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Die Rolle der Frau am historischen Beisp. der Königin Luise - Druckversion

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Die Rolle der Frau am historischen Beisp. der Königin Luise - Inara - 27.03.12008

Die Rolle der Frau wird ja heue fälschlichweise mit etwas Schwachem verbunden und nicht umsonst spricht man vom sogenannten schwachen Gechlecht.

Um dieses Vorurteil aus dem Weg zu räumen, möchte ich anhand einer großartigen und bewundernswerten Frau- der Königin Luise von Preußen- zeigen, daß "Frau sein" mit nichts Schwachem zu tun hat, sondern eine Rolle ist, die sehr viele Vorteile in sich birgt.

Fraglich ist nun natürlich, ob man die Rolle der Frau überhaupt anhand einer historischen Persönlichkeit beschreiben kann oder ob man die Rolle der Frau, je nach bestehender Gesellschaftsform, immer wieder erneut an diese angepaßen muß?

Die geschichtliche Entwicklung hat uns gezeigt wie gerade die Rolle der Frau immer mehr verschändelt wurde. Vom ursprünglichen Matriachiat (Göttinnenkult), gefolgt vom Patriachat- bis hin zur vollkommenen Unterdrückung und Verleugnung der Frau als Mensch durch die Kirche.

Aus diesen Fesseln löste sie sich abrupt und stürzte sich direkt in die nächste Katastrophe- die absolute Emanzipation der Frau. Dabei ging es jedoch nicht mehr um die Entdeckung der Ursprünge der Frau, sondern vielmehr um Gleichmacherei.

Es sollte auf einmal nur noch 2 Geschlechter mit ein und denselben Charaktereigenschaften geben- also der Weg hin zum absoluten Standardmenschen.

Was nach all diesen Jahren der Veränderung übrig geblieben ist- ist das absolute Chaos und der fortan währende Geschlechterstreit. ... und in allen diesen Jahren wurde eine Menge an Uneinheit und Zerrissenheit gestiftet.


Was bleibt ist die alles entscheidende Frage:

Wie ist die Frau in Ihrer vollkommenen Einheit? Wann ist eine Frau wirklich Frau ?

Wenn man eine Frau beschreiben müßte, dann würde man wohl sagen. Eine Frau ist fürsorgend, sanft, warmherzig und intuitiv verstehend.

Über einen Mann würde man wohl eher sagen, daß er kämpferisch konkurrierend, unabhängig ist, daß er zur Dominanz neigt, ehrgeizig, zielstrebig, willensstark und rational verstehend ist.

Eine Frage, die ich mir Stelle ist: Wird eine Frau also oft nur deswegen als schwach angesehen, weil sie andere Charaktereigenschaften wie ein Mann besitzt? Ist sie aufgrund dieser so definierten Schwachheit weniger Wert? Oder muß man die weiblichen Werte einfach nur wieder neu entdecken?

Daher möchte ich anhand des Vorbildes der Königin Luise von Preußen zeigen wie man der Rolle der Frau gerecht werden kann. Wie wichtig diese Rolle ist und wie schön es ist, mit den Waffen der Frau zu arbeiten.



1. Wer war Königin Luise?

[Bild: schloss_paretz_luise.jpg]

Am 10.März 1776 wird Prinzessin Luise Auguste Wilhelmine Amalie von Mecklenburg- Strelitz- genannt Luise- in Hannover geboren. Luise ist 6jährig, als ihre Mutter stirbt. Zwei Jahre später heiratet ihr Vater Luises Tante. Aber auch diese Verbindung ist nicht von langer Dauer, da sie bei der Geburt ihres Kindes stirbt. Ihr Vater, Karl II Erbprinz von Mecklenburg- Strelitz, erholt sich vom Tod seiner ersten Frau nie wieder, so dass er Luise und ihre Schwestern 1786 nach Darmstadt zu Luises Grossmutter bringt. Dort wuchs sie in umsorgter Freiheit auf- ohne die sonst übliche Reglementierung und Hofetikette - und hatte eine glückliche Kindheit .

1793 suchte der König von Preußen, Friedrich Wilhelm II.,für seine beiden ältesten Söhne zwei Prinzessinen zur Heirat aus. Der Kronprinz wählte die ältere Schwester, die 17-jährige Luise. Er, stocksteif, gehemmt und sie- vergnügt, lebenslustig, von strahlender Heiterkeit neben tiefem Ernst. Der Kronprinz verliebt sich in sie und sie erwidert diese Liebe. Diese, für Monarchen ungewöhnlich glückliche Ehe, wird mit 10 Kindern gesegnet.

Obwohl beide eine sehr glückliche Ehe führten, war ihre gemeinsame Zeit durch die vorherrschenden politischen Unruhen geprägt. In den Jahren der Französischen Revolution, der Kriege, der preußischen Niederlage, der Flucht und Ausreise im Exil in Königsberg, aber auch die Reform/ Neutralitätspolitik von Friedrich Wilhelm prägten das Leben von Königin Luise. Gerade diese harten Zeiten sollten ihr weibliches Geschick, ihr Gespür für Situationen und ihre Liebe zum Vaterland immer wieder unter Beweis stellen.
Spätestens seit der Unterredung von Königin Luise mit Napoleon in Tilsit liebt das Volk sie. Sie verstand es, Herzlichkeit und Distanz zu vereinbaren.

