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Kompost
#1
Kompost

Kompostierung ist die einfachste und effektivste Methode, aus Abfällen wertvolle Erde herzustellen. Eine Kompostanlage gehört in jeden Garten, besonders heutzutage, wo Abfälle mehr und mehr zur Herausforderung werden. Nicht zu Unrecht trägt Kompost so eindrucksvolle klingende Namen wie “Gold des Gärtners“ oder auch „ewiger Jungbrunnen im Garten“.
Pflanzenwachstum verbraucht Bodeninhaltsstoffe, die in der Natur durch Verrottung von abgestorbenen Pflanzen wieder nachgeliefert werden. Die Natur kompostiert praktisch selbst. Während hierbei ein steter Kreislauf von Nehmen und Geben abläuft, sind die Vorgänge überwiegend nur auf das Nehmen ausgerichtet. Durch Entnahme der geernteten Pflanzen werden dem Boden Nährstoffe entzogen. Kompost schließt im Garten den Kreislauf der Natur wieder; die Pflanzenreste verrotten und bringen dem Boden Nährstoffe und Humus zurück.


Wo wird der Kompost aufgesetzt?

Zur Kompostierung braucht man eine geeignete Vorrichtung, um Pflanzenreste zu sammeln und zur Rotte zu bringen.
Man wählt dafür einen ausreichend großen Platz (etwa 3-5 m²) in halbschattiger, geschützter Lage. In voller Sonne trocknet der Kompost zu stark aus, im Schatten entsteht dagegen schnell Fäulnis. Kompost braucht Erdkontakt, das heißt, er wird direkt auf den Boden aufgesetzt, damit Bodenlebewesen, die zur Verrottung nötig sind, einwandern und Sickersäfte ablaufen können.
Kompostanlagen werden in verschiedenen Formen vom Handel angeboten, man kann sie aber auch einfach selbst bauen (z.B. aus Ziegelsteinen, Palisaden oder Latten). Bei einer frei aufgesetzten Miete spart man sich den Behälter, sie braucht aber mehr Platz.
Silos bestehen meist aus Holzlatten; durch die Spalten kann man überall Luft an den Kompost dringen.
Thermokomposter sind spezielle Behälter, die den Rottevorgang beschleunigen.
Kompostbehälter müssen gut belüftet sein und sollten abgedeckt werden können, um eine Vernässung bei Dauerregen zu vermeiden.
Man achte auch darauf, daß sich der Behälter leicht zu öffnen und entleeren läßt, etwa durch Holzlatten , die einzeln herausnehmbar sind.
Für einen Garten durchschnittlicher Größe empfiehlt sich eine dreiteilige Kompstanlage:
Im ersten Silo wird das Kompostmaterial gesammelt,
im zweiten kann man bereits aufgesetztes Material reifen;
der dritte schließlich enthält den reifen Kompost, der bei Bedarf entnommen wird.
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#2
Was kann komposiert werden?

Grundsätzlich gilt:
Alle organischen Materialien, die frei sind von Fremdstoffen und Verunreinigungen, können auf den Kompost; alle nicht organischen Stoffe Abfälle dagegen gehören in den Hausmüll bzw. in die getrennte Stoffsammlung.

Eine Liste der geeigneten Kompostrohstoffe:

• Pflanzenreste
• Laub
• Grasschnitt (nur in dünnen Schichten)
• zerkleinerte Holzreste
• Küchenabfälle (Gemüsereste, Obstreste)
• Unkräuter
• unbedrucktes Papier
• Zimmer- und Balkonpflanzenerde
• Eierschalen (zerkleinert)
• Kaffee- und Teesatz
• verblüht Schnittblumen
• Mist von Kleintieren, Haustierstreu
• kleine Mengen von unbehandelten Zitrusfrüchten

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#3
Um den natürlichen Vorgang der flächenhaften Kompostierung nachzumachen bzw. zu verbessern, sollte man im Garten darauf achten, daß nirgends die Erde frei daliegt.
Entweder sollte sie durch bodendeckende Pflanzen komplett bewachsen sein, oder man streut Mulch aus Blättern und Häcksel über die Bodenkrume.
Damit erzielt man eine natürliche Flächenkompostierung.
Je mehr verschiedene Anteile ein Mulch hat, umso besser. Eintöniger Rindenmulch wirkt wie Monokultur und sollte vermieden werden.

Alle eher auffälligen kompostierbaren Dinge, wie Eierschalen, verdorbene Früchte, Knochen, etc. sollten am Komposthaufen ihre Umwandlung beginnen.

