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Streit in der Partnerschaft
#30
Das Thema Kommunikation und Aufgabenteilung (als Rundum-Verhinderung von Ungemach), gilt aber nicht nur in der Gefährtenschaft, sondern auch (und gerade) im Freundeskreis, der Familie oder unter Kollegen. Gerade hier beweist sich die vorhergehende Argumentation deutlich.

Wir sollten unseren Freunden, Kollegen oder Familienangehörgen klare Grenzen aufzeigen, also einen Bereich, in dem man sich jeglich Mitsprache und Reinsprache verbittet. Solche Bereiche existieren zwar allgemein, jedoch werden die Grenzen fließend oder emotional gehandhabt. Auch hier geht es um Aufgabenteilung und klare Kommunikation, nämlich dem Freund oder Familienangehörigen deutlich zu sagen: "Du, hier bestimme ich und das da, das ist deins.

Ich führe mal ein Beispiel an, um das Gesagte zu verdeutlichen.

In diesem Beispiel, da heiratet jemand oder hat einen Geburtstag oder ein Jubiläum zu feiern. Derjenige ist also bemüht, die entsprechende Feierlichkeit vorzubereiten. Als erstes steht die Entscheidung, ob man überhaupt feiern will oder nicht.

Schon hier beginnt jedoch die Einmischung des Umfeldes (= alles von außerhalb der Gefährtenschaft), die wir uns mit einem klaren Wort (Kommunikation) verbitten sollten. Außenstehende wollen durchsetzen, daß man ja unbedingt feiern müsse, aus diesen und jenen Gründen und überhaupt und außerdem will man ja niemanden verärgern, brüskieren usw. usf. ... und dann kommt natürlich noch die unverholene Drohung des Manipulateurs hinterher. "Daß, wenn man nicht feiern würde, dann kämen ja doch alle, um entsprechend zu gratulieren und man muß trotzdem feiern. Also lieber gleich richtig."

Gratulieren müßte man demjenigen (der sich auf diese Weise überreden und manipulieren läßt) dann tatsächlich: Nämlich zur völligen Fremdbestimmung des eigenen Daseins. Diesem Zeitgenossen obliegt es noch nicht einmal, über seinen eigenen Geburtstag, die eigene Hochzeit oder ein persönliches Jubiläum zu entscheiden. Na was soll das wohl werden? Wenn sich die Puppe nicht bald freistrampelt, dann hängt sie lebenslang an Fäden, die jeden Tag dicker und fester werden.

Trifft man aber aufgrund des eigenen Wollens die Entscheidung, sein Jubiläum entsprechend feiern zu wollen, dann nimmt man damit in Kauf (dessen sollte sich jeder bewußt sein), daß der ganz und gar überwiegende Teil der Wünsche der Gratulanten entsprechend negativ unterlegt ist. Die Wünsche sind von Neid, Habgier, Bestimmenwollen und anderen Emotionen geprägt und müssen ihre verheerende Wirkung im Verlaufe der zukünftigen Partnerschaft (bei Hochzeit), des zukünftigen Lebens (bei Geburtstag) oder des weiteren Projektverlaufes (bei Jubiläum) zeigen.

Daß sich die ganz und gar überwiegende Zahl der Wünsche negativ auswirkt (selbst solche Wünsche, die "gutgemeint" waren) liegt ganz
einfach daran, daß es keine (oder nur sehr wenige) neutrale Menschen gibt. Sie sind von Emotionen zerfressen und zerüttet und dementsprechen gestalten sich ihre Wünsche. Die ängstliche Tante wünscht Angst ("Hoffentlich haben wir in 3 Jahren keine Scheidung."), die neidische Schwester wünscht Neid ("Die hat schon immer mehr Glück gehabt als ich, sie wurde vom Leben stets bevorzugt, das ist ungerecht. Es wäre schön, wenn sich das bald mal ändert."). Die besorgte Mutter wünscht Sorge ("Hoffentlich wird sie immer gut behandelt. Ach bei mir hatte sie es doch besser. Das arme Kind ist nun völlig auf sich selbst gestellt, wie soll das nur gutgehen?"). Der sich um alles kümmernde Vater wünscht Kummer ("Hoffentlich rennt die ihm nicht mal weg, denn so wie die sich aufgemotzt hat, reicht ihr doch ein Kerl nicht. Dann geht es meinem Sohn nachher so wie mir mit meiner ersten Frau. Seufz, naja das liegt wohl in der Familie."). Und so weiter und so fort.