Am 19. Juni starb sie im Alter von 34 Jahren.

Wie bereits erwähnt galt die Ehe von Königin Luise und Friedrich Wilhelm III als eine sehr glückliche Ehe. Was war nun ihr Erfolgskonzept? In den harten Zeiten der napoleonischen Kriege an denen andere Ehen zerbrochen wären, überdauerte diese Liebe ein ganzes Leben.

Dieses harmonische Zusammenspiel ist hauptsächlich der klaren Rollenverteilung und der geschickten, einfühlsamen Art von Königin Luise zu verdanken.

Welche Verhaltensweisen können wir für uns als weibliche Verhaltensweisen adoptieren. Und wie wirkt Frau an einer perfekten Beziehung mit?


Zuneigung/ Liebe

Das Fundament und der Beginn einer jeden Beziehung ist die Anziehung und Verbundenheit zum jeweiligen Partner.

Luise und Friedrich Wilhelm heirateten aus Liebe.

[Bild: luise_wilhelm.jpg]

Schon die Art wie Friedrich Wilhelm und Luise beschlossen, den Bund fürs Leben einzugehen, war ungewöhnlich. Ohne vieles feudalistische Getue und blumigen Gespreize waren die Zwei sich schnell einig. Luise führte nach der Hochzeit das “Du” zwischen den beiden ein. Für damalige Sitten und Gebräuche eine Revolution.


Gemeinsame Zeit

… er gefällt mir in allen Stücken und ich gefalle ihm und uns ist am wohlsten, wenn wir zusammen sind. (Königin Luise über ihre Ehe, 1808)

Ein weiteres Erfolgskonzept für ihre Ehe waren ihre gemeinsamen Zusammenkünfte. Luise und Friedrich Wilhelm III wollten soviel Zeit wie möglich miteinander verbringen. Sie nutzten jeden Moment um zusammen zu sein. Ihre Sommermonate verbrachten auf dem Schloß Paretz. Hier lebten sie in fast bürgerlicher Manier ein intensives Familienleben, fernab vom Hofe.


Sinnlichkeit und Schönheit

Eine Frau sollte sich ihrer äußerlichen Reize bewußt sein. Sie sollte attraktiv für einen Mann sein und sich selber attraktiv finden. Denn gerade auch die körperlichen Unterschiede von Mann und Frau sollten immer ersichtlich sein. Frau sein bedeutet Sinnlichkeit und Anmut und das geschickte Einsetzen von optischen Gegebenheiten. Mit Schönheit ist natürlich nicht das gesellschaftliche durch mediengeprägte Schönheitsideal gemeint, sondern die eigene Schönheit jeder Frau. Jede Frau hat etwas Schönes an sich. Diese Schönheit muß man einfach nur nach außen präsentieren. Wichtig ist dabei auch, daß Tragen von weiblicher Kleidung.

Luise galt als eine der schönsten Frauen ihrer Zeit und sie wußte ihre weiblichen Reize einzusetzen.
Sie wußte zu repräsentieren und verstand es durch ihr liebliches Äußeren ihren gegenüber gnädig zu stimmen.

Gerade wegen ihres lieblichen Aussehens und wegen der perfekten Rollenerfüllung als liebevolle und aufopfernde Gattin und Mutter wurde sie zur Muse für die prominentesten zeitgenössischen Künstler.

Friedrich Wilhelm III sagte über seine Frau: „ "Wo es auf Repräsentation ankam, konnte sie mit Würde erscheinen, sie wusste aber, dass sie gefiel und dass man sich ihr gern nähern konnte"


Interner Berater = (passiv nach außen, aktiv nach innen)

Eine Frau sollte als interner Berater des Mannes wirken. Durch ihr Geschick in Diplomatie sollte sie zwischenmenschliche Ratschläge geben, um den Mann in die richtige Richtung zu lenken. Dies sollte sie passiv und geschickt einfädeln. Beide beratschlagen sich bei den familiären Entscheidungen. Der Mann repräsentiert die Meinung aktiv nach außen.

Da nur einem Mann die Rolle als Entscheidungsträger zugesprochen wird.

Luise verstand diese Rolle in Perfektion. Sie wußte wie sie ihren Mann positiv beeinflußen konnte. Sie war sein wichtigster Berater. Und das wußten auch die großen Reformer der damaligen Zeit zu schätzen, die sich bewußt an Luise wandten um Ihre Reformen zu ermöglichen. Die Schwäche des Königs war seine Unentschlossenheit und seine fortwährende Neutralitätspolitik, die für viel Mißgunst bei seinen Ministern, sowie beim Volk sorgten.

