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Lyderia
#8
Lyderia saß wieder gefesselt und zusammengekauert in einer Steinecke abseits des Feuers, an dem die Männer ihres Vaters sich bei lautem Gelächter betranken. Ihr Vater hatte sich in sein Zelt zurückgezogen. Lyderia zitterte am ganzen Körper. Ihre feuchten Wangen zeugten noch von den unendlichen Tränen, die ihr doch nicht halfen sich gegen ihren Vater zu wehren. Jetzt konnte sie nicht mehr weinen. Sie war wie erstarrt.Ihr Vater hatte sie missbraucht, nachdem er es nicht schaffte, ihren Geist zu bezwingen. Lyderia fragte sich, was schlimmer gewesen wäre. Ihr war übel von dem Geruch ihres Vaters, den sie immer noch auf ihrer Haut riechen konnte. Sie sah immer noch wie er hönisch lachte und sagte: Ich bekomme noch was ich will! Bis jetzt war das immer so!" Dann nahm er sie...

Plötzlich spürte sie eine Hand auf ihrem Mund. Kurz darauf zeigten sich Aurelius, Tasos und Adrian. Aurelius gab ihr zu verstehen, daß sie kein Geräusch von sich geben sollte. Sie nickte während sie von ihren Fesseln befreit wurde. Die drei Männer schlichen sich an die Wachen heran, die durch ihren Rausch bereits schliefen. Jedem Einzelnen schnitten sie die Kehle durch! Lyderia betrachtete die Ereignisse immer noch mit zitterigem Körper. Lyderia empfand kein Mitleid... Als die drei Männer das Zelt ihres Vaters ansteuerten, trat Tasos versehentlich gegen einen Topf, der vor dem Zelt lag. Lyderias Vater setzte sich sofort in seinem Zelt in Bewegung. Jetzt mußte alles ganz schnell gehen. Aurelius nahm Lyderia bei der Hand. Allein wäre sie womöglich immernoch stehengeblieben. Die Pferde ihres Vater und deren Männer wurden von Adrian weggetrieben, während die anderen schon zu den Pferden eilten. Aurelius sprang auf sein Pferd, Tasos half Lyderia zu ihm herauf. Dann sprangen Adrian und Tasos geschickt auf ihre Pferde. Sie ritten im schnellen Galopp. Lyderias Vater war noch lange im Zelt zu hören, wie er tobte und nach Rache schrie. Lyderia hielt sich krampfhaft an Aurelius fest... Sie ritten so lange in diesem Tempo, bis die Pferde erschöpft waren. Keiner hatte ein Wort gesprochen. Jetzt als die Pferde langsamer trabten, löste sich ein wenig die Spannung. Lyderia bemerkt wie Aurelius sanft ihre Hand berührte, die sich an seiner Hüfte festhielt. Lyderia öffnete das Erste Mal die Augen seit dem sie von diesem grausamen Ort fortgeritten waren. Sie hatte gehofft, das alles nur ein böser Traum oder eine schreckliche Erinnerung aus ihrer Vergangenheit waren, doch ihre von den Fesseln noch schmerzenden Handgelenke und ihr schmerzender Unterleib ließen keinen Zweifel zu. Sie schmiegte sich noch enger an Aurelius und vergrub ihr Gesicht in seinem Rücken... Sie rasteten an dem seichten Ufer eines kleinen Flusses. Tasos half Lyderia vorichtig vom Pferd und führte sie an das Ufer. Immer noch benommen fing Lyderia an sich zu waschen. Ihr Blick wanderte über ihre wunden Handgelenke und dann auf ihr Kleid. Es war voller Blut und Lyderia nahm den Stoff zitternd in ihre schmerzenden Hände. Sie begann schnell zu atmen und wusch hektisch ihr Kleid aus. Das Atmen wurde immer hysterischer und sie ging immer tiefer ins Wasser. Aurelius`Hände legten sich sanft auf Lyderias Schultern und zogen ihren Körper an seinen. "Lyderia, es ist vorbei." "Es geht nicht herauszuwaschen", antwortete Lyderia völlig abwesend und immer noch hysterisch atmend. "Lyderia!" Aurelius´Stimme klang sanft. "Es geht nicht...Es geht nicht herauszuwaschen!" Lyderia fing an zu Schluchzen. Aurelius hatte sich vor sie gestellt und nahm sich sachte in seine Arme. Lyderia schlug schluchzend mit ihrer rechten Faust immer wieder auf Aurelius` Brust und weinte bitterlich. Dann ließ sie ihren Kopf erschöpft auf seine Brust fallen. ..