Wer sich das ersparen will, der feiert erst gar nicht. Wenn er (wider besseren Wissens) trotzdem feiert, dann zeigt das nur, wie sehr derjenige schon im Spiel der Emotionen der anderen verstrickt und gefangen ist. Armes Püppchen.

Hat man sich dann für die Feier entschieden, dann hört die Einmischung gleich gar nicht mehr auf. Von der Anzahl der zu ladenen oder nicht zu ladenen Gäste, über den Geburtstagskuchen, über die Auswahl der Garderobe - bis hin zum Ort der Feierlichkeit, will ein jeder mitreden und mitbestimmen.

Das Fatale an dieser Mitbestimmung ist nicht, daß irgendwer vielleicht einen guten Rat für uns hätte, sondern daß, sowie seinem Vorschlag nicht Rechnung getragen wird, derjenige dann mißmutig wird. Derjenige (emotionale Mensch) wünscht dann immer das Mißlingen der jeweiligen Angelegenheit. Er will, daß man sieht, wie gut es doch gewesen wäre, wenn man auf denjenigen gehört hätte. "Das wird denen noch leid tun!", ist der dann zumeist gedachte negative Gedanke.

Deshalb (aus Angst vor der Zornreaktion der Manipulateure) versuchen viele Menschen einen Kompromiß, mit den Vorschlägen der Freunde, Kollegen oder Familienangehörigen zu finden. Dabei ist man selbst äußerst unzufrieden, weil man merkt, wie einem die Sache mehr und mehr aus der Hand gleitet und es immer weniger die eigene Feier ist, die man da feiert, als vielmehr eine vollständige Manipulation. Man ist dann schließlich froh, wenn endlich alles vorbei ist und hat die "schlechten Wünsche" obendrein an den Hacken.

Diese Wünsche erfüllen sich auf die eine oder andere Weise immer - falls man nicht aktiv dagegensteuert - wovon man bei einem solch fremdbestimmten Individuum aber nicht ausgehen kann. Denn was einmal unwidersprochen ausgesprochen wurde (und damit vom Bewünschten angenommen wurde), das wird sich so sicher erfüllen, wie am nächsten Tag die Sonne aufgeht.

Was wir tun können? Zum einen sollte man sich endlich darüber klar werden, ob man sein eigenes Leben leben will - auch wenn es manchmal unbequem ist, sich durchsetzen zu müssen - oder ob man lebenslang die Marionette der (eigenen und fremden) Launen und Befindlichkeiten sein will und sich aus Gewohnheit nicht zu ändern getraut. Zum anderen kann man sein Leben ab sofort (und nicht erst nach der Feier, nach dem Jubiläum nächste Woche) in die eigene Hand nehmen.

Man wird sofort sehen, wie die Manipulateure auf allen Seiten aufheulen und es zu verhindern versuchen: Sie drohen mit sonstigen Sanktionen bis hin zu "Liebesentzug" - mit all jenen Dingen (Marionettenfäden), von denen wir uns abhängig gemacht haben.

Was wir noch tun können? Wenn jemand anderes feiert, dann mischen wir uns nicht ein und halten uns mit (nichtnachgefragten) guten Ratschlägen zurück. Wenn wir konkret (und nicht diffus) gefragt werden, dann antworten wir nach bestem Wissen und Gewissen (und nicht nach Dünkel). Ansonsten halten wir uns heraus. Ob derjenige unseren Ratschlag befolgt oder nicht, ist ganz allein seine Entscheidung. Man muß sich ja nicht weiter mit einem Menschen abgeben, der in unseren Augen unmöglich lebt, oder?

Violetta

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