Luise wollte die Schmach des Tilsiter Friedens nicht hinnehmen und so förderte sie die Reformer, dessen Rufe immer lauter wurden.

Nur durch die Förderung von Luise mußte der König sämtliche Reformen unter der Führung der Reformer Freiherr vom Stein, Freiherr von Hardenberg, Wilhelm von Humboldt, von Scharnhorst und von Gneisenau akzeptieren: Heeresreform, Bildungsreform, Agrarreform, Verwaltungsreform, etc.

Unter den Reformern strahlt der Stern des Freiherrn vom Stein am hellsten. Dieser unabhängige Geist, der mit dem König unentwegt im Streit lag, benötigte für seine bahnbrechenden Reformen 14 Monate. Ohne Luises ausgleichendes Wesen hätten es Stein und Friedrich Wilhelm womöglich keine 4 Wochen miteinander ausgehalten.

Zweifellos gilt der Freiherr vom Stein als Preussens und Deutschlands bedeutendster Reformer. In kaum zwei Jahren bewegte er, wofür anderen ein Menschenleben nicht genügt. Jedoch hätte es in Preussen keinen Stein ohne Luise gegeben. Zu unbeherrscht war der große Staatsmann, zu dünkelhaft und entschlusslos war der König, als dass dieses Gespann von allein hätte zusammenfinden können.

Luise unternahm alles, um dem cholerischen Freiherrn den Rücken freizuhalten. Sie vermittelte beim König, räumte Hindernisse aus dem Wege, sorgte beim König dafür, dass Steins Personalforderungen durchgesetzt wurden. Wenn nötig, brachte sie es auch fertig, den aufbrausenden Mann zu besänftigen. In einem Billett an ihn schreibt sie: “Streichen Sie, setzen Sie zu nach Belieben, ich werde sehr dankbar sein. Senden Sie mir sie bald zurück...”

Im Laufe des Jahres 1804 änderte sich Luises politisches Bewußtsein entscheidend. Napoleon verletzte in zunehmendem Maße die vertraglichen Rechte Preussens, und Luise, bis dahin in außenpolitischen Dingen eher indifferent, begann mit Friedrich Wilhelm über dessen Neutralitätspolitik zu debattieren. Sie riet ihm dabei, sämtliche Kontakte zu dem französischen Kaiser abzubrechen. Sie gab den Anstoß für die Kontaktaufnahme zu Russland und Österreich. Zum Dank für diese Initiative nannte Napoleon Luise fortan “meine schöne Feindin”.

Zweifellos war Hardenberg der Politiker, zu dem Luise die engsten Beziehungen pflegte. Auf dem Sterbebett in Hohenzieritz am 19. Juli 1810, machte sie ihrem untröstlichen Gatten mit ihren buchstäblich letzten Worten klar, daß er wenn er sie verliere, ja noch Hardenberg habe ...

Dies war der letzte Ratschlag, den Luise ihrem Ehemann erteilen konnte, wenige Minuten später starb sie unter anhaltenden großen Schmerzen.

Hieran zeigt sich wie stark der Einfluß von Luise auf die Politik von Preußen gewesen ist. Obwohl ihr Mann für seine Neutralitätspolitik sehr krititsiert wurde, hielt sie dennoch große Stücke auf ihn. Niemals hätte sie sich gegen ihn gewandt. Sie ließ ihn immer nach außen tätig werden. Nie drängte sie sich in den Vordergrund, um ihnen seinen Platz streitig machen. Sie hatte stets ihr Vaterland und das gerechte Wirken ihres Mannes im Sinn.


Harmonie/ Ausgleichende Fähigkeiten

Anhand der Geschichte von Stein und Friedrich Wilhelm wird deutlich, daß die Rolle der Frau sich auch immer anhand ihrer diplomatischen Fähigkeiten zeigt. Sie ist das verbindende Element (-). Sie ist die Vernunft, die versucht das Wettkampfstreben von ihrem Mann zu unterbinden und daher vor Fehlern zu bewahren.


Die Waffen einer Frau

Anhand einer Geschichte möchte ich zeigen wie es Luise allein durch ihre weiblichen
Geschicke geschafft hat den damals mächtigsten Mann durch die Waffen einer Frau um
den Finger zu wickeln.

Nach den für Preußen verlorenen Schlachten von Jena und Auerstedt 1806 mußte das Königspaar mit den Kindern im Januar 1807 vor den französischen Truppen nach Königsberg und Memel fliehen. Am 6. Juli 1807 führte die 31jährige Königin in Tilsit eine vergebliche Unterredung mit Napoléon I., bei der sie mildere Friedensbedingungen für Preußen erreichen sollte.

