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Pestizid-Neuigkeiten
#21
Zitat:Massenware Zimmerpflanzen : Grün, günstig, giftig

von Judith Paland und Hilmer Rolff  Datum: 10.07.2022 14:24 Uhr

Der Run auf exotische Zimmerpflanzen hat fatale Auswirkungen auf Menschen und Umwelt. Denn das schicke Grün wird im globalen Süden mit massivem Einsatz von Pestiziden produziert.

Verbraucher und Verbraucherinnen fordern einwandfreie Ware: Zimmerpflanzen mit sattem Grün und intakten Blättern. Das erreichen die Züchter in den Ländern des globalen Südens durch den Einsatz von Pestiziden.

Der Gebrauch von Pestiziden wächst kontinuierlich. Heute werden weltweit rund vier Millionen Tonnen Pestizide jährlich auf landwirtschaftlichen Anbauflächen verteilt. Dabei erzielen die Hersteller ein Drittel ihrer Umsätze mit Wirkstoffen, die in der EU längst verboten sind, da sie von der WHO oder dem PAN (pesticide action network) als hochgradig schädigend für Menschen und Umwelt eingestuft wurden.

Trotz dieses Verbots in der EU, dürfen die Wirkstoffe jedoch weiter produziert und exportiert werden. Einer dieser gefährlichen Wirkstoffe ist die Chemikalie Propineb. Costa Rica ist ein wichtiger Exporteur von Zimmerpflanzen. Dort gehört der Wirkstoff zu den meistgenutzten Pestiziden im Zierpflanzenbau.

Propineb ist in Fungiziden enthalten und soll die Pflanzen vor gefährlichen Pilzen schützen. Denn durch das Abschneiden von Stecklingen wird die Zimmerpflanze besonders anfällig für Krankheiten. Die Farmer versuchen ihre Pflanzen mit der Chemikalie zu schützen, um Ernteausfälle zu verhindern und die hohe Nachfrage nach perfekten Zimmerpflanzen in den Abnehmerländern zu befriedigen.

Bei ungeschützten Menschen verursacht Propineb Hautveränderung und Lungenkrankheiten und gilt als krebserregend. Im schlimmsten Fall enden diese Vergiftungen sogar tödlich.

https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/planet-e-zimmerpflanzen-giftig-100.html
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#22
Zitat:Bundesregierung will Exportverbot für gesundheitsschädliche Pestizide

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) bereitet ein Exportverbot für bestimmte gesundheitsschädliche Pflanzenschutzmittel vor, die in Deutschland produziert werden, aber in der EU nicht eingesetzt werden dürfen. Ein Referentenentwurf soll bis Ende des Jahres vorliegen.

Mit dem Ausfuhrverbot sollen Doppelstandards im Pestizidhandel abgeschafft werden, die dadurch entstehen, dass bestimmte Pestizide hierzulande nicht eingesetzt werden dürfen, aber in Drittstaaten – überwiegend im globalen Süden – legal verkauft werden. Das BMEL bezeichnet den geplanten Exportstopp als „einen wichtigen Beitrag zum Schutz von Kleinbäuerinnen und -bauern insbesondere im globalen Süden und für faire Wettbewerbsbedingungen für die deutsche Landwirtschaft.“

https://biohandel.de/markt-branche/bundesregierung-will-exportverbot-f%C3%BCr-gesundheitssch%C3%A4dliche-pestizide

Warum dürfen verbotene Pflanzenschutzmittel in Deutschland produziert werden? Drogen sind auch verboten, und deren Herstellung ist kriminell ...


Zitat:Laut des aktuellen Pestizidatlas erleiden jedes Jahr rund 385 Millionen Menschen Pestizidvergiftungen. Betroffen sind demnach vor allem Landarbeiter im globalen Süden. Dorthin verkaufen die großen Pestizidhersteller Bayer, BASF, Corteva und Syngenta auch Wirkstoffe, die in Europa wegen ihrer Gefährlichkeit längst verboten sind.
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#23
Zitat:Glyphosat: Verlängerung in Sicht – für ein Jahr

Die Europäische Kommission will die am 15. Dezember 2022 auslaufende Zulassung des Pflanzenschutzmittelwirkstoffs Glyphosat zunächst um genau ein Jahr verlängern. Über den Vorschlag werden die Mitgliedstaaten im Ständigen Ausschuss für Pflanzen, Tiere, Lebensmittel und Futtermittel (SCoPAFF) am Donnerstag oder Freitag kommender Woche (13.10./14.10.) zu befinden haben.

