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Der Seidelbast
Zu den ersten Gehölzen, die im zeitigen Frühjahr blühen, gehört der Seidelbast. Zusammen mit Buschwindröschen, Leberblümchen, Lungenkraut, Schneeglöckchen und Märzbecher verwandelt er so manchen Laubwaldboden in einen Blütenteppich. Die Bäume lassen nämlich um diese Jahreszeit noch genügend Sonnenlicht durch ihre Kronen hindurch, während die Temperaturen langsam in die Höhe klettern.
Das sind die idealen Bedingungen für den Seidelbast, dessen botanischer Name Daphne ist, und er öffnet seine tief rosafarbenden Blüten. Wer eine gute Nase hat, der kann den Seidelbast an seinem ausgeprägt typischen Duft erschnuppern. Doch Vorsicht! Die ganze Pflanze ist für den Menschen giftig, vor allem aber die leuchtend roten Beeren, die im Sommer reifen. Deshalb gilt, wenn Kinder im Garten spielen, dann entfernt man die noch grünen Beeren rechtzeitig - und sogar diese Arbeit kann zu Hautreizungen führen.
<span style='color:red'>Kinder, die von den roten, fleischigen Beeren
essen, sind stark gefährdet.</span>
Der gemeine Seidelbast gedeiht in Laub- und Laubmischwäldern auf kalkhaltigem, humusreichen Boden. Er hat sein Verbreitungsgebiet in ganz Europa, mit Ausnahme des äußersten Westens und Nordens, er wächst bis in 2.500 m Höhe.
Der Strauch wird auch als Gartenpflanze gezogen.
Die meisten Giftstoffe sind in der Rinde und in den Samen zu finden. Es handelt sich dabei in der Rinde um Daphnetoxin und in den Samen um Mezerin.
Der Seidelbast gilt als sehr stark giftig.
Die Symptome einer Seidelbastvergiftung sind Brennen und Anschwellen der Mundschleimhäute, der Lippen und der Zunge. Ferner kommt es zu Übelkeit und Erbrechen, Magenbeschwerden, verbunden mit Krämpfen und Durchfällen.
Das Gift bewirkt Schädigung der Niere und des Zentralnervensystems, was sich in Schwindelgefühl und Kopfschmerzen äußert. Auch der Kreislauf ist von der Vergiftung betroffen, so kommt es zu Fieber und beschleunigtem Herzschlag, bis hin zu Tod durch Kreislaufkollaps.
Äußerlich bewirkt das Gift Reizungen der Haut mit Blasenbildung.
Die ersten Anzeichen einer Vergiftung treten bereits nach der Einnahme von 4 - 5 Früchten auf, als tödliche Dosis gelten für Kinder 10 - 12 Beeren.
Fast ein Drittel aller Seidelbastvergiftungen verlaufen tödlich!
In der Homöopathie wird eine Essenz aus der Rinde bei Entzündungen von Magen, Darm und Nieren sowie bei Rheuma und Grippe verwendet. Außerdem setzt man sie bei Haut-, Ohren-, und Augenentzündungen ein.
Schon in der Antike waren die Wirkungen der dort heimischen Seidelbastarten bekannt. Hippokrates, Galen, Dioscurides und Theophrast beschreiben die Pflanzen in ihren Schriften; sie wurden damals auch bei Wassersucht verwendet.
Im Mittelalter nutzte man den Seidelbast bei Rheuma, Gicht und Hautleiden sowie als Mittel gegen Läuse. Im "Kreutterbuch" des Arztes Hieronymus Bock findet Seidelbast ausführliche Erwähnung. Er empfiehlt ihn bei Wassersucht, als schweißtreibendes Mittel sowie gegen Geschwüre.
Sei!
Abnoba
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Eisenhut (Aconitum sp.)
Hahnenfußgewächs Echter Sturmhut
Die Giftigkeit des Eisenhutes, der noch heute als eine der giftigsten Pflanzen Europas gilt, war bereits im Altertum bekannt. So diente der Saft des indischen Aconitum ferox zum Vergiften von Pfeilen und noch heute werden die getrockneten Blätter von Yogis und Sadhus, insbesondere den Aghoris, als tantrisches Rauschmittel geraucht. Auch sollen Verbrecher mit Eisenhutextrakt hingerichtet worden sein.