[Bild: luise_bonaparte.jpg]

Luise, die selbstverständlich fließend französisch sprach, bedauerte, daß der Kaiser genötigt gewesen sei, eine derart hohe Treppe zu ihr hinaufzusteigen (er war beim Hinaufsteigen leicht gestolpert). Napoleon erwiderte gewandt: "Auf dem Wege zu einem solchen Ziele darf man vor keinem Hindernisse zurückschrecken." Mit einem Anflug von Ironie beklagte sie den für ihn und seine Truppen beschwerlichen Aufenthalt im nordisch kalten Preußen. Napoleon antwortete etwas verlegen mit einem Kompliment.
Dann kam Luise zur Sache. Sie sagte, daß sie sich über die Lage Preußens im klaren sei. Sie sei sich bewußt, daß man Opfer werde bringen müssen. Jedoch möge man Preußen nicht von Provinzen trennen, die seit Jahrhunderten dazu gehörten. Insbesondere machte sie sich wiederholt für Magdeburg stark, das unter allen Umständen bei Preußen bleiben müsse.

Napoleon versuchte auszuweichen und machte Komplimente. "Sie tragen da ein schönes Kleid," bemerkte er. "Wo ist es gearbeitet? in Breslau? Macht man Krepp in Ihren Fabriken?" "Sollen wir jetzt über Putz reden in diesem Augenblicke?" erwiderte die Königin. Verdutzt mußte der Kaiser feststellen, daß seine Scherze nicht fruchteten. Luise war schlagfertig und charmant. Später hat Napoleon gestanden, daß er Luise die Gesprächsführung habe lassen müssen (es finden sich in Napoleons Geschichte keine weiteren Beispiele dafür). Nochmals versuchte sie, seine edleren Gefühle anzusprechen. Sie sagte, seine Siege würden ihm doppelt Ehre machen, wenn er sich auch Rechte auf Dankbarkeit erwerbe. Mit Worten wie Großmut und Hochherzigkeit versuchte sie Mitleid und Menschlichkeit zu bewirken. Sie setzte sich entschieden auch für die Zukunft ihres Gatten und ihrer Kinder ein, wie man es von einer Ehefrau und Mutter nur erwarten konnte.

Napoleon war in die Enge getrieben, aber er konterte mit Höflichkeit. Immerhin konnte sie ihm ein "wir wollen sehen" abringen. - In diesem Augenblick betrat Friedrich Wilhelm III. den Raum. Wäre er nur ein wenig länger im Vorzimmer geblieben! Man weiß nicht, was Luise vielleicht noch erreicht hätte. Napoleon sagte am selben Tag zu Kaiser Alexander: "Er erschien zur rechten Zeit. Eine Viertelstunde später, und ich würde der Königin alles versprochen haben." - Noch einige Komplimente, dann verabschiedete sich Napoleon. Luise blieb hoffnungsfroh zurück.

Hieran sieht man das Königin Luise stets weiblich bedacht die Unterredung führte. Eine Unterhaltung nach männlicher Mannier wäre gescheitert und hätte nie solche Erfolge gebracht. Hätte ihr Mann diese Fähigkeit in diesem Moment erkannt, wer weiß welch Ergebnis Luise bewirkt hätte.

Eine Frau agiert niemals direkt und aktiv, sondern wickelt den Gegenüber Stück für Stück um den Finger. Am besten so, das Mann das Gefühl hat, es wäre seine eigene Idee gewesen

Handelt sie dominant/ aktiv wird sie von Mann sofort als Konkurrent empfunden und als solcher auch behandelt – nämlich als Mann.

Anhand vom historischen Beispiel von Königin Luise wird deutlich wie die Rolle der Frau auch heute noch zu leben ist. Sie zeigt, daß die eigentliche Rolle der Frau nichts mit Schwäche zu tun hat, sondern mit geistiger Stärke und dem Benutzen der eigenen, weiblichen Fähigkeiten. Sie zeigt wie erfolgreich man mit dieser passiven Art zu handeln sein kann und wie man sich das Leben in vielen Situationen einfacher machen kann. Zu unserer Rolle als Frau zu stehen bedeutet Stärke und Mut. Sich den gesellschaftlichen Zwängen zu ergeben und sich als Mann im Frauenkörper aufzuführen wiederum bedeutet Stumpfsinnigkeit und das Verleugnen unserer weiblichen Identität.

Abschließend möchte ich noch ein Ausspruch von Heinrich von Treitschke zitieren, der meiner Meinung nach, die Essenz meiner Ausführungen wiedergibt.

„Ewig wahr bleibt, daß Männer die Geschichte machen, dass alle großen und schöpferischen Gedanken von Rittern des Geistes ausgehen, die für sie leben und wirken und, wenn es sein muss, zu sterben wissen. Aber ebenso wahr ist, daß es zu allen Zeiten edle Frauen gegeben hat, die “an dem großen Gewebe der Weltgeschichte mitgewirkt haben, am erfolgreichsten da, wo sie ihre Männer befähigt haben, als rechte Männer zu handeln und zu streiten.”

