Das mit dem Mitgefühl ist wirklich so eine Sache. Der Grat zwischen Einfühlen, Mitfühlen und tatsächlich selber anfangen zu leiden ist schmal. Aber wenn man nicht fühlt, was den anderen bewegt, wie soll man es verstehen?
Ich versuche dann gedanklich eine geschilderte Lage nachzufühlen, um sie verstehen zu können. Ich finde, man findet dann leichter Ursachen und natürlich auch Lösungen. Ich meine, mir gelingt das zumeist, ohne aber emotional zu werden. Vielleicht mache ich mir da was vor.
Ich versuche sogar zu fühlen, was "die Jammerer" umtreibt. Nur gibt es da keine Bereitschaft, etwas zu ändern, daher würde ich da keine Anstrengungen unternehmen, nach Lösungen zu suchen. Bzw. wie Du sagst, höchstens einmal.
Man merkt es auch sofort, ob jemand überhaupt ernsthaft an einer Lösung für sein Problem interessiert ist. Diese findet man aber manchmal nicht gleich, und wenn das an der mangelnden Bereitschaft desjenigen liegt, ist das natürlich kein Thema mehr.
Da hatte ich Dich falsch verstanden. So betrachtet finde ich es auch ein heißes Eisen, ein sehr heißes sogar. Von Empörung bis Wut kann da so allerhand entstehen, wenn man sich "zu deutlich" ausdrückt.
Daher dieser Vorschlag von mir oben, es so zu probieren, wenn man merkt, daß kein Interesse an einer Eigenleistung zur Änderung besteht, also jemandem dann in etwa zu sagen: „Das Unglück zieht sich ja wie ein roter Faden durch Dein Leben. Das muß ja wirklich schlimm für Dich sein“.
Vielleicht noch verstärken mit: "Das muß ja wirklich schlimm für Dich sein, daß Du da gar nichts daran machen kannst."
Das bedeutet nämlich, einfach nur zu beschreiben, sogar zu bestätigen, was derjenige einem ja selber sagt: Es ginge ihm so schlecht, weil irgendwas von außen ihm angeblich so übel mitspiele.
In Wahrheit will aber niemand Spielball sein und sich auch nicht so sehen, auch die Jammerer nicht. Es wird ja von ihnen nur benutzt, um über das Verantwortlichmachen anderer für ihre Lage Macht zu erhalten. Ein zweifelhafter "Gewinn" allerdings.
Denn daß das ein sehr schlechter Tausch ist, selbst wenn er gelingt, ist ihnen ja eher nicht so bewußt. Sie tauschen damit ihre Eigenständigkeit ein, Selbstbestimmung, Selbstachtung, natürlich auch materielle Dinge wie Gesundheit, Erträge durch Erfolg usw.
Ich finde ja dieses Münchhausenvorgehen so schön anschaulich, ich finde die Geschichte klasse. Wie er "sich selbst am Schopf aus dem Sumpf zieht":
"Ein andres Mal wollte ich über einen Morast setzen, der mir anfänglich nicht so breit vorkam. Daher sprang ich zu kurz und fiel nicht weit vom anderen Ufer bis an den Hals in den Morast. Hier hätte ich unfehlbar umkommen müssen, wenn nicht die Stärke meines Armes mich an meinem eigenen Haarzopfe, samt dem Pferde, welches ich fest zwischen meine Knie schloss, wieder herausgezogen hätte"
(Zitiert von irgendwo aus dem Internet, aber inhaltlich stimmt es auf jeden Fall)
Ich versuche dann gedanklich eine geschilderte Lage nachzufühlen, um sie verstehen zu können. Ich finde, man findet dann leichter Ursachen und natürlich auch Lösungen. Ich meine, mir gelingt das zumeist, ohne aber emotional zu werden. Vielleicht mache ich mir da was vor.
Ich versuche sogar zu fühlen, was "die Jammerer" umtreibt. Nur gibt es da keine Bereitschaft, etwas zu ändern, daher würde ich da keine Anstrengungen unternehmen, nach Lösungen zu suchen. Bzw. wie Du sagst, höchstens einmal.
Zitat:Ja, aber nur einmal. Man sagt demjenigen, was er ändern könnte und dann muß der selbst entscheiden, ob er es anpacken möchte oder nicht.
Man merkt es auch sofort, ob jemand überhaupt ernsthaft an einer Lösung für sein Problem interessiert ist. Diese findet man aber manchmal nicht gleich, und wenn das an der mangelnden Bereitschaft desjenigen liegt, ist das natürlich kein Thema mehr.
Zitat:Leider habe ich da andere Erfahrungen. Gerade im letzten Jahr hatte ich öfter mit solchen "Jammerern" zu tun. Von daher mein Eindruck, daß das Thema ein heißes Eisen ist, wenn man den Leuten direkt ins Gesicht sagt, was man von ihrer Krankheit hält und insbesondere ihr diesbezügliches Verhalten kritisiert. Katanka nannte es emotionale Ausbeutung; das Wort ist wirklich treffend.
Da hatte ich Dich falsch verstanden. So betrachtet finde ich es auch ein heißes Eisen, ein sehr heißes sogar. Von Empörung bis Wut kann da so allerhand entstehen, wenn man sich "zu deutlich" ausdrückt.
Daher dieser Vorschlag von mir oben, es so zu probieren, wenn man merkt, daß kein Interesse an einer Eigenleistung zur Änderung besteht, also jemandem dann in etwa zu sagen: „Das Unglück zieht sich ja wie ein roter Faden durch Dein Leben. Das muß ja wirklich schlimm für Dich sein“.
Vielleicht noch verstärken mit: "Das muß ja wirklich schlimm für Dich sein, daß Du da gar nichts daran machen kannst."
Das bedeutet nämlich, einfach nur zu beschreiben, sogar zu bestätigen, was derjenige einem ja selber sagt: Es ginge ihm so schlecht, weil irgendwas von außen ihm angeblich so übel mitspiele.
In Wahrheit will aber niemand Spielball sein und sich auch nicht so sehen, auch die Jammerer nicht. Es wird ja von ihnen nur benutzt, um über das Verantwortlichmachen anderer für ihre Lage Macht zu erhalten. Ein zweifelhafter "Gewinn" allerdings.
Denn daß das ein sehr schlechter Tausch ist, selbst wenn er gelingt, ist ihnen ja eher nicht so bewußt. Sie tauschen damit ihre Eigenständigkeit ein, Selbstbestimmung, Selbstachtung, natürlich auch materielle Dinge wie Gesundheit, Erträge durch Erfolg usw.
Zitat:Auch wenn die Karre noch so sehr im Dreck stecken geblieben ist; ob nun gesundheitlich oder anderweitig: Jede Person hat es in der Macht, noch heute ihr Schicksal zu ändern und Schritt für Schritt aus der Lage herauszukommen, in die man sich hineinchauffierte.
Ich finde ja dieses Münchhausenvorgehen so schön anschaulich, ich finde die Geschichte klasse. Wie er "sich selbst am Schopf aus dem Sumpf zieht":
"Ein andres Mal wollte ich über einen Morast setzen, der mir anfänglich nicht so breit vorkam. Daher sprang ich zu kurz und fiel nicht weit vom anderen Ufer bis an den Hals in den Morast. Hier hätte ich unfehlbar umkommen müssen, wenn nicht die Stärke meines Armes mich an meinem eigenen Haarzopfe, samt dem Pferde, welches ich fest zwischen meine Knie schloss, wieder herausgezogen hätte"
(Zitiert von irgendwo aus dem Internet, aber inhaltlich stimmt es auf jeden Fall)