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Die eigene Unterschrift ... - Druckversion

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Die eigene Unterschrift ... - Hælvard - 05.12.12017

Die meisten Menschen messen ihrer Unterschrift eine besondere Bedeutung bei bzw. gestalten diese individuell, weswegen es sicherlich ein interessantes Thema ist. Die eigene Schrift und Unterschrift sind ein Spiegel des inneren Seins eines Menschen. Hier offenbaren sich grundlegende Charakterstrukturen, ob z. B. jemand künstlerisch begabt ist, praktische Fertigkeiten besitzt, oder ob jemand ein guter Verkäufer ist, aber auch Willensstärke, Weltoffenheit, Korruption usw.

Wenn man viel mit Unterschriften zu tun hat, kommt man nicht umhin, immer mal wieder einen Blick auf die ein oder andere persönliche Signatur zu werfen. So auch bei den folgenden Unterschriften geschehen.

   

Neben anderen zu deutenden Merkmalen in einer Unterschrift, weist das Durchstreichen des eigenen Namens (mit einer Linie) auf selbstzerstörerische Tendenzen und Depressionen hin. Das betrifft mehr Menschen, als man annehmen möchte.

Im folgenden Beispiel macht der Schreiber seinen Namen beinahe unkenntlich. Solch eine Unterschrift habe ich noch nie gesehen ...  

   

Der Schreiber dieser Unterschrift (Vorname Willi, Nachname T(jiesen)) plagt sich anscheinend mit Selbstmordgedanken. Was er wohl empfinden muß, wenn er seinen Namen so zerkritzelt?


RE: Die eigene Unterschrift ... - Hælvard - 08.12.12017

Hier ein Photo mit der Unterschrift eines bekannten Musikers, Mick Jagger.

   
Die eigene Unterschrift ist durchgestrichen, und fürwahr, man sieht ihm seinen selbstzerstörerischen Lebenswandel deutlich an. Drogen, Alkohol, Sex, Skandale, Selbstmord in seinem Umfeld usw. sind die Schattenseite des angeblichen Ruhmes ...

   


RE: Die eigene Unterschrift ... - Pamina - 08.12.12017

Entsprechend stelle ich die Unterschrift von Richard Wagner ein.

Sehr viel anders, finde ich!

[Bild: unterschrift_wagner02b.gif]

[Bild: richard-wagner,330.jpg]

[Bild: unterschrift.gif]

Ich habe drei unterschiedliche Unterschriften von ihm gefunden, die aber alle sich im Wesentlichen ähneln. Er betont stets das R am Anfang seines Namens und geht mit Schwung in den Nachnahmen. Die Beiden Namen sind miteinander verbunden. Das N am am Ende hat noch mal richtig Schwung und unterstreicht seine Unterschrift.

Die mittlere Unterschrift weicht ein bißchen ab. Sein R wirkt nicht ganz so selbstbewusst und sein Schwung ist zackiger. Ein Mensch verändert seine Unterschrift ja auch im Laufe seines Lebens, dass sieht man hier ganz gut, vorausgesetzt die stammen alle von ihm.  

Ich finde die unterste Unterschrift von Herrn Wagner sehr angenehm, diese gefällt mir am besten.

Für mich eine Bestätigung und ein direkter Spiegel seiner großartigen Persönlichkeit.

Ein tolles Thema, Hælvard!


RE: Die eigene Unterschrift ... - Aglaia - 08.12.12017

... und hier etwas handschriftliches von Cosima.

       


RE: Die eigene Unterschrift ... - Hælvard - 08.12.12017

Unterschriften können sich unter Streß verändern, das gilt es bei genauen Analysen zu berücksichtigen! Allerdings wiederholen sich prägnante Formgebungen, Bereicherungen oder z. B. das Durchstreichen/Unterstreichen des eigenen Namens zumeist.

Ist die Unterschrift noch lesbar, weist das auf Selbstsicherheit und Gewissenhaftigkeit hin. Dieser Unterschreiber ist authentisch in seinem Auftreten (siehe Unterschrift Richard Wagner)!

Man kann auch sagen, je verworrener eine Unterschrift, desto unsicherer ist diese Person u. a.
Dabei muß beachtet werden, daß viele Personen, die viel unterschreiben müssen, sich eventuell ein Kürzel im Laufe der Zeit zugelegt haben, also nur ein oder zwei Buchstaben. Das ist absolut legitim und muß als geschäftsbezogen eingeordnet werden.