Im alten Rom zählte der Eisenhut zu den per Senatsbeschluß (senatus consultum) verbotenen Zaubermitteln/venena (nach Plinius XXV, 95; XXVII, 2; XXIX, 23; vgl. Quintillian, Declamationes 7, 4/8, 5).
Auch gilt die Pflanze, die der Hekate (Orphischer Argonautensang) und der Isis (` Isenhütlein`, Hieronymus Book, 1539) zugeordnet wurde, als eine der Ingredienzien der Hexen-/Flugsalbe.
Eine weitere göttliche Verbindung findet sich bei den Franzosen, die diese Giftpflanze `Char de Venus`/Venuswagen nennen.
Der Gattungsname Aconitum bedeutet im Griechischen Ohne Staub, d.h. eine Pflanze, die auf nacktem Felsen wächst. Zur Gattung Aconitum gehören etwa 100 Arten, die sich auf die gemäßigte und kalte Zone der Nordhalbkugel verteilen. Die meisten Arten gedeihen im Himalaya und in China. Für Aconitum napellus (Blauer Eisenhut) wird als Verbreitungsgebiet Europa von Skandinavien bis zu den Alpen angegeben. In dieses Areal teilen sich aber viele Lokalrassen und Unterarten. Während die Eisenhüte der Napellus-Gruppe feucht-schattige Standorte auf Urgestein bevorzugen, wächst der Gelbe Eisenhut auf Kalk in Schluchwäldern.
Alle Aconitum-Arten sind ausgeprägte Hummelblumen, denn nur langrüsselige Hummeln kommen an den in den Honigblättern verborgenen Nektar heran. Es ist also kein Wunder, wenn die Verbreitungsgebiete der Eisenhutarten mit denen der bestäubenden Hummeln übereinstimmen.
Von den für Mitteleuropa angegebenen fünf Arten beschränke ich mich hier auf den Blauen Eisenhut, Aconitum napellus L., und den Gelben Eisenhut, Aconitum lycoctonum L. (= A. vulparia Rchb.). Die anderen drei Arten, der Hahnenfußblättrige (A. ranunculifolium), Rispige (A. paniculatum) und Bunte Eisenhut (A. variegatum) kommen als Vergiftungsursache kaum in Frage, da sie entweder sehr selten sind (die ersten beiden), oder unauffällig in dichtem Weidengebüsch an Bachläufen im Voralpenland gedeihen (die dritte Art).
Napellus ist eine lateinische Verkleinerungsform von napus die Rübe; die Wurzeln sehen nämlich wie kleine schwarze Rüben aus. Vulparia kommt von vulpes der Fuchs. Genauso wie der früher gültige Artname lycoctonum (wolftötend) soll damit angedeutet werden, daß das Gift der Pflanze ehemals dazu diente, Wölfe und Füchse zu vergiften.
Die deutsche Bezeichnung Eisenhut spielt auf die Blütenform besonders der blaublühenden Art an.
Der blaue Eisenhut treibt jedes Jahr aus einer schwarzbraunen, rübenförmigen, fleischigen Wurzelknolle einen bis eineinhalb Meter hohen, meist einfachen und unbehaarten aufrechten Stengel. An ihm stehen dicht gedrängt alternierend die großen, dunkelgrünen Laubblätter, die tief eingeschnitten sind und so drei mehrspaltige Teile aufweisen. Nach oben zu werden die Laubblätter immer kleiner, bis sie schließlich nur noch Deckblättchen sind, in deren Achseln die großen Blüten entspringen. Sie bilden einen dichten bis lockeren, wenig verzweigten, traubigen Blütenstand. Der Schauapparat der Blüte wird von fünf blauvioletten Kelchblättern gebildet, deren oberstes, der Helm, meist breiter als hoch ist. Die eigentlichen Blütenblätter sind zu Nektarien (Honigblätter) mit leicht gekrümmtem Sporn gestaltet, die zwischen den Kelchblättern verborgen sind. Zur Reifezeit bilden sich 3 bis 5 kapselähnliche Teilfrüchte, sogenannte Balgkapseln, die 10 bis 14 kantige, schmal geflügelte brauen Samen enthalten. In neueren systematischen Aufstellungen wird diese Eisenhut-Art auch als Aconitum compactum bezeichnet, zu deren Artgruppe insgesamt vier Spezies gezählt werden, die z.T. auch untereinander bastardieren.
