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Vater Grigori, vor 89 Jahren ermordet
#1
   

Am 16./17.12.1916, heute vor 89 Jahren, wurde der sibirische Mönch Grigori Rasputin von Angehörigen des Zarenhofes ermordet.

Grigorij Jefimowitsch Rasputin
Mönch, Wunderheiler
geb.: wahrscheinlich 1871 in Prokrowskoje bei Tjumen (Sibirien)
ermordet: 16./17.Dezember 1916 in St. Petersburg

Rasputins medizinische Kenntnisse mögen sicherlich nicht umfassend gewesen sein. Doch sein unglaublicher Aufstieg vom Bauernsohn in eine beherrschende Position mit weitreichenden politischen Konsequenzen unter der Zarenfamilie des vorrevolutionären Russland ist ohne die Nutzbarmachung bestimmter heilkundlicher und magischer Kenntnisse und Verhaltensregeln kaum vorstellbar.

Der genaue Geburtstag Rasputins ist unbekannt - auch das Geburtsjahr ist nicht eindeutig: Quellen sprechen von 1864, 1865 und auch 1871. Nur soviel ist gesichert: Rasputin wurde als drittes Kind des wohlhabenden Bauern Nowych geboren. Schon in seiner Jugend deutete alles darauf hin, dass er nicht nur das Landleben liebte, sondern auch das ungezwungene Leben und die Frauen. Mit zwanzig Jahren heiratete er Praskowia Feodorowna Dubrowina, ein Mädchen aus seinem Dorf, und zeugte mit ihr vier Kinder. Er arbeitete als Fuhrmann, bis er sich um das Jahr 1900 den flagellantischen Khlisti anschloss, einer häretischen religiösen Sekte. Mit ihnen lebte er in einer mönchsähnlichen Gemeinschaft, die allerdings wenig mit dem herkömmlichen ordensbrüderlichen Vorstellungen zu tun hatte. Die vorgeblichen Geißler und Asketen hatten sich vielmehr die Lebensmaxime zurechtgelegt, nach der der Mensch zuerst sündigen müsse, um später von diesen Sünden erlöst werden zu können. Aus diesem Grunde praktizierten sie eine Vielzahl bizarrer Gebräuche und Riten vorwiegend sexuellen Inhalts. Aufgrund seiner Praktiken und der Unruhe, die Rasputin in das Eheleben der einfachen Bauern brachte, wurde er aus seinem Heimatdorf verstoßen.

Die folgenden Jahre waren von der Wanderschaft durch die ländlichen Weiten Russlands angefüllt. Überall, wo Rasputin hinkam, machte er auf sich aufmerksam und führte vor allem die Frauen in die Rituale der Flagellanten ein. Sie erlagen reihenweise dem "Magnetismus seiner tierhaften Anziehungskraft", lösten sich von ihren bisherigen Bindungen und feierten mit ihm seine obskuren Riten. Später gerieten auch mondäne Frauen in St. Petersburg in den Bann seiner Sinnlichkeit.

Um das Jahr 1905 ließ sich Rasputin in St. Petersburg nieder und eröffnete in seiner Mietwohnung eine Art ärztliches Sprechzimmer. Sein Patientenkreis bestand vorwiegend aus Frauen jüngeren Alters aller Bildungs- und Gesellschaftskreise. Bei den Konsultationen versammelten sich die Damen im Esszimmer um den Tisch, und warteten auf eine Einladung in Rasputins Schlafzimmer, das er das "Allerheiligste" nannte. Je nach Lust und Laune ließ er dann eine oder mehrere "Patientinnen" zu sich kommen, wo er sie in seine sexuellen Praktiken einführte, mit ihnen scherzte, trank, tanzte und wilde Lieder sang. Rasch gingen die unglaublichsten Gerüchte über die "Wunderkräfte" des angeblichen Heilers um, die Scharen "Hilfesuchender" zu ihm führten. Bald gehörte es zum guten Ruf einer Frau, die Aufmerksamkei des "Wunderheilers" erregt zu haben. Ernsthafte Berichte bezeugen, dass es auch Ehemänner gab, die damit prahlten, dass ihre Frau eine der Auserwählten gewesen sei, die dem unglaublichen Rasputin gehört hätten.