Der vor kurzem vorgelegte Entwurf basiert auf aktuellen Zulassungskriterien. Die Kommission will den Prüfbehörden „ausreichend Zeit“ für eine Neubewertung geben.

Deutschlands Agrarminister Cem Özdemir hatte indes vor kurzem im Bundestag klargestellt, „in jedem Fall Glyphosat ab 1. Januar 2024“ in Deutschland zu verbieten. Derzeit prüft der Bund, ob dies EU-rechtlich möglich ist.

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) hatten bereits im Mai dieses Jahres mitgeteilt, dass sie erst im Juli 2023 in der Lage seien, eine finale Stellungnahme an die Mitgliedstaaten und die EU-Kommission zu übermitteln.

Ursprünglich war eine Präsentation der Ergebnisse einer Neubewertung spätestens im Herbst dieses Jahres anvisiert worden. Diese Frist sei aufgrund der umfangreichen Rückmeldungen im Bewertungsprozess nicht einzuhalten, so die damalige Erklärung der EFSA und der ECHA.

https://www.agrarheute.com/pflanze/glyphosat-verlaengerung-sicht-fuer-jahr-598750
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#24
Nun ist es soweit. Da sich die einzelnden Länder sich nicht einigen konnten, hat die EU-Kommission sich einfach für eine Verlängerung der Zulassung für Glyphosat entschieden.

   

Eine Untersuchung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) hat jüngst keine inakzeptablen Gefahren gesehen, aber auf Datenlücken in mehreren Bereichen hingewiesen.
Die eigene Disziplin, sich zu einer Tat zu zwingen und
einen Gedanken nicht zu denken, ist eine Notwendigkeit.
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#25
Klagewelle gegen Bayer-Konzern: Krebs durch Pestizide?

https://www.msn.com/de-de/gesundheit/medizinisch/klagewelle-gegen-bayer-konzern-krebs-durch-pestizide/ar-AA1jPBcU?ocid=entnewsntp&cvid=3d19018b3ce64e69906696069762f53c&ei=234


Der erste Teil des Artikels beschreibt eine Studie, die von der Unsiversität von Illinois in Brasilien durchgeführt wurde. Hier ist der Sojaanbau stark angestiegen, und es werden dort auch weiterhin die giftigsten Pestizide mit eingesetzt. Beim Sojaanbau hauptsächlich Glyphosat. Ergebnis: Die Krebsrate als auch chronische Krankheiten sind in den Gebieten angestiegen.

Die Studie wurde in PNAS veröffentlicht, einem Magazin, welches in der Welt der Wissenschaften recht renommiert ist.

Im Artikel wird die Studie durch deutsche Wissenschaftler kritisiert. Wenn ich mich aus meiner Studienzeit noch daran erinnere, war das Magazin aber recht kritisch mit Statistiken und hat auch, bevor sie etwas veröffentlicht haben, einige Nachbesserungen/Versuche noch nachgefordert. Und die potentiellen Artikel werden hier auch von kompetenten Kollegen aus demselben Wissenschaftsbereich überprüft. Deswegen könnte man sich auch fragen, was haben die deustchen Wissenschaftler davon, den Artikel so zu kritisieren?

Der letzte Teil des Artikels handelt von einer Klage gegen Bayer in den USA, in der unter anderem ein Landwirt 25 Mio. Dollar Schadensersatz und 150 Mio Dollar Strafschadensersatz zugesprochen bekommen hat. Bayer hat sich für ähnliche Verfahren in den USA 6,4 Mrd. Dollar zur Seite gelegt.

