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Der Schlangenkönig aus dem Spreewald
#1
Im Spreewald sieht man noch heute sehr viele Häuser mit zwei gekreuzten Schlangen an der Giebelspitze, die jeweils eine Krone tragen.

[Bild: giebel.gif]

Über die Sage hierzu wird gestritten bzw. wurde sie, so kann man annehmen, durch Erfindung einer zweiten Geschichte in ihrer Ursprünglichkeit beeinträchtigt.
In wie weit diese Sage dem Original nachkommt, vermag ich nicht zu sagen. Ich persönlich finde es interessant, daß nach über 2000 Jahren chr. Vormundschaft noch die Schlange an Häusern und entsprechend in den heimischen Sagen zu finden ist.
Im Volksmund spricht man davon, daß der Schlangenkönig Haus und Hof beschützt und von daher an den Häusern zu finden ist.

Der Schlangenkönig

Ein fremder Graf war aus Italien in die Lausitz gekommen. Er erfuhr von den Leuten, daß es im Spreewald einen Schlangenkönig gäbe; der spiele mit den übrigen Schlangen oft auf einer Waldwiese und lege dabei seine Krone an einer sonnigen Stelle ab. Der Graf war habgierig und beschloß, die Krone des Schlangenkönigs zu rauben. Er suchte daher bis er die Wiese gefunden hatte und beobachtete, wie die Schlange ihre Krone auf einen sauberen Fleck, am liebsten auf etwas Weißes ablegte, um dann mit den übrigen zu spielen und sich in der Sonne zu tummeln. Eines schönen Tages ritt der Graf zu den Schlangen, breitete ein weißes Tuch auf der Wiese aus und versteckte sich hinter einem Strauch. Die Tiere kamen auch bald, und der Schlangenkönig legte seine Krone auf das Tuch. Dann spielten sie etwas abseits in der Sonne. Gerade das hatte der habsüchtige Graf erhofft. Schnell schlich er zu dem Tuch, erfaßte es mitsamt der Krone, schwang sich auf sein Pferd und ritt im Galopp davon. Im Nu jagte eine große Schar Schlangen hinter dem Dieb her. Er ritt, so viel das Pferd hergab, übersprang eine hohe Mauer und entging den Verfolgern. Mit der Krone wurde der Graf reich und ließ sich ein Schloß bauen. Zum Wappenschild erwählte er eine Mauer und eine gekrönte Schlange.

Quelle: Sagen der Lausitz, Domowina-Verlag Bautzen, 1990
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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#2
Zitat:zwei gekreuzten Schlangen an

Das sind Pferdeköpfe, warum es für die Spreewälder = Schlangenköpfe sind, das ist allerdings interessant! Der Ursprung steckt in der gekreuzten Wunjo-Rune, also der fleischgewordene Wunsch bzw. das Produkt, welches aus Zauber und Magie entstanden sind. Hierzu fällt natürlich sofort die Verbindung zum Schlangensymbol auf.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#3
   

Zu Zeiten Widukinds waren die Pferdeköpfe an sächsichen Häusern zu finden.
Ein heidnisches Symbol für Wotan.
Als der Sachsenschlächter Karl das Land überfiel, mussten sie entfernt werden.
Aber das war westlich der Elbe.
Östlich der Elbe lebten slawische Völker (Spreewald).
Die Sage mit dem Schlangenkönig ist mir neu. Vielleicht entdeckt man noch so ein Symbol.
Lebe für Deine Ideale!
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#4
Hier sieht man es vielleicht besser, daß es sich tatsächlich um Schlangenköpfe handelt, die jeweils eine Krone tragen.

[Bild: 246-1.jpg]
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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