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Triglaf/Triglaw
#1
Zitat:Aus Wikipedia:

Triglaw, auch Triglav, Triglaf oder der Dreiköpfige genannt, ist ein slawischer Kriegs- und Stammesgott, welcher von den Pomoranen besonders in Wollin und Stettin, später auch in Brandenburg verehrt wurde. Über den Kult des Triglaw berichten vor allem drei Biographien des Bischofs Otto von Bamberg, der in den Jahren 1124 und 1128 zwei Missionsreisen in das Gebiet der Pomoranen unternahm. In der älteren Literatur wurde Triglaw auch als weibliche Gottheit dargestellt.

Natürlich ist Triglaf kein Kriegsgott des Pommernvolkes. Triglaf ist eine vermännlichte Form der dreifältigen Göttin. Wir kennen solches Vorgehen aus Ägypten: spätere Pharaonen haben frühere weibliche Pharaonen nachträglich zu Männern gemacht und sogar deren Statuen verändert (Brüste abgehackt) und ähnliches.

Identisch hat man es hier getan, als die spätheidnische patriarchale Kultur eine ursprünglich weibliche Gottheit in einen dreifältigen Mann verwandelt hat. Das übernahm dann auch die Kirche (noch später) und hat es als Dreifaltigkeit weiterverwendet. Wir haben uns in Kolberg über Triglaf unterhalten, sicherlich erinnert man sich noch daran.


   
Deshalb möchte ich die Bildunterschrift von: freundlich, neutral, grimmig gern ändern. Man sehe sich nur die Form des Mundes an.

Fruchtbar (Vater bzw. Mutter), Totengott bzw. Schnitterin und Krieger bzw. Schwanenjungfrau.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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Es bedanken sich: Cnejna , Alva
#2
Zitat:Über den Kult des Triglaw berichten vor allem drei Biographien des Bischofs Otto von Bamberg, der in den Jahren 1124 und 1128 zwei Missionsreisen in das Gebiet der Pomoranen unternahm.

Es gilt, besser Vorsicht walten zu lassen bei diesen sogenannten "Biographen"! Deren Zugehörigkeit zur Kirche verbietet ihnen, von Beginn an eine neutrale und somit korrekte Berichterstattung für die Nachwelt!

Wo man den Menschen ihre Götter, Bräuche und Symbole nicht nehmen konnte, wurden sie vorsätzlich pervertiert. Ähnliches ist ja auch vom Keltenkreuz bekannt, das nach der Ch***ianisierung plötzlich ein Kirchenkreuz statt ein Rechtkreuz innehatte!
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Es bedanken sich: Alva
#3
Die Stadt Stettin hat eine lange Geschichte. Bevor es eine Burg gab, war der erhöhte Hügel am Ufer des Flusses Oder der Ort eines herrlichen Tempels für den höchsten heidnischen G*tt Triglaw.

Nach Ebo von Michelsberg, dem mittelalterlichen Biographen des Bischofs Otto von Bamberg, gab es in Stettin drei heilige Hügel mit jeweils eigenem Triglaw-Tempel. Der höchste, auf dem heutigen Burghügel gelegene, war der Ort, an dem das wichtigste Vorbild gefunden wurde.

Die dreiköpfige Statue hatte Augen und Lippen, die mit Gold bedeckt waren. Die drei Köpfe der Gottheit waren mit einer dreifachen Tiara bedeckt, von der ein Schleier zum Göttermund hing. Die Heiden der Lausitzer Kultur glaubten, der Schleier bedeckte die Gesichter der Götter, damit sie ihre Sünden nicht sehen konnten.

Anmerkung: Daß Triglaw mit einer Tiara auf dem Kopf und einem Schleier vor dem Gesicht dargestellt wurde, erinnert mehr an chr. Symbole und "Wertvorstellungen", die hier hineininterpretiert werden, um so eine Umprogrammierung der damaligen Menschen in die Wege zu leiten, denn alle Abbildungen, die ich von Triglaw finden konnte, hatten kein verhülltes Gesicht und auch keine Tiara.


Neben dem Tempel auf dem Schloßberg gab es noch einen Tempel, an dem die Kirche von St. Peter und Paul heute steht. Die Bedeutung dieses Tempels war die dortige Heilige Eiche. Die Lausitzer würden Opfer von Ziegen und Hähnen unter der heiligen Eiche anbieten, um Perun, den Donnergott, zu befriedigen.

Anmerkung: Hier wie überall hat die Kirche nicht aus Zufall ihre Gemäuer auf alte heidnische Stätten erbaut.


Die Lage des dritten Tempels ist heute nicht genau bekannt, obwohl man annimmt, daß er östlich des Tempels der heiligen Eiche liegt. Dieser Tempel soll das Orakel von Triglaw in Form eines schwarzen Pferdes unterbringen.