Der Gelbe Eisenhut wird meist nicht so hoch wie der Blaue Eisenhut. Auch ist sein Wurzelstock nicht knollig verdickt, sondern reichlich verzweigt. Der aufrechte Stengel ist unten spärlich, oben dichter behaart. Die Laubblätter sind hellgrün und in 5 bis 7 rhomboide Abschnitte handförmig geteilt. Ihre Ränder und Nerven auf der Unterseite sind behaart. Am Ende des Stieles entwickelt sich eine einfache oder ästige Blütentraube. Die blaßgelben Blüten entspringen in den Achseln lazettlicher Tragblätter. Der walzliche Blütenhelm ist durchschnittlich dreimal so hoch wie breit und birgt die Nektarien, deren Sporn schneckenhausartig eingerollt ist. In den 1,5 cm langen kahlen Balgkapseln finden sich stumpf dreikantige schwärzliche Samen.
Die Medizin kannte Tubera Aconiti plv. und Tinctura Aconiti als schmerzstillendes Mittel bei Neuralgien, chronischen Gelenkerkrankungen, Pericarditis und Pleuritis. Wegen der Unsicherheit der Dosierung weicht man heute auf reines Aconitin-Nitrat aus, von dem aber nicht mehr als ½ mg pro Tag gegeben werden dürfen. Des weiteren verwendet man heute bei Trigeminusneuralgie Aconitinsalbe, die in die Haut eingerieben wird. Auf die Benutzung als Herzmittel verzichtet man mittlerweile weitgehend zugunsten anderer Pharmaka.
In der Homöopathie wird aus der frischen, zu Beginn der Blüte gesammelten Pflanze eine Tinktur hergestellt, die bei Grippe, Neuralgien allgemein und Trigeminusneuralgie im besonderen, sowie Ischias, akuter Bronchitis, Stenocardie und Pericarditis empfohlen wird.
Im Volk gab es lange Zeit die äußerliche Anwendung gegen Kopfläuse, was vielfach zu Vergiftungen führte.
<span style='color:red'>Der giftige Bestandteil Aconitin ist in allen Pflanzenteilen enthalten.
Vergiftungssymtome sind ein bereits nach wenigen Minuten auftretendes Brennen im Mund, Kribbeln in den Fingern und Zehen, Schweißausbrüche, Anästhesie, Diarrhöen und Koliken, Atmungs- und Herzbeschwerden (der Herzschlag wird langsamer und die Körpertemperatur sinkt). Nach letalen Dosen erfolgt der Tod durch primäre Kreislauflähmung, irreversiblen Herzstillstand und Atemlähmungen.
Als Gegenmaßnahmen werden Flüssigkeitszufuhr, Magenspülungen mit Kaliumpermanganat, Carbo a./Herzmittel und Atropin bei Bradycardie empfohlen.</span>
Blauer Eisenhut (Aconitum napellus)
Abnoba
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Früchte giftiger und giftverdächtiger Pflanzen
Aufgenommen sind Pflanzen, deren Früchte eßbaren Früchten ähnlich oder sonst attraktiv sind.
<span style='color:red'>Gefährliche Pflanzen sind rot hervorgehoben.</span>
Man beachte dabei, daß auch viele ungiftige Früchte, unreif gegessen, heftiges Bauchweh und Erbrechen hervorrufen können.
