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Was sind Götter?
#1
Hallo,

Zitat:Ich habe ja mal die Edda (in Romanform) begonnen zu lesen, aber ich kam nicht weit, weil mir diese Sinnbilder, die es für mich sind, irgendwie zu anstrengend waren.

Diese verschlüsselte Symbolik war damals notwendig. Wir mußten das Wissen ja vor der Inquisition verstecken und für uns selbst in der Zukunft bewahren. Der Atheist kann ein solches Sinnbild wie eine .exe Datei betrachten, die sich entsprechend im Bewußtsein entpackt, wenn eine befugte Person darauf Zugriff erlangen will.


Zitat:Nicht uninteressant, wie ich sogar alle Religionen durchaus interessant finde, aber ich tue mich extrem schwer mit Göttern. Für mich ist das Göttliche in allem und jedem zu finden, oder auch nirgends. Allein die Fragestellung macht mir Schwierigkeiten.

Für mich ist "Götter" nur eine Definitionssache. Es gab halt die ursprünglichen Menschen (Götter), die neue Menschenrassen erschaffen haben. Mit diesen haben sie sich dann wiederum selbst vermischt, so daß das "Göttliche" verloren gegangen ist, aber im Grunde trotzdem erhalten geblieben ist. Denn die Geister dieser Menschen sind ja immer wieder inkarniert – unter allen möglichen Namen in allen verschiedenen Kulturen. Das waren dann die Weisen, Alten und Wissenden. Nur eine kleine Gruppe von denen spielte sich als "Götter" auf – mitsamt dem ganzen Pomp und Firlefanz, das wir heute damit in Verbindung bringen. Die wirklichen Weisen hatten das niemals nötig, waren Priester oder Lehrer.

Leider kann man das heute schlecht voneinander trennen, weil diese kleine Gruppe Möchtegerngötter auch immer die Namen der anderen kopierte und sich sogar als diese ausgaben. In der heutigen Mythologie sind alle diese verschiedenen Ausgaben und Kopien zu einer einzigen Person verschmolzen. Von dieser einen Person liest man dann z. B. in den Edden. Kann man mir folgen?

Götter sind also die ursprünglichen Menschen, die vor vielen Inkarnationen mal eine spezielle Fähigkeit besessen haben. Heute ist das Göttliche, wie Inte es nennt, in vielen Dingen zu finden. Der Ursprung dessen liegt aber bei dem früheren Menschengeschlecht, der ersten Hochkultur dieser Erde.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#2
Nachtrag: Wenn z. B. heute ein Heide "Odin", "Teutates" oder "Perkunas" anruft, dann landet er bei einer Art Computerprogramm. Dieses Programm wurde vor Urzeiten zu eben diesem Zweck programmiert. Weise konnten die vielen Anfragen nicht persönlich beantworten, also schufen sie eine (heute würde man sagen Software) Möglichkeit, der automatischen Beantwortung von üblichen Standardfragen. Die Technik war damals eine andere. Heute hat man dafür Microsoft, Internet und DVD, damals eben Menhire, Kristalle und heilige Weisheitsbrunnen etc.

Der Haken ist nur, wer nicht den richtigen PIN-Code kennt, dessen Anfrage landet irgendwo. Dann antwortet eben eine Person oder ein Programm, welches sich für Odin, Teutates oder Fatima ausgibt, zum Zwecke der Manipulation. Außerdem gibt es ja noch die vielen Doppel-Programme, denn die meisten der Doppelgänger schufen ebenfalls Götter-Programme. Damit ist die Verwirrung dann perfekt. Der Heide heute, sofern hellhörig, weiß also gar nicht, mit wem er da redet. Lol

... und wer das eben nicht weiß, der bleibt besser bei den Dingen, die er überschauen und beeinflussen kann: seinem gesunden Menschenverstand und Schlußfolgerungsfähigkeit und der Natur als großem Vorbild und unfehlbaren Richtschnur.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#3
Also bin ich G*tt.

Aber die Schuld wiegt schwer.
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#4
Hallo Paganlord!

Eine Ausführung, die mir sehr gut gefällt. Jedoch eine Frage: Was bringt es mir, wenn ich heute der einen oder anderen Göttin opfere? Kann ich mir das sparen...?
Was man will – nicht was man wünscht – empfängt man.