Liebe Grüße

Inara


Re: Die Rolle der Frau am historischen Beisp. der Königin Luise - Aglaia - 28.03.12008

"Wie sind eingeschlafen auf den Lorbeeren." - sagte Königin Luise einst und meinte damit ihr Land. Daß wir Weisen Narren nicht auf unseren Lorbeeren einschlafen, sondern täglich neue nachwachsen lassen - dafür sorgt auch das neue Aussehen des Forums. Ein verzücktes Dankeschön an den werten Administrator, der das leistete.


Re: Die Rolle der Frau am historischen Beisp. der Königin Luise - Kelda - 07.12.12009

Ich bin heute an meinem "Internettag" über ein Bild gestolpert welches zeigt, dass nicht nur der alte Fritz noch heute an seinem Grab geehrt wird, sondern dass auch Königin Luise bis heute auf Leute beeindruckend und vorbildhaft wirken kann.


Schaut Euch das an:

[Bild: luise.jpg]
Büste von Königin Luise im Schloßpark Charlottenburg

Ja, es sind Blumenleichen, aber die Geste finde ich in diesem Fall nett.


Re: Die Rolle der Frau am historischen Beisp. der Königin Luise - Violetta - 10.03.12010

Schön, jung und verehrt starb Luise von Preußen am 19. Juli 1810. Heute vor 200 Jahren feierte sie ihren letzten Geburtstag.

Königin Luise gilt als beliebteste Preußin – und nach dem "Alten Fritz" ist sie auch die bekannteste. Aber was machte sie bei der Nachwelt so beliebt? Da gibt es natürlich mehrere Eigenschaften. Sie war eine ausgesprochene Patriotin. Von großer Bedeutung war dabei ihre Begegnung mit Napoleon. Napoleon hatte sie vorher verleumdet. Er hatte sie in mehreren Zeitschriften einer Affäre mit Zar Alexander bezichtigt. Sie war darüber jedesmal in Tränen ausgebrochen. Und nun stand sie diesem Feind gegenüber und kämpfte für ihr Vaterland. Tatsache ist jedoch, daß Luise mit ihrem Mann ein sehr liebevolles und bürgerliches Eheleben führte. Das war einmalig in der Geschichte der Monarchie. Daß man nicht mehr getrennt lebte, sondern Kinderliebe zeigte, Eheliebe zeigte. Das alles hat zu ihrem Mythos und zu ihrer Verehrung beigetragen, die sie noch heute genießt.

Da stellt sich natürlich auch die Frage, war sie bei ihren Zeitgenossen genauso beliebt? Denn man denkt ja immer, es sei die Nachwelt gewesen, die den "Mythos Luise" erschaffen hätte. Dem ist jedoch nicht so, denn Königin Luise wurde bereits zu ihren Lebzeiten verehrt. Sie hat mit 17 Jahren geheiratet, sie wurde mit 21 Jahren Königin, sie war groß (1,76 m), schlank und gutaussehend. Aus den königlichen Gemächern drang fast nie etwas Negatives. Das Personal konnte immer nur Sympathisches von ihr berichten. Dann hat sie ihren Mann unterstützt, daß schon ihre Zeitgenossen: Heinrich von Kleist, Achim von Arnim, Theodor Körner; sie als Leitstern Preußens in Gedichten besungen haben.

Aber nicht nur die Intellektuellen und die Dichter verehrten sie, auch von ihren einfachen Untertanen schlugen ihr die Wellen der Sympathie entgegen. Das einfache Volk liebte sie womöglich noch mehr. Es gab wenig auszusetzen. Sie hat ihre Pflichten als Königin erfüllt. Obwohl sie nahezu immer schwanger war (in 17 Jahren zehn Kinder) hat sie trotzdem viele Reisen mit ihrem Mann unternommen, das halbe Land besichtigt. Und überall schlug ihr Sympathie entgegen. Nach ihrem Tod, als 1813 die Schlacht gegen Napoleon bei Leipzig gewonnen werden konnte, rief die Bevölkerung; und Karoline von Humboldt schrieb es in einem Brief an ihren Mann Wilhelm: „Ach hätte das doch die Königin Luise erlebt“. So war die allgemeine Denkungsart: Sie hat das im „Himmel“ für uns mitbewirkt. Diese Aussage mutet natürlich etwas abstrakt an, denn sie erinnert eher an gefallene heidnische Helden oder an die antiken Götter, die in die Geschicke der Menschen manchmal eingegriffen haben. Aus der chr**tlichen Religion sind solche Vorstellungen normalerweise unbekannt.

Luise und Wilhelm waren charakterlich sehr unterschiedlich, doch sie heirateten aus Liebe. Heutzutage fragt man sich: Wie paßt denn das zusammen?