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1. Beerenartige Früchte
Früchte mit saftigem oder mehligem Fruchtfleisch, in dem nur ein einziger (Steinfrucht) oder mehrere (Beere) Samen liegen. Die Farben beziehen sich auf die Fruchtschale.
a) Rote Früchte
<span style='color:green'>Bäume und Sträucher</span>
Bocksdorn: Früchte einzeln oder zu zweien, eiförmig, 5 - 7 mm lang
<span style='color:red'>Eibe: ungiftiger fleischiger Fruchtbecher mit braungrünem giftigem Kern, 7 - 8 mm</span>
<span style='color:red'>Faulbaum: Früchte einzeln oder büschelig in den Blattachseln, gestielt, reif schwarz, 6 mm</span>
Feuerdorn: Früchte in zahlreichen Trugdolden, Fruchtfleisch mehlig,
4 - 5 mm, ähnlich Vogelbeeren
Geißblatt & Jelängerjelieber: Früchte zahlreich und kopfig gehäuft, hell- bis dunkelrot, 6 - 8 mm
Heckenkirschen: Früchte meist zu 2 aufrecht an einem Stiel, auch gelb- oder schwarzfrüchtige Arten, 5 - 6 mm
Korallenbäumchen: Früchte einzeln in Blattachseln, 10 - 15 mm
<span style='color:red'>Pfaffenhütchen: Dunkelrote, 4 - 5teilige Kapseln, hell-orangefarbener Samenmantel um die 4 - 5 großen weißen Samen, die so eine Steinfrucht vortäuschen. Samen 3 - 5 mm</span>
Sauerdorn: Lockerfrüchtige hängende Trauben, Früchte lang-eiförmig,
bis 8 mm lang
Schneeball, Früchte in Trugdolden, Frucht mit Steinkern
Gemeiner: Frucht rund, glasartig, 7 mm
Wolliger: Frucht flach, bis 9mm lang, ausgereift schwarz
<span style='color:red'>Seidelbast: Steinfrüchte ohne Tragblätter direkt am
Stengelstück des Vorjahres sitzend, leicht schief-eiförmig, 9 - 12 mm</span>
Stechpalme: Früchte in kleinen meist zahlreichen Trugdolden, Frucht
emailartig glänzend, 7 -9 mm
Traubenholunder: Fruchtstand weinähnliche Rispe, Steinfrüchte, 3 - 5 mm
Vogelbeeren (Ebereschen): Früchte zahlreich in hängenden Trugdolden, orangefarben bis rot, mattglänzend, apfelartig,
7 - 12 mm
Zwergmispelm: Früchte einzeln oder in weinfrüchtigen Trugdolden, je nach Art 3 - 7 mm, sonst wie Vogelbeeren
<span style='color:green'>Kräuter und Stauden</span>
<span style='color:red'>Aronstab: Früchte in einzeln stehenden Kolben, Beeren z.T. grün, eiförmig, in der unteren Hälfte maiskolbenartig zusammengedrückt, Länge 10 - 15 mm</span>
Drachenwurz (Calla): Kolben kurz gestielt in Blattachseln, Früchte stark zusammengedrückt, daher vieleckig, dunkelrot, 6 - 8 mm
<span style='color:red'>Maiglöckchen: Früchte in einseitswendigen, wenigfrüchtigen Trauben, 3fächerig, hellrot, 7 - 10 mm</span>
<span style='color:red'>Nachtschatten, bittersüßer: Früchte in lockerfrüchtigen Rispen, Beeren eiförmig, saftig, Länge 7 - 9 mm, Samen wie bei Tomaten</span>
Salomonssiegel, quirlblättriger: Früchte in zahlreichen, 3 - 5früchtigen
Rispen, Frucht deutlich 3fächerig, unreif gelblich-weiß mit violetten Punkten,
5 - 7 mm
Zaunrübe, Zweihäusige: Früchte in armfrüchtigen Rispen, 7 - 10 mm, Samen flach-eiförmig
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der Buchstabe nach a (- muaharrarr, wer hat jetzt wen ausgetrickst, elendiges Sonnenbrillensmiley?! ))
Schwarze Früchte
<span style='color:green'>Bäume und Sträucher</span>
Efeu: Früchte in kugeligen Dolden, Beere blaubeerartig, 7 - 8 mm, Samen nierenförmig
<span style='color:red'>Faulbaum: s. Rote Früchte</span>
Hartriegel, roter: Früchte in reichfrüchtigen Trugdolden, ähnlich schwarzem Holunder, aber etwas kleiner, Steinfrucht, 3 - 4 mm
