Tal der weisen Narren

Normale Version: Hilfe leisten
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Gelegentlich sieht man im IN solche Versuche, wie die Menschen reagieren, wenn da jemand am Boden liegt, ob sie wohl vorbei gehen ohne zu helfen, oder ob sie Hilfe leisten.
So legt sich ein Jugendlicher, ich sah ihn nicht mehr als Kind an, auf den Boden. Er stellte seinen Rucksack daneben mit der Kamera.

Also die meisten gingen tatsächlich vorbei, ohne Hilfe zu leisten. Manche blickten nach dem am Boden liegenden, manche gingen achtlos vorbei.

Nur wenige berührten ihn mit der Frage: ist alles in Ordnung?
Dann stand der Junge auf und erklärte sein Vorhaben.
Die Leute sagten, sie wüßten nicht, ob da ein Drogenjunkie liegt,
oder ein Besoffener. Eigentlich niemand kam auf die Idee, daß der da Liegende
vielleicht wirklich Hilfe benötigt.

Wie würde ich mich verhalten in so einer Situation?
Ich bin ein hilfsbereiter Mensch, doch es steht dagegen, daß es eine ungefragte
Hilfe, ein Eingriff ist, eine unerlaubte Manipulation.

Dabei kommt mir noch in den Sinn, was wäre, wenn der Daliegende
durch nicht erkennbare Einwirkung gar nicht in der Lage ist, um Hilfe zu bitten?
Mir geht es manchmal genauso, dieses Thema ist für die Logik etwas schwierig, weil die richtige Antwort m.M. da oft dazwischen liegt.

Die chr*stliche Hilfsbereistchaft ist ein abartiger, emotionaler und fehlgeleiteter Mißbrauch des natürlichen Impulses. Bei den an chr*stlichen Gedanken chronisch Erkrankten geht es mehr um Vereinnahmung und Abhängigkeiten sowie den bewußten gefühlsduseligen Verstoß gegen Ursache und Wirkung.
Der natürliche Hilfsbereitschaftsimpuls ist meiner Erfahrung aber zunächst instinktiv und nicht chr*stlich konditioniert.

Das liegt aber nicht daran, daß es richtig wäre, sich überall einzumischen, sondern an der natürlich sozialen Auslegung des Menschen. In einer Sippengemeinschaft, die auf gegenseitige Unterstützung angewiesen ist (und in solche überschaubare Gemeinschaften gehört der Mensch auch hin und nicht in übervölkerte Großstädte!) ist dieser Impuls doch eindeutig korrekt, aber auch da gilt: Niemals ungefragt (außer das gegenüber ist z.B. handlungs-/sprachunfähig), aber da braucht man doch nur den gesunden Menschenverstand und nicht 1.001 Paragraphen und Verhaltensregeln!

Ich persönlich halte nichts von einer Pauschalregel "helfe niemals", auch wenn sie oftmals zutreffend ist.
Sich raushalten ist einfach die Marschrichtung ohne Absolutheitsanspruch, mit der i.d.R. richtig gefahren wird. Deswegen macht es einfach keinen Sinn, sich über etwaige Ausnahmesituationen den Kopf zu zerreißen.

Ich weiß, daß es hier gern anders gesehen wird (also 100 % absolut ohne wenn und aber), dem steht aber der angeborene, natürliche "Trieb" zum Zusammenhalt unter der eigenen Art entgegen. Vielleicht kann ja der ein oder die andere hier noch Licht in dieses Dunkel bringen?

Ähnlicher Zusammenhang: Will ich im eigenen Umfeld (Ort, Sippe, Einflußbereich) "Ordnung" und ein gewisses Niveau haben, dann sind solche Sachen wie "neben mir wird eine Frau verprügelt und niemand interessiert es" einfach nicht erträglich, auch wenn das "Biest" es vielleicht sogar verdient hätte. Fühle ich mich also der Herausforderung in irgend einer Form gewachsen, würde ich entsprechende intelligente Schritte einleiten, damit dieser Vorfall endet und wo anders (wo es mich nicht stört) ausgetragen wird!

Im Umkehrtschluß könnte mein Engagement auch so aussehen, daß ich einen nervenden Bettler, der mich an einem bestimmten Ort (den ich z.B. öfter aufsuche, also einen Bezug dazu habe) stört, einfach verjage (natürlich immer alles unter Berücksichtigung der aktuellen Gesetzeslage), also hier eine gelebte Anti-Hilfsbereitschaft aus der kränklichen, chr*stlichen Perspektive.

Das ganze ist jedoch sehr theoretisch und dient nur der Veranschaulichung, denn praktisch bleibe ich von vornherein solchen Extrem-Situationen eher fern, war bisher zumindest so.

Opfersituationen sind auch durch eigene Opferemotionen bedingt.

Agni

THT schrieb:Opfersituationen sind auch durch eigene Opferemotionen bedingt.

Ausruf

Auf den Instinkt hören! Die meisten Situationen gehen einen überhaupt nichts an, und wenn man sich einmischt, macht man sich u.U. einen "fremden" Ursache-Wirkkreislauf zu eigen, den man dann auch ausbaden darf.

Die beschriebene Situation war gestellt. Wer Zugang zu seinem Instinkt hat, wird hier sowieso schon mal keine Notwendigkeit sehen, einzugreifen. Da waren mal wieder graue Chr*stenschäfchen am Werk. (Wieso sollte ein normaler Mensch so etwas inszenieren?)

Coco die Eule

Glücklicherweise bin ich auch noch nie in einer solchen Situation gewesen.

Aber ich habe selbst schon Hilfe bebraucht.Einmal war ich so in Gedanken versunken und habe nicht bemerkt,daß die Ampel auf Rot umgeschalten hat.Ein Autofahrer hat gehupt und ich wäre vor Schreck fast hingefallen wenn mich nicht ein Mann,der hinter mir stand,festgehalten hätte.

Ich bin diesem Fremden bis heute dankbar.

Dennoch sollte man sich normalerweise so verhalten,daß man keine fremde Hilfe benötigt.
Auch immer damit rechnen, daß Dein Instinkt fremde Hupen und fremde Hände benutzt.