17.04.12008, 12:01
Geza schrieb:Daß Tiere sehr wohl etwas erwarten können, sieht man dann, wenn sie auf das Futter geifern. Man höre nur einmal das Geschrei, wenn der Bauer mit dem Eimer in den Schweinestall geht. Oder man sehe sich den (tierquälerischen) Versuch des"Pawlovschen Hundes"an, wo dieser nur durch Läuten einer Glocke bereits - in Erwartung der Nahrung - entsprechend körperlich reagierte.
Dies stimmt so tatsächlich, weil ganz schlicht gewisse Reize (Zeitgefühl, Türöffnen, Klappern von Eimern, oder beim 'Pawlovschen-Hund' Licht und Glocke) mit Futter konditioniert wurden. Dies ist Grundlage der 'modernere Haustiererziehung', während bis vor wenigen Jahren eher über negative Reize, also Bestrafung 'gearbeitet' wurde. Glücklicherweise hat man kappiert, dass diese Variante (also 'unerwünschtem Verhalten' folgt Prügel, Leinenruck, Geschreie...) weniger zu gewünschtem Verhalten führt, als Belohnung. Jedoch im Endeffekt ist es ähnliches Prinzip.
Extremer sind allerdings auch bei Wildtieren die Reize, die Meiden von Situationen hervorrufen; wenn es einmal eine schlechte bzw schockierende Erfahrung macht, zBsp ein Reh, das nachts auf eine Straße (fast) in ein Auto rennt und dies überlebt, das wird hiernach die Straße mit einer Erwartung der Gefahr achtsamer überqueeren, und Licht und Töne eines Autos als Gefahr einstufen.
So gibt es unzählige Beispiele, worauf Tiere nach schlechter Erfahrung, besonders infolge lebensbedrohlicher Situationen, in späteren ähnlichen Situationen in Erwartung dieser Gefahr sind.
Zitat:Egal. Daß Pflanzen Angst bekommen, wenn eine andere Pflanze ihrer Art in der Nähe abgeschnitten wurde, ist im Versuch eindeutig nachgewiesen worden. Angst ist ein Gefühl, eine Emotion. Die findet man auch bei gefangenen Tieren.
Die Pflanze sendet bei Abschneiden 'chemische Botenstoffe' aus, worauf die Chemie anderer Pflanzen entsprechend reagiert.
Zitat:Geht zum Schlachthof und hört die Tiere dort ängstlich schreien, das ist Emotion. Das man das ernsthaft bestreiten kann, kann ich nicht nachvollziehen.
Würde ICH auch, wenn ich in einem Schlachthof wäre und mit solch empfindsamen Sinnesorganen die ganzen Gerüche und Töne wahrnehmen würde, die durch Stress, Blut und 'Tod' durch die Luft schwirren. Mir wurde vor kurzem von einer Pferdehalterin berichtet, dass ihre Pferde extrem unruhig, teils panisch werden, wenn der Metzger des Nachbarortes am Hof vorrüberfährt. Und DAS, obwohl die Tiere nie direkten Kontakt mit ihm hatten und dessen Auto nicht einmal sehen!