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Genaue Daten der Jahreswendepunkte
#1
Hallo zusammen,

ich habe zwei kurze Fragen und hoffe, dass mir jemand weiterhelfen kann.

1. Ich habe in mehreren Astronomiebüchern gelesen, dass in der Astronomie der Azimut im Süden bei 0 Grad beginnt, und dann über West (90 Grad), Nord (180 Grad) und Ost (270 Grad) gezählt wird.

Ich las auch, dass es eine nautische Zählweise gäbe, wo der Azimut im Norden bei 0 Grad beginnt, dann über Ost (90 Grad), Süd (180 Grad) und West (270 Grad) gezählt wird.

Nun frage ich mich: alle meine Astronomieprogramme haben den Azimut im Süden bei 180 Grad liegen. Wieso ist das so? Ich meine, es handelt sich doch definitiv um astronomische Programme, und nicht um nautische. Kann mir das vielleicht jemand näher erläutern?

2. Ich las ebenfalls in mehreren Büchern, dass die Wintersonnenwende am 21 Dezember sei, nun las ich vor kurzem in einem anderen Buch etwas vom 22. Dezember. Was genau ist es denn nun?

Für mich waren die Daten immer: 21.3, 21.6, 23.9 und 21.12. Ist das nun korrekt oder falsch?

Wäre für Infos dankbar!

Hexlein




Ein schwacher Verstand ist wie ein Mikroskop, das Kleinigkeiten vergrößert und große Dinge nicht erfaßt.
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#2
Hallo,

Zum Azimut:

Die astronomische Laufrichtung für das Azimut ist von Norden aus im Uhrzeigersinn. Das ist jedenfalls die gängigste Methode. Nautiker, Geodäten und wasweißichwernoch haben da mitunter andere Sitten, aber Deine Programme sind da durchaus Mainstream.


Zur Wintersonnenwende:

Ein Jahr hat etwa 365,25 Tage. Daher ist der genaue Zeitpunkt der Wintersonnenwende nächstes Jahr zwar meist am selben Tag wie in diesem, aber 0,25 Tage=6 Stunden später. Nach vier Jahren wäre die Wintersonnenwende um einen Tag später. Daher haben wir die Schalttage, um das wieder geradezurücken.
Aber auch das ist nicht richtig genau. Denn das Jahr ist 365,2422 Tage lang=356 Tage 5 Stunden 48 Minuten und 46 Sekunden. Nach vier Jahren wäre die Wintersonnenwende daher nicht ganz um 24 Stunden verschoben, sondern nur um 23 Stunden und 15 Minuten. Dann kommt das Schaltjahr und Korrigiert um 24 Stunden. Da bleibt ein Fehler von 45 Minuten in jeweils vier Jahren. Das korrigieren wir dadurch, daß die Schalttage in den Jahrhunderten dann auch mal ausfallen. Aber weil das auch noch nicht genau genug ist, darum ist in den Jahrvierhunderten dann doch wieder ein Schalttag. Zuletzt war 2000 solch ein nicht ausgefallener Jahrhundertschalttag.

Dabei wird dann manchmal ein wenig überkompensiert, so daß die Wintersonnenwende durchaus auch mal auf den 22. Dezember fallen kann. Der nächste Schalttag holt sie dann schon zurück. Und wenn sie dann vier Jahre später wieder auf den 22. zu liegen kommt, dann tut sie es wenigstens 45 Minuten früher. Das wiederholt sich solange, bis der 21. Dezember sie irgendwan wieder eingefangen hat. Aber dann sind irgendwann 100 Jahre rum und - schwupps - schon ist der Termin wieder am 22., und das Spiel wiederholt sich. Dazu kommen aber noch die Zeitzonen: Wenn die Wintersonnenwende hier in den ersten Stunden des 22. Dezember ist, dann ist auf dem amerikanischen Kontinent noch der 21. Und wenn sie bei uns in den letzten Stunden des 21. stattfindet, dann ist in Asien schon der 22.
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#3
Heja Mac!

Es kommt noch schlimmer. Frühlingsbeginn ist 2003 und 2007 letztmalig am 21.3., dann auf dem 20.3. und 2044 erstmals am 19.3. Dieses frühe Datum häuft sich und summiert sich bis zum Ende dieses Jahrhunderts auf 20mal. Erst das Normaljahr 2100 lässt den Frühlingsbeginn 2102 und 210 wieder auf den 21.3. fallen. So nachzulesen im Kosmoshimmelsjahr 2000, p.200 flg.

Allzeit klaren Himmel Pascha
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#4
Zur Zählung des Azimut: Es gibt keine definitive Festlegung. Astronomen zählen aber - ich sag mal "eher" - von Süden weg. In den meisten vernünftigen Astronomieprogrammen kann man das einstellen.

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#5
Mars 400-fach mit 6" und RG610

Angeregt durch die Diskussion bin ich von meiner gewohnten Kleindarstellung der Planeten ein wenig nach oben abgerückt und bin auch der hier offenbar bevorzugten Orientierung des Planeten (Süden oben) gefolgt

[Bild: mars5b190006_162v500_400x.jpg]

Das Video wurde am 19. November um 0006 MEZ mit dem offenen Faltrefraktor FH 6" f/20 bei f/40 (2x Barlow) und 15 Bildern pro Sekunde aufgenommen, Rotfilter RG610, Stack (162/500 Bilder) und Waveletbehandlung in Registax-2, Kontrast und Schärfung in Picture Publisher.

Bei Betrachtung aus 70 cm Abstand an einem 17"-Monitor ergibt sich eine ca. 400-fache Vergrößerung. Das erscheint mir selbst bei dem recht ordentlichen Seeing zum Aufnahmezeitpunkt für 6" schon recht grenzwertig, denn die Vergrößerung entspricht einer Austrittspupille am Okular von knapp 0,4 mm.

Leider fehlt noch das Farbfilterrad. Vielleicht gefällt die Aufnahme auch so.

Ich habe auch schon mit einem vollen AVI (1053 Frames) in Registax zunächst ein schlechteres Stackergebnis erzielt, und es ging besser mit einem Ausschnitt (500 Frames) aus demselben Video, in welchem keine groben Störungen auftreten.

Ich bin noch nicht ganz firm in der Handhabung der Tools und will es erneut mit einer anderen Stack-Auswahl versuchen. Außerdem habe ich weitere vergleichbare Videos aus derselben Nacht zum experimentieren. Vielleicht versuche ich bei der Gelegenheit auch einmal Registax-3 oder was ganz anderes. Welche Tools bevorzugt Ihr?




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#6
Danke für die Auskunft zu den genauen Daten. Aber mit dem anderen kann ich nichts anfangen. Trotzdem viel Spaß dabei. Außerdem bleibt die Frage, wann dieses Jahr der genaue Zeitpunkt des Solstitiums ist?

Hexlein
Ein schwacher Verstand ist wie ein Mikroskop, das Kleinigkeiten vergrößert und große Dinge nicht erfaßt.
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#7
Hallo Hexlein!

Jaja viel reden und wenig sagen.

Das genaue Solstitium findet am 21.12.05 um 18:36 Uhr statt.

Meine Grüße
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#8
Trotzdem schönes Marsbildvideo.

Wirklich schöner holographischer Ausschnitt.
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#9
Meine Grüße!

Die Sonne erreicht am 21. Juni 12006 um 14.26 Uhr MESZ Ihren Wendepunkt. Das ist das genaue astronomische Datum der diesjährigen Sommersonnenwende.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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