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Denkanstöße
#10
Zitat:Die Göttin ist das urweibliche Prinzip, welches ausschließlich mit weiblicher Energetik funktionieren kann. Beides zusammen geht nicht.

Das weibliche Prinzip ist das Ordnende, Boden schaffende, woraus hervor Dinge sprießen und sich entwickeln können. Das weibliche Prinzip kennt keine Machtansprüche und kann somit auch keine Herrschaft ausüben. Ohne jetzt die Göttin, von der hier die Rede ist, zu kennen (ich gestehe, mich immer noch nicht weiter mit den Göttern befasst zu haben), kann ich mir nicht vorstellen, dass hier einfach die Rollen vertauscht werden sollen (und das sagte ja auch konkret Violetta). Nicht also statt männlicher nun weibliche Herrschaft, wenn auch nun in ihrem, dem weiblichen Sinn. Denn genau hierin liegt ja der Fehler oder sogar das Dilemma der heutigen Frau. Sie meint nämlich, ihren Wert darin finden zu müssen, indem sie nun vermännlicht, dem Manne nacheifert. Sie hat aber ihr eigenes Wesen, nämlich eben das weibliche Prinzip, welches, zumindest nach meiner Überzeugung, keinesfalls im Macht ausüben besteht. Die „typische“ heutige Emanze stellt, überspitzt und vereinfacht gesagt, eine vermännlichte Frau dar. Eine Frau, die mit sich im Reinen ist aber, sie kennt ihren (weiblichen) Wert, sie muß nicht vermännlichen. Die Emanzipationsbewegung hat die Rolle der Frau aber einfach umgekehrt in die männliche (vielleicht ein notwendiger Zwischenschritt zur endgültigen Freiheit der Weiblichkeit? Denn Emanzipation heißt ja nur Befreiung, nicht etwa Machtübernahme!). Nun soll aber die Frau herrschen, statt der Mann, sie sieht ihren Wert darin, zu tun, was ein Mann tut, zu denken, wie ein Mann denkt, zu werden wie ein Mann. Außerdem, und das ist das Tragische an der Sache, hört sie gleichzeitig auf zu fühlen wie eine Frau fühlt. Und das ist in Wahrheit ihr Schatz, den sie dann aber selbst aus der Hand gibt. Es ist das weibliche Prinzip anwenden missverstanden, das nämlich wie gesagt gar keine Herrschaft kennt. Wahre Befreiung der Weiblichkeit wäre deren Wertschätzung, auch Wertschätzung durch sie selbst übrigens.

Politisch käme die Umsetzung des weiblichen Prinzips nach meiner Überlegung der Anarchie gleich. Anarchie, nicht zu verwechseln mit Chaos. Also geordnet, jedoch ohne Herrschaft. Die Rolle der Männlichkeit hierin ist die Tatkraft und die Ratio, die ihr wiederum zueigen ist. Die Rolle der Weiblichkeit die Intuition, die im Einklang den Boden bereitstellt, auf dem gedeihen kann, was die Tatkraft umsetzt. Vereinfacht gesagt.

Läßt man „den Mann“ allein, also ohne das weibliche Prinzip, so bleibt ihm ja nichts anderes, als sich allein auf sich und seine Fähigkeiten zu verlassen. Das rein männliche Prinzip muß also auch rein Tatkraft und Ratio anwenden, die ja durchaus auch überlebensnotwendig sind. Ohne den sicheren Boden, die Intuition und den daraus hervorgehen könnenden Ausgleich bleibt nur das schiere Ja oder Nein, das ist der Kampf, die Polarität.

Es geht mir hier nicht um Mann und Frau als Personen, sondern um die jeweiligen Prinzipien. Das weibliche Prinzip wird „heutzutage“ bei der Frau verleugnet, die es ja aber innehat. Irrwitzigerweise, so muß man ja fast schon sagen, wird andererseits aber in unserer „modernen“ Gesellschaft versucht, es dem Manne einzupflanzen. Er soll verweiblichen, um „ganz“ zu sein, und gleichsam soll die Frau vermännlichen. Statt einfach beide in ihrem wahren Wesen sein zu lassen, das, was sie wirklich sind und innehaben zu wertschätzen und sich gegenseitig ergänzen zu lassen. Ich denke schon, dass unsere Gesellschaft dies spürt, dass das weibliche Prinzip einfach zu kurz kommt (und meiner Meinung nach sind wir hier schon ein ganzes Stück weiter als noch vor 50 oder gar 100 Jahren, als die Geschlechterrollen zwar wohl eindeutiger, aber dennoch die Prinzipien nicht letztlich sinnvoll sich in voller Wertschätzung ergänzend waren, denn es war ja ein eindeutiges über- und untergeordnetes Verhältnis), und dass genau deshalb der Versuch unternommen wird, über einer fast Vereinheitlichung der Geschlechter, also beide sollen beide Rollen ausüben, dieses wieder zu integrieren. Ein unübersehbares Extrem davon ist die spanische Verteidigungsministerin, die sichtbar schwanger die Truppe abschreitet und befiehlt. Sie sieht auf all den Bildern aber nicht wirklich mit sich im Reinen aus, sondern eher, als wolle sie sich selbst diese gleichzeitige männliche Rolle abtrotzen, was ihr ja insofern durchaus auch gelingt. Das Ziel der „modernen Gesellschaft“ ist also sogar ähnlich der Verwirklichung einer Wertschätzung beider Prinzipien. Nur wird versucht, beide Prinzipien in einer Person zu verwirklichen, der Mann soll auch weiblich sein, die Frau auch männlich. Es wird dabei übersehen, dass das nicht machbar ist. Der Mann würde, wenn die Umwandlung denn gelänge, dann „nur“ weiblich sein, die Frau „nur“ männlich. Es wäre also „nur“ eine Umkehrung der Rollen, weil es nicht möglich ist, beides in Personalunion vollständig zu vereinen, so denke ich. Weibliches und männliches Prinzip können sich nur ergänzen.

Bevor jetzt aber vielleicht Frauen aufschreien: Ich bin durchaus der Meinung, dass Frauen auch Führungspositionen innehaben können. Ich will auch nicht sagen, dass Frauen „an den Herd gehören“. Ich will auch nicht etwa sagen, dass Männer nichts anderes als Aggression oder so im Kopf hätten, und sie keiner Intuition fähig wären. Ich wollte nur die Prinzipien aus meiner Sicht darstellen. Im Grunde habe ich zumindest streckenweise ja auch nur noch mal mit anderen Worten meine Vorredner wiederholt.
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Denkanstöße - von Eliada - 23.08.12008, 13:58
Re: Denkanstöße - von Dancred - 23.08.12008, 14:24
Re: Denkanstöße - von Eliada - 23.08.12008, 15:34
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