Tal der weisen Narren
devot - Druckversion

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- Hælvard - 22.11.12005

Zitat:@Balu
Devot wird heute wirklich mit Unterwürfigkeit übersetzt. Die ursprüngliche Ableitung ergibt sich jedoch aus: devotus (= Hingabe) und aus devovere (= sich weihen, sich hingeben) bzw. aus "Devotionalien" (= dazugehörend).

Aber zugegeben verursacht das Wort 'devot' nunmal Irritationen. Deshalb sollte man hier einen doch unmißverständlicheren Begriff verwenden.

Also ich komme aus meinem Selbstverständins nicht auf SM-Spiele etc., wenn mir das Wort devot begegnet. Ich empfand es bisher eher als eine Art angenehme Zurückhaltung.

Salve Bragi


- Violetta - 22.11.12005

Hallo Bragi!

So geht mir das auch. Ich verbinde mit "devot" einen eher zurückhaltenden Charaktertyp.

Violetta


- Hælvard - 22.11.12005

Beinahe hätte ich behauptet, daß es sogar ein stilvolles Wort ist, um eine Zurückhaltung zu umschreiben, aber bei den hier anwesenden SM-Fetischisten traut man sich ja gar nichts mehr zu sagen Zunge raus


- Alexis - 22.11.12005

der bewusstseinsinhalt spiegelt sich auch immer im verstaendniss der verschiedenen worte wieder. so wie unser gesamtes verstaendnis von den dingen, die uns umgeben. ich will sagen, desto gleicher man tickt, desto aehnlicher ist das verstaendniss zu den begriffen, desto besser versteht man sich, desto weniger redet man aneinander vorbei.

alexis


- Balu - 22.11.12005

Autsch Bragi, der hat gesessen Blinzeln

Ich habe Devot bisher mit Unterwürfigkeit verbunden, ohne Die alte Bedeutung des Wortes zu kennen. Danke für die Erklärung, aus diesem Grund lese ich so gerne in diesem Forum. Ich lerne jedesmal was neues dazu.




- Abnoba - 23.11.12005

Bragi schrieb:Devot wird heute wirklich mit Unterwürfigkeit übersetzt. Die ursprüngliche Ableitung ergibt sich jedoch aus: devotus (= Hingabe) und aus devovere (= sich weihen, sich hingeben) bzw. aus "Devotionalien" (= dazugehörend).
devotio, onis f (devoveo) 1.das Geloben, Weihung; Gelübde; 2.Todesweihe; 3. Verwünschung; pl. Zauberei; Verehrung; Ergebenheit; Frömmigkeit; Andacht.

devoto 1 (intens. v. devoveo) zum Tode weihen; verzaubern.

devotus 3 m. comp., sup.; devoveo verflucht; treu ergeben; kl. nur subst. -i, orum m die Getreuen; fromm; einfältig.

devoveo, vovi, votum 2 1. (relig. t. t.) a)als Opfer geloben; Cool(da macht er bestimmt wieder ein Sonnenbrillensmiley Zweifelnd ) dem Tode weihen; c) verfluchen, verwünschen, verzaubern;
2. ganz hingeben, aufopfern.


Die von Dir angesprochene Hingabe und Weihe sind zwar auch dabei, allerdings hängt da noch einiges andere dran, was ich persönlich irgendwie nicht so schön finde. Häh?


- Hælvard - 23.11.12005

Für jeden Geschmack ist etwas dabei, he?!
Ich bleibe dabei, für mich ist es eine angenehme Zurückhaltung, ohne vorher die tatsächliche Bedeutung im Detail gewußt zu haben.

In diesem Sinne devote Grüße,
Bragi


- Nuculeuz - 23.11.12005

Für mich ist devot "hingebungsvoll".

Wenn wir uns ereifern wollen, können wir über die 1001 Arten der Intuition reden. ;-)



- Ajax - 24.11.12005

alexis schrieb:der bewusstseinsinhalt spiegelt sich auch immer im verstaendniss der verschiedenen worte wieder. so wie unser gesamtes verstaendnis von den dingen, die uns umgeben. ich will sagen, desto gleicher man tickt, desto aehnlicher ist das verstaendniss zu den begriffen, desto besser versteht man sich, desto weniger redet man aneinander vorbei.

alexis
Da haben einige noch nicht realisiert, wie wichtig dieses geistige Verständnis untereinander ist. Schön, dass du es ansprichst. Ich möchte diesen spirituell hochwertigen Beitrag noch einmal unterstreichen. Sodass er sich in den Köpfen wiederfindet.
Man spricht die gleiche Sprache und dennoch versteht man sich nicht. Das kann nicht sein. Aber zum Glück können wir uns in unserem Forum abgleichen, um schlussendlich auf einen Nenner zu gelangen.

A.


- Abnoba - 24.11.12005

Natürlich bleibt es Sache des Einzelnen, wie er dieses Wort nun weiterhin für sich interpretiert, mir ist es im Grunde auch sehr gleichgültig.
Ich will nur gerne verstehen, warum man bei Worten wie z.B. Toleranz keine individuelle Empfindung des Wortes gelten läßt, sondern auf der ursprünglichen Bedeutung des Wortes beharrt, es in diesem Fall allerdings gerade andersherum handhabt.
Gibt es dafür eine logische Erklärung, die sich mir entzieht? Häh?