26.02.12008, 15:50
Im Mittelalter hat man u.a. mit folgenden Mitteln abgetrieben:
Ein Getränk aus zerstoßenem Sadebaum (Stinkwacholder, juniperus sabina) + ausgepreßten Wermuth. Bei falscher Dosierung tödlich.
("Die alten Hexen und Wettermacherin üben damit vil zauberey und abenthewer, verfüren darmit die jungen huren / geben inen Sevenbaumschüßling gepulvert ... / dadurch vil kinder verderbt werden." (Pietro Andrea Mattioli 1501 - 1577)
Ein früher gebräuchliches Abtreibungsmittel ist außerdem das Mutterkorn (Claviceps purpurea). Es wirkt angeblich erst ab dem 5. Monat.
Man kannte früher eine Reihe von Kräuterextrakten und -absuden, die im frühen Stadium von Schwangerschaften Kontraktionen der Gebärmutter und Fruchtabgänge auslösten: Mutterkorn, Gartenraute, Reinfarnöl, Petersilienöl, Wacholder und Sadebaum. Auch Sitzbäder und Spülungen, etwa mit Senfpulver hatten ähnliche Wirkung. Halfen diese Mittel nicht mehr, versuchten die Frauen, der Gebärmutter von außen Erschütterungen beizubringen, durch Schleppen schwerer Lasten, durch das Springen von Stühlen, Tischen und Heuböden. Manche Hebammen beherrschten Massagetechniken, die zu einer Ablösung des Embryos führten (heute sind solche Methoden zum Teil noch in fernöstlichen KuIturen bekannt); sie waren allerdings sehr schmerzhaft und konnten bei stümperhafter Anwendung zu lebensgefährlichen Bauchhöhlenverletzungen und Blutungen führen. Das Herumstochern mit mechanischen Instrumenten in der Vagina, um den Gebärmuttermund zu reizen und zu öffnen, war eine ebenfalls bekannte aber nicht sonderlich beliebte Methode - sie wurde, wie andere lebensgefährliche Mittel, erst im Laufe des 19. Jahrhunderts üblicher, als das Verhütungs- und Abtreibungswissen insgesamt einen sehr niedrigen Stand erreicht hatte.
Ein Getränk aus zerstoßenem Sadebaum (Stinkwacholder, juniperus sabina) + ausgepreßten Wermuth. Bei falscher Dosierung tödlich.
("Die alten Hexen und Wettermacherin üben damit vil zauberey und abenthewer, verfüren darmit die jungen huren / geben inen Sevenbaumschüßling gepulvert ... / dadurch vil kinder verderbt werden." (Pietro Andrea Mattioli 1501 - 1577)
Ein früher gebräuchliches Abtreibungsmittel ist außerdem das Mutterkorn (Claviceps purpurea). Es wirkt angeblich erst ab dem 5. Monat.
Man kannte früher eine Reihe von Kräuterextrakten und -absuden, die im frühen Stadium von Schwangerschaften Kontraktionen der Gebärmutter und Fruchtabgänge auslösten: Mutterkorn, Gartenraute, Reinfarnöl, Petersilienöl, Wacholder und Sadebaum. Auch Sitzbäder und Spülungen, etwa mit Senfpulver hatten ähnliche Wirkung. Halfen diese Mittel nicht mehr, versuchten die Frauen, der Gebärmutter von außen Erschütterungen beizubringen, durch Schleppen schwerer Lasten, durch das Springen von Stühlen, Tischen und Heuböden. Manche Hebammen beherrschten Massagetechniken, die zu einer Ablösung des Embryos führten (heute sind solche Methoden zum Teil noch in fernöstlichen KuIturen bekannt); sie waren allerdings sehr schmerzhaft und konnten bei stümperhafter Anwendung zu lebensgefährlichen Bauchhöhlenverletzungen und Blutungen führen. Das Herumstochern mit mechanischen Instrumenten in der Vagina, um den Gebärmuttermund zu reizen und zu öffnen, war eine ebenfalls bekannte aber nicht sonderlich beliebte Methode - sie wurde, wie andere lebensgefährliche Mittel, erst im Laufe des 19. Jahrhunderts üblicher, als das Verhütungs- und Abtreibungswissen insgesamt einen sehr niedrigen Stand erreicht hatte.
Was man will – nicht was man wünscht – empfängt man.
Cosima Wagner
Cosima Wagner