Tal der weisen Narren

Normale Version: Die Wächter des Gartens
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Wie jedes Jahr, konnte ich in meinem Garten Hornissen beobachten.
Beeindruckend lautstark zieht so ein Insekt über unsere Köpfe hinweg.
Erst dachte ich im Schuppen wollen Wespen ihr Nest bauen, wie so oft,
aber nach genauerem Hinsehen waren es doch ganz schön große Wespen.
Mit etwas Stolz möchte ich Euch endlich ein paar Fotos vom Hornissennest präsentieren:

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Die blaue Müllschippe soll den herabfallenden Dreck von meiner darunter hängenden Regenjacke fernhalten.
Sie dient hier auch als Größenvergleich. Es ist ein ziemlich kleines Nest von ungefähr 11cm Durchmesser.
Sehr schön kann man die charakteristische Färbung des Nestes erkennen.
Hornissen stehen unter Naturschutz!
Für viele weitere Informationen empfehle ich die Internetseite: hornissenschutz.de
Unter anderem räumt die Seite mit dem großem Aberglauben vieler Menschen auf, Hornissenstiche sind sehr giftig bzw. tödlich.

Viel Spaß beim Schmökern!
Auch ein Vogelnistkasten kann als Haus für ein Hornissennest dienen:

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Während die Hornissen aus dem Schuppen schon seit einigen Wochen ausgezogen sind,
war hier bis vor kurzem noch reger Flugbetrieb.
Heute ist da schon Ruhe, und die befruchteten Weibchen haben ihr Winterquartier bezogen.

Ich hoffe wir sehen uns nächstes Jahr wieder!
Hornissen im Garten sind ein wahrer Schatz!

Da muß man sich mal vorstellen, daß meine Nachbarn mich ganz aufgeregt ansprachen, ob ich schon bemerkt hätte, daß Hornissen in unserem Garten sind. Sie teilten mir mit, daß sie den Hausmeister schon telefonisch alarmiert hätten, woraufhin ich gedanklich nur den Kopf schütteln konnte. Aber so sind diese Dummen eben, kommen aus der großen Stadt herausgezogen, und verbreiten ihre Dummheit und ihre Angst vor der Natur. Wären sie doch nur geblieben, wo sie herkamen.

Naja, jedenfalls habe ich den Hausmeister postwendend angerufen und ihm ausdrücklich gesagt, daß die Hornissen bei uns willkommen sind und das Nest im Nistkasten bleibt, zumal Hornissen streng geschützt sind. Es ist gesetzlich untersagt ein Nest zu entfernen.

Dem Nachbarn habe ich ans Herz gelegt, Fliegengitter an die Fenster anzubringen, damit er sich nicht mehr "fürchten" muß.

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Als es die Tage so heiß war, konnte ich beobachten, wie sich die Hornissen um das Einflugloch herum positionierten, um mit ihren Flügeln etwas Abkühlung in ihren Bau zu bringen. Ein Ventilator nach Hornissenart, sozusagen. Auch haben sie je nach Außentemperatur das papierartige Material, welches sie um das Nistkastenloch herum angebracht hatten, wieder entfernt oder modeliert.

Man kann sich dem Nest bis auf einen Meter nähern, ohne daß es die Hornissen überhaupt interessiert, um hier gleich mal die verbreitete Angst vor Hornissen zu entkräften. Das sind ganz friedliche Tiere.

Am Vogelfutterhaus habe ich eine Trinkschale für die Vögel angebracht. Dort fülle ich meistens mit der Gießkanne Wasser nach, während ein, zwei Hornissen gerade am Trinken sind. Wir sind uns da sehr nahe, und es bleibt trotzdem alles friedlich! Man muß sich nur ruhig bewegen, und alles ist gut.

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Zitat:Man kann sich dem Nest bis auf einen Meter nähern, ohne daß es die Hornissen überhaupt interessiert, um hier gleich mal die verbreitete Angst vor Hornissen zu entkräften. Das sind ganz friedliche Tiere.

Hornissen scheinen auch genau zu wissen, wer man ist. Vor mir ist mal eine hingeflogen, genau vor mein Gesicht, flog ein Stück zur Seite, ein Stück nach unten, zur anderen Seite, wieder hoch, und dann ist sie davongeflogen. Genauso bei meinem Mann. Als hätten sie uns genau betrachtet, um uns von Fremden unterscheiden zu können. Wir und die Hornissen leben ganz kameradschaftlich miteinander.
Dieses Jahr habe ich noch wenige gesehen, genau wie Wespen. Bei uns ist ein alter großer Efeu, in der Blüte im Herbst ist dort ein Gesumm und Gebrumm, Bienen, Wespen, Hornissen, Schmetterlinge. Letztes Jahr war dort auffallend weniger los. Mal sehen, wie es dieses Jahre sein wird.
Zwei Jahre später sind sie wieder da!  Herz

Heute sprach mich der Hausmeister an, ob die Hausverwaltung schon da gewesen wäre. Die wollte letzte Woche kommen und sich das Nest ansehen.

Meine Frage lautete natürlich, warum?

Ein Nachbar hätte sich beschwert, die Tiere würden abends immer versuchen in die Wohnung zu fliegen. Das stimmt natürlich, aber auf die Idee sich ein Insektenschutzgitter ans Fenster zu machen, kommen dumme Leute anscheinend nicht.

Jedenfalls habe ich dem Hausmeister klar und deutlich zu verstehen gegeben, daß die Hornissen bei uns im Mietergarten HERZLICH WILLKOMMEN sind. Er solle das bitte so mitteilen, falls wir selbst nicht zugegen sind.

Zudem habe ich ein Schriftstück verfaßt und dieses an die Hausverwaltung geschickt, daß die Tiere, die unter Natur- und Artenschutz stehen, willkommen sind!

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Auch bei mir lassen sich immer wieder
Hornissen blicken, sie sind harmlos
und in keinster Weise agressiv.
Ich finde es gut, dass sie da sind
und genieße deren Anwesenheit.
Sie haben meist nur eine Vorliebe
für den Kompost hinter dem Haus.
Hier die Antwort der Hausverwaltung:

Zitat:Sehr geehrter Herr ...,

auch wir haben gestern mit dem Hausmeister gesprochen. Er wird versuchen mit der Mieterin Kontakt aufzunehmen und ihr zu erklären, dass Hornissen unter Naturschutz stehen und nicht einfach durch den Schädlingsbekämpfer beseitigt werden können. Er möchte ihr auch vorschlagen entsprechende Fliegengitter vor das betroffene Fenster anzubringen. Außerdem werden sich die Hornissen bald zurückzuziehen, weil es kälter wird, somit sollte sich die Angelegenheit bald erledigt haben.

Bei Fragen erreichen Sie uns unter der unten genannten Rufnummer.

Mit freundlichen Grüßen

Ein voller Erfolg also  Daumen hoch


PL: Sehr gut. Jetzt nur noch der "Bienenkönigin Imse/Imme" opfern.
Zitat:PL: Sehr gut. Jetzt nur noch der "Bienenkönigin Imse/Imme" opfern.

Der Bienenkönigin und den Hornissen zu opfern war mein erster Schritt.
Während der Opfergabe sprach ich mit ihnen und sagte ihnen, daß ich mich für sie einsetzen werde!