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Ode an die Schrift - Druckversion

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Ode an die Schrift - Hælvard - 07.02.12024

   


Ode an die Schrift

Als Zeichen fand sie einst Gestalt,
ob in Runen, Hieroglyphen,
oder auch als Höhlenmalerei,
wo Farbe ziert den Untergrund,
ein Relikt vergangener Zeit.

Als Buchenstab uns wohl bekannt,
zierten Runen noch das Holz,
verrottet in der Erde lang,
kein Hinweis für die Forschung heut,
in des Germanen heilig Land.

Antikes Wissen von Gelehrten,
im dritten Jahrhundert vor der Zeit,
zerstört in einem Städtebrand,
lichterloh die Bibliothek und
Alexandria in Flammen stand.

So alt und älter ist die Schrift,
die Deutung deines selbst doch nicht,
das kam erst als sie sich verbreitet,
als lernten auch Gemeine lesen,
des Adels Privileg veraltet.

Zweihundert Jahre ist es her,
verstand man plötzlich Parallelen,
das Leben in der Schrift erkannt,
heimlich Spiegelbild der Seele,
was Kopf und schreibend Hand verband.

Zeigt Talent und deine Schwächen,
sie ist dein Schatten und Kontur,
schonungslos, erkenntnisreich,
ist blau die Tinte auf Papier,
die Wahrheit steht dann schwarz auf weiß.

@Haelvard


   
Die große Bibliothek in Alexandria. So könnte sie ausgesehen haben ...

Die Stadt wurde von Alexander dem Großen Anfang des 3. Jahrhunderts v. d. Z. gegründet, und kurz darauf entstand die sagenhafte Bibliothek. Gelehrte aus der ganzen hellenistischen Welt und auch von weiter her, bereisten damals das größte Studien- und Forschungszentrum.

Manche heutige Autoren sagen, die Bibliothek war ein Museum, das den Musen und Göttinnen der Künste und des Intellekts gewidmet war.

Man spricht heute davon, daß die Bibliothek keinem Brand zum Opfer gefallen sei, sondern daß sie aus Vernachlässigung zerfiel und verschwand.


RE: Ode an die Schrift - Paganlord - 07.02.12024

(07.02.12024, 13:38)Hælvard schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-82917.html#pid82917Man spricht heute davon, daß die Bibliothek keinem Brand zum Opfer gefallen sei, sondern daß sie aus Vernachlässigung zerfiel und verschwand.

   
Hypatia von Alexandria erzählt bis heute jedem, was sich damals zugetragen hat.

Welche Lügen sie sich heute auch immer ausdenken. Im Zuge der Chr*stianisierung (Beginn des 5. Jh. n. d. Z.) haben chr**tliche Fanatiker die Bibliothek angezündet. Sie hatten die Mission, alles Heidnische zu vernichten. Alles, was trotzdem gerettet werden konnte, fiel der muslimischen Eroberung Alexandrias 641 n. d. Z. und der muslimischen Eroberung Konstantinopels im Jahr 1453 zum Opfer. Und natürlich schlummern (bis heute) noch etliche Schriften in den Geheimarchiven des Vatikans.

Die letzte heidnische Priesterin, die für die Bibliothek von Alexandria verantwortlich war, hieß: Hypatia. Sie fiel der Heidenverfolgung durch die chr**tlichen Schergen zum Opfer, ca. 416 n. d. Z.

Sie konnte trotz chr*stlicher Machtübernahme noch ein paar Jahre lehren und erfreute sich hohen Ansehens. Sie wurde letztlich das Opfer des Kirchenlehrers Kyrill von Alexandria, der die religiösen Gegensätze von Heiden und Chr*sten instrumentalisierte und zum Mord an der letzten heidnischen Priesterin von Alexandria aufrief. Ein aufgehetzter Mob aus chr*stlichen Laienbrüdern und Mönchen brachten Hypatia mit Gewalt in eine Kirche und ermordeten sie dort. Der Leichnam wurde von den Fanatikern zerstückelt.

Wer sich tatsächlich für die Vorgänge um Hypatia und die Große Bibliothek von Alexandria interessiert, dem sei der Film:

Agora – Die Säulen des Himmels

empfohlen. Hier ist alles drin, was man über die Zerstörung der Bibliothek durch die Chr*sten wissen muß. Wikipedia darf man niemals glauben. Die verdrehen und relativieren leider alles.

Bereits Echnaton und Nofrete hatten 1.350 v. d. Z. damit begonnen, daß Alte Wissen auszurotten und zu vernichten. Andere (wie Chr*sten, Muslime, Buddhisten) setzten das Werk später fort. Doch zu keinem Zeitpunkt der Weltgeschichte war unser Wissen so uninteressant, daß es vor sich "hingammelte" und "zerfiel", wie der von Hælvard zitierte Wikipedia-Artikel den Menschen weismachen will. (Zwischen den Zeilen wird hier ja behauptet: "Uninteressant, niemand hat sich dafür noch interessiert.") Das Alte Wissen war stets so gefährlich, daß es immer mit Gewalt zerstört werden mußte.


RE: Ode an die Schrift - Hælvard - 07.02.12024

Zitat: Man spricht heute davon, daß die Bibliothek keinem Brand zum Opfer gefallen sei, sondern daß sie aus Vernachlässigung zerfiel und verschwand.

Ich hätte das besser formulieren müssen. Es ist natürlich klar, daß der Zugang zu altem Wissen den Chr**ten stets Dorn im Auge war, weswegen sie die Bibliothek angezündet haben, um es zu vernichten.

Eine Universiität, wie man die Bibliothek auch bezeichnen kann, zerfällt nicht einfach! Hier erkennt man deutlich die Lüge, mit der sie noch heute versuchen ihre Untaten zu vertuschen.

Zumal in der Bibliothek in Alexandria viele Originale aufbewahrt wurden.

Eigentlich aber handelte der Beitrag ja von der Schrift als solche.