Tal der weisen Narren

Normale Version: Über das Alleinsein
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Alleinsein, Einsamkeit und Isolation. Drei artverwandte Begriffe mit unterschiedlichen Bedeutungen.

Menschen, die ein Problem mit dem Alleinsein haben, haben vor allen Dingen ein Problem damit zu erkennen, was der Unterschied zwischen Alleinsein und Einsamkeit bedeutet.

Während es bei dem Alleinsein darum geht, daß man Zeit mit sich selbst verbringt, um sich zu erholen/entspannen, Kraft zu tanken oder einfach nur die Zeit für sich selbst sinnvoll zu nutzen, handelt es sich bei Einsamkeit um eine Emotion.

Wer sich einsam fühlt, dem fehlen nicht Menschen – sondern das Gefühl, von ihnen beachtet zu werden, anerkannt und gebraucht. Es charakterisiert eine tiefe Unzufriedenheit mit den Beziehungen, die bereits bestehen. Mitentscheidend, ob das Alleinsein als Einsamkeit empfunden wird, ist zudem, ob die Situation freiwillig gesucht wurde oder ob sie von äußeren Umständen auferlegt wurde (ein Umzug, neue Arbeitsstelle etc.). Ein Alleinsein, für das man sich selbst aus freien Stücken entschieden hat, wird eher als positiv und wohltuend empfunden.

Wer sich oft in der Situation erlebt, sich einsam zu fühlen, hat mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Problem mit seinem Selbstwertgefühl. Man fühlt sich nur wertvoll in der Gegenwart von anderen Menschen, da man das Gefühl hat, nur hier Beachtung und Anerkennung zu bekommen. Man selbst schätzt die eigene Gesellschaft nicht und fühlt sich unwohl. Ein großer Denkfehler in diesem Zusammenhang ist, daß man seinen Selbstwert an äußeren Dingen festmacht, anstatt sich über seine inneren Werte, also seinen Charakter und seine Stärken, zu definieren und darauf aufzubauen. Man muß daher wieder lernen, sich selbst mehr Wert beizumessen. Dies kann man beispielsweise darüber wieder lernen, daß man sich, auch wenn man alleine ist, ebenso verhält, als wenn man in Gesellschaft anderer wäre. Des weiteren sich absichtlich mehr Zeit für sich selbst einzuräumen und das Alleinsein ausbauen.

Melancholische Menschen sind im allgemeinen anfälliger für diese Emotion, da sie von ihrem Wesen und Naturell her mehr trübe Gedanken mit sich herumschleppen. Hier wird die eine Emotion über eine andere Emotion weiter vorangetrieben, und das Rad dreht sich unaufhörlich weiter, solange man nicht erkannt hat und Unwillens ist, sich aus diesem Emotionskarussell zu lösen.

Um diese Emotion zu eliminieren, muß man sich klarmachen, daß es sich hierbei (wie so oft) um eigene falsche Erwartungshaltungen handelt, nämlich die Erwartungshaltung von anderen beachtet werden zu wollen.

Bei dem Begriff Isolation geht es dagegen vielmehr um eine Strafe, die alte Kulturen weltweit über ihre abtrünnigen Mitglieder verhängten: die Isolation von der Gruppe, etwa der Ausstoß aus dem Clan, was als schlimmste Strafe überhaupt anzusehen ist.
AllEin
hagAllEin
AllEinigkeit
Wer unter Einsamkeit leidet, muß sich auch fragen, warum das so ist. Legt er vielleicht ein asoziales Verhalten an den Tag, daß sein Umfeld ihn meidet, oder isoliert er sich selbst, weil ihm diese Emotion von den Eltern so einprogrammiert wurde bzw. er genau diese Verhaltensschablonen kopiert hat, weil er nie seine tägliche Matrix-Serie im Verblödungs-TV verpaßt hat, oder, oder, oder ...

Wenn man mal aus eigenem Erleben heraus verstanden hat, daß Ruhe etwas sehr schönes und belebendes ist, erkennt man sehr schnell die vielen Vorteile!
Nur der eigene Krach im Oberstübchen zwingt einen in solche Situationen wie Einsamkeit.