Als Bischof Otto von Bamberg im Jahre 1124 von König Bolesław III. Wrymouth Stettin zum Chr***entum entsandte, zerstörte und plünderte er alle drei Tempel. Er enthauptete das glorreiche Vorbild, zerhackte die heilige Eiche, verkaufte das Orakelpferd und sagte den Lausern, es wäre besser, einen Wagen zu ziehen, als Vorhersagen zu machen. Als nächstes baute Bischof Otto aus Bamberg drei Kirchen auf die alten Tempel, St. Otto, St. Peter und Paul (wie schon erwähnt) und St. Wojciech. Er nahm das Abbild des Triglaw mit nach Rom als Trophäe, um dem Papst zu zeigen, daß es ihm gelungen sei, die baltischen Slawen zu chr***ianisieren.

Der Triglaw-Tempel von damals wird wie folgt beschrieben:
Dieser Tempel war gebaut mit erstaunlicher Ehrfurcht und Geschick. Seine Außenseite wurde mit Skulpturen verziert, die von den Wänden vorstehen; es gab etliche Abbildungen von Menschen, Vögeln und wilden Tieren. Ihre Merkmale wurden so genau dargestellt, daß sie zu leben und zu atmen schienen.


   

Es kann sein, daß auf der Ostseeinsel Wollin heute wieder eine Triglaw-Statue steht.

Von Albrecht dem Bären ist folgender Ausspruch bekannt, als er im heutigen Berlin einen Triglaw-Tempel betrat und anschließend zerstörte: “Ein Bärlyn (Bärlein) will ich in den Sumpf da setzen; das soll die Wenden zusammentatzen, daß kein Chr*st mehr zu brennen braucht!”
Erstaunt sah der Wende ihn an: “Du sprichst stolze Worte voll Herrengeist! Wer bist du?” “Kennst du mich nicht? Ich bin Albrecht, den sie den Bären nennen – mein Bärlyn soll im Wendenlande herrschen und seine Tatzen weit auf Sumpf und Sand pranken!”

Und so entstand neben dem wendischen Cölln das deutsche Bärlyn, und dort, wo der Tempel des dreiköpfigen Triglaw auf einem Sandhügel aufragte, wurde die Petrikirche erbaut.

In Berlin gibt es heute noch eine Triglawbrücke.

   

   
Hessenwinkel - Triglaw-Brücke
"1912/1913 entstand die Triglaw-Brücke, die die Insel südlich der seit 1879 „neuen Spree“ mit Hessenwinkel verband".
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Es bedanken sich: Alva
#4
Triglaw in Brandenburg

Mit der Chr*stianisierung der Mark Brandenburg wurde das Triglaw-Heiligtum auf dem Harlungerberg, dem heutigen Marienberg in der Stadt Brandenburg, vom Neubau der viertürmigen Marienkirche verdrängt. In diesem sakralen Bauwerk, das 1722 auf Befehl des Königs Friedrich Wilhelm I. von Preußen niedergelegt wurde (entgegen dem Willen des Stadtrates von Brandenburg, wurde das Bauwerk abgetragen, denn man brauchte die Steine für andere Bauten in Potsdam; zudem wurde so der Selbstbedienung durch die Bevölkerung Einhalt geboten, die sich mit Baumaterial eindeckte), soll bis in das 16. Jh. hinein die Triglaw-Statue Brandenburgs aufbewahrt worden sein. Zeitgenössischen Chronisten zufolge wurde sie, wie der Brandenburger Stadthistoriker Tschirch berichtet, 1526 an den dänischen König Chr*stian II. verschenkt. Neuere Nachforschungen führten jedoch noch zu keinen konkreten Anhaltspunkten zum Verbleib der kulturhistorisch bedeutenden Götterfigur.
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Es bedanken sich: huginn
#5
Zu Wollin bei Swinemünde habe ich noch folgendes finden können:

   
Diese Statue von Triglaw steht auf Wollin. Das Bild wurde 2009 aufgenommen.
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Es bedanken sich: huginn , Alva
#6
Der Triglav: Der höchste Berg Sloweniens

   

Triglav bedeutet soviel wie "Dreikopf" oder "Dreihaupt". Einer Legende nach thronte die dreiköpfige ostgermanische Gottheit "Triglaw" auf dem Berg.

Anmerkung:
Aber auch das versucht man heute vielerorts zu negieren. Dabei erkennt man schon an der Hauptstadt Sloweniens, Ljubljana, daß hier die ostgermanischen Götter eine hohe Relevanz besaßen/besitzen.



Auch in der Flagge Sloweniens und im Wappen findet sich der Triglav wieder.

   


Das heidnische Mädchen & das Fenster des Prisank

Der Triglav hat einiges zu bieten. Ein besonderer Aussichtspunkt blickt auf das "Ajdovska deklica – das heidnische Mädchen", ein steinernes Gesicht in der Nordwand des Prisank-Berges.

   

Der Prisank hat zudem einen weiteren Höhepunkt, das Fenster des Prisank, das sich am Rand der Nordwand befindet. Ein Loch im Gestein, 40 m breit und 80 m hoch. Es gibt bestimmt die ein oder andere Sage dazu, ähnlich der Schlafenden Hexe, wenn zur Sonnenwende die Sonne ihre Strahlen durch das Loch wirft, sofern sie das tut ... 

