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Ich war eine Göttin - Paganlord - 12.02.12019

Ich war eine Göttin
https://www.abc.net.au/news/2019-01-19/-i-was-a-living-goddess-kumari-nepal/10717398

Preeti Shakya verließ bis zum 11. Lebensjahr niemals die Palast- und Tempelanlage in Kathmandu. Sie wurde bereits mit drei Jahren in ihr heiliges Amt eingeführt, welches sie bis zur Pubertät innehatte. Sie hatte sich, mit anderen Kindern zusammen, einem Test unterziehen müssen, welcher insgesamt 32 Qualitäten (die einer Hohen Priesterin zugeschrieben werden) überprüfte.

   
Preeti Shakya

Hätte sie sich beim Test daneben benommen oder sogar geweint, dann hätte man sie wieder zu ihrer Familie zurückgebracht. Doch sie bestand den Test und stand für einige Jahre als "lebende Göttin" – eine "Kindgöttin", als Kumari, den Newari Leuten zur Verfügung. Diese nepalesische Gruppe setzt sich aus Buddhisten und Hinduisten zusammen, eine rund 300-jährige Tradition. Im Kathmandutal gibt es 12 Kumaris.

Während ihrer Amtszeit werden ihr Lebensstil und sie selbst geheimgehalten. Muß die Kumari für Rituale und Zeremonien die Tempelanlage verlassen, dann kann sie sich nur auf bestimmten Teppichen, dem roten Teppich ähnlich, bewegen.

Anmerkungen Paganlord: Das dient dem magischen Frequenzschutz, so daß keine fremden Bannflüche ihren Aufenthalt gefährden und niemand sie direkt berühren kann. Durch die Abgeschiedenheit ist jeder Fremdeinfluß verhindert.

Für Zeremonien trägt sie die entsprechende Tempelkleidung und das außergewöhnliche Makeup der traditionellen Art. Dies gilt auch für zeremonielle Sitzungen auf dem Thron, um die Anwesenden zu segnen. Während ihrer "göttlichen Tätigkeit" legt sie keinerlei Pausen ein und nimmt auch keine Nahrung zu sich, sie gilt in diesen Phasen nicht als "normales Kind". Preeti segnete den nepalesischen König siebenmal und den Premierminister einmal. Es heißt, daß man ihre Energie regelrecht spüren konnte, sie sei in dieser Phase wie in Feuer gehüllt.

Anmerkungen Paganlord: Man denke hier hier an einen besonderen Frequenzschutz, der mit einem solchen Amt verbunden ist.

Als Privatperson und innerhalb der Palastanlage durfte Preeti dagegen mit anderen Kindern spielen oder sich ihrem Studium widmen.

Die Kumari-Tradition startete im Jahr 877 nach dem Newari Kalender, in unserer Zeitrechnung das Jahr 1757 n. d. Z. Die Legende besagt, daß der letzte König der Malla-Dynastie sich mit der Göttin Taleju treffen wollte, doch niemand sollte davon etwas wissen. Eines Nachts folgte die Königin ihrem Gemahl. Die Göttin erkannte dies und schwor, sich niemals mehr mit dem König zu treffen. Der König bat um Vergebung, denn sein Volk benötigte den Schutz der Göttin. Sie gab ihm ein Ultimatum, er mußte ein "reines" Kind der Shakya Familie (der höchsten Newari-Kaste) finden, welches dann von der Göttin in die Zeremonien eingeführt wurde.

Einige Leute spekulieren, daß diese Zeremonien und Traditionen ein Teil der inzwischen vergessenen Newari-Religion waren. Doch als die Länder sich vereinigten, vermischte sich auch die Glaubenssysteme. Heute nehmen Hindus und Buddhisten an diesen Kumari-Traditionen teil.

Etwa alle 10 Jahre wird eine neue Royal Kumari gewählt. Am Wahlprozeß nehmen Mädchen aus 16 Klöstern in Kathmandu teil. Die neue Royal Kumari muß den gleichen Geburtstag haben wie der des Präsidenten. Ist dies der Fall, wird sie für die 32 Qualitäten der Perfektion überprüft. Nur die Priesterschaft weiß um die 32 Qualitäten, eine davon ist Schönheit, innere Ruhe und Gelassenheit, und niemals Angst zu haben. Am achten Tag dieser Überprüfungssitzungen wird das auserwählte Mädchen in das "Horrorzimmer" geführt. Wenn sie nicht weint oder sogar tobt, um diesen Raum wieder zu verlassen, gilt sie als die "neue Göttin", und ihre Eltern liefern sie im Kumari-Palast ab.

