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Ausgriff der Kelten
#8
....aber jetzt mal im Ernst:


Vor ca. 2000 Jahren hat der griechische Geograph Strabon (64 v.d.Z. - 26 n.d.Z. in seinem Werk, GEOGRPHICORVM (VII, 3, 8), wohl den Ursprung für diese Geschichte niedergeschrieben und beruft sich dabei auf Ptolemaios Lagu, einem Feldherrn von Alexander dem Großen, der berichtet habe (ca. 335 v.d.Z.), daß zum Abschluß eines Bündnisses und zur Herstellung friedlicher Beziehungen, Alexander auch mit den an der Adria lebenden Kelten zusammengekommen sei.

Der König habe sie freundlich empfangen und nach einem Umtrunk die Frage gestellt, was sie am meisten fürchteten, da er geglaubte habe, sie würden sagen: ihn selbst. Sie aber hätten geantwortet, sie fürchten nichts, außer daß der Himmel über ihnen einstürzen könnte, schätzen aber die Freundschaft eines Mannes, wie er es sei, über alles.

Daß hier wohl ein reales Ereignis der Auslöser dieser Vorstellung sein könnte, kann natürlich angenommen werden, doch meine ich, daß der hier beschriebene Kometeneinschlag wohl nicht der Auslöser für die Wanderung war.

Auf der Seite http://www.impact-structures.com/chiemgau/ wird die vermutete Ausdehnung des Einwirkungsbereichs des Einschlages dargestellt.

Bezogen auf den Raum, in dem die La-Tène-Kultur lokalisiert werden konnte, scheint mir das Areal von 58 x 27 qkm vergleichsweise klein und möglicherweise bevölkerungsstrukturmäßig zu unbedeutend zu sein, als daß von hieraus eine Wanderungsbewegung der Kelten ausgegangen sein könnte.

Wenn das Ereignis in historischen Zeiten geschehen sein sollte, so müßten wohl weitere Begleiterscheinungen (Mißernten, Vernichtung von Nahrungsgrundlagen) über einen längeren Zeitraum aufgetreten sein, die die großflächige Aufgabe des Lebensraumes begründen. San Francisco, Japan und andere Regionen, die von Naturereignissen bedroht sind, sind als Belege dafür anzugeben, daß es mehr als nur einer Katastrophe bedarf, eher ein Siedlungsgebiet auf Dauer von Menschen verlassen wird, wenn diese nicht direkt betroffen sind.

Wenn es jedoch dieserart langanhaltende Auswirkungen gegeben haben sollte, dann ist es in der Tat verwunderlich, daß man bis heute keine Schriftaufzeichnung über eine Bericht dieses Sachverhalts gefunden hat.

Ob dies nun über die Kontakte in den griechischen Kolonien entlang der Mittelmeerküste oder aber als Geschichte des "Wandervolkes" geschehenen hätte können, wäre m.E. dabei wohl gleichwertig zu erwarten.

Warum die Kelten nun gewandert sind? Wegen der Überbevölkerung !!! Zweifelnd Die römische Geschichtsschreibung gibt hierüber Auskunft:

Über die Einwanderung der Gallier in Italien haben wir folgendes in Erfahrung gebracht: Als Tarquinius Priscus in Rom regierte [616 v.d.Z. bis 579 v.d.Z.], wurden die Kelten, die eine der drei Teile Galliens bilden, von den Biturigen beherrscht; sie stellten den König für das Keltenland. Das war Ambigatus, der sich durch Tüchtigkeit und eine glückliche Hand in seinen eigenen wie auch in den öffentlichen Angelegenheiten auszeichnete. Unter seiner Regierung gab es in Gallien so reiche Ernten und so viele Menschen, dass die ungeheure Zahl kaum mehr regierbar schien. Da der König bereits im vorgerückten Alter war und sein Reich von der Belastung durch die Menschenmenge befreien wollte, erklärte er seine Absicht, den Bellovesus und den Segevesus, die beiden Söhne seiner Schwester, zwei tatkräftige junge Männer, in die Wohngebiete zu entsenden, die die Götter ihnen durch Vorzeichen anweisen würden. Sie sollten eine beliebige Zahl von Menschen mit sich führen, so dass kein Volk in der Lage wäre, die Neuankömmlinge aufzuhalten. Daraufhin erhielt Segovesus durch das Los das Hercynische Gebirge. Dem Bellovesus aber wiesen die Götter den sehr viel angenehmeren Weg nach Italien.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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[Kein Betreff] - von Abnoba - 13.06.12004, 04:35
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[Kein Betreff] - von Abnoba - 17.08.12006, 14:36

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