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Naturheilkunde - Blutegeltherapie
#9
Anwendung und Erfahrungsbericht

Natürlich möchte ich Euch meinen persönlichen Erfahrungsbericht der alternativen und natürlichen Heilmethode unter der Anwendung von Blutegeln nicht vorenthalten. Was bringt jede Theorie, wenn man sie nicht in der Praxis anwendet und umsetzt?

Im Vorfeld dachte ich, daß das Aufsetzen dieser Tiere etwas Unbehaglichkeit mit sich bringen würde, da diese Tiere nun nicht gerade den Kuschelfaktor 10 ihr Eigen nennen.
Da ich das Aufsetzen aber nicht selbst durchführen mußte, konnte ich mich mehr oder weniger entspannt zurücklehnen und frei entscheiden, ob sich meine Blicke den körperlichen Empfindungen zugesellen sollen oder nicht. Natürlich schaute ich mir an, was da rein oberflächlich geschieht, als ich die Bewegungen der Egel auf meiner Haut spürte. Ich stellte fest, daß der Anblick nur halb so schlimm war, wie anfänglich angenommen.

Insgesamt wurden sieben Blutegel rund um die Kniescheibe aufgesetzt. Der erste wollte gar nicht beißen, so daß er zurück ins Glas mußte. Dieses Verhalten kann mehrere Ursachen haben, die kurz angesprochen werden sollen.
Die Körperstelle, auf der die Egel aufgesetzt werden, sollte nach Möglichkeit nicht kurz vorher mit Seife gewaschen oder gar einparfümiert worden sein.
Weiterhin spielt die aufgenommene Nahrung eine Rolle. Zu viel Knoblauch z. B. schmeckt den Egeln nicht. Eine etwas nüchtern gewürzte Speise im Vorfeld der Behandlung wäre also für ein gutes Beißen vorteilhaft. Prinzipiell suchen sich die Egel ihre Stelle schon selbst, an der sie sich mit dem Hinterteil ansaugen und mit dem Vorderteil, ergo dem Kopf und ihrem Beißwerkzeug beginnen, sich regelrecht durch die einzelnen Hautschichten durchzusägen.
Dieses macht sich dann schmerzempfindlich bemerkbar. Aus meiner persönlichen Empfindung heraus, würde ich es mit einem permanenten Ziehen an der Körperbehaarung z. B. auf dem Arm vergleichen.
Zu viele Haare an der zu behandelnden Körperstelle können die Egel ebenfalls vom Beißen abhalten.

Zum Aufsetzen der Egel selbst, verwendet man am besten die handelsüblichen Untersuchungshandschuhe. Die Egel haben nämlich nicht selten die Angewohnheit sich in die Hände desjenigen festzubeißen, der sie aufsetzen möchte. Die Handschuhe verhindern dies und es wird ebenfalls eine sterile Arbeitsweise gewahrt. Auf gar keinen Fall sollte hier eine Pinzette verwendet werden, da die Tiere sonst Schaden nehmen könnten.

Sind erst mal alle Egel angesetzt, vergrößert sich der Schmerzradius für einen Augenblick. Dieses Empfinden läßt aber sehr schnell wieder nach, so daß man sich danach tatsächlich entspannt zurücklehnen kann. Zu viel Bewegung sollte ebenfalls vermieden werden, da es sonst vorkommen kann, daß die Egel vorzeitig ihr Festmahl beenden und loslassen.

Nach einer halben bis einer Stunde lösen sich die Egel dann von selbst und fallen ab. Zuerst löst sich das Hinterteil und kurz darauf auch der Kopf. Die Egel müssen dann in ein Glas gegeben werden, das etwa zu einem Zehntel mit Wasser gefüllt ist. Das Glas ist unbedingt fest zu verschließen, da sie sich sonst auf Reisen begeben.

Nach dem Abfallen der Egel beginnt das eigentliche Spektakel. Eine Küchenrolle ist hier ratsam, denn das Nachbluten ist unvorstellbar in Anbetracht der kleinen Bißwunden. Das Nachbluten kann bis zu 12 Stunden dauern, ehe sich die Wunden geschlossen haben. Ein Verbandskasten ist hier ebenso unabdingbar. Die Wunden müssen unbedingt desinfiziert werden und entsprechend mit Kompressen und Verband versorgt werden. Durch die blutverdünnende Wirkung und das entsprechend starke Nachbluten kann sogar ein Druckverband in Erwägung gezogen werden.
Der Verband sollte nach einigen Stunden gewechselt werden, bevor er entgültig abbleiben kann. Aber auch dann ist noch Vorsicht geboten, so daß die Bißstellen sich nicht wieder öffnen. Weiterhin können sich um die Bißstellen herum kleine Blutergüsse bilden.

Da eine Linderung bzw. Heilung nach so kurzer Zeit und eventuell nach einer Behandlung nicht ausreichend geschildert werden kann, bleibt mir im Augenblick nur zu sagen, daß die Schwellung des Knies sichtlich zurückgegangen ist und das tägliche Schmerzempfinden weniger geworden ist.
Langzeitliche Beobachtungen und Veränderungen werde ich natürlich nachreichen, sowie eine entsprechende bildliche Dokumentation.

Der Preis pro Blutegel beläuft sich in der Apotheke auf ca. 4,40 Euro.

Meine Grüße
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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Naturheilkunde - Blutegeltherapie - von anicca - 14.07.12008, 15:35
Re: Naturheilkunde - Blutegeltherapie - von Ajax - 17.07.12008, 08:20
Re: Naturheilkunde - Blutegeltherapie - von anicca - 17.07.12008, 10:07
Re: Naturheilkunde - Blutegeltherapie - von anicca - 17.07.12008, 11:30
Re: Naturheilkunde - Blutegeltherapie - von Ajax - 17.07.12008, 19:04
Re: Naturheilkunde - Blutegeltherapie - von Hælvard - 26.08.12008, 16:09
Re: Naturheilkunde - Blutegeltherapie - von anicca - 27.08.12008, 09:42
Re: Naturheilkunde - Blutegeltherapie - von Inte - 27.08.12008, 13:40

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