Vielleicht kann sich der ein oder andere noch an die Unterschrift eines Lehrers aus der eigenen Schulzeit erinnern. Diese Berufsgruppe muß viele Unterschriften leisten und benutzt bevorzugt Kürzel. Unsere Klassenlehrerin in der Grundschule hat immer nur den Anfangsbuchstaben ihres Nachnamens verwendet. Ein großes R. Das sah so ähnlich aus wie das R in der Unterschrift vom Vornamen Richard Wagners, also so geschwungen einkreisend.

Natürlich muß man auch die Zeitepoche berücksichtigen, wenn man sich eine Schrift anschaut. Also in welchem Jahrzehnt z. B. des 19. oder 20. Jahrhunderts hat der Schreiber gelernt zu schreiben. Da gibt es erhebliche Unterschiede. Schaut man sich die Schrift von Cosima Wagner an, so erinnert man sich vielleicht daran, daß unsere Großeltern und Urgroßeltern noch in dieser Winkelschrift geschrieben haben.

Zu meiner Schulzeit lernten wir dann die bauchige Arkadenschrift, also rund und voll. Das m und n wurden auch so geschrieben, wie man es hier in diesem Text sehen kann. Beim Jahrgang meiner Mutter z. B. lernten die Kinder wieder einen anderen Schreibstil. Dieser hatte wesentlich mehr Einrollungen und Bereicherungen, wie Haken und Schlaufen vor allem in einigen Großbuchstaben wie dem D oder dem H.

    und    

Auch wurden m, n und u gleichgeschrieben und das u oft nur mit einem Strich darüber zur Unterscheidung kenntlich gemacht. Diese Schriftform nennt man Girlanden.  


RE: Die eigene Unterschrift ... - Hælvard - 18.12.12017

Hier noch zwei abschließende Beispiele für durchgestrichene Unterschriften, wobei bei der letzteren nur ein Teil des Namens durchgestrichen wird, was aber auf dieselben Eigenschaften schließen läßt, nämlich selbstzerstörerische Tendenzen, Depressionen bis Wahn.

   

   

Die Schleife vor den Unterschriften ist lediglich der Hinweis darauf, an welcher Stelle das Dokument unterschrieben werden soll.


RE: Die eigene Unterschrift ... - Hælvard - 18.12.12017

Bei der oberen Unterschrift im letzten Beitrag erkennt man zudem, daß der Vorname mit enthalten ist, wenn auch abgekürzt. Unterschriften, die mit Vor- und Zunamen geschrieben werden, sind insofern interessant, da sich hieraus u. a. ableiten läßt, auf welchen Teil des Lebens der Fokus gelegt wird, also eher auf das Privatleben (Vorname), oder ob die Karriere im Vordergrund steht (Nachname).
Bei der erwähnten Unterschrift betrifft das Durchstreichen der Unterschrift nur den Nachnamen. Das muß gesondert beachtet werden. Es ist ein Indiz dafür, daß beruflich gesteckte Ziele nicht immer erreicht werden oder Pläne nicht umgesetzt werden können, kurz gesagt, Frustration.
Andererseits muß auch gesagt sein, daß der Schreiber mit dem Durch- oder Unterstreichen der eigenen Signatur auf sich aufmerksam machen möchte. Bei dieser Unterschrift steht das Geschäftsleben an erster Stelle (es handelt sich um einen weiblichen Schreiber), aber dafür scheint die Beziehung in Takt zu sein (Größenunterschied der beiden Anfangsbuchstaben).
Ausdrücklich sei erwähnt, daß das Analysieren von Unterschriften sehr mit Vorsicht zu genießen ist. Oft ist ein Schriftstück der normalen Handschrift mit hinzuzuziehen, um wirklich stichhaltig und korrekt zu analysieren, da sich die Handschrift sehr oft von der Unterschrift deutlich unterscheidet. Aber das Thema der Unterschrift ist deshalb so interessant, weil es aufzeigt, wie der Schreiber sich im Außen darstellt. Die eigene Unterschrift ist quasi der Schlüssel zur Persönlichkeit.

Siehe hierzu auch die Unterschrift von Richard Wagner. Bei ihm stand trotz allen Engagements das persönliche Anliegen im Vordergrund, welches er natürlich durch sein Wirken als Komponist in Übereinklang mit dem "Berufsleben" bringen konnte. Auch er unterstreicht seine Unterschrift (den Nachnamen), was seinen Erfolg bestätigt. Er ist nunmal der Meister Lächeln  

[Bild: unterschrift.gif]


RE: Die eigene Unterschrift ... - Hælvard - 23.12.12017

Zurück zur Unterschrift von M.J.