Die wundersamen Eigenschaften Rasputins blieben auch dem Hofe des Zaren in St. Petersburg nicht verborgen. Im Jahre 1907 wurde Rasputin zu Zar Nikolaus II. Alexandrowitsch (1868-1918) gerufen. Sein Sohn Alexis litt unter Hämophilie ("Bluterkrankheit"), und Rasputin gelang es tatsächlich, das Leiden des jungen Thronfolgers zu lindern. Dies brachte ihm die uneingeschränkte Gunst der Zarin Alexandra und die Bewunderung des Zaren ein. Rasputin nutzte die Protektion des Zarenhofes und verschaffte sich eine einflussreiche Stellung. Er vermied es allerdings, am Hofe zu leben und schockierte weiterhin die Bewohner von St. Petersburg mit seinen wilden Ausschweifungen.

Rasputins Einfluss auf die Zarenfamilie und sein Lebenswandel riefen vor allem in Kreisen konservativer Adliger Bestürzung hervor. Er wurde als Ursache der Kriegsniederlage gegen Japan 1904/1905, der Revolution 1905 und den sich abzeichnenden russischen Zusammenbruch im 1. Weltkrieg angesehen. Erst nachdem mehrere Attentatsversuche fehlgeschlagen waren, gelang es einer Handvoll Verschwörer, ihn in eine Falle zu locken und zu ermorden. Dabei war Rasputins Tod genauso ungewöhnlich, wie sein Leben:

Die Verschwörer, Prinz Felix Jussupow, Wladimir Purischkjewitsch, Dmitri Pawlowitsch Romanow (ein Neffe des Zaren), Oberst Suchotin und Dr. Stanislaus Lasowert, versuchten zunächst, Rasputin zu vergiften. Nachdem Rasputin mehrere mit Zyankali gefüllte Törtchen überlebte, schossen die Verschwörer auf ihn. Doch auch diese Schüsse waren noch nicht tödlich. Daraufhin fesselten die Verschwörer Rasputin, fuhren ihn auf eine Brücke über die Newa und warfen ihn schließlich in die eisigen Fluten, wo er dann ertrank.

Dieser Text soll Vater Grigori ehren und ihn rühmen. Ewig lebt der Toten Tatenruhm!
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#2
Ehre unserem Freunde Vater Grigori.

Verflucht sind seine Mörder in alle Ewigkeit.
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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#3
Gast_Paganlord schrieb:Dieser Text soll Vater Grigori ehren und ihn rühmen. Ewig lebt der Toten Tatenruhm!

Ich habe den Text zweimal gelesen und habe nicht die Stelle gefunden, in welcher mir vermittelt wird, warum Rasputin ehrenswert ist.
Denn junge Damen beglücken, können wohl viele Männer!
Es wäre schön, wenn man mir hier mal weiterhelfen würde!

Danke!

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#4
Menschliche Fehler passieren. Zumal man hier auch anführen muß, daß die mutmaßlichen Schandtaten auch durch die Doppelgängern durchgeführt wurden. Das alles soll uns jedoch nicht den Blick für wahre und wirkliche Freunde verschleiern. Siehe Hildegard und unzählige andere. Manches ist eben der "Zeitmode" zuzuschreiben und dementsprechend einzuordnen. Rasputin ist ein dufter Typ - ich hoffe Du glaubst mir - sonst empfehle ich Dir gern entsprechende Literatur.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#5
Warum stehen aber die menschlichen Fehler in Deinem Beitrag im Vordergrund?
Möchtest Du uns neugierig auf Rasputin machen? Du hast es geschafft Blinzeln
Bitte empfehle mir entsprechende Literatur! Historische Romane sind mein Steckenpferd. Spy
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#6
Hallo Arnika,
ich kann Dir in der Frage der Lektüre über unseren Freund gerne weiterhelfen, wenn Du es wünschst?!

Liebe Grüße
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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#7
Bragi schrieb:Hallo Arnika,
ich kann Dir in der Frage der Lektüre über unseren Freund gerne weiterhelfen, wenn Du es wünschst?!

Liebe Grüße
jasu
Mir bitte auch.Was ich über G.Rasputin weiß macht Ihn nicht empfehlenswert.
jachara
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#8
Zitat:jasu Bragi
Mir bitte auch.Was ich über G.Rasputin weiß macht Ihn nicht empfehlenswert.
jachara

Es liegt in der Natur des momentan dominierenden geistigen Systems, an dem Nichtvorhandensein von Ehre und Ritterlichkeit, und an der Mentalität der Führungspersonen dieses Wertesystems, daß man über geistige Gegner Jauchekübel - voll mit Desinformation, Haß, Lüge, Intrige und Falschdarstellung, ausschüttet. Man weidet sich an der Abartigkeit der Behauptungen, die man selbst aufgestellt hat und wiederholt diese Lügen immer und immer wieder.

