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Pfeffer & Zimt
#1
Nach den Eroberungszügen Alexanders des Großen in Indien lernten die Reichen des Orients den Pfeffer und Zimt kennen und schätzen. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts stellten sie Luxusprodukte ersten Ranges dar, doch viele unserer heutigen Speisen und Süßwaren sind ohne sie kaum mehr vorstellbar. Besonders Venedig verdankte im Mittelalter seinen Reichtum ihrem Handel. Wegen der langen, gefährlichen Wege vom südlichen Indien und Ceylon bis zum Verbraucher in Europa, wegen der hohen Zölle, der großen Begehrtheit und des knappen Angebots erhöhte sich der Preis dieser Gewürze vom Produktionsort bis zum Kunden bis zu 100fach. Die Eroberung Konstantinopels durch die Türken machte den Handelsweg noch schwieriger und noch teuer, und so gab es genug Gründe den direkten Weg nach Indien zu suchen. Zwei benachbarte Nationen gingen das Ziel auf ganz unterschiedliche Weise an. Die Portugiesen umschifften Afrika nach Osten, während Kolumbus, auf spanischer Seite, den Weg nach Westen nahm. Ein Jahr nach der Entdeckung Amerikas fanden die Portugiesen erfolgreich die Quelle von Pfeffer und Zimt im Süden Indiens. Über hundertfünfzig Jahre monopolisierten Sie den Handel. Gewaltsam wurden die Portugiesen durch die Holländer abgelöst und diese wiederum von den Engländern. Heute werden diese Gewürze in vielen tropischen Ländern in großen Mengen angebaut, so daß heute diese Vormachtstellungen im Handel nicht mehr möglich sind.

Die Gier nach diesen Gewürzen und die Möglichkeit mit Ihrem Handel riesige Profite zu erzielen, waren Hauptbeweggründe für die Entdeckungsreisen. In Europa führten diese Entdeckungsreisen zu neuen bisher unvorstellbaren Einsichten und damit zu einer geistigen Neuorientierung in der Renaissance.

Pfeffer (Piper nigrum) ist eine verzweigt rankende Pflanze, die aus Südindien stammt. Stecklinge werden an Stützbäumen hochgeleitet und bilden jährlich Früchte. Die von unscheinbaren Blüten gebildeten Früchte werden grünreif geerntet und in der Sonne getrocknet. Dieses Produkt stellt den schwarzen Pfeffer dar. Den weißen Pfeffer erhält man, wenn rote reife Pfefferfrüchte in Säcken im Wasser fermentiert werden und dann nach der Zersetzung des roten Fruchtfleisches in fließendem Wasser gewaschen und in der Sonne getrocknet werden. Traditionell wird grüner Pfeffer hergestellt, indem grüne Früchte in Salzwasser oder Essig mariniert werden. Die Früchte des südamerikanischen Pfefferbaumes, Schinus terebinthifolius, sind als rosa Pfeffer bekannt.

Der Zimtbaum (Cinnamomum ceylanicum) stammt aus Sri Lanka, dem früheren Ceylon. Büschel von Schößlingen läßt man ca. 2 m lang wachsen und schneidet sie nahe dem Boden ab. Die Rinde wird von den Trieben geschält, unter Matten ein paar Tage fermentiert und dann außen und innen geschabt, um Unreinheiten zu entfernen. Beim Trocknen rollt sich die Rinde ein. Die bekannten Zimtstangen erhält man, indem mehrere getrocknete Rindenstücke ineinander gesteckt werden. Pfeffer wie Zimt werden häufig in gemahlenem Zustand angeboten. In der modernen Lebensmitteltechnologie verwendet man häufig auch Extrakte von ätherischen Ölen, um sie in der Herstellung von Fertigprodukten besser dosieren zu können und um körnige Rückstände zu vermeiden.


http://www.fh-weihenstephan.de/fgw/wissenspool/idwarchiv/idwparser.php?file=12-2002/blickpunkte.html

Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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