Heckenkirsche, schwarze: s. Heckenkirschen, Rote Früchte
Holunder, schwarzer: Früchte in rotstieligen, hängenden reichfrüchtigen Trugdolden, typischer Geruch, Steinfrüchte, 3 - 5 mm
Kreuzdorn: Früchte einzeln oder büschelig in den Blattachseln, Frucht unreif nicht rot, 6 - 8 mm
Liguster: Fruchtstand kurzstielige Rispe, Beere mit 1 - 2 Samen, 5 - 8 mm
Mahonie: Früchte in Trauben, Frucht hellblau bereift, 5 - 7 mm
<span style='color:red'>Sadebaum (Schuppenblättrig): Früchte einzeln, oft zahlreich, grün bis blauschwarz, reif oft bereift, eiförmig, Länge 6 - 8 mm, 4 - 6 Samen, typischer unangenehm harziger Geruch</span>
Schneeball, wolliger: s. Rote Früchte
<span style='color:red'>Wacholder (nadelblättrig): Früchte einzeln, leicht bereift, kugelig, 6 - 8 mm, 3 Samen, angenehm harziger Geruch)</span>
Wein, wilder: Früchte in kleinen weinartigen Rispen, Frucht 6 - 8 mm
Zwergholunder: ähnlich dem schwarzen Holunder, jedoch Doldenstrahlen steif aufrecht und selten rot, Frucht deutlich gerieft.
<span style='color:green'>Kräuter und Stauden</span>
Ch**stophskraut: Endständige aufrechte Traube, Beere eiförmig, 8 - 10 m
Einbeere: Pflanze einfrüchtig, Beere endständig, oft bereift, 10 - 15 mm
Kermesbeeren: Fruchtstand kolbenartig, Beeren locker stehend, ungestielt, brombeerartig eingeschnürt, 10 - 12 mm
<span style='color:red'>Nachtschatten, schwarzer:armfrüchtige hängende Trugdolden, großer Kelch, Frucht 8 - 10 mm, Samen wie bei Tomaten (Frucht selten gelb)</span>
Salomonssiegel, wenigfrüchtige Rispen, Beere 3fächerig, 6 - 8 mm
Duftender: 1- oder 2früchtige Rispen
Vielblütiger: 2- bis 6früchtige Rispen
<span style='color:red'>Tollkirsche: Beeren einzeln, kurz gestielt, halbkugelig,
10 - 12 mm, zuckersüß! Kelche groß und sternförmig, Samen wie bei Tomaten</span>
Zaunrübe, weiße: Frucht nie rot, sonst s. Rote Früchte
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c) Gelbe Früchte
<span style='color:green'>Bäume und Sträucher</span>
<span style='color:red'>Giftefeu: Lockerfrüchtige Rispe, Steinfrüchte, gelblichweiß bis gelb, gefurcht, harzig, 5 - 7 mm</span>
Ginko: Fruchtet bei uns selten, Frucht einzeln, hellgelb, pflaumenähnlich,
18 - 25 mm
Heckenkirschen: s. Rote Früchte
<span style='color:green'>Kräuter und Stauden</span>
<span style='color:red'>Koloquinte: Kürbisartige Frucht mit silbrigem verzweigtem Streifenmuster, Fruchtfleisch trockenschwammig, reif 10 - 15 mm, Samen flach-eiförmig.</span>
<span style='color:red'>Nachtschatten, gelber: Beeren gelb, sonst wie schwarzer Nachtschatten</span>
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d) Weiße Früchte
<span style='color:green'>Bäume und Sträucher</span>
Misteln: sitzende, bis 4früchtige Trugdolden in den Blattachseln, Beeren weiß oder gelblich, längsgestreift, 7 - 10 mm, Fruchtfleisch ungenießbar-schleimig
Hartriegel, weißer: dichtfrüchtige Trugdolden, Steinfrüchte glasig, 6 - 8 m
Schneebeere: Früchte sitzend in endständigen Trauben, 1 - 2samige Steinfrüchte mit schaumigem Fruchtfleisch, 7 - 12 mm
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e) Grüne Früchte
<span style='color:green'>Bäume und Sträucher</span>
Perückenstrauch: große, lockere Rispen, an denen nur wenige Früchte sitzen, Steinfrucht länglich-birnenförmig, längs gerieft,
5 - 6 mm
<span style='color:green'>Kräuter und Stauden</span>
<span style='color:red'>Kartoffel: Frucht einzeln in den Blattachseln, tomatenartig,
