19.04.12012, 12:42
Zitat:Sie schnitten sich die rechte Brust ab, um besser Pfeile schießen zu können.
Dieser Mythos hat es mir besonders angetan. Hallo Logik, wo bist Du wenn man Dich mal braucht!?
Die Interpretation ist die: man(n/frau) hält den Bogen in der rechten Hand, somit könnte bei unkorrektem Abschuß - der zugegeben in der Hektik eines Gefechtes schon mal stattfinden kann - die Bogensehne die rechte Brust streifen (übrigens auch beim Mann!). Neben der Schmerzhaftigkeit ist die Gefahr des Verfehlens des Zieles dadurch der wesentlichste Punkt.
Rechte Hand = Bogenhand bei den Linkshändern = rechte Flanke eines Heeres.
Linke Hand = Bogenhand bei den Rechtshändern = linke Flanke eines Heeres.
Hatten die rechte-Brust-amputierten Amazonen also keine linke Flanke? Andernfalls müßten sich die Rechtshändigen unter ihnen nämlich die linke Brust amputieren.
Und was ist, wenn eine Flanke nicht standhält? Das ist dann Pech, oder? Denn die rechtsamputierten können links ja nicht....
Spaß beiseite: Das Getue um die Amazonenbrust ist natürlich (männliche? -> die Frauen zuhause sind friedliche Ehefrauen mit beiden Brüsten) Erfindung. Denn die Logik allein müßte hier schon ausreichen: im Krieg - und darum geht es ja in diesem Kontext - braucht man zwei funktionierende Flanken! Da kann man es weder dem Zufall überlassen, "Heute haben wir leider nur zwei Mann/Frau auf der rechten Seite, da alle anderen Rechtshänder sind" noch kann man es sich erlauben, daß einseitige Spezialisierung eintritt. Bei allem Rechtshänder-Linkshändertum: beide müssen auch von der anderen Seite aus schießen können (sowie außerdem noch nach vorne und nach hinten). Beide Seiten der Flankenreiter müssen austauschbar sein um im Fall des Falles die geschwächte Flanke unterstützen zu können. Und zwar blitzschnell - genau das hat ja auch einen Teil des Erfolges der Reiterheere ausgemacht.