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Antike Symboliken
#4
Antike Symboliken (IV)

Tier- und Schildkrötensymbole am Beispiel der antiken chinesischen Stadt Pingyao und am Beispiel eines Grabfundes in Israel

Die alte Stadt Pingyao in Shanxi

1997 ist die alte Stadt Pingyao in der nordchinesischen Provinz Shanxi in die "Welterbeliste" aufgenommen worden. Die Welterbekommission hat sie mit folgenden Worten bewertet: Die alte Stadt Pingyao ist die am vollkommensten erhaltene alte Kreisstadt in China. In der Entwicklung der chinesischen Geschichte hat sie eine ungewöhnliche vollständige Bildrolle über die kulturelle, gesellschaftliche, wirtschaftliche und religiöse Entwicklung gezeigt.

[Bild: pinyao_01.jpg]
Tempel in Pinyao

Pingyao wurde ursprünglich zirka im 9. Jahrhundert v. d. Z. gebaut. Die ganze Stadt ist ungefähr quadratisch und hat eine Fläche von nur 2,25 qkm. Heutzutage sind die wichtigen Bauten und Stadtplanung der alten Stadt Pingyao hauptsächlich vor über 600 Jahren vollendet worden. Die Stadtmauern, Straßen, Zivilhäuser, Geschäfte und Tempel sind wesentlich gut erhalten, die die traditionellen kulturellen Ideen der Han-Nationalität in China in den letzten mehreren tausend Jahren verkörpert haben. Damit gilt Pingyao als ein Museum der Geschichte der Baukunst während der Ming- und Qing-Zeit (1368-1911).

Die Stadtmauern von Pingyao wurden am frühsten vor 2800 Jahren gebaut. Damals gab es nur Erdmauern. In 1370 n. d. Z. wurden die Erdmauern zur Ziegel-Stein-Struktur umgebaut und später ständig gefestigt. Bis jetzt haben die Stadtmauern noch ihr eigentliches Antlitz.
Die Stadtmauern von Pingyao sind insgesamt mehr als 6000 m lang und 12 m hoch. Sie haben eine Form wie eine Schildkröte. Insgesamt hat Pingyao 6 Stadttore, jeweils eines in Norden und Süden, und je zwei in Osten und Westen. Das südliche Tor ist der Kopf der Schildkröte, und die zwei Brunnen vor dem Tor symbolisieren ihre beiden Augen. Das nördliche Tor ist der Schwanz der Schildkröte und auch der niedrigste Punkt der ganzen Stadt. Alle Abwässer in der Stadt werden von hier abgeleitet. In der traditionellen chinesischen Kultur gilt die Schildkröte als ein Symbol der Langlebigkeit.

[Bild: pinyao_02.jpg]
Tempel in Pinyao

Die Form der Stadtmauern hat den Wunsch der Chinesen in der alten Zeit gezeigt, daß die Stadt Pingyao durch die Kräfte der mythischen Schildkröte immer felsenfest bleiben und ewig fortleben sollte.

[Bild: pinyao_03.jpg]
Stadtmauern von Pinyao

In der isolierten Stadt dient die schnurgerade Nord-Süd-Straße im Zentrum als eine Hauptachse. Große und kleine Straßen verlaufen kreuz und quer, und die ganze Planung der Stadt ist wohlgeordnet und klar gegliedert.

Die Wohnbauten in Pingyao sind einförmige ebenerdige Häuser um viereckige Höfe mit grauen Ziegeln. Sie haben eine klare Mittelachse und sind symmetrisch an beiden Seiten davon verteilt, damit sie von einer deutlichen Gliederung geprägt sind. Jeder Wohnhof ist isoliert, und die Mauern darum sind 7 bzw. 8 m hoch. Die größte Eigenart der Wohnhäuser in Pingyao liegt darin, daß die Hauptzimmer in der Mitte die Form der Wohn- und Vorratshöhlen in Nordwestchina beibehalten haben, wobei kunstvolle Holz- bzw. Ziegelschnitzereien sowie Fensterdekorationsscherenschnitte eingesetzt sind. Dies verkörpert eine starke ortsübliche Atmosphäre. Die zur Zeit bestehenden mehr als 4000 Wohnhäuser in Pingyao sind meistens während der Ming- und Qing-Zeit gebaut, über 400 davon sind ganz gut erhalten, was als die bis jetzt best erhaltenen alten Zivilbaukomplexe in den von der Han-Nationalität bewohnten Gebieten gilt.
In der alten Stadt gibt es 6 große Tempelbaukomplexe und zahlreiche Geschäfte und Läden an beiden Seiten der Straßen. Alle diese Bauten sind Originale der alten Zeit. Die Dächer der Geschäfte mit gelben und grünen glasierten Ziegeln sowie mehrere große graue Häuser bieten ein Symbol des hohen gesellschaftlichen Rangs. Solche alte Bauten haben das Antlitz der gedeihenden Märkte in der Ming- und Qing-Dynastie wahrhaft geschildert.