10 - 25 mm, reift bei uns nicht aus!</span>
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2. Früchte, die bohnen, erbsen- oder rapsartig aussehen
<span style='color:green'>Hülsen</span>
Sind die Früchte der Schmetterlingsblütler (Fabaceae). Sie stehen einzeln an kurzen Stielen. Die Griffelreste sitzen nicht in der Mitte der Fruchtspitze, sondern seitlich zu der Fruchtnaht verschoben, an der innen die Samen angewachsen sind. Die Hülsen verfärben sich reif strohfarben (Bohne, Erbse) bis braunschwarz (alle Bäume und Sträucher) und sind innen silbrig ausgekleidet. Sie können im
Querschnitt rund sein, dann stehen die Samen dicht gepackt, oder schmal-elliptisch (flach), dann stehen die Samen in größerem Abstand voneinander in der Hülse und sind an der geschlossenen Hülse als Buckel zu erkennen. Man darf davon ausgehen, daß auch die Samen der bisher nicht als giftig bekannten Arten in reifem Zustand roh gegessen giftig sind.
<span style='color:red'>Flache Hülsen: Besenginster</span>, Glycine, <span style='color:red'>Goldregen, Lupine</span> und Robinie (reif schwarzbraun) sowie <span style='color:red'>Bohnen</span>
Runde Hülsen: Erbsen und Erbsenstrauch, Blasenstrauch (rot überlaufen, papierartig und aufgeblasen), Wicken (reif schwarzbraun)
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<span style='color:green'>Balgfrüchte</span>
haben viele Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) und einige verwandte Arten wie die Pfingstrosengewächse (Paeoniaceae). Charakteristisch ist, daß jede Blüte mehrere Fruchtknoten enthält, also Balgfrüchte stets zu mehreren an einem Stiel stehen. Sie gleichen sonst den Hülsen.
<span style='color:red'>Schmale Früchte: bis 2 cm lang, mit dichtgepackten kleinen Samen gefüllt.</span> Akelei, <span style='color:red'>Eisenhut und Rittersporn</span>
<span style='color:red'>Breite, erbsenartige Früchte:</span> Ch**strose, <span style='color:red'>Nieswurzarten (bis 3 cm lange Früchte, bohnenförmige, große Samen mit Anhängsel),</span> Pfingstrosen (bis 5 cm lange, stark behaarte Früchte, bohnenförmige bis 7 mm lange Samen), Sumpfdotterblume, Trollblume, und <span style='color:red'>Winterling (zu 4 - 10 sternförmig am Fruchtstiel angeordnet, viele kleine Samen)</span>
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<span style='color:green'>Schoten</span>
Sind - im Gegensatz zu Hülse und Balgfrucht - aus 2 Fruchtblättern symmetrisch zusammengewachsen, so daß die Griffel zentral an der Fruchtspitze stehen. Sie sind mehr als 5 cm mal so lang wie breit. Die Schoten der Kreuzblütler haben in der Frucht zwischen den beiden Fruchtblättern ein Silberhäutchen gespannt, das bei den Schoten der Mohngewächse fehlt.
<span style='color:red'>Kreuzblütler (Brassicaceae): Schoten hat Goldlack (4 - 9 cm lange Früchte, Samen scheibenförmig, 3 mm)
Mohngewächse (Papaveraceae einschließlich Fumariaceae):</span> Goldmohn (schmale, gerippte, spitz zulaufende, gebogene, bis 10 cm lange Schote, kleine runde Samen), Lerchensporn (blaßgrüne, buckelige etwa 2 cm lange Schoten, Samen rund, 3 mm mit Anhängsel), <span style='color:red'>Schöllkraut (dünne, krumm-buckelige, bis 5 cm lange Schoten, Samen grubig, schwarz, wie Mohnsamen)</span>
Abnoba
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GIFTSTOFFE UND SYMPTOME
Zusätzlich sind die wichtigsten Pflanzen genannt, die den jeweiligen Giftstoff enthalten.
