Alle Vögel sind schon da
#1
Hoffmann von Fallersleben:
Ihn kümmerte keine Majestät

   
Ein '48er Märzrevolutionär: Heinrich Hoffmann von Fallersleben

Als Autor des Deutschlandliedes ist er der bekannteste Dichter der Märzrevolution: Ein neues Buch über August Heinrich Hoffmann von Fallersleben rückt nun sein liberales Erbe in den Vordergrund.
Jörg Koch ist promovierter Historiker und Oberstudienrat in Rheinland-Pfalz. Sein Buch beschäftigt sich mit dem Leben eines Dichters, dessen Lieder und Gedichte vor allem Kindern und deren Eltern schon lange vertraut sind, beispielsweise: „Alle Vögel sind schon da“, „Morgen kommt der Weihnachtsmann“, „Ein Männlein steht im Walde“, „Winter ade“. Vermutlich wissen selbst die Eltern meist nicht, von wem die Texte stammen, nämlich dem Mann, der auch das Deutschlandlied geschaffen hat.

Hoffmann wurde 1798 in Fallersleben geboren, das heute ein Ortsteil von Wolfsburg geworden ist. Er wurde 1874 in Corvey an der Weser beigesetzt. Wer gleichzeitig eine große Zahl von harmlosen Kinderliedern und einen Text wie das Deutschlandlied gestaltet hat, muß ein vielseitiger und interessanter Mensch sein.

In seinem Leben war Hoffmann Bibliothekar, Schriftsteller und Universitätsprofessor in Breslau. Er ist einer der Begründer der Germanistik. Ein Teil seiner frühen Forschungen beschäftigte sich mit den Niederlanden und Belgien, wofür er dort auch geehrt wurde. Er ist innerhalb Mitteleuropas viel gereist und mit vielen Persönlichkeiten aus dem Kulturleben bekannt gewesen: Dichtern und Professoren, Komponisten und Musikern, auch Malern. In Schwierigkeiten brachten Hoffmann seine „Unpolitischen Lieder“, die den Obrigkeitsstaat und den Adel verhöhnten und seine Entlassung als Professor provozierten.

Hoffmanns Reaktion darauf ist Teil eines Gedichts: „Die Unpolitischen Lieder mehr zu verbreiten: Hat man sie verboten zu rechten Zeiten.“ An anderer Stelle, in den Deutschen Gassenliedern heißt es: „Mich kümmert kein Staatsminister und keine Majestät, kein Bursch und kein Philister noch Universität“ und am Ende: „Der Professor ist begraben, ein freier Mann enstand – was will ich weiter noch haben? Hoch lebe das Vaterland.“ Hoffmann wurde 39mal aus politischen Gründen aus der Stadt oder dem Land verwiesen. An der Märzrevolution 1848 nahm er jedoch nicht aktiv teil.

Buch:
Jörg Koch
Die Gedanken sind frei
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#2
Aus grauer Städte Mauern

   

Aus grauer Städte Mauern
Ziehn wir durch Wald und Feld.
Wer bleibt, der mag versauern,
Wir fahren in die Welt.
Halli, hallo, wir fahren,
Wir fahren in die Welt.

Der Wald ist unsre Liebe,
Der Himmel unser Zelt.
Ob heiter oder trübe,
Wir fahren in die Welt.
Halli, hallo, wir fahren,
Wir fahren in die Welt.

Ein Heil dem deutschen Walde,
Zu dem wir uns gesellt.
Hell klingt's durch Berg und Halde,
Wir fahren in die Welt.
Halli hallo, wir fahren,
Wir fahren in die Welt.

Die Sommervögel ziehen
Schon über Wald und Feld.
Da heißt es Abschied nehmen,
Wir fahren in die Welt.
Halli, hallo, wir fahren,
Wir fahren in die Welt.

Wanderlied, das im Rahmen der Jugendbewegung entstanden ist. Die ersten drei Strophen stammen von Hans Riedel (1889–1971), die vierte Strophe dichtete Hermann Löns (1866–1914) bereits 1914. 1920 schrieb Robert Götz (1892–1978) die Melodie dazu.
Tue was immer ich will!
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