Preetis Mutter Reena Shakya erinnert sich, daß es eine chaotische Zeit für sie war, doch gleichzeitig fühlte sie den inneren Stolz durchgehalten zu haben.

Preeti liebte ihre neue Amtskleidung und daß die Leute sie als "lebende Göttin" akzeptierten. Alles, was sich innerhalb des Palastes und der Tempelanlage abspielt, wird auch heutzutage geheimgehalten. Alle Lehren und Überlieferungen dieser Tradition werden nur mündlich weitergegeben.

Anmerkungen Paganlord: In vielen Kulturen von Ureinwohnern gibt es ähnliche Vorgänge. Mädchen und Jungen werden getrennt darin unterwiesen, einmal die Rolle eines Ältesten, eines Guardian (Wächter und Beschützer von Land, Natur und Tierwelt) zu übernehmen. Die Heranwachsenden durchlaufen mehrere Einweihungszeremonien > je nach Geschlecht und Alter getrennt.

Als Erwachsene werden diese Personen inzwischen von der Regierung (im Falle der Aborigine in Australien) zum "Reinigen des Regierungsgebäudes in Canberra" herangezogen, eine Räucherung, bevor die Politiker zum neuen Jahr wieder ihre Büros Inbesitz nehmen. Unfallstellen, an denen Aborigines beteiligt waren oder sogar verstarben, werden von eingeweihten Frauen mit Räucherungen gereinigt, um den Toten den Weg zu ihrem Stamm zu weisen.

Leider wird auch diesem Naturvolk die offizielle politische Anerkennung versagt. Von den Verbrechen an dieser ältesten Kultur der Erde durch die Eindringlinge ganz zu schweigen.


Was sich im "Horrorzimmer", dem dunklen Raum abspielt, läßt Platz für Spekulationen. Man spricht sogar von Blutsopfern.

Die Wächter und Priester beginnen schon rechtzeitig, eine neue Kumari zu suchen, denn nicht immer ist es einfach Mädchen zu finden, die allen Qualifikationen entsprechen.

   
Preeti erinnert sich, daß sie tieftraurig war, als sie ihr Amt und den damit verbundenen Wohnsitz verlassen mußte, um in das normale Alltagsleben zurückzukehren. Ihre Mutter half ihr bei ihrem Umstellungsprozeß.

So war es im Palast üblich, daß bei einer Mahlzeit Kumari zuerst mit dem Essen startete und danach erst alle anderen. Jetzt saß die Familie am Tisch, und alle starteten unterschiedlich mit dem Essen. Preeti mußte erst wieder lernen, sich "normal" zu verhalten, sich mit dem neuen Umfeld vertraut zu machen und auf den Besuch der neuen Schule vorzubereiten.

In den letzten Jahrzehnten wurden vereinzelt Stimmen laut, welche diese Traditionen verbieten lassen wollen. Die Dienstjahre der "Göttin" seien eher Sklavenjahre des Kindes, wegen der Vorschriften in dieser Lebensphase. Das Recht des Kindes als "Kind" aufzuwachsen sei dadurch gefährdet. Die nepalesische Regierung erließ ein Gesetz, daß die Mädchen auch während der Amtszeit ihr normales Schul- und Studienpensum absolvieren mußten.

Nach Beendigung einer Göttinnen-Amtszeit erhalten die Mädchen bis an ihr Lebensende eine monatliche Dienstrente von rund $ 122 sowie eine Zusatzzahlung der Regierung.

Anmerkungen Paganlord: Es gibt in westlichen Organisationen oder in Logen eine ähnliche Funktion: die "Tempel-Jungfrau".



RE: Ich war eine Göttin - Paganlord - 12.02.12019

   
Hier ist sie mit ihrer Mutter.  

Nepal ist ein sehr interessantes Land!