   

Neben dem Durchstreichen seines Namens, ist auch der Buchstabe M interessant. An diesem Buchstaben erkennt man sehr deutlich, worauf der Schreiber Wert legt. Steht er an erster Stelle oder sein Umfeld bzw. die Anerkennung desselben? Bei M.J. ist es die Anerkennung, seine Umwelt ist ihm wichtiger als er selbst.  


RE: Die eigene Unterschrift ... - Hælvard - 23.12.12017

Zitat:Bei der oberen Unterschrift im letzten Beitrag erkennt man zudem, daß der Vorname mit enthalten ist, wenn auch abgekürzt. Unterschriften, die mit Vor- und Zunamen geschrieben werden, sind insofern interessant, da sich hieraus u. a. ableiten läßt, auf welchen Teil des Lebens der Fokus gelegt wird, also eher auf das Privatleben (Vorname), oder ob die Karriere im Vordergrund steht (Nachname).

In diesem Zusammenhang wäre es von Vorteil, wenn man grundlegend nur mit dem Nachnamen unterschreibt! So ist es für Sachkundige schwerer, etwas über die Persönlichkeit eines Menschen herauszufinden.

Man neigt sicherlich dazu, dieses Thema zu unterschätzen, allerdings ist dieses Eis ziemlich dünn, denn es werden grundsätzlich alle Informationen über jeden gesammelt und archiviert, und sei es nur zu Konsumzwecken.

Die Graphologie ist ein anerkannter Berufszweig, der vielerorts Anwendung findet, so auch in der Kriminalistik im Bezug auf Urkundenfälschung u. v. m. Aber auch im Bereich von Bewerbungsgesprächen für eine zu vergebene Stellung in einem Unternehmen, findet die Graphologie Anwendung. So werden in vielen namhaften Firmen anhand von Schriftproben im Vorfeld geeignete Bewerber favorisiert behandelt und ungeeignete aussortiert.


RE: Die eigene Unterschrift ... - Hælvard - 26.12.12017

Es gibt sehr viele Menschen, die in ihrer Unterschrift eine Verlängerung nach unten einzeichnen. Das muß wie ein zusätzliches Bein gewertet werden, also eine Stütze, die derjenige benötigt. Das kann ein Berater, Trainer, Mentor oder sonstwer sein. So auch bei folgendem Beispiel:

Die Autogrammkarte eines ehemaligen Fußballers, der heute hin und wieder zu großen Fußballtunieren als Experte in Erscheinung tritt. Die Unterschrift ist natürlich alt, es kann also sein, daß diese sich verändert hat, weil sich auch Wesenszüge des Schreibers verändert haben. Das muß berücksichtigt werden.

   

Im besten Fall hat man für jegliche Analyse immer ein aktuelles Schriftstück zur Hand und am besten mehrere, denn die Schrift ändert sich je nach emotionaler Verfassung, eventuellen Drogen- oder Alkoholeinfluß oder der Einnahme von Medikamenten. Dennoch bleiben grundlegende individuelle Züge ähnlich einem Fingerabdruck immer erhalten.

   

Reine Selbstdarstellung bzw. schon eine Selbstinszenierung erkennt man bei der Unterschrift des ehemaligen argentinischen Fußballsternchens Diego Maradona, da er sogar seine Rückennummer in seine Unterschrift integriert hat. Das zumindest zur damaligen Zeit. Auch ist der Vorname in Großbuchstaben geschrieben, was sein Ego hervorhebt. Zudem ist der Nachname unterstrichen. Ein Ausdruck der Wichtigkeit, die er sich selbst beimißt (ähnlich aufgeblasen verhält sich auch C. Ronaldo, der sich selbst CR7 nennt und ebenfalls seine Rückennummer (7) in seine Unterschrift integriert hat, wenngleich ich ihn für einen tollen Fußballer halte).

Daneben Michel Platini, der ebenfalls seinen Namen unterstreicht, aber auch (wie G. Netzer) zwei Krücken/Stützen erkennen läßt. Eventuell die damalige Abhängigkeit von seinem Berater. Eine aktuelle Unterschrift hierzu wäre interessant ...