Was mich an den ganzen Kompostbehältern stört, ist, daß deren Herstellung auch meist nicht naturfreundlich, sondern eher rohstoffraubend war.
Plastik- oder Metallherstellung hat viel Energie und Rohstoffaufwand verursacht und kostet noch dazu Euer sauer verdientes Geld.
Selbst Bretter und Schrauben haben Energie gefressen.

Daher bin ich ein Freund des stinknormalen Haufens. Wer es etwas "aufgeräumter" haben will, kann ja aus fingerdicken Eschen- oder Weidenstämmchen eine korbartige, in den Boden gesteckte Einfriedung bauen.
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#4
Zitat:Je mehr verschiedene Anteile ein Mulch hat, umso besser. Eintöniger Rindenmulch wirkt wie Monokultur und sollte vermieden werden.

Ich selbst nehme Rasenschnitt und gekauften Rindenmulch, wenn ich zum "Unkrautfreihalten" oder zur "Käferunterkunft" mulche. Wie mulchst Du denn Herr Rabe? Das ist ja interessant, was Du hier schreibst. Ich hoffe Du bleibst uns hier im Forum lange erhalten, Du bist ein interessanter Neuzugang. Daumen hoch
Sei!
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#5
Als Mulch: Laub, Heckenschnitt - ruhig auch ganze Zweige, Gemüse- und Obstreste, wenn sie nicht grade knallbunt sind . . .

Danke für die Blumen Augenrollen
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#6
Zitat:Thermokomposter sind spezielle Behälter, die den Rottevorgang beschleunigen.

So ein Ding hatte ich mal. Nach drei, vier Jahren konnte ich mal ein bißchen Erde/Kompost unten entnehmen, und oben sah es irgendwie immer gleich aus, da tat sich fast gar nichts.

Ich habe immer bewundernd auf die zwei Kompostgitter der Nachbarin geschielt und dachte, sowas will ich auch mal. Hab's aber dann nie angeschafft, weil ich ja bereits den "Schnellkomposter" hatte. Und von Jahr zu Jahr dachte, vielleicht funktioniert es ja doch noch.

Inzwischen bin ich selbst Besitzer dieser zwei Kompostgitter, und ich muß sagen, das ist ja ein Traum. Sie haben die "übliche Größe", und über den Winter konnte ich im Frühjahr dann sage und schreibe sechs bis sieben große Wannen Kompost rausholen. Ich habe ihn anfangs drei bis viermal die Woche vollständig umgegraben, keine Ahnung aber, ob man das tatsächlich am besten "so macht". Über Winter ruhte er, und im Frühjahr noch mal ein paar Mal umgegraben, und dann war viel davon fertig.

Einmal dieses Jahr habe ich so sieben oder acht Rasenmäherkübel voll Grasschnitt reingeworfen. Schon am nächsten Tag war es nur "Matsche". Gerade hatten die Nachbarn eine schöne große Buchenhecke abgesäbelt Tdown, da habe ich mir dann eine größere Menge geholt (die waren ja froh Pfeif) und habe das kleingehäckselt (mit ein bißchen bzw. viel Biggrin Hilfe) und mit dem Grasschnitt vermischt, ungefähr im Verhältnis 1:1. Das hat super geklappt, es ergab ganz toll lockeren Humus in recht kurzer Zeit. Trotzdem werde ich keinen Grasschnitt mehr raufwerfen, das war mir letztlich einfach zu anstrengend, dazu braucht's zwei gartenarbeitfreudige Männer - finde ich.
Aus Tränen Gold und Perlen machen
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#7
Generell ist ein offener Kompost, zum Beispiel die offenen Gitterelemente oder ähnlich, oder eine einfache Kompostmiete die bessere Variante.
Wenn man dann noch dosiert die Gartenabfälle und den Rasenschnitt darauf gibt, entwickelt sich prima Komposterde.
Wer möchte, setzt ihn 1-2 mal im Jahr um.
Das ist auch nichts anderes, als einmal kräftig durchzumischen. So kommt überall Sauerstoff heran,
und die Verrotung bzw. Umsetzung von Grünzeug in Erde beschleunigt sich.
Selbst halb verrotteter Kompost kann mit in die Beete eingegraben werden.
Die Verrottung läuft auf dem Beet in der Erde weiter. Wie ein Langzeitspeicher. Dazu muß der Kompost nicht gesiebt werden.

Nun ist ein offener Kompost zum Beispiel in einer Kleingartenanlage oder in einer engen Einfamilienhaussiedlung nicht immer möglich.
Da stört die Nachbarn der Geruch oder die Ansammlung von Insekten, wie Fliegen oder Wespen.
Nun kommt der geschlossene Komposter ins Spiel.
Es stimmt, wenn die Unmengen an Rasenschnitt hereinkommen, entsteht eine feste und klebrige Masse, die keinen Sauerstoff mehr durchläßt.
Nun entsteht Fäulnis bzw sogar Gärung. Der Rotteprozeß wird gestört.