Cosima Wagner
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#5
Paganlord schrieb:Für mich ist "Götter" nur eine Definitionssache. Es gab halt die ursprünglichen Menschen (Götter), die neue Menschenrassen erschaffen haben. Mit diesen haben sie sich dann wiederum selbst vermischt, so daß das "Göttliche" verloren gegangen ist, aber im Grunde trotzdem erhalten geblieben ist. Denn die Geister dieser Menschen sind ja immer wieder inkarniert – unter allen möglichen Namen in allen verschiedenen Kulturen. Das waren dann die Weisen, Alten und Wissenden. Nur eine kleine Gruppe von denen spielte sich als "Götter" auf – mitsamt dem ganzen Pomp und Firlefanz, das wir heute damit in Verbindung bringen.

Hast Du zuviel Däniken gelesen,oder was?

Zitat:Wenn z. B. heute ein Heide "Odin", "Teutates" oder "Perkunas" anruft, dann landet er bei einer Art Computerprogramm. Dieses Programm wurde vor Urzeiten zu eben diesem Zweck programmiert. Weise konnten die vielen Anfragen nicht persönlich beantworten, also schufen sie eine (heute würde man sagen Software) Möglichkeit, der automatischen Beantwortung von üblichen Standardfragen. Die Technik war damals eine andere. Heute hat man dafür Microsoft, Internet und DVD, damals eben Menhire, Kristalle und heilige Weisheitsbrunnen etc.

Nein, offenbar nur am Rechner festgeschimmelt.

Im Ernst, diese Theorie ist doch völlig haltlos. In allen Mythologien haben die Götter "Himmel und Erde" erschaffen. Das muß - wer im Biologieunterricht aufgepaßt hat - lange vor der Erschaffung des Menschen gwesen sein, als die Erde noch unbewohnt war. Also waren die Götter keine bloßen, vergöttlichten Menschen der Vorzeit. Diese Theorie nennt man übrigens Euhemerismus, und insbesondere Chr*stliche Priester verbreiteten sie, um unsere Götter abzuwerten, kleiner zu machen, damit Platz für den orientalischen Wüsengott entstand.

Lichtgruß, Geza
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#6
Man könnte auch sagen, Du hängst am Bild der Chr*sten fest. Bist sozusagen ein kultureller Misch Masch aus Göttern, Mythen und Legenden. Vom Urschleim so weit entfernt wie die Mündung von der Quelle.

Wie gesagt, man könnte es sagen....
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#7
7 x 7, Du meinst eine Buchstabensuppe Lächeln
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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#8
Zitat:Urschleim

Urschleim?
Lol
Hört sich spannend an. Erzähl mal (ernstgemeint!).
Immer wieder interessant wie sich Menschen sowas vorstellen.

@Geza:

Beides ist plausbel und wohl auch richtig:

Göttliche Menschen und die (unpersönliche) Energie der Götter, welche natürlich schon vor der Ausdrucksform "physischer Mensch" existierte. Da gibt es dann ohnehin kein "vorher und nachher" mehr, sondern nur einen Zustand.
Also sollte man scharf zwischen der Kraft, welche ein bestimter Gottmensch repräsentiert hat unterscheiden und dem Repräsentanten selbst. Daher würde es sich auch von selbst verbieten den Repräsentanten anzubeten, er hat lediglich Vorbildfunktion.

Aber das ist alles ohnehin unnötige Theorie, wenn man sich an den Germanen ausrichten will. Die (ganz) alten Germanen haben sich nicht so sehr um diese Repräsentanten geschert, sondern waren mehr auf das Naturprinzip dahinter fixiert - also auf das wesentliche (Ursache-Wirkung/Gerechtigkeit, Licht/Sonne, Aktivität/Ruhe, die Elementaren Ausprägungen etc.) Entsprechend zweckmäßig auch die Tempel. Die große Pyramide ist auch ein bekanntes Beispiel eines außerordentlich zweckmäßig-funktionalen "Kultgebäudes" und hat für mich eine ähnlich nüchterne Ausstrahlung wie germanische Bauten in Europa.
Erst wissen, dann denken. Erst denken, dann reden.
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#9
THT schrieb:Urschleim?
Lol
Hört sich spannend an. Erzähl mal (ernstgemeint!).
Immer wieder interessant wie sich Menschen sowas vorstellen.

Ich schrieb nur von dem, was sein könnte. Der Urschleim ist als bildliches Wort zu verstehen.

