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Der Wert von Struktur – und wie man sie erreicht
#1
Wer eine chaotische Gedankenstruktur hat, der findet das vielleicht nicht einmal schlimm. Wenn andere ihn darauf ansprechen, wundert er sich, was damit gemeint sein könnte.
Er findet durch Gespräche einen kleinen Abstand und beginnt, chaotische Zustände in seiner Umgebung zu registrieren. Auf einmal sieht er, woher das eigene Chaos kommt, wenn er mit Bezugspersonen spricht oder den Eltern einen Besuch abstattet. Auch im eigenen Leben fällt es ihm immer mehr auf. Chaotische Strukturen führen dazu, dass er Dinge vergisst, Dinge verlegt und sich schlecht konzentrieren kann.
Doch das ist nicht das Schlimmste am Chaos. Wirklich schlimm ist, dass es ebenjene chaotische Strukturen sind, in denen die Abartigkeiten dieser Matrix-Welt gedeihen. So würde unser kleiner Chaot (oder unsere kleine Chaotin) mit Absicht nichts Böses tun, trägt aber dennoch zum Fortbestehen der chaotischen Zustände bei.
Darum ist es nötig, das Chaos aus den eigenen Gedanken zu eliminieren, denn erst wenn das Gedankenchaos fort ist, werden auch die chaotischen Zustände ein Ende nehmen. Und zwar im Großen wie im Kleinen.

Wie schafft er das nun? Durch Struktur. Diese kann er mit den folgenden Maßnahmen erzielen:

– Sich Abläufe und Pläne aufschreiben und sich strikt an diese halten.
– Das gilt auch für das Einkaufen: Wer ohne Liste in den Supermarkt geht, erliegt den Versuchungen der Konzerne.
– Bewusstes Handeln und Denken kultivieren.
– Täglich Konzentrationsübungen ausführen.
– Sich fragen: Von wem habe ich mein Chaos adoptiert?
– Sich an strukturierten Personen orientieren.

Natürlich wird der kleine Chaot erst einmal Probleme haben, dies alles auszuführen, denn das Chaos wehrt sich und möchte nicht aus dem Kopf. Hier braucht es einen starken Willen, der sich auch von kleinen Rückschlägen nicht entmutigen lässt, so dass die ersten Erfolge kommen und zur weiteren Motivation dienen.
Das Wissen um die Schädlichkeit des Chaos' selbst jedoch ist der wichtigste Antrieb.
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#2
Da hast Du ein sehr wichtiges Thema angesprochen,Verdandi:
Sich Struktur schaffen,das Chaos aus dem eigenen Leben verschwinden lassen.

Was ebenfalls dazugehört:
Die eigenen Handlungen zu reflektieren.
Hab ich mich an meinen Plan gehalten?
Wenn nein,warum nicht?
Dabei muß man ehrlich zu sich selbst sein und nicht hunderttausend Ausreden erfinden,warum man sich NICHT an seinen Plan gehalten hat.

Tagebuchschreiben finde eine hervorragende Methode.Und auch Tagebuchlesen.Natürlich nur das eigene.Manche fangen als Jugendliche an,Tagebuch zu schreiben und wenn dann ein Elternteil übergriffiges Verhalten an den Tag legt und sich das Recht herausnimmt,das Tagebuch des Kindes zu lesen,hört das
Kind/der Jugendliche wieder auf zu schreiben,was falsch ist.

Gerade ein Tagebuch,indem man sehr ehrlich mit sich selbst umgeht,also aufschreibt,was man plant,was man wie erreichen möchte und wie sich das Ganze gestaltet hat,wo etwas schief gelaufen ist,warum etwas nicht geklappt hat,Verhaltensmuster,die es zu durchbrechen gilt,all das kann uns ein ehrlich geschriebenes Tagebuch offenbaren.
Ebenfalls falsche Denkmuster,Erwartungen und auch Emotionen kann man aus seinem Tagebuch herauslesen.
Wenn die Schule ihrem eigenen Anspruch "Du lernst für Dich selbst/für Dein EIGENES Leben und nicht für den Lehrer/dieSchule",dann würde das auf dem Lehrplan stehen:

1.)Wie führe ich richtig Tagebuch
2.)Wie erkenne ich falsche Denkmuster,Erwartungen und emotionales Verhalten

kurz:
Wie reflektiere ich meine Gedanken und Taten richtig,wie setze ich die richtigen Ursachen um etwas zu erreichen.
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#3
Ich stimme Dir zu, liebe Eule!
Ich denke, mancher etwas chaotisch veranlagte Mensch möchte alles auf einmal und scheitert genau daran. Da es gerade das Wesen von Struktur ist, die Dinge nacheinander und in der passenden Geschwindigkeit zu erledigen, ist ihm das nicht bekannt. Er hat vielleicht den guten Willen, aber nicht die passende Strategie.
Hier kann es helfen, sich dem Ziel mit kleinen Schritten zu nähern. Erst einmal mit zwei, drei wichtigen Dingen zu beginnen und diese zu verwirklichen. Denn jeder kleine Erfolg sorgt für ein gesundendes Selbstbewusstsein, große, nicht gleich zu erreichende Ziele bergen die Gefahr des Versagens.
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#4
(01.11.12016, 15:24)Coco die Eule schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-51482.html#pid51482Da hast Du ein sehr wichtiges Thema angesprochen,Verdandi:
Sich Struktur schaffen,das Chaos aus dem eigenen Leben verschwinden lassen.

Was ebenfalls dazugehört:
Die eigenen Handlungen zu reflektieren.
Hab ich mich an meinen Plan gehalten?
Wenn nein,warum nicht?
Dabei muß man ehrlich zu sich selbst sein und nicht hunderttausend Ausreden erfinden,warum man sich NICHT an seinen Plan gehalten hat.

Hallo zusammen,

ja, das war schon am Anfang eine Überwindung, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Da kommt dann einiges zutage, was auch sofort notiert werden muss. Ich werde jetzt ein drittes Tagebuch anfangen mit der oben genannten Vorgehensweise, vielen Dank für die Anregung.
Wenn man erst mal gemerkt hat, wie schädlich Chaos ist, wie gut es tut, Ordnung und Struktur in sein Leben zu bringen, gibt es einem neuen Antrieb. Vor allem auch durch die neu gewonnene Zeit für andere Dinge.
Chaotische Menschen sind auch oft ungeduldig, alles muss sofort sein, und nichts wird richtig umgesetzt.
Hier ist das beste Vorbild die Natur, ein Samenkorn braucht Zeit, bis es sich an der Oberfläche zeigt und schließlich reift.

Meine Grüße

Lohe
"Die Menschen drängen sich zum Lichte, nicht um besser zu sehen, sondern um besser zu glänzen"
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#5
Zitat:Chaotische Menschen sind auch oft ungeduldig, alles muss sofort sein, und nichts wird richtig umgesetzt.
Hier ist das beste Vorbild die Natur, ein Samenkorn braucht Zeit, bis es sich an der Oberfläche zeigt und schließlich reift.

Um Ordnung in sein Leben zu bekommen, muß man seine Vorhaben konsequent umsetzen.
Dazu benötigt man Disziplin, Beharrlichkeit und Geduld, nur dann wird der Weg von Erfolg gekrönt sein!
Zu Deinem Beispiel mit dem Samenkorn fällt mir die Rune Eiwaz ein, die genau das beschreibt!
Erst wenn das Korn reif ist, kann es mit der Sense (siehe Eiwaz) geschnitten und eingeholt werden.
Geduld ist der Rat, den Eiwaz zu bieten hat!
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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#6
Für mich als pragmatischen Menschen hört sich das alles zu theoretisch an.
Das Gegenteil von Chaos ist Ordnung und Rhythmus.
Dewegen überträgt der erfolgreiche Mensch die harmonische Ordnung und den natürlichen Rhythmus in sein eigenes Leben.

Oberstübchen: Das Durcheinander wird aufgeräumt und nur noch über die Dinge nachgedacht, die ich auch wirklich machen will.
Über Emotionskontrolle, speziell Streß, haben wir schon oft gesprochen. Man kann Prioritäten vergeben und danach abarbeiten.
Man sollte verstanden haben, warum man es nicht jedem recht machen kann usw.

Tagesablauf: Der Tagesablauf sollte gut strukturiert sein. Es gibt eine Morgen-, eine Tagesgeschäft- und eine Abendroutine. Der Inhalt dieser Routinen variiert natürlich je nach Persönlichkeit.

Ordnung: Ist es nicht eine Wonne, wenn die geschmückten Soldaten des Heeresorchesters in ihren herrlichen Uniformen im Gleichschritt zu ihren Instrumenten spielen - das ist harmonische Ordnung!
Das kann man ja auch bei einem Spielmannszug beobachten.
Ich will nicht darauf hinaus, daß das Individuum sich bei so einem Orchester unterordnen muß, nur so kann das Orchester funktionieren, sondern, daß die vielen kleinen Dinge, wenn sie im Takt und im Rhythmus sind, nur so miteinander funktionieren können. Also so wie die vielen kleinen Routinen im Leben von allein funktionieren müssen, dann spart man auch Kapazitäten.

