Tal der weisen Narren

Normale Version: Um den Chiemsee entlang
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Hier habe ich eine Sage gefunden, die mich an die Geschichte zur Sonnenwende erinnert. Nur die Akteure wurden gewechselt. Auch erinnert mich die Geschichte an Ludwig, der sich mit Sissi auf der Roseninsel getroffen hatte.


Die Krautinsel - Die versunkene Stadt


Die Krautinsel im Chiemsee

Der Grund, warum auf der kleinen Insel zwischen Herren- und Fraueninsel gelegen, nur wildes Kraut und Gestrüpp wächst, berichtet folgende Sage.
Auf den beiden Inseln im Chiemsee befinden sich die Klöster Herren- und Frauenwörth. Dazwischen liegt die kleine Krautinsel, auf der sich die Mönche und Nonnen seinerzeit trafen, um sich ungestört der Liebe hingeben zu können. Als Strafe für diese Sünde ist die Krautinsel also unfruchtbar, und die unseligen Mönche und Nonnen, die das Gelübte der Keuschheit gebrochen hatten, sind für alle Zeiten auf den Seegrund verbannt worden. Wenn sich heute die Wellen des Chiemsees aufgrund eines bevorstehenden Sturms drohend bewegen, hört man dann und wann noch einen Fischer leise fluchen, weil er glaubt, dass die Gebannten wieder einmal ihr Unwesen treiben und deshalb der See stürmisch wird.


[Bild: neues-schloss-herrenchiemsee_-c-bayerisc...altung.jpg]
Das im 19. Jahrhundert vom Märchenkönig Ludwig II. errichtete Schloss Herrenchiemsee


Die versunkene Stadt im Chiemsee

An nebligen Tagen mag es vorkommen, dass man vom Chiemsee her eine Glocke tönen hört und diese Töne seltsam klingen. Auch die Richtung, woher die Töne kommen, kann man nicht so leicht bestimmen. Da sagt man: "Es läuten die Glocken der untergegangen Stadt". Vor vielen vielen Jahren waren die Fraueninsel, die Krautinsel und die Herreninsel mit dem Festland verbunden. Üppiges Gras wuchs auf den Wiesen. Darauf weideten fette Kühe. Die Bewohner wurden unermesslich reich. Und das machte sie übermütig. Sie vergaßen G*tt. Auch an den Sonntagen trieben sie zur Ki*chenzeit und der Messe ihr Vieh auf die Weiden. Der Priester predigte vor leeren Ki*chenbänken. Draußen spotteten die Hirten. Auch während der Wandlung trieben sie ihre Späße. Da kam die Strafe G*ttes. Hirten, Herden, Häuser und die Ki*che versanken im Chiemsee und mit ihnen das schöne Land. Nur das Land der Klosterfrauen und der Mönche blieb verschont, und es entstanden die Chiemsee-Inseln. Einsam mahnt nun heute noch die Glocke der versunkenen Ki*che an Frömmigkeit und G*ttesfurcht aus der Tiefe des Sees.