Wir haben trotzdem so ein Ding. Die Obst- und Gemüseabfälle, gerade über den Winter offen zu sammeln, das braucht Abstand zu den Nachbarn.
Als das Ding nach einem Jahr voll war, musste eine Lösung her. Das gute und wertvolle Material einfach zur Bauschutthalde fahren wollte ich nicht.
Deswegen habe ich ein Loch, in der Größe des Kompostbehälters, im Garten ausgehoben. Dort kam der Inhalt des Komposters hinein.
Die Verrottung war lange nicht soweit vorangeschritten, wie es bei diesen Dingern versprochen wird.
Aber das war mir auch nicht wichtig, denn das übernimmt jetzt Mutter Erde und alle ihre kleinen Helferlein.
Jedenfalls alles rein in das Loch und 5 cm Erde darüber.
Darauf habe ich 3 verschiedene Tomaten, Beifuß und Kohlrabi gepflanzt.
Und seht selbst, alles entwickelt sich prima.

Die Idee, die Gartenabfälle einfach in einem Loch zu sammeln, habe ich von einem Imker.
Im Frühling kommt ein wenig Erde drüber, und schon hat man eine starke Grundlage für Zucchini, Kürbis oder Tomaten.

   

Darf ich vorstellen?
Reihe hinten v.l.n.r.: Tomate Harzfeuer (vom Freund), Beifuß (selbstgezogen), Tomate (selbstgezogen)
Reihe Mitte: Pilzkraut (die Blätter schmecken nach Champignons), Tomate Harzfeuer (vom Nachbarn)
Reihe vorn: zwei selbstgezogene Kohlrabi

Es ist ein kleines Mini-Beet entstanden. Einmal am Tag Gießen schafft man.  Lol
Lebe für Deine Ideale!
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#8
Zitat:Deswegen habe ich ein Loch, in der Größe des Kompostbehälters, im Garten ausgehoben.

Die Idee ist ja so einfach wie genial! Das werde ich auch machen. So schafft man sich auf sehr sinnvolle Art einen dritten Kompostbehälter.

Was machst Du mit der ausgehobenen Erde und der Grasnarbe? Einen Teil werfe ich zerkleinert und zerbröselt auf den Kompost. Ein bißchen was werfe ich auch unter die Büsche. Und der Rest, der sammelt sich hier in Töpfen und Schalen. Hier sind einfach noch wenig Büsche, wo ich das drunterwerfen könnte. Und mehr Ideen habe ich nicht, wo das hinkönnte.
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#9
Die ausgehobene Erde bestand aus Steinen und Lehm. Keine gute Grundlage für einen Garten.
Deswegen habe ich sie zur Bauschutthalde gebracht. So kann man seinen Garten aufwerten.
Und wenn man etwas in die Zukunft denkt, kann man so Pflanzlöcher für Bäume und Sträucher vorbereiten. Im ersten Jahr ist es ein Beet für Starkzehrer, und in den darauffolgenden Jahren kann ein Baum oder andere Obstgehölze dort stehen.
Bei mir ist es die Vorbereitung für ein Weinspalier. Der Schuppen ist die Südwand, und davor kommen 3 Weinreben. So sind die nächsten zwei Kompostfüllungen schon verplant.

Sollte der Bodenaushub noch für den Garten geeignet sein, kann man auf der Wiese kleine Senken oder Löcher füllen. Oder man harkt es in die Wiese ein. Also die Erde einen Zentimeter hoch auf der Wiese verteilen.
Da wächst das Gras schnell wieder durch. Das wirkt wie eine Düngung.
Ansonsten muß das jeder Gärtner in seinem Reich selbst entscheiden und Ideen entwickeln.
Da hast Du schon einige Beispiele genannt.
Den Boden wegzubringen ist dann die letzte Option.
Lebe für Deine Ideale!
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#10
Zitat:Sollte der Bodenaushub noch für den Garten geeignet sein, kann man auf der Wiese kleine Senken oder Löcher füllen.

Das ist eine gute Idee, wäre mir gar nicht eingefallen. Das habe ich dann gleich mal getan, denn ich hatte hier einige solche Senken, wo man im Rasen plötzlich tiefer tritt und sich wundert. Da standen sicher mal Bäume oder Sträucher, die dann ausgebuddelt wurden.

Nun habe ich aber immer noch einiges an Aushuberde übrig. Da gerade Schnecken sich am Grünkohl so gütlich tun, kam mir jetzt noch die Idee, ein Hochbeet wäre auch ein guter Verwerter für solchen Aushub. Denn die Hochbeete verschlingen ja ganz schön Erdsubstanz, bis man sie gefüllt hat.
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