Pingyao verfügt über zahlreiche Kulturgegenstände und historische Sehenswürdigkeiten. Wie z. B. die Wanfo-Halle des Zhenguo-Tempels im Nordostteil der Stadt gilt als der drittgrößte alte Bau mit Holzstruktur in China. Sie hat bereits eine Geschichte von über 1000 Jahren. Die im 10. Jahrhundert n. d. Z. modellierten Farbstatuen in der Halle sind Muster zur Erforschung der chinesischen Farbstatuen in der Frühzeit.

[Bild: pinyao_04.jpg]
Im Shuanglin-Tempel

Zudem ist der Shuanglin-Tempel, der ursprünglich im 6. Jahrhundert n. d. Z. gebaut wurde. In den über 10 Hallen dieses Tempels sind mehr als 2000 Farbtonstatuen vom 13. bis 17. Jahrhundert aufbewahrt, damit wird der Tempel als "Kunstschatzkammer der Farbstatuen im alten China" bezeichnet. Darüber hinaus gibt es in Pingyao insgesamt über 1000 alte geschnitzte Gedenksteine.

Anmerkung Paganlord: In der traditionellen chinesischen Kultur gilt die Schildkröte als ein Symbol der Langlebigkeit. Die Form der Stadtmauern hat den Wunsch der Chinesen in der alten Zeit gezeigt, daß die Stadt Pingyao durch die Kräfte der mythischen Schildkröte immer felsenfest bleiben und ewig fortleben sollte.


12 000 Jahre altes Skelett von Schamanin gefunden

Jerusalem (dpa) Israelische Archäologen haben nach eigenen Angaben das erste Grab einer Schamanin im Nahen Osten gefunden.

Die sterblichen Überreste der etwa 45 Jahre alten, angeblich körperbehinderten Medizinfrau und Zauberin seien rund 12.000 Jahre alt, teilte Leonore Grosman von der Hebräischen Universität in Jerusalem mit. Außergewöhnlich seien auch die Grabbeigaben: 50 Schildkrötenpanzer, das Becken eines Leoparden, die Schädeln zweier Marder, der Flügel eines Adlers, das Schwanzteil eines Auerochsen, der Vorderfuß eines Wildschweins, das Horn einer Gazelle – und neben Teilen einer Basaltschale, spitzem Knochenwerkzeug und einem eingekerbten Kiesel fanden die Wissenschaftler als weitere Grabbeigabe die Überreste des Fußes eines erwachsenen Menschen.

Das Grab wurde in der Nähe der Stadt Carmiel im Norden Israels entdeckt.

[Bild: schamanin_01.jpg]
Die Grabstätte in der Hilazon-Tachtit-Höhle im westlichen Galiläa

Eine Knochenanalyse ergab, daß die Schamanin etwa 45 Jahre alt und sehr zierlich war. Sie litt unter einer Verformung der Wirbelsäule und hat deshalb wahrscheinlich gehinkt. Ungewöhnlich war auch die Art der Bestattung. Nach den Worten von Grosman lagen zehn große Steine auf Kopf und Armen. Aus Sicht der Archäologen kann dies zwei verschiedene Ursachen haben: Zum einen könnte es ein Schutz davor gewesen sein, daß wilde Tiere die sterblichen Überreste auffressen. Nach einer anderen Theorie könnten die die Hinterbliebenen versucht haben, so den Geist der Schamanin in dem Grab gefangen zu halten.

[Bild: schamanin_02.jpg]
Einige der Schildkrötenpanzer, die als Grabbeigabe dienten.

Anmerkungen Paganlord:

Symbolbedeutungen:

Der Panzer der Schildkröte steht für das Himmelsgewölbe, weshalb die Schildkröte von frühen Naturvölkern als heiliges Tier betrachtet wurde. Hierher stammt auch die Interpretation des langen (ewigen) Lebens, das ebenfalls mit dem Schildkrötensymbol assoziiert wurde.

Die Beigaben (Ersatzteile) der anderen Tiere erfüllen jedoch einen magischen Sinn. Die Schamanin kann somit auch nach ihrem körperlichen Tod auf ihre Schutztiere zugreifen, um sie entsprechend zu benutzen.

Der menschliche Fuß könnte hingegen bedeuten, daß sie eine Selbstheilung versucht hat, wenn sie tatsächlich unter einer Körperbehinderung zu leiden hatte.

[Bild: schamanin_03.jpg]
Genaue Anordnung der Grabfundstücke
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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Nachrichten in diesem Thema
Antike Symboliken - von Paganlord - 01.10.12008, 19:13
Re: Antike Symboliken - von Paganlord - 02.10.12008, 07:05
Re: Antike Symboliken - von Paganlord - 05.10.12008, 15:23
Re: Antike Symboliken - von Paganlord - 03.12.12008, 17:24

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