Tal der weisen Narren

Normale Version: Altirischer Name in keltischen Schriftzeichen?
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.

Coemgen

hallo, zuerst möchte ich ein frohes fest zur frühjahrsgleiche wünschen!

ich würde gerne den altirischen namen coemgen (urform des anglisierten namens kevin) in keltische schriftzeichen übertragen... leider werde ich in büchern oder im internet zu dem Thema nicht fündig, weil die kelten ja gar nicht schreiben konnten. :evil: ich bin aber fest davon überzeugt, dass sie es sehr wohl konnten (wenigstens aus sakralen zwecken), dass aber ihre materialien, auf die sie ihre zeichen ritzten, einfach verwittert sind (z.b. baumrinde). kann mir vielleicht jemand aus diesem forum, der den alten keltischen zeichen mächtig ist, behilflich sein? oder konnten die kelten wirklich nicht schreiben?

coemgen

Gast

Hallo Coemgen.

Schau doch mal, ob Du etwas über die Ogam-Schrift findest. Das sind irische Schriftzeichen, die an etwa dreihundert Steininschriften der gaelischen (goidelschen) Epoche belegt sind (durchweg Grabinschriften aus Irland, Schottland und bestimmten Gegenden von Wales). Die einzigen bis heute erhaltenen Ogamzeichen sind zwar in Stein geritzt, aber in allen diesbezüglichen Texten ist von in (Eiben- oder Haselnuß-)Holz geritzten Ogam die Rede. Das Ogam-Alphabet besteht aus geraden oder schrägen Strichen, die in einigen Fällen von horizontalen oder schrägen Linien gekreuzt werden. Der Ursprung ist unklar, als wahrscheinlich gilt allerdings, daß es sich dabei um eine Anpassung eines eigentümlichen keltischen Schriftsystems ans lateinische Alphabet handelt. Ganz im Sinne der keltischen Philosophie dienten die Ogamzeichen nie der Verfassung von Texten, sondern ausschließlich dem Gebrauch bei Magie und Weissagung. Ihre Erfindung wird Ogme, dem G*tt der Beredsamkeit, des Krieges und der Zauberei zugeschrieben und ihr Gebrauch war alleine den Druiden vorbehalten. In der Abhandlung Auraicept na nÉcés ('Grundkenntnisse des Dichters') werden sie genauer erläutert.

Coemgen

ich möchte mich für deine antwort bedanken... sie hat mir sehr weitergeholfen. Lächeln

Boudicca

Zu Ogam sei aber gesagt, belegt ist die Schrift erst seit dem 7. jahrhundert nach der Zeitenwende. Es ist gut möglich, dass sie zweihundert, dreihundert Jahre älter ist, aber definitiv existierte sie nciht schon vor der Zeitenwende. Die europäischen Kelten aus der hallstatt-/ la-Tené-epoche an sich haben nämlich wirklich keine Schriftdokumente hitnerlassen außer Tafeln, die in griechischer Schrift beschrieben wurden. So hat sich auch die gallische Sprache überliefert z.B. .