Benu

Einsamkeit...
So ein völliger Unfug!
Überzeugte Heiden kennen keine Einsamkeit!
Zu zahlreich sind die treuen Freunde, welche sie ihr eigen nennen.

Ob im Wald, in den Wolken, im Winde,
in den Flüssen und Seen, den Gestirnen,
egal wo ich hinschaue, bin ich von Verbündeten umgeben!
Unzählbar sind sie, stets an meiner Seite, wenn ich meine Hürden überwinde!

Esmeralda

Esmeralda

Katanka

Einsamkeit muss nicht selbstverursacht sein und auch nicht zwangsläufig aus persönlicher Angst resultieren, ich z.B. habe sie praktisch in die Wiege bekommen.
Bin bei manisch depressiver und verfolgungswahn geplagter Mutter aufgewachsen (da ist die Angst, nicht in mir), die hat sich selbst sehr isoliert, dementsprechend waren wir Kinder auch ziemlich isoliert von der Gesellschaft, und wurden vom Groß der Gesellschaft gemieden (wir Kinder zum Glück weniger als die Mutter).
Als junger Erwachsener hab ich diese Prägung unbewusst gelebt bis der Leidensdruck zu groß wurde.

Erst hier hatte ich nach Ergündung der Ursachen meiner Einsamkeit die Erkenntnis inwieweit ich dafür selbst verantwortlich bin. Bis dahin kann ich mich beim bestem Willen nicht dafür verantwortlich machen. (Soviel zum Stichwort "selbstverursacht" vorher, das stimmt so nicht ganz)

Wenn man sich selbst in sowas erkennt hilft nur eins: Scheiss auf die innere Stimme (innere Mutter in meinem Fall), die dir sagt warum der und das schlecht ist, und es sich net lohnt irgendwohin zu gehen, und hoch mit dem Arsch. Je öfter man das macht, desto offener kann man werden und desto leichter fällt es mit jedem mal. Das ist wie Muskeltraining.

Von vielen Menschen distanziere ich mich heute noch, die Lemminge sind in der Überzahl da draussen. Da hilft es nur eine gesunde Distanz zu wahren, sich einbunkern ist aber keine Lösung, sondern schafft nur neue Probleme. Gibt ja auch viele respektable Persönlichkeiten da draussen.
Meine neueste Erkentnis ist, dass das direkte Umfeld (nicht nur das soziale, sondern auch das räumliche) sehr wichtig ist.
Da wo ich z.Zt. wohne ist rundum tagtäglicher Wahnsinn (Tristesse der Nutzlosen in geballter Form). Solch dichte Felder muss man schnellstmöglich verlassen, sonst läuft man Gefahr schizophrene Züge zu festigen.
Ich will hier auch kaum raus aus meiner 300qm² kleinen Oase, denn in alle Richtungen verdichtet sich der Wahnsinn erstmal, bevor ich zur nächsten Oase gelange.
Immerhin bin ich ja nicht der einzige "Magier" hier, und wenn auf so engem Raum so viele unbewusst ihr Leben und ihren Lebensraum dauerhaft verfluchen, dann wirkt sich das auch auf mein Lebensfeld aus. Da bräucht ich schon dick Watte in den Ohren, ein Brett vorm Kopf, eine stets verstopfte Nase, und eine Plastikkugel im Maul um das ausblenden zu können.
Klar kann man das teilweise bereinigen (materiell gesehen zum bsp das angewehte Plastik aus dem Garten sammeln, gegen den Gestank von den Straßen und aus dem Hundeklo von der andren Seite kann ich nur wenig machen). Aber das ist sinnlose Arbeit. Geht auch leichter, wieso soll ich es mir unnötig schwer machen. Sollen die Maschinenwesen doch einsam in ihrem Unrat verrecken, mich brauchens da nicht für  Lol

Dem werd ich bei der Wahl meines nächsten Lebensraumes verstärkt beachtung schenken. Der Umgang der Anrainer mit der Natur scheint mir ein gutes Indiz für deren geistige Gesundheit zu sein.

Achja:
Alleinsein ist was gutes, wer allein zufrieden sein kann, kann auch mit andren zufrieden sein. Aus der Verbindung zu mir selbst entspringt meine Verbindung zum Wesentlichem. Die Verbindung zum Wesentlichem vertieft meine Beziehung zu mir selbst.
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