Und den Einsatz des Mittels verlängert die EU bei uns! Tdown Vogel
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#26
Soviel zum Thema: man hätte bei Glyphosat keine inakzeptablen Gefahren gesehen

Bayer zu 1,5 Milliarden Dollar Schadensersatz verurteilt

Ein Geschworenengericht in Jefferson City im US-Bundesstaat Missouri hat die Bayer-Tochter Monsanto zur Zahlung von mehr als 1,5 Milliarden Dollar Schadensersatz an drei Kläger verurteilt. Die Kläger führen ihre Krebserkrankung auf die jahrelange Verwendung des umstrittenen Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat zurück. Der Leverkusener Chemie- und Pharmakonzern kündigte an, das Urteil anzufechten.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/glyphosat-bayer-zu-1-5-milliarden-dollar-schadensersatz-iverurteilt-a-8b60be8c-5748-4e33-a306-1dde7ea1b2fc
Tue was immer ich will!
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#27
Hahaha, die hatten glaube ich 1 Mrd. für alle Klagen in US zusammen geplant für die ganzen Jahre! Wenn es schon bei den ersten 3 so ausgeht ---> Absturz!
Wobei ich denke, dass die ganz ungezügelt reinhauen, weil die genau wissen, daß es "nur ein deutsches Unternehmen" ist!
Erst wissen, dann denken. Erst denken, dann reden.
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#28
   
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#29
Zitat:Zu giftig für Europa, gut genug für den Rest der Welt
Lebensgefährlich und EU-weit verboten: Mit solchen Pestiziden verdienen Bayer und BASF im Ausland Millionen

Es gibt Pestizide, die so gefährlich sind, dass sie in der Europäischen Union verboten sind. Wirkstoffe mit Namen wie Cyanamid, Carbendazim oder Fipronil zählen dazu. Cyanamid schädigt die Gesundheit und führt zu Vergiftungen bei Bäuerinnen und Bauern. Carbendazim schädigt die Fruchtbarkeit von Menschen, Fipronil wiederum ist hochgiftig für Bienen und andere bestäubende Insekten. Doch für die meisten Länder Afrikas, Lateinamerikas und Asiens sind sie offenbar gut genug. Als würden die Stoffe außerhalb Europas anders wirken, werden sie weiterhin verwendet. Der Grund: Es gibt in vielen Ländern keine – oder nur eine rudimentäre – Chemikalienregulierung.

Davon profitieren die größten Pestizidhersteller, darunter die deutschen Konzerne Bayer und BASF. Sie investieren zunehmend in die landwirtschaftlichen Märkte im Globalen Süden. In den vergangenen 30 Jahren haben sich die Umsätze europäischer Pestizidexporte auf 15,3 Milliarden Euro fast verfünffacht. Und die Gruppe der hochgefährlichen Chemikalien ist für die Konzerne ein wichtiger Wachstumstreiber: In Brasilien machen sie inzwischen knapp 50 Prozent ihrer Umsätze mit den Pestiziden, in Indien sogar 59 Prozent. In Deutschland selbst liegt dieser Anteil bei nur 12 Prozent.

Die Folgen sind oft tödlich: Jedes Jahr vergiften sich fast 400 Millionen Landwirte und Landarbeiterinnen durch Pestizide. Rund 11.000 Menschen sterben weltweit an den Folgen (BMC Public Health: Boedeker et al., 2020). In Indien könnten hochgiftige Pestizide die zweithäufigste Todesursache nach Verkehrsunfällen sein. Doch nicht nur außerhalb Europas sind die Chemikalien ein Problem. Die Rückstände vieler Gifte kommen mit importierten Früchten auch zurück nach Deutschland: Jede zweite Papaya, Melone und Mango aus Brasilien ist einer Greenpeace-Analyse zufolge mit in der EU verbotenen Pestiziden belastet. 

https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2023-09/globale-chemikalien-konferenz-bonn-eu-export-verbot


Standorte BASF

   
https://eu-browse.startpage.com/av/anon-image?piurl=https%3A%2F%2Fbericht.basf.com%2F2017%2Fde%2Fbilder%2Fimg%2F021a_nochart_de.png&sp=1701726092T0cd78037a4ec4ab7d7c8787144cc07ae6ba167842b2c8f6fc5bd76f3d043f3ea


Umsatzbericht BASF 2020:

Zitat:Der Umsatz lag 2020 mit 59.149 Millionen € auf dem Niveau von 2019
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#30
Zitat: In Indien könnten hochgiftige Pestizide die zweithäufigste Todesursache nach Verkehrsunfällen sein.

-> Das ist so menschenverachtend, einfach unglaublich! Dazu kommen ja noch die ganzen Selbstmorde der indischen Bauern wegen der Gen-Saatgut-Falle.
Erst wissen, dann denken. Erst denken, dann reden.
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