Hallo Geza,

Jetzt komm ich wohl endlich dahinter. Vielleicht auch nicht. Hilfst Du mir?
Ich mag das, was Du schreibst nicht in eines dieser Schubladen stecken aber dennoch brauche ich als Anhaltspunkt eine gewisse "Rubrik". Was Du jetzt über die Götter geschrieben hast, speziell den Wüsteng*ott erinnert mich an Nag Hammadi.
Oder hast Du über Snorri diesen Weg gefunden?
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#10
Stimmt, Snorri war euhemerist, zumindest in seinen Vorworten. Vermutlich mußte er entsprechend "abschwächen", um der xstlichen Censur zuvorzukommen.

"Urschleim" ist ein Begriff der exoterischen Wissenschaft. Eigentlich nur eine Theorie, oder anders gesagt: Vermutung.

Das Problem liegt in der falschen Übersetzung einer Völuspástrophe. Da heißt es im Original:

>Lá gaf Lodurr ok lito goda<.

Das wird überall übersetzt:

>Lá (Lebenswärme) gab Lodurr und blühende (gute) Farbe.<

Lá ist hierbei uninteressant, es geht um "lito goda". Das Eddaoriginal hat keine Akzente, deswegen kann "goda" sowohl mit "gut", als auch mit "göttlich" übersetzt werden (hätte es den Akzent "góda" könnte es nur "gut" bedeuten). Also "gute Farbe" oder "göttliche Farbe"? "Lit" ist aber nicht nur "Farbe", sondern auch Sehen, Aussehen, Ansehen, Antlitz, Gestalt (im deutschen litz, Antlitz noch vorhanden), Also ist die folgende Übersetzung auch möglich:

>Lá (Lohe) gab Lodurr und göttliche Gestalt.<

Nun bekommt die Sache nämlich einen Sinn und reiht diese Strophe in die ältesten Mythologien mit ein, wonach die Götter die Menschen nach Ihrem eigenen, göttlichen Aussehen erschaffen haben.
Somit können wir umgekehrt vom Aussehen der Menschen auf das Aussehen von Göttern schließen. Götter sind eben keine wabernden körperlosen Energien, auch keine Aliens. Götter haben Gestalt und diese ist Vorbild für die Menschengestalt gewesen. Auch vergöttlichte Ahnen (die esdurchaus gibt) sind es nicht, denn die Frage bliebe offen, woher der erste Mensch gekommen war.

Wie ist denn der Mensch auf die Erde gekommen? Hat er sich aus dem Primaten (Affenmenschen) entwickelt, der auch Vorfahre der Menschenaffen war? Warum aber haben die Menschenaffen überlebt, der Affenmensch aber nicht? Der muß doch zumindest gleichintelligent gewesen sein, wie ein heutiger Menschenaffe. Oder haben die ersten intelligenten Menschen zwar den Affenmenschen ausgerottet (restlos), aber die Menschenaffen "vergessen"? Ein Holocaust am Beginn unserer Entwicklung? Wie sollte das so vollständig gegangen sein? Nirgends ein einziger übriggebliebener Affenmensch (außer dem Yeti)?

Nein, der Mensch ist plötzlich da gewesen, intelligent und hat sich verbreitet. Das sieht sehr nach einem Eingriff "von oben" aus, wie der auch immer gewesen ist. Anders sind die Widersprüche der Evolutionstheorie nicht vernünftig zu klären.

Es ist mir klar, daß ich mich mit dieser Argumentation in die Nähe von amerikanischen Bibelfundamentalisten begebe. Das ist allerdings dann verständlich, wenn man weiß, daß bereits die Genesis viel ältere, babylonische und sumerische heidnische Schöpfungsmythen übernommen und kompiliert hat. Ist daran zu erkennen, daß im gesamten 1. Kapitel der Genesis die Bezeichnung "Elohim" ("Götter") verwendet wird, dazu noch eine alte Formulierung erhalten blieb:

>Und Götter (Elohim) sprach: Laßt uns Menschen machen. Ein Bild, das uns gleich sei...<

Also Plural.

Man kann es drehen wie man will, es ist klar überliefert, daß zuerst die Götter waren und dann Menschen erschufen. Alles andere ist Theorie, Spekulation, unbewiesene Hypothese. Vermutlich sogar Wunschvorstellung der Materialisten, die an nicht Höheres glauben wollen oder können.

Lichtgruß, Geza
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