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Die Göttin in der Schweiz - Frau Verena
#4
Der Hohenkarpfen bei Hausen ob Verena


   


Der Hohenkarpfen ist ein Zeugenberg vulkanischen Ursprungs. Er liegt bei Hausen ob Verena (erstmals genannt als Husen off Frene), dessen Name von der früheren Verena-Mühle neben dem Dorf stammen soll. Dort soll auch einst ein Verena-Heiligtum gestanden haben.
Im 11. Jahrhundert n.d.Z. wurden auf dem Hohenkarpfen von den Herren von Karpfen die „Burg Hohenkarpfen“ erbaut, die bis ins 17. Jahrhundert hinein erhalten blieb.



   

Wappen der Herren von Karpfen


Der obere Teil des Wappens, die Krone mit Karpfen und Geweih, stellt heute das Wappen von Hausen ob Verena dar. Am Fuß des Berges befindet sich die Kunststiftung Hohenkarpfen und das Hotel Hofgut Hohenkarpfen.

Um den Hohenkarpfen sollen sich zahlreiche Sagen ranken, auch was den Verenakult betrifft. Gefunden habe ich eine einzige:


Der Schatz auf dem Hohenkarpfen

Die fahrigen Schüler wissen alle Schätze der Erde. So einer kam mal auf den Hohenkarpfen, ging von da nach Seitingen, nahm ein paar vertraute Männer zu sich und sagte ihnen, es wäre jezt Zeit und Stunde gekommen, wo man den Schatz in dem Karpfen heben könne, wenn er nur zwei beherzte Männer hätte. Fand zwei solche, ging mit ihnen den Hohenkarpfen hinauf, um den Schatz zu heben. Durften nicht graben und nicht schaufeln, denn wo fahrige Schüler sind, öffnen sich ihnen die Schätze von selbst. Der Schatz that sich auf und lag vor ihnen; der fahrige Schüler öffnete die Kiste mit der Hand. Ein abscheulicher, kohlrabenschwarzer Pudel mit feurigen Augen, wie Pflugräder, sprang wie abgelassen die Kiste auf und ab: er schlug ihn aber kräftig hinunter. Jezt ist ein großer fürchterlicher Rabe von oben herabgefallen. Deßungeachtet nahm der fahrige Schüler 36 Kreuzer aus der Kiste heraus: mehr darf er nicht nehmen. Er hieß die beiden Bauern zugreifen, und wie sie dieses thun wollten, erschien über ihnen plötzlich ein ungeheurer Mühlstein, der an einem schwachen Stricklein hing, darauf der Teufel, der es mit mächtiger Scheere abzwicken woll e. Und, o des Schreckens! von der Ferne kam ein ganzer Haufe Leute in furchtbarem Sturme; sie schrieen, was sie konnten, und die beiden Männer vernahmen deutlich Stimmen bekannter Personen aus Hausen ob Verena. Die Schatzgräber zogen ein; es waren aber keine Leute von Hausen, sondern lauter Teufel. Die Erschrockenen eilten den Hohenkarpfen wieder hinunter und wollten von keinem Schatz mehr was wissen: starben allesammt in einem halben Jahre. Der fahrige Schüler habe den Berg hinunter bitterlich geweint und gesagt, die Männer wären jezt reich genug gewesen.


http://www.zeno.org/Literatur/M/Birlinger,+Anton/M%C3%A4rchen+und+Sagen/Sagen,+M%C3%A4rchen,+Volksaberglauben/1./116.+Der+Schatz+auf+dem+Hohenkarpfen


   

Sagendenkmal am Hohenkarpfen


Fahrende Schüler soll es vor langen Zeiten gegeben haben, die dort, wo sie während ihrer Wanderschaft rasteten, behaupteten, sie seien im Venusberg gewesen und hätten dort allerlei Zauberkünste gelernt. So hätten sie einfache Leute betrogen.


Der sagt her große Wunderwerk,
Wie er kem aus dem Venusberg,
Wer ein Meister der schwarzen Kunst,
Macht den Bauren ein plauen Dunst.

(Hans Sachs)
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RE: Die Göttin in der Schweiz - Frau Verena - von Cnejna - 24.11.12017, 17:57

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