   

   

Offiziell kann man nachlesen, daß das Loch durch einen Einbruch entstanden ist, der sich durch Verwitterung zur jetzigen Öffnung vergrößert hat.

Anmerkung: Aus Sicht der Wissenschaft zumindest.
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#7
Die Julischen Alpen stecken voller Sagen. Das heidnische Mädchen ist eine davon. Lustigerweise bin ich vor ein oder zwei Monaten auch darauf gestoßen, was für ein Zufall. Lächeln

Soweit ich das verstanden habe, soll das heidnische Mädchen eine der drei weißen (weisen) Frauen, die Rojenice/Sudičky, drei Schicksalsgöttinnen, gewesen sein, eventuell auch eine ihrer Priesterinnen. Diese Frauen lebten einst am Triglav in einem grünen Garten und verehrten den Zlatorog, einen weißen Ziegenbock mit goldenen Hörnern. Das Mädchen sagte den Tod des Zlatorog durch einen Jäger voraus und wurde - so wird es heute erzählt - von den anderen Frauen dafür bestraft und in Stein verwandelt.


   

   

Der Zlatorog
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#8
Der Käpt'n spricht über Triglaw und seinen Heimatfluß!

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#9
Von Ahlbeck nach Swinemünde ist es nur ein Katzensprung. Und so dachten wir, wir schauen mal, ob wir zur Insel Wollin kommen, um dort die Triglaw-Statue zu finden.

Man erreicht die Insel Wollin ausschließlich mit der Fähre, und als wir nun in Swinemünde auf dieselbe fahren wollten, kam ein Pole angerannt, der uns mitteilte, daß diese Fähre nur für Polen sei. Er meinte noch, 7 km in Richtung Süden wäre eine zweite Fähre. Karsibor, Karsibor, sagte er wiederholend. Die Fähre haben wir dann auch gefunden, zumindest haben wir uns mitten im Wald auf der Straße in eine Autoschlange eingereiht und eine ganze Stunde gewartet, bis wir endlich (kostenlos) tatsächlich auf die Fähre fahren konnten, um nach Wollin überzusetzen. Die Beschilderung in PL ist nicht so hinreichend wie hier in D.

   
Kaseburg: Der rote Kreis markiert die Fähre, die auch Deutsche übersetzt.

Die Fährfahrt dauerte ca. 10 min. Und los ging es auf einer gut ausgebauten Straße (93) Richtung Stettin. Nach ca. 20 km erreichten wir die Ortschaft Wollin und fuhren von der Schnellstraße herunter in den Ort.

   
Wollin begrüßt seine Gäste

Im Ort selbst sahen wir dann einen bunten Runenstein und ein altes Holzboot + Steinwurfanlage, was uns natürlich zum Anhalten bewegte.

   

Der Stein selbst ist leider dem Chr*stenwikinger Harald Blauzahn gewidmet. Dazu aber in einem anderen Beitrag vielleicht mehr, denn hier geht es um Triglaw und nicht um diesen Verräter Blauzahn!


Wir fragten an unserem Parkplatz einen jungen "Einheimischen", der mit seiner Freundin in einem Auto saß. Wir zeigten ihm das Bild der Triglaw-Statue, und er wies sofort mit der Hand entlang des Flusses (Dievenow). Bereitwillig holte er sein Telefon heraus, öffnete die Landkarte und beschrieb uns so bildlich den Weg. "Eine viertel Stunde zu Fuß", meinte er auf englisch. "In einem Park auf einem Hügel! Man sieht es dann schon."
Also liefen wir entlang der Straße immer neben dem Fluß her. Auf der Straße fanden sich alle hundert Meter die auf dem Bild abgebildeten Markierungen. Ein Wikingerhelm in roter Farbe. Dazu waren teils mit gelber Kreide auf den Asphalt gemalte Pfeile. Ich kam nicht umhin, an die Tyr-Rune zu denken ...

   
Markierung auf der Straße

   
Drei Wikingerhelme, das mußte also der Eingang in den Park mit der Statue sein!

   
Die Treppe, die zur Statue hinaufführt

   
Und hier ist sie nun in voller Höhe. Nebenher finden Bauarbeiten statt. Man darf gespannt sein, was dort entsteht.


Und natürlich war der Käpt'n mit von der Partie!

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#10
16. Lenz 12023, wieder besuchen wir Triglaw in Wollin.

Diesmal haben wir Photos von den drei Gesichtern gemacht, um hier Unterschiede festzustellen, denn schließlich geht Triglaw ja auf Trigla zurück, also auf die dreifältige Göttin. Dementsprechend unterschiedlich sollte die Darstellung der Gesichter sein. Das ist sie auch.

Ich würde meinen:

   
Diese Darstellung zeigt den jungen Mann, die Zukunft, ursprünglich in der matriarchalen Form die Norne Skuld.

   
Diese Darstellung zeigt den Mann im mittleren Alter, also die Gegenwart, ursprünglich die Norne Verdandi.

   
Diese Darstellung zeigt den alten Mann, die Vergangenheit, ursprünglich die Norne Urd.
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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