Im Falle des großartigen Grigori Rasputin kennt die Infamie seit 100 Jahren keine Grenzen und man möchte meinen, daß die jedes Jahr neuen Dreck anrühren, um Rasputin in schlechtes Licht zu stellen. Dabei bereitet es denen eine besonders widernatürliche Freude, wenn man z. B. Rasputin auf diese Weise in den Gemütern, Verständern und Geistern seiner (ahnungslosen) "Lieben" und "Getreuen" (im Geiste) verächtlich machen kann. Schließlich schwächt man auf diese Weise die geistige Gegenfront und spielt den Gegner (spirituell) gegeneinander aus. So denken die.

Vergleiche z. B. mit Ludwig II. und anderen (geistigen) Regimegegnern, die zumeist für "irre" erklärt werden. Auch Ludwig wollte den Krieg nicht. Nun er war der König des kriegsführenden Landes und konnte es trotzdem nicht verhindern, obwohl er mit aller Vehemenz gegen den Preußen-Krieg ankämpfte, sich sogar mit Bismarck traf usw. und dafür schließlich von einem Psychiater, der ihn nie vorher persönlich gesehen hatte, per Ferndiagnose für unmündig erklärt wurde. Darauf nahm der Staatsputsch in Bayern seinen Lauf und verräterische Familienmitglieder und Kabinette ermordeten den König letztlich. Aber das ist eine andere Geschichte, wir reden hier über Vater Grigori, doch die Ähnlichkeit konnte einfach nicht übersehen werden, weshalb sie hier kurz erwähnt werden sollte.

Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#9
Über eines sollte man sich im Klaren sein, wenn man über G. Rasputin spricht. Er wurde vielleicht 1916 ermordet, aber er ist heute sehr aktiv und vor allem sehr geschickt und besitzt eine gewisse magische Überlegenheit, die ihn unantasbar macht.

Das stachelt die Wut der einstigen und heutigen Gegner an, und man bekämpft ihn spirituell. Um jemanden spirituell zu bekämpfen, der eine höhere Qualität besitzt, ist es notwendig, auf eine hohe Quantität zurückzugreifen, um den Qualitätsnachteil dadurch auszugleichen. Also streut man Falschinformationen und Ekelinformationen und macht damit jeden Leser und Denker dieser Falschinformationen zum "Soldaten des Establishment", weil sie ja Gedanken (= magische Befehle, Werturteile, Verurteilungen) gegen die betreffende Person denken. In dieser Form muß man die Berichterstattung der letzten hundert Jahre über Grigori Rasputin sehen.

Mein Eröffnungstext für diesen Ordner ist noch einer der besseren, den man im Internet findet. Vielleicht hätte ich gleich etwas eigenes schreiben sollen? In jedem Fall darf ich jetzt auf diese Weise dazu beitragen, daß ein Umdenken stattfindet, jedenfalls bei denen, die diesen Text hier lesen. Ein kleiner Beitrag, um die Ehre von Vater Grigori zu verteidigen und mich als Freund zu erweisen.

Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#10
Ich will eine kurze Geschichte über Grigori Rasputin erzählen. Es wird viel über seine "Eskapaden" gesprochen, die einfach überbewertet und herausgestellt werden. Vornehmlich zu dem Zwecke, um ihn verächtlich zu machen. Für einen Russen (zumal bäuerlich und hinter dem Ural wohnend) kann man keine vornehme Erziehung oder entsprechende (allgemeine) westeuropäische Verhaltensnormen voraussetzen. Die Welt dort sieht anders aus und darf nicht mit hiesigen Maßstäben gemessen werden. Die Menschen dort sind weder dumm, noch rückschrittlich noch postmoderne Barbaren, sondern einfach anders - osteuropäisch. Wodka, Weib und Gesang mögen für Ch**stliche Westeuropäer ein Zeichen der Ausschweifung und der Unmoral sein, gehören jedoch in anderen Kulturkreisen anders beurteilt.

Das nur als Vorwort, denn auf diese Geschichten werde ich im Verlauf nicht weiter eingehen.



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