Luise von Mecklenburg-Strelitz war mit ihren 17 Jahren sehr wohl in der Lage zu sehen, daß es sich bei Friedrich Wilhelm III. nicht um einen aufgeblasenen Frosch handelte, nicht um einen arroganten Stiesel, um irgendeinen unliebenswürdigen, gräßlichen Kerl, den sie heiraten sollte. Sondern, daß dieser junge Mann mit seinen 23 Jahren im Grunde einen sehr guten Charakter hatte, der sehr treu war. Niemals ist auch nur die geringste Affäre von ihm berichtet worden. Man muß sich mal vorstellen: Der Vater des Kronprinzen hatte neben seiner Ehe noch zahlreiche Mätressen und Liebschaften. Das war bei Friedrich Wilhelm III. undenkbar. Und er war bis über beide Ohren in seine Luise verliebt. Luise war etwas unpünktlich und unordentlich. Für einen pedantischen Mann mußte das ein Dorn im Auge gewesen sein. Niemals ist deswegen jedoch ein böses Wort über seine Lippen gekommen.

Als Luise und Friedrich Wilhelm III. 1797 den Thron bestiegen, galten sie als Hoffnung für ihr Volk und man erwartet viel von ihnen. Leider begannen 1797 die Koalitionskriege gegen Frankreich. Das Volk wünschte sich jedoch keinen Krieg. Und da hatte das Volk Glück, denn nichts wollte Friedrich Wilhelm III. so sehr erhalten wie den Frieden. Und solange Frieden im Land herrschte, hat Preußen einen großen geistigen Aufschwung genommen.

Friedrich Wilhelm wollte auch 10 Jahre später noch den Frieden erhalten, als es eher angezeigt war zu kämpfen. Luise hingegen war für den Widerstand gegen den französischen Kaiser und hat damit den Nerv des Volkes genau getroffen. Denn die französischen Truppen zogen plündernd durch das Land und erlebten keinen Widerstand. Sie nahmen eine Stadt nach der anderen ein. Es gab eine Partei in Preußen, angeführt von Prinz Louis Ferdinand von Preußen, die gesagt hat, wir müssen diesem Napoleon Einhalt gebieten, wir müssen Krieg führen. Und zu dieser Partei gehörte auch die Königin, zum Entsetzen des Königs. Er war unsicher. Die preußischen Truppen hatten lange in ihren Stellungen gelegen. Aber Königin Luise hegte eine große Abneigung gegen Napoleon, er war für sie der Vernichter Europas. Luise war der wichtigste Berater ihres Mannes, denn Friedrich Wilhelm hatte nur wenige Freunde. Er beriet sich statt dessen mit seiner Frau. Jedoch hatte Luise keine politischen Ambitionen (man muß sich ja auch vorstellen, daß sie ständig schwanger war), aber sie gab ihrem Friedrich Wilhelm gern die erbetenen Ratschläge.

Mitten im Leben (ihr jüngster Sohn Albrecht war gerade ein halbes Jahr alt) starb sie (vermutlich) an einer Thrombose, und ein Aufschrei des Wehklagens ging durch das Volk. Wilhelm von Humboldt schrieb an seine Frau: Wir sind alle erschüttert, die Leute weinten auf der offenen Straße, denn sie war das blühende Leben und ist buchstäblich erstickt.


Re: Die Rolle der Frau am historischen Beisp. der Königin Luise - Kelda - 15.03.12010

Hallo zusammen,

dieses Jahr wird auch "Luisenjahr" genannt, und anlässlich des 200. Todestags der beliebten Königin Luise sind in und um Berlin drei Ausstellungen zu besichtigen.

Hier eine kurze Übersicht:


LUISE. LEBEN UND MYTHOS DER KÖNIGIN.
Ort:
Schloss Charlottenburg, Neuer Flügel mit Luisenwohnung sowie Mausoleum und Luiseninsel
6. März bis 30. Mai 2010
Inhalt:
Über 200 Gemälde, Skulpturen und historische Dokumente laden zu einer Annäherung an das Leben und Nachleben der Königin ein.


LUISE. DIE INSELWELT DER KÖNIGIN.
Ort:
Pfaueninsel mit Meierei und Parkgebäuden
1. Mai bis 31. Oktober 2010
Inhalt:
Internationale Künstlerinnen und Künstler von heute setzen sich mit der Person Luises, mit der Historie und Atmosphäre der romantischen Havelinsel auseinander.


LUISE. DIE KLEIDER DER KÖNIGIN.
Ort:
Schloss Paretz und Schlossremise
31. Juli bis 31. Oktober 2010
Inhalt:
Gewänder und Accessoires aus dem Besitz der Herrscherin sowie vielfältige weitere Zeitzeugnisse entfalten ein Mode-Panorama der Epoche.


Hier gibt es weitere Informationen zu den Ausstellungen:
http://www.spsg.de/index.php?id=6736
http://www.spsg.de/index_7913_de.html


Re: Die Rolle der Frau am historischen Beisp. der Königin Luise - Sechmet - 05.01.12011

Als Anschauungsmaterial für die "Rolle der Frau" diese Person herzunehmen, finde ich denkbar ungeeignet!
Wie ihrer Geschichte zu entnehmen ist, war sie nicht nur psychisch vorbelastet durch eine mutterlose Kindheit, durch ihren adligen Status war sie von Anfang an in eine Etiquette gezwungen, die das krasse Gegenteil von Natürlichkeit ist. Von dem herrschenden Chr*stlichen Zeitalter und den einhergehenden Irrtümern ganz zu schweigen.

devot und sich vom öffentlichen Leben fernhaltend - so wollte das Patriarchat uns Frauen schon immer.