Alkaloide sind stickstoffhaltige Pflanzenstoffe, die meist Wirkungen auf das Nervensystem haben.
Triterpenglycoside, Stoffe mit 20-30 Kohlenstoffatomen, die häufig Steroidstruktur haben und meist zu den herzwirksamen Pflanzengiften zählen.
Cyanogene Glycoside setzen mit Säuren (Magensaft) oder speziellen Enzymen die Cyanwasserstoffsäure (Blausäure) frei.
Andere Giftstoffe können ätzende Substanzen sein wie die Scharfstoffe oder giftigen Bitterstoffe. Giftige ätherische Öle, giftige Eiweiße (Toxalbumine) und die härmolytisch wirkenden Saponine sind ebenfalls in dieser Sparte aufgeführt.
Pilzgifte werde ich extra auflisten, weil man bei Pilzvergiftungen von vornherein keine anderen Pflanzenarten verdächtigt.
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1. ALKALOIDE
<span style='color:red'>Aconitin</span>
Symptome: Nach wenigen Minuten Brennen im Mund, Schweißausbruch, Anästhesie, Diarrhöen, Atmung, Herz!
Pflanzen: Eisenhut, Rittersporn
<span style='color:red'>Atropin</span>
siehe Hyoscyamin
<span style='color:red'>Bulbocapnin</span>
Symptome: Krampfgift. Erbrechen, Gastroenteritis, Diarrhöen, zentrale Lähmung
Pflanzen: Lerchensporn, Tränendes Herz
<span style='color:red'>Chelerythrin</span>
Symptome: Erbrechen, Gastroenteritis, Krampfgift. Zentrale Lähmung nach hohen Dosen
Pflanzen: Schöllkraut
<span style='color:red'>Colchicin</span>
Symptome: Zell- und Kapillargift. Latenzzeit 2 bis 24 Std. Brennen im Mund, Erbrechen, Koliken, Diarrhöen, Kreislaufschädigungen, Cyanose
Pflanzen: Herbstzeitlose, Hakenlilie
<span style='color:red'>Coniin</span>
Symptome: Bewußtseinstrübung, Lähmung, Erbrechen. Schnelle Resorption auch durch die Haut!
Pflanzen: Schierling (Gefleckter)
<span style='color:red'>Cytisin:</span>
Symptome: Ganglienblocker. Erbrechen, Speichelfluß, Kollaps, Tachykardie, Bewußtlosigkeit, Halluzinationen
Pflanzen: Goldregen, Blasenstrauch, Erbsenstrauch, Färberginster,
Dt. Ginster
<span style='color:red'>Eschscholtzin</span>
Symptome: Krampfgift. Erbrechen, Gastroenteritis, Diarrhöen, Krämpfe
Pflanzen: Goldmohn
<span style='color:red'>Evonin</span>
Symptome: Latenzzeit 15 Std. Koliken, blutige Diarrhöen, Kurzatmigkeit, Krämpfe, Eiweißausscheidung im Harn
Pflanzen: Pfaffenhütchen
<span style='color:red'>Galanthamin</span>
Symptome: Erbrechen, Durchfall, Schweißausbrüche
Pflanzen: Schneeglöckchen
<span style='color:red'>Hygrin</span>
Symptome: Übelkeit, Herzklopfen, Schluckstörungen
Pflanzen: J*denkirsche, Giftbeere
<span style='color:red'>l-Hyoscyamin (Atropin = d/l-Form)</span>
Symptome: fehlendes Erbrechen, Glanz-Augen, trockene, heiße Haut, Sprach- und Schluckstörungen, Bewußtlosigkeit, Atemlähmung, Cyanose
Pflanzen: Tollkirsche, Bilsenkraut, Alraune, Stechapfel
<span style='color:red'>Imperialin</span>
Symptome: Erbrechen, Krämpfe, Herzgift
Pflanzen: Schachblume, Kaiserkrone
<span style='color:red'>Lycorin</span>
Symptome: Erbrechen, Durchfall
Pflanzen: Märzenbecher, Clivie, Amaryllis, Narzisse
<span style='color:red'>Magnoflorin</span>
Symptome: Hautreizungen, Blasenbildung, Gastroenteritis
Pflanzen: Akelei, Trollblume
<span style='color:red'>Morphin</span>
Symptome: Opium-Alkaloid. Schwindelgefühl, Erschlaffung, Koma. Atemschädigung, kein Erbrechen!
