nur subjektive. Die Geschichtsskripte sind von Menschen geschrieben!

Aber wie ist solch Diskussion (abgesehen von reiner Weitergabe historischen Wissens), ob nun Parther oder Römer die besseren/faireren/fortschrittlicheren Krieger waren, mit der hier probagierten Denkweise vereinbar? Diese 'verteidigten' künstlichen Landesgrenzen sind primitiv-menschliches Produkt. Religionen sind menschliches Macht-Gehabe. Individuen zum Zwecke solcher Machtdemonstration aufeinander los zu hetzen ist eine der größten Schwächen der Menschheit; und sollte nicht einmal der Rede wert sein - vor allem keiner Diskussion, wer der 'bessere' war. Oder wurde jemals Rücksicht auf Natur und Tiere hierbei genommen? Solche Kriege sind damals schon Schritte der Menschheit gen Untergang gewesen und sind es heute noch. Da ändern auch schöne Rüstungen, schöne Bilder und Geschichten nichts dran.

Sollten sich Heiden nicht von solchem Abschlachten distanzieren???
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#20
anicca schrieb:Bin beeindruckt, welch historisches Wissen hier teils herrscht, während ich diesbezüglich doch einiges an Nachholbedarf habe.

Ja, das kommt mir bekannt vor.

anicca schrieb:Jedoch wundert mich eines: heidnischer Grundgedanken ist das Leben im höchstmöglichen Einklang mit der Natur inclusive all ihrer Lebewesen, sowie eher ein Abwenden von menschlichen Schwächen, von den "Zivilisations-Krankheiten" der Macht-Gier, Gier und Neid ansich, Ego-Trips, Emotionen.......

Ja, dem ist auch so (meiner Ansicht nach).

anicca schrieb:Warum distanziert man sich dann nicht auch von der menschlichen Schwäche der Kriegsführung, statt drüber zu diskuttieren, ob nun Parther oder Römer oder sonstige die 'Verlogeneren' und 'Arroganteren' waren?!

Hmm, jetzt wird es schon schwieriger. Ist Kriegsführung rein menschlich? Wie war das mit den Bienen? (Nein, ich meine jetzt nicht die Aufklärungssache)

Zur Erinnerung: Es ist (unter anderem) das Chr*stentum, das den Menschen einIMPfen will, dass man gefälligst brav sein Leid zu erdulden hat. Ich für meinen Teil halte keine andere Backe hin, wenn einer draufschlägt.

Es ist doch so: Der Agressor ist derjenige welche, der die Neutralität verletzt! Es ist das gute Recht des Angegriffenen, mit gleicher Härte zurückzuschlagen. Das dient doch sogar dem schnellstmöglichen Wiederherstellen des Gleichgewichtes.

anicca schrieb:Aber wie ist solch Diskussion (abgesehen von reiner Weitergabe historischen Wissens), ob nun Parther oder Römer die besseren/faireren/fortschrittlicheren Krieger waren, mit der hier probagierten Denkweise vereinbar?

Es geht ja nicht jedem hier um die von dir kritisierten Punkte - das scheint nur deine (ebenfalls subjektive) Wahrnehmung dir so vorzumachen.

anicca schrieb:Diese 'verteidigten' künstlichen Landesgrenzen sind primitiv-menschliches Produkt.

Wie so vieles ein Produkt der Überbevölkerung - kannst du hier an einigen Stellen genauso nachlesen.

anicca schrieb:Sollten sich Heiden nicht von solchem Abschlachten distanzieren???

Ich persönlich distanziere mich genauso von sinnlosem Abschlachten wie von der These, man müsste sich alles gefallen lassen. Kampf bzw. Krieg = letztes Mittel der Gegenwehr (nachdem jemand anderes angegriffen hatte).

Schöne Grüße

Glückskind
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