Als Gebärmaschine herhalten, sich für Mann und Kinder aufopfern, und früh an den psychosomatischen Folgen dieses (Opfer-)Verhaltens sterben - es werden sich vermutlich Weibchen finden, die das als nachahmenswert empfinden.

Mein Plädoyer: wenn das hier propagierte Verhalten der menschlichen Natur entspräche, dann müsste man keine Werbung dafür machen.
Ich bin zu der Überzeugung gelangt, dass sich bei Naturvölkern soziale Strukturen nur über sehr lange Zeit als Muster herausgebildet haben (ohne bewusste Einschränkung persönlicher Freiheiten!), und die sind ja auch verschieden ausgefallen, weil der Mensch eine Spezies mit großem Handlungsspielraum ist.

Anderen ein Rollenmodell wie dieses hier umhängen zu wollen mutet mir ziemlich lächerlich an.

Worauf sich das in den Forengrundsätzen erwähnte "Matriarchat" bezieht, ist mir weiterhin ein Rätsel.


Re: Die Rolle der Frau am historischen Beisp. der Königin Luise - Knight - 05.01.12011

Du hast es nicht verstanden, weil Du von einer falschen Prämisse ausgeht, und zwar der, dass eine Frau einem Mann in jeder Beziehung gleichgestellt werden müsste. Das geht schon mal aus rein physikalischen Gründen nicht. Aber darum geht es hier nicht.

Die Frau war und ist in alten Naturvölkern immer Hüterin der Familie und des Feuers gewesen. (Nicht zu verwechseln mit der US-Stereotype aus den 50ern: Frauen an den Herd!) Dies erforderte schon immer eine starke Persönlichkeit.

Um zum Thema zurück zu kommen:
Nur weil jemand ohne Mutter groß wird heisst das noch lange nicht, dass diese/r psychisch vorbelastet ist. In dem Fall würde ich sogar sagen war das notwendig, da Luise sonst unter der Hofetikette in ihrer Jugend erdrückt worden wäre. Sie ist ja bei Ihrer Großmutter großgeworden, weit weg von jeglicher Hofetikette, wie ja bereits festgehalten wurde. Somit ihr die Natürlichkeit abzusprechen, ist eine Verdrehung von Tatsachen.

Sowohl Luise als auch Friedrich Wilhelm führten Reformen ein, vor allem im höfischen Umgang. Wie man bereits im Text nach der Hchzeit liest (von wegen dem "Du" untereinander). Auch wenn sie sich in gewissen Sachen den höfischen Gebräuchen angepasst hat, hat sie doch genug Natürlichkeit behalten um zu spüren, was für die Menschen um sie herum das beste und wichtigste ist. Nicht zuletzt lebten ja beide zumindest den Sommer über in fast bürgerlicher Manier, also wieder nix mit höfischer Etikette.

Der wichtigste Punkt ist wohl der interne Berater. Beachte vor allem: "... Jedoch hätte es in Preußen keinen Stein ohne Luise gegeben. ... " und " ... Nie drängte sie sich in den Vordergrund, um ihnen seinen Platz streitig machen. ... "

Als letztes Zitat vom originalen Eintrag:
Zitat:Anhand vom historischen Beispiel von Königin Luise wird deutlich wie die Rolle der Frau auch heute noch zu leben ist. Sie zeigt, daß die eigentliche Rolle der Frau nichts mit Schwäche zu tun hat, sondern mit geistiger Stärke und dem Benutzen der eigenen, weiblichen Fähigkeiten. Sie zeigt wie erfolgreich man mit dieser passiven Art zu handeln sein kann und wie man sich das Leben in vielen Situationen einfacher machen kann. Zu unserer Rolle als Frau zu stehen bedeutet Stärke und Mut. Sich den gesellschaftlichen Zwängen zu ergeben und sich als Mann im Frauenkörper aufzuführen wiederum bedeutet Stumpfsinnigkeit und das Verleugnen unserer weiblichen Identität.

Abschließend möchte ich noch ein Ausspruch von Heinrich von Treitschke zitieren, der meiner Meinung nach, die Essenz meiner Ausführungen wiedergibt.

„Ewig wahr bleibt, daß Männer die Geschichte machen, dass alle großen und schöpferischen Gedanken von Rittern des Geistes ausgehen, die für sie leben und wirken und, wenn es sein muss, zu sterben wissen. Aber ebenso wahr ist, daß es zu allen Zeiten edle Frauen gegeben hat, die “an dem großen Gewebe der Weltgeschichte mitgewirkt haben, am erfolgreichsten da, wo sie ihre Männer befähigt haben, als rechte Männer zu handeln und zu streiten.”

Somit gilt als Abschluss der Ausspruch: Hinter jedem starken Mann steht eine starke Frau.

