Ein schönes Frühlingsgedicht ist mir heute am Morgen begegnet. Genau das Richtige zum Start in die neue Frühlingswoche!
Der Frühling ist die schönste Zeit!
Was kann wohl schöner sein?
Da grünt und blüht es weit und breit
Im gold'nen Sonnenschein.
Am Berghang schmilzt der letzte Schnee,
Das Bächlein rauscht zu Tal,
Es grünt die Saat, es blinkt der See
Im Frühlingssonnenstrahl.
Die Lerchen singen überall,
Die Amsel schlägt im Wald!
Nun kommt die liebe Nachtigall
Und auch der Kuckuck bald.
Nun jauchzet alles weit und breit,
Da stimmen froh wir ein:
Der Frühling ist die schönste Zeit!
Was kann wohl schöner sein?
Anette von Droste-Hülshoff (1797-1848)
Das ist wirklich ein sehr schönes Frühligsgedicht, Violetta
Ich mag auch das Folgende gerne, es ist allerdings ein Klassiker, also recht bekannt:
Frühling läßt sein blaues Band
Frühling läßt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen
Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist's!
Dich hab ich vernommen!
Eduard Mörike (1804-1875)
Ich habe auch noch eins:
Der Frühling; Am ersten Maimorgen
Heute will ich fröhlich, fröhlich sein.
Keine Weis' und keine Sitte hören;
Will mich wälzen und für Freude schrein,
Und der König soll mir das nicht wehren;
Denn er kommt mit seiner Freuden Schar
Heute aus der Morgenröte Hallen,
Einen Blumenkranz um Brust und Haar
Und auf seiner Schulter Nachtigallen;
Und sein Antlitz ist ihm rot und weiß,
Und er träuft von Tau und Duft und Segen -
Ha! Mein Thyrsus sei ein Knospenreis,
Und so tauml' ich meinem Freund entgegen.
Matthias Claudius (1740-1815)
THT schrieb:Simpel aber überzeugend.
ich liebe den frühling*-*
Nun ist er endlich kommen doch
in grünem Knospenschuh.
„Er kam, er kam ja immer noch“,
die Bäume nicken sich's zu.
Sie konnten ihn all erwarten kaum,
nun treiben sie Schuß auf Schuß;
im Garten der alte Apfelbaum
er sträubt sich, aber er muß.
Wohl zögert auch das alte Herz
und atmet noch nicht frei,
es bangt und sorgt: „Es ist erst März,
und März ist noch nicht Mai.“
O schüttle ab den schweren Traum
und die lange Winterruh',
es wagt es der alte Apfelbaum,
also, wag's auch du!
Theodor Fontane
Hallo,
schaut, was ich heute wieder gefunden habe:
Nun will der Lenz uns grüßen,
von Mittag weht es lau;
aus allen Ecken sprießen,
die Blumen rot und blau.
Draus wob die braune Heide
sich ein Gewand gar fein
und läd im Festtagskleide
zum Maientanze ein.
Waldvöglein Lieder singen,
wie ihr sie nur begehrt.
Drum auf zum frohen Springen,
die Reis' ist Goldes Wert!
Hei, unter grünen Linden,
da leuchten weiße Kleid!
Heija, nun hat uns Kinden
ein End all Winterszeit.
Volkslied
In diesem Sinne, schönen Tanz in den Mai!
Auch die allerkleinste Wiese
wird für mich zum Paradiese.
Viel' schöne Stunden ich erfuhr,
bei Mutter Grün – in der Natur.
Frühlingsruf
Wo hat der Frühling sich versteckt?
O lieber Lenz, komm doch herbei!
Mit Perchtenlärm seist Du erweckt!
Die Totenstille ist vorbei!
Und aus der Ruhe wächst die Kraft,
Und aus dem Dunkel werde Licht,
Und aus der Wurzel steigt der Saft,
Lieber Lenz, es ruft die Pflicht!
Drum schenke uns nun Deine Gaben!
Lass Primeln sprießen übers Land!
Lass Grünen! Lass daran erlaben!
Wenn Blumen zieren Dein Gewand!
Und mit Dir kommt der Tatendrang!
Es wächst und keimt der Lebensmut!
Die Sonne scheint, der Tag ist lang!
Mein lieber Lenz, Du tust uns gut!
© Inara
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