23.09.12025, 08:58
(21.09.12010, 20:07)Anuscha schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-35861.html#pid35861Wahre Worte, werter Bushido. Besonders gefällt mir das Goethe-Zitat. Das hat was!
Es ist beim Thema Kleidung sehr wichtig, sich entsprechend der Erwartung, also des Anlasses entsprechend zu kleiden. Trotzdem gilt für mich als Fausregel: Lieber etwas "überkleidet" als "schlecht angezogen". Gerade wenn man auf entgegengebrachten Respekt Wert legt. Da kann behaupten wer will, Respekt hätte nichts mit Kleidung zu tun, derjenige hat einfache keine Ahnung oder es noch nie selbst ausprobiert.
Je nach persönlicher und kindlicher Konditionierung betrachtet man einen Zweibeiner in einem Anzug anders als jemanden, der einem in Trainingshosen begegnet, obwohl er gerade gar keinen Sport treibt, sondern es einfach nicht für nötig hielt seine SonntagausFensterguckSachen zu Hause zu belassen.
Die kindliche Konditionierung erwähne ich deshalb, weil der eine durch seine Eltern so programmiert wurde, daß Anzugträger eine gehobenere Stellung genießen, für den anderen sind sie nur Spießer, die sich für etwas besseres halten. Das beides nicht zu Ende gedacht ist, versteht sich von selbst.
Ich ziele hier auf die gesellschaftliche Aufhetzung zwischen den Berufsklassen ab (beispielsweise Handwerk und Bank).
Ist es nicht oft so, daß der Wolf im Schafspelz sich natürlich verkleidet? Er möchte seriös wirken.
Letztlich ist die Kleiderwahl sehr subjektiv und doch irgendwo Einheitsbrei und vorgegeben.
Hebt man sich zu sehr ab, fällt man auf, obwohl das auch sehr nachgelassen hat, seit die Menschen versuchen, über ihre äußerliche Abartigkeit aufzufallen anstelle durch Leistung. Manche laufen herum, als würden sie gerade den Kleidungscontainer leergeräumt haben. So ohne jeden Geschmack, was vielleicht zusammenpassen könnte und was nicht.
Wenn einem egal ist, was andere von einem denken, verflacht das Bedürfnis sich optisch durch Kleidung abzuheben. Zumindest aus männlicher Sicht. Andere wiederum hatten nie dieses Bedürfnis, je nach Wesensart halt, extrovertiert oder introvertiert. Und doch denke ich, daß der normale Mensch sich immer überlegt, was er zu welchem Anlaß anzieht. Ob es mal ein schönes Hemd sein darf oder doch wieder nur das bequeme, vielfach getragene T-Hemd.
Die meisten Menschen versuchen über ihre Kleidung auch ihre persönliche Stellung und Haltung zu präsentieren, denn ihnen ist wichtig, daß das Außen sie zu einer bestimmten Gruppierung einordnet.
Regenbogensocken, Aufnäher mit politischen Inhalten, der rebellische Stil, Rocker, Gothic, sie alle drücken sich durch ihre Kleidung aus. Aber ja, die meisten sind nur Einheitsbrei und Modepüppchen des gerade Angesagten.
Und doch kann man bei jedem anhand seiner Kleidung etwas ablesen.
Und ob man wirklich richtig steht, sieht man, wenn das Licht angeht.
Denn manchmal lassen wir uns durch die Kleidung und das Auftreten aufs Glatteis führen, und es steckt sehr viel mehr oder weniger im Gegenüber.
Ein und derselbe Typ in verschiedener Aufmachung
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!