Tal der weisen Narren
Aktuelle Ausgrabungen und Thesen - Druckversion

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- Nuculeuz - 13.06.12005

Hallo,

folgende, neue Nachricht:

"London (AFP) - Die älteste Zivilisation Europas ist einem Zeitungsbericht zufolge von Forschern in Deutschland, Österreich und der Slowakei entdeckt worden. Die Archäologen hätten ein europaweites Netz von 150 Tempeln gefunden, die von einem bis dato unbekannten Kulturvolk gebaut worden sein sollen, berichtete der Londoner "The Independent". Die datiere auf 4800 bis 4600 vor Ch**stus und sei damit 2000 Jahre älter als die Pyramiden. Der Haupttempel sei unter dem heutigen Dresden gefunden worden.
Die Anlage messe 150 Meter im Durchmesser und bestehe aus Gräben, Erdwällen und Palisaden. Nahe des sächsischen Eythra bei Leipzig seien Ruinen eines Dorfes entdeckt worden, in dem etwa 300 Personen in 20 Langhäusern rund um einen Tempel gelebt haben sollen.
Die Ausgrabungen in Dresden förderten Werkzeuge aus Stein, Knochen und Holz sowie Keramikfiguren von Menschen und Tieren zu Tage. "Die Ausgrabungen haben Aufschluss darüber gegeben, dass diese frühen Bauerngemeinschaften über ausgereifte Fertigkeiten und eine große Vorstellungskraft verfügen mussten, um Europas erste große Erdanlage anzulegen", zitiert die Zeitung Harald Stäuble vom Landesamt Archäologie Sachsen.
Die Erkenntnis, dass es sich bei den in den vergangenen drei Jahren ausgegrabenen Tempel- und Dorfanlagen um Zeugnisse ein und derselben Kultur handele, sei so neu, dass ihre Erbauer noch keinen Namen bekommen hätten, berichtete die Zeitung."

Obwohl hier wieder ein paar Fehlschlüsse drin sind (z.B. Pyramiden falsch datiert), ist doch die Aussage interessant und wichtig, daß es eben EINE zusammenhängende Kultur ist! Daß diese bisher (!) mit keiner anderen in Verbindung gebracht werden kann, halte ich aber für einen Schwindel.


Grüße




RE: Aktuelle Ausgrabungen und Thesen - verdandi - 21.04.12020

Interessant, über den Artikel bin ich gestern auch gestolpert. Er ist von 2005.

https://www.welt.de/print-welt/article675902/Archaeologen-entdecken-die-aelteste-Zivilisation-Europas.html

Im Herzen des Kontinents haben Archäologen bei Ausgrabungen riesiger prähistorischer Kultstätten die älteste Zivilisation Europas entdeckt. Die Forschungsergebnisse deutscher und ausländischer Archäologen zeigen, daß sich Kulturen, die in der Lage waren, monumentale Anlagen zu errichten, in Europa zur selben Zeit oder sogar früher als im alten Ägypten oder Mesopotamien entwickelten.

Die Ausgrabungen förderten eine Reihe von gigantischen Kultstätten zum Beispiel in Dresden, Eythra und Kyhna bei Leipzig zutage, die etwa 7000 Jahre alt sind. Sie sind damit gut zwei Jahrtausende älter als Stonehenge oder die ägyptischen Pyramiden, und bestanden jeweils aus bis zu 800 Kilometer langen Schutzwällen und Palisaden. Die Planung der Kreisanlagen war perfekt, oft liegen die Ausgänge genau 90 Grad voneinander entfernt.

Archäologen vermuten nun, daß buchstäblich Hunderte dieser sehr frühen Kultstätten - von denen jede etwa einen Durchmesser von 150 Metern hat - zwischen 4800 und 4600 v. d. Z.. auf dem 1000 Kilometer umfassenden Gebiet zwischen dem heutigen Österreich, der Tschechischen Republik, der Slowakei, Bayern und Ostdeutschland erbaut worden sind.

Die komplexeste dieser Anlagen, die bisher ausgegraben worden sind - sie befand sich innerhalb des heutigen Stadtgebiets von Dresden - bestand aus einem Heiligtum, das von zwei Palisaden, drei Erdwällen und vier Gräben umgeben war. Diese monumentale prähistorische Kultstätte - und die anderen bislang in Zentraleuropa entdeckten 150 Anlagen - sind etwa 300 Jahre früher entstanden als die frühesten prähistorischen Bauten im Nahen Osten: die großen Plattform-Kultstätten der mesopotamischen Ubaiden-Kultur, die um etwa 4500 v. d. Z. entstanden waren.


Eine Dorf- und gewaltige Kultstättenanlage - in Eythra nahe Leipzig - umfaßt 25 Hektar. 200 Langhäuser wurden hier entdeckt, und die Bevölkerung betrug etwa 300 Menschen, die in einer gutorganisierten Siedlung lebten mit 15 bis 20 Gemeinschaftsgebäuden. Aber wem diese Steinzeitmenschen in ihren riesigen Kultstätten huldigten, bleibt vorerst ein Rätsel der Archäologie. Ebenso die Frage, warum diese ausgedehnten Heiligtümer verlassen wurden. Im Moment gibt es noch nicht einmal einen Namen für das unbekannte Kulturvolk, das europaweit wirkte.