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Jahreswechsel, Feiern und Böller
#14
Hallo Alexis,
ich weiß ja wenig zu solchen Bräuchen und Festen, aber erlaube Du (und die anderen) mir trotzdem noch ein paar Gedanken dazu:
Beim Fasching, Fasnacht usw., geht es doch um Lust, Lebensfreude, die Wahrheit (aber ohne die vielleicht unangenehmen Konsequenzen für den, der sie ausspricht; sind ja nur Narren… ), und es geht vor allem um die Fruchtbarkeit. Der Faschingslärm ist der Lärm des Lebens, der Ausgelassenheit, wie Kinderlachen oder ausgelassenes Lachen in einer heiteren Runde. Schon mal in einer feinen, und etwas gekünstelten, Gesellschaft zu laut und zu herzhaft gelacht? Je „unechter“ ein Leben ist, desto mehr kontrolliert es seine vitalen und echten Lebensimpulse. Lebensunlustige und Depressive schließlich reden immer leiser, sagen vielleicht irgendwann gar nichts mehr. (Ich will nicht gegen gesellschaftliche Benimmregeln reden, die haben auch ihren Sinn, und man soll sich natürlich nicht in allem und überall einfach "ausleben"! Ich will nur verdeutlichen, warum für mich Lärm erstmal eine vitale Lebensäußerung ist, und dass u.a. deshalb der Fasching für mich eine Feier für das Leben darstellt und nicht der Versuch, Böses fernzuhalten).

Daß die beiden Feste, Samhain und Neujahr die gleiche Bedeutung haben sollen, mag ich nicht so recht glauben. Die Neujahrsvorsätze z.B., hier geht es doch auch um Erneuerung, bereits die erste Umsetzung der ersonnenen Überlegungen. Daß daraus heute ein oft tumbes Betrinken und dann ein rein und halbaggressives Rumgeknalle geworden ist, die Vorsätze oberflächlich dahergesagt und nicht wohlüberlegt sind, das müsste dem keinen Abbruch tun. „Böse Geister, das Tote“, ja, das wird vielleicht nicht gerade angezogen von Vitalität (symbolisiert auch durch den Lärm). Aber ob das wirklich der Sinn von diesen (wie ich finde: ) Lebenslustäußerungen lärmbegleiteter Feiern ist? Das ist vielleicht ja einfach eine Begleiterscheinung, weil es gerade nicht zusammenpasst, meine ich.
Die Neujahrsfeier als vorfreudige Feier auf die nun nahende Umsetzung des Neuen, des wiedererwachenden Lebens. Draußen verkörpert durch das Ende der nasskalten Diesigkeit, es ist noch kalt, aber die oftmals kräftig scheinende Sonne zeigt schon den Wandel an. Die Faschingszeit ist bereits die konkrete Bodenbereitung für das Neue (das Aussprechen der Wahrheit durch die Narren, das Anfeuern der Fruchtbarkeit, der konkrete Ausdruck der vitalen Lebensfreude, harmloser Schabernack aus reinem Übermut usw. – kann man übrigens auch bei Tieren in dieser Zeit beobachten, wie Rehe und Hasen z.B. scheinbar sinnlos genau in dieser Zeit an einem Sonnentag kleine Luftsprünge machen, sich scheinbar sinnlos hinterherjagen usw.).
Auch der übliche Frühjahrsputz der Menschen ist ja eine „Bodenbereitung für das Neue“, jetzt zu Kommende, finde ich, das ist auch vergleichbar (und findet sich auch in der Tierwelt entsprechend).

Und Samhain, der Herbst, das ist doch was ganz Besinnliches, ein Rückzug zur Aufarbeitung und zum Nachdenken, Planen des Erneuerns (Winterschlaf bei Tieren z.B. als Entsprechung).
Für mich gibt es keine bösen Geister, die man vertreiben müsste, vermutlich kann ich es deshalb nicht nachvollziehen. Für mich gibt es höchstens mangelnde Erkenntnis über vielleicht Fehlgelaufenes in der Vergangenheit, mangelnder Wille, etwas zu ändern, mangelnde Lebensfreude, dumpfes Weiterschlafen oder Dahindämmern, obwohl alles um einen herum erwacht und neubeginnt. Also die eigenen inneren Dämonen, auch der „innere Schweinehund“, wie man so sagt, welcher erfrischende, energie- und lebensspendende Erneuerung mit ungeliebter Anstrengung verwechselt, bzw. keinen Sinn darin erkennt (das meine ich nicht vorwurfsvoll, einfach feststellend als eine Möglichkeit ). Eigene innere "Dämonen" aber verscheuchen wollen, das wäre ja ein Kampf gegen sich selbst. Da finde ich es besser, davon loszulassen, Altes, als nicht günstig Erkanntes, gegen Neues Besseres zu ersetzen, und die Energien dafür einzusetzen. Die meisten Menschen, finde ich, empfinden die erwachende Natur auch als Energiequell und sind gleichsam dann vitaler und „besser drauf“.

Ich habe jetzt mal ein wenig gesucht und gelesen zu Samhain. Ich konnte nichts finden, was auf ein lärmendes Fest hindeutet, das Geister vertreiben sollte, habe ich es überlesen?

Grüße an alle
Inte

P.S.: Habe gerade die Beiträge hier nochmal gelesen. Alle, die pro Feuerwerk redeten, redeten tatsächlich auch vom Spaß, der Lebensfreude (und nicht etwa davon, daß es sein muß, um irgndwas Böses zu vertreiben).
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Jahreswechsel, Feiern und Böller - von anicca - 01.01.12009, 15:35
Re: Jahreswechsel, Feiern und Böller - von Naza - 01.01.12009, 18:30
Re: Jahreswechsel, Feiern und Böller - von anicca - 01.01.12009, 19:41
Re: Jahreswechsel, Feiern und Böller - von anicca - 02.01.12009, 12:00
Re: Jahreswechsel, Feiern und Böller - von Naza - 02.01.12009, 14:20
Re: Jahreswechsel, Feiern und Böller - von Inte - 05.01.12009, 11:54
Re: Jahreswechsel, Feiern und Böller - von Inte - 05.01.12009, 16:58
Re: Jahreswechsel, Feiern und Böller - von Inte - 05.01.12009, 19:09

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