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Walhalla in Donaustauf
#1
Auf dem Weg nach Burghausen fuhren wir an einer Hinweistafel vorbei, welche die Walhalla abbildete. Die Entscheidung bedurfte keiner Überlegung, und wir bogen ab, um uns dieses Bauwerk und diesen Ort persönlich anzusehen.

Die Walhalla erhebt sich anmutig über der Donau. Ihr klassizistischer Baustil erinnert an die Akropolis in Athen, ein mit Säulen umgebener Tempel.

Wer denkt, hier einen Ort mythologischen Hintergrundes zu finden, wird seine Erwartungen neu überdenken müssen. Wobei der Name Walhalla natürlich einen tieferen Sinn in sich trägt, denn es ist der Ort der nordischen Mythologie, wo die tapferen Männer für alle Zeit leben.

So betrachtet ergibt die Namenswahl (der Historiker Johannes von Müller hatte an der Namensgebung großen Anteil) also durchaus einen zu befürwortenden Sinn!
Der bayerische König Ludwig I. (Regierungszeit 1825-1848) besaß mit der Errichtung der Walhalla, so wird es heute beschrieben, die Absicht, den Deutschen einen Ort der Erinnerung zu schaffen, welcher die Wunden aus den Zeiten des napoleonischen Kriegszuges quer durch Europa lindern sollte. Die Walhalla soll deutschsprachige Dichter und Denker, Heerführer, Männer und Frauen ehren und ihnen ein Denkmal setzen.

   

So findet man z. B. auf dem Giebelfries, auf der zur Donau abgewandten Seite, Arminiuns, wie er mit den Germanen gegen die Römer zieht.

   

Hermann der Cherusker, so sein deutscher Name, ist in der Mitte abgebildet. Jeder kennt sicher die Geschichte von der Schlacht im Teutoburger Wald, auch Hermannsschlacht genannt.
Bei der dritten Figur von rechts erkennt man unzweifelhaft den römischen Feldherrenmantel, der im Bezug auf die Schlacht von Varus getragen wurde. Etwas rechts daneben sieht man auch die römische Standarte.

   

Die Verwirklichung dieses Baus übernahm der Architekt Leo von Klenze (1784-1864). Er war einer der wichtigsten klassizistischen Baumeister des 19. Jahrhunderts.

1830 erfolgte die Grundsteinlegung. Am 18. Oktober 1842 wurde die Walhalla feierlich eröffnet. Inspiriert durch die Athener Akropolis (5. Jahrhundert v. d. Z.), verband der Architekt historische Motive mit zeitgenössischer Bautechnik zu einer eigenständigen Architekturschöpfung.

Die Walhalla ist imposant und der Blick auf die Donau eine Reise wert.

   
Der Blick nach links ...

   
Der Blick nach rechts ...

Und so sieht es im Inneren der Walhalla aus, wo die bedeutenden Persönlichkeiten der deutschen Geschichte ihre Plätze einnehmen.

   
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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#2
Ja, dort einen Halt einzulegen ist immer schön!!!
Achte auf deine Gedanken - sie sind der Anfang deiner Taten
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#3
Sich in der Vergangenheit aufzutanken, ist immer schön.

Seit Jahren beschäftige ich mich mit diesem Thema und habe mir viele Stunden Berichte darüber angesehen und gelesen. Dies Thema ist so verworren, verflochten und vernebelt, daß so gut wie keiner dieser Referenten wirklich auf den Grund kam.
aromarin - Haut wie Samt und Seide
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#4
Seit 1962 werden die ursprünglich 96 Büsten alle 5 bis 7 Jahre ergänzt. Das birgt die Gefahr, daß dort heute Personen aufgestellt sind, die nur vordergründig dem Land zugetan waren und sich in den Dienst desselben gestellt haben, tatsächlich aber eigene Interessen verfolgten oder die ihrer Auftraggeber.

Ich könnte mir vorstellen, daß Büsten, die nach 1962 in der Walhalla aufgestellt wurden, den Sinn derselben entfremden. So findet man heute u. a. Adenauer in der Walhalla, um nur ein Beispiel zu nennen. Ludwig II. fehlt statt dessen!

Es bleibt offen, ob das im Interesse von Ludwig I. war ..., wenn man sich die Liste der in der Walhalla ausgestellten Personen ansieht, denn seine Bekundung auf der Steintafel kurz vor der Walhalla, liest sich eindeutig.

Aber wir finden sie natürlich, die Helden der Geschichte:
der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm
Fridericus Rex
Johann Sebastian Bach
Richard Wagner
Hermann der Cherusker
Veleda
Widukind
Hildegard von Bingen

um nur einige zu nennen ...

Hier die komplette Liste:
https://de.wikipedia.org/wiki/Walhalla#Liste

   
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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#5
Das südliche Giebelfeld stellt Deutschlands Befreiung im Jahr 1814 dar! Hier also auch wieder bezugnehmend auf den Kriegstreiber Napoleon.

In der Mitte sieht man die Göttin als Germania. Von links und rechts nähern sich die personifizierten deutschen Teilstaaten und Bundesfestungen zur Huldigung. In den Ecken sind die Grenzflüsse Rhein und Mosel dargestellt.

   

Schön, daß man solche Darstellungen noch findet ...
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