Ordnung in der Praxis: Oberster Leitspruch: Das, was ich benutzte, räume ich nach Gebrauch wieder an seinen Platz zurück. Das sollte für jeden Alltagsgegenstand gelten.
Um erstmal eine Grundordnung im Haushalt einzurichten, muß natürlich zunächst gründlich aufgeräumt werden. Den Frühjahrsputz gibt es ja nicht umsonst. Alle unnützen Dinge werden aussortiert und weggeworfen. Dazu gehört Ramsch, den man seit 2 Jahren nicht mehr benutzte.
Auch in den Schränken muß aufgeräumt werden, auch da hat jeder Gegenstand seine Platz. Schranktür auf, ein Blick, und ich weiß, ob alles da ist.
Man kann auch die Fächer (innen) beschriften.
Eine (Schrank-)Tür und ein Schubfach werden wieder geschlossen, nachdem ich etwas entnahm.
Speziell abends werden die Dinge, die ich benutzte, wieder an ihren Platz zurückgestellt.
Dieses abendliche Aufräumen hilft enorm, das Oberstübchen sauber zu halten. Das sollte zur Abendroutine gehören.
Erst wenn wieder alles an seinem Platz steht, hat man eine Ordnung hergestellt und kann beruhigt Schlafen gehen.
So gehört auch ein Reinigungsplan zum Haushalt dazu. Ein wiederkehrender Rhythmus, bei dem der Haushalt gesäubert wird.

Prinzipiell ist es ja richtig, sich Pläne und Vorhaben aufzuschreiben. Man kann darüber sicherlich stundenlang philosophieren,
aber meiner Meinung nach hilft das tägliche Aufräumen am besten.
Kurz gesagt: Bei chaotischen Menschen ist es unaufgeräumt, und bei ordentlichen Menschen steht alles an seinem Platz.

Und damit es keine Eintagsfliege wird, hilft nur Disziplin und Durchhaltevermögen. Aber darüber wurde schon geschrieben.
Lebe für Deine Ideale!
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Es bedanken sich: Cnejna
#7
Der chaotische und unstrukturierte Mensch verschwendet zudem seine Energie, da er überhaupt nicht mehr Herr der Lage ist und sich im Chaos immer mehr verstrickt. Er öffnet sich dabei auch allen möglichen Fremdeinflüssen und investiert dort seine Energie, ohne es zu merken. Das führt auf längere Sicht dann zum Ausbrennen, Depression und dem Gefühl der völligen Hilflosigkeit und Ohnmacht im eigenen Leben. Das ist für mich der wichtigste Aspekt, wenn es darum geht, diszipliniert den Alltag zu bestreiten.

Mir persönlich hilft es, vor jeder Handlung kurz zu überlegen ob sie a) wichtig oder unwichtig und b) dringend oder nicht dringend ist. Jede Handlung läßt sich dort einordnen:

1. Wichtig und dringend => Möglichst bald erledigen
2. Wichtig und nicht dringend => Zeit einplanen und die Disziplin dafür aufbringen
3. Unwichtig und dringend => So schnell wie möglich erledigen oder komplett sein lassen
4. Unwichtig und nicht dringend => Möglichst komplett sein lassen

Die Grenzen sind manchmal fließend, und die Prioritäten (Was ist mir wichtig?) ändern sich auch im Laufe des Lebens. Trotzdem kann so eine kleine Einschätzung vor sehr viel verplemperter Zeit bewahren, vor allem wenn man schnell begeisterungsfähig ist und dazu neigt, sich in Vorhaben und Projekten zu verzetteln.
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#8
Nun, wenn ich an einen Schmetterling denke, der sein Tagwerk verrichtet, ist von "Ordnung" nicht viel zu sehen, besonders im Vergleich zu einem Spielmannszug. Es wirkt eher, als würde er beliebig flattern, und doch denke ich, er hat ein System. Ähnlich ist es doch mit einem Vogelschwarm, da wird nicht geradeaus geflogen, sondern geheimnisvolle Wellen und Schwünge zählen ebenfalls zum Weg.

Das mit der Prioritätenliste ist aber ein sehr guter Tipp, und das Wegräumen nach dem Benutzen ebenfalls. Wenn alle Dinge ihren Platz haben, ist das ja auch schnell erledigt.

Grüße! Winken
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#9
Zitat:Nun, wenn ich an einen Schmetterling denke, der sein Tagwerk verrichtet, ist von "Ordnung" nicht viel zu sehen, besonders im Vergleich zu einem Spielmannszug. Es wirkt eher, als würde er beliebig flattern, und doch denke ich, er hat ein System. Ähnlich ist es doch mit einem Vogelschwarm, da wird nicht geradeaus geflogen, sondern geheimnisvolle Wellen und Schwünge zählen ebenfalls zum Weg.

Wege, die ein Schmetterling oder ein Vogelschwarm zurücklegen, besitzen eine instinktive Berechtigung!
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