Ihre Flucht führte sie zu einem alten Apollon-Tempel. Hier sollte Lyderia Schutz finden. Aurelius, Tasos und Adrian wollten am nächsten Tag abreisen. Die Heiler versorgten Aurelius Wunde. Lyderia verweigerte dies noch. Sie hatte sich auf einen Balkon am Südende des Tempels zurückgezogen und betrachtete die Sterne. "Was macht Deine Verletzung?" Lyderia drehte sich nicht um als sie Aurelius diese Frage stellte. Er hatte sie schon eine Weile von der Tür aus betrachtet und trat jetzt neben sie. "Die Heiler sagen, daß sie gut verheilen wird ... Ich glaube sie ist jedoch nicht so schmerzhaft wie die Wunden, die Du erlitten hast." Lyderia schluckte schwer. Sie trat an das Geländer. "Lyderia, ich..." "Halte mich einfach nur ganz fest ja?" Ihr Blick wandte sich zu Aurelius. Sie zitterte wieder am ganzen Körper. Aurelius öffnete seine Arme und sie fiel hinein. Beide hielten sich die halbe Nacht so fest bis sie sich auf einer Decke niederließen und Lyderia in Aurelius´Armen sicher einschlief...
Lyderia begleitete Aurelius und die anderen beiden Männer am nächsten Morgen bis vor das Tor der Tempelmauern. Es war noch etwas dunkel, als sie sich voneinander verabschiedeten. Tasos und Adrian waren mit den Pferden schon ein Stück vorgegangen. "Wir werden deinen Vater finden Lyderia. Wir werdem die Rechnung begleichen!" Sie umarmten sich bis Aurelius kurz vor Schmerz zusammenzuckte und auf die Knie sank.Lyderias Vater erhob sich aus der Dunkelheit. „Ihr braucht mich nicht finden! Ich habe euch gefunden!“ Doch bevor ihr Vater Hand an sie legen konnte, hatte Tasos ihm sein Schwert in die Brust gerammt.Lyderia legte rechte Hand auf Aurelius´Wunde. Aurelius umfasste diese. Tränen überströmten ihre Wangen. Sie nahm seine Hand und hielt sie an ihe Wange um sie noch einmal auf ihrem Gesicht zu spüren, wie in dieser einzigartigen Vollmondnacht. „Wirst Du wie immer da sein?“ Lyderia sah ihm in die Augen. Sie hatten noch immer ihren Glanz und ihre Ausdrucksstärke. Er lächelte: „Du weißt doch. Ich bin immer dagewesen!“ „Ich werde auf Dich warten!“...
„Es wird Zeit Lyderia. Die Feuer sind schon entzündet.“ Priam stand neben ihr auf dem Felsen und betrachtete wie die anderen des Kreises langsam den Berg zur Ruine beschritten. Lyderia zupfte eine weiße Blüte aus ihrem Haar und ließ sie durch den Wind seicht in die leichten Wogen des Meeres tragen. „Ich bin soweit, Priam.“...

Schwarze Ketten halten mich an dem grauen Felsen der Zeit...Wie lange werde ich Loki in mein Haus einkehren lassen...?Das rote Meer scheint nicht zu weichen...Und doch ist die innere Flamme nicht erloschen!
Finde Dich selbst!
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[Kein Betreff] - von Erato - 20.11.12007, 01:56
[Kein Betreff] - von Alexis - 20.11.12007, 13:46
[Kein Betreff] - von Erato - 20.11.12007, 22:49
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[Kein Betreff] - von Erato - 14.01.12008, 22:09

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