Damit zeigt sich, dass Du den Artikel und die Einträge nur angelesen und damit von Grund auf nicht verstanden hast. Das erinnert mich an die letzte `Pisa`-Studie in Österreich: Lesen grundsätzlich ja, Erfassen und Verstehen des gelesenen mangelhaft :-)

Bis dann


Re: Die Rolle der Frau am historischen Beisp. der Königin Luise - Hekaterina - 05.01.12011

Luise war es doch, die durch ihr Auftreten den preußischen Hof von sehr viel Starrheit befreite. Sie bevorzugte leichte, schlichte und natürliche Kleidung und schuf damit eine neue Mode. Statt eines schwülstig-schweren Parfüms bevorzugte sie das leichte und frische Kölnisch Wasser; anstelle von üppigen Orchideen liebte sie die Kornblumen auf den Feldern. Alles an ihr war leicht, frisch, anmutig und natürlich - und dabei gleichzeitig würdevoll. Männer wie z. B. Napoleon waren von ihrer Natürlichkeit und Liebenswürdigkeit hingerissen.
Man muß immer die jeweilige Zeit vor Augen haben, wenn man eine Person bewerten will. Man kann von einer jungen adligen Frau des frühen 19. Jhs nicht erwarten, daß sie sich wie ein modernes Flintenweib benimmt. Luise war eine wundervolle Perle ihrer Zeit.


Re: Die Rolle der Frau am historischen Beisp. der Königin Luise - Violetta - 05.01.12011

Sechmet, Du kennst Luise nicht, sonst würdest Du nicht so reden.

Die Königin von Preußen und Mutter des deutschen Kaisers Wilhelm I. ist geradezu ein Musterbeispiel für eine angenehme weibliche Erscheinung im Zeitalter von Prüderie und Männlichkeitswahn. Ihre Ehe mit Friedrich Wilhelm III. könnte noch heute als Vorbild für Jung- und Langverheiratete dienen, die sich über die natürliche Rollenverteilung im Alltag im Unklaren sind.

Frau zu sein bedeutet nicht, es dem Manne gleich zu tun oder eine entsprechende äußere Gleichstellung anzustreben, sondern unsere weiblichen Kräfte sinnvoll einzusetzen. Spielen wir aus Gleichheitswahn die Männerspiele nach Männerregeln mit, dann kann das nur schiefgehen. Wir sind gut beraten unsere Weiblichkeit zu kultivieren, so wie Luise es in ihrem Zeitrahmen tat - statt neidisch auf den Mann zu schielen.

Zitat:devot und sich vom öffentlichen Leben fernhaltend - so wollte das Patriarchat uns Frauen schon immer.

So sind wir aber nicht. So sind nur Sklaven.


Zitat:Als Gebärmaschine herhalten, sich für Mann und Kinder aufopfern, und früh an den psychosomatischen Folgen dieses (Opfer-)Verhaltens sterben - es werden sich vermutlich Weibchen finden, die das als nachahmenswert empfinden.

Hier ganz sicher nicht zu finden.


Zitat:Worauf sich das in den Forengrundsätzen erwähnte "Matriarchat" bezieht, ist mir weiterhin ein Rätsel.

Du kennst uns halt noch nicht. Hast Du denn in den diesbezüglichen Themen schon etwas gelesen?


Re: Die Rolle der Frau am historischen Beisp. der Königin Luise - Inara - 05.01.12011

Hallo Sechmet,

anhand Deines Artikels erkennt man, daß Du ein Mensch bist, der wohl eher das Negative, das sogenannte Haar in der Suppe sucht. Wenn man die Menschen unter einem solchen Blickwinkel betrachtet, dann entspricht wohl niemand dem Bild eines perfekten Menschen. Das finde ich schade, denn man sollte sich doch stets die positiven Details im Leben angucken, denn sie sind es die uns wachsen lassen und von denen wir lernen können. Aber aus meinem Blickwinkel betrachtet, kommt gerade Königin Luise dem Bild einer perfekten Frau sehr nahe. Du empfindest sie schwach, jedoch ist ihre Überlegtheit, ihr Einfühlungsvermögen, das Talent Menschen um den Finger zu wickeln eine Stärke, die nur wenige Menschen besitzen. Sich nicht im Vordergrund zu spielen, sondern seiner Rolle gerecht zu werden, sie zu akzeptieren und zu leben, ist wahre Größe.
Wie viele Frauen aus der damaligen Zeit kennst Du, die unter Anbetracht der Ch***tianisierung und der damit einhergehenden Herabstufung der Frau, so wirken konnten? Mir fallen nicht besonders viele ein.
Für mich ist sie ein wahres Vorbild. Das kann jedoch jeder so halten wie er möchte. Manchmal sollte man die Dinge jedoch, bevor man sie verurteilt, genau betrachten, da man erst unter Würdigung aller Umstände und der Betrachtung der Feinheiten ein Urteil fällen kann.

Also nicht gleich immer brüllen, Löwin Ogrins

Liebe Grüße
Inara