Pflanzen: Schlafmohn
<span style='color:red'>Narcotin</span>
Symptome: Krampfgift. Erbrechen, Gastroenteritis, Diarrhöen, Krämpfe
Pflanzen: Schlafmohn
<span style='color:red'>Nicotin</span>
Symptome: Ganglienblocker. Brennen im Mund, Kopfschmerzen, Koliken, Diarrhöen, Gefäßkrämpfe
Pflanzen: Tabak
<span style='color:red'>Norlolin</span>
Symptome: Kopfschmerzen, Sehstörungen, Erbrechen, Koliken, Pulsverlangsamung
Pflanzen: Taumel-Lolch
<span style='color:red'>Papaverin</span>
Symptome: Narkosezustand, Muskelerschlaffung, reduzierte Atmung
(s. auch Morphin)
Pflanzen: Schlafmohn, Klatschmohn
<span style='color:red'>Retrorsin</span>
Symptome: Giftigkeit wie Mutterkorn, Lebernekrose
Pflanzen: Kreuzkraut (= Greiskraut)
<span style='color:red'>Rhoeadin</span>
Symptome: Krampfgift. Erbrechen, Schläfrigkeit, tonische Krämpfe
Pflanzen: Klatschmohn
<span style='color:red'>Scopolamin</span>
Symptome: lähmt das Atemzentrum, wirkt in Verbindung mit Hyoscyamin
Pflanzen: Tollkirsche, Bilsenkraut, Alraune, Stechapfel
<span style='color:red'>Solanin</span>
Symptome: Protoplasmagift. Örtlich starke Reizung, Erbrechen, Diarrhöen. Nach Resorption Krämpfe, Koma, Atemlähmung, Hämaturie
Pflanzen: Kartoffel, Nachtschatten, Tomate
<span style='color:red'>Spartein</span>
Symptome: Kreistlaufverstärkung evtl. bis zum Kollaps. Steigerung der Diurese. Erregung des Darms
Pflanzen: Besenginster, Lupine
<span style='color:red'>Taxin</span>
Symptome: Erschlaffen des Herzmuskels, Gastroenteritis mit Koliken und Diarrhöen. Nierenschädigung
Pflanzen: Eibe
<span style='color:red'>Thebain</span>
Symptome: siehe Rhoeadin
Pflanzen: Mohn
<span style='color:red'>Veratrum-Alkaloide</span>
Symptome: Brennen der Haut führt zu Anästhesie. Speichelfluß, Erbrechen, Schluckbeschwerden, Diarrhöen, Muskelzuckungen, Krämpfe, Kollaps
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2. TRITERPENGLYCOSIDE
<span style='color:red'>Adonitoxin</span>
Symptome: Cardenolid. Überlkeit, Erbrechen, Koliken, Herzschwäche, Atemnot, Sehstörungen
Pflanzen: Adonisröschen
<span style='color:red'>Cheirosid, Cheirotoxin</span>
Symptome: Cardenolid. Übelkeit, Erbrechen, Herzrhythmusstörungen
Pflanzen: Goldlack, Schöterich
<span style='color:red'>Convallatoxin, Convallamarin</span>
Symptome: Bei Convallatoxin: Cardenolid. Übelkeit, Erbrechen, Diarrhöen, Sehstörungen, Schwindelanfälle, Bradykardie
Bei Convallamarin: Cardenolid. steigerung der Harnabsonderung, Diurese
Pflanzen: Maiglöckchen
<span style='color:red'>Digitoxin</span>
Symptome: Cardenolid. Erbrechen, Übelkeit, Schwindelanfälle, Bradykardie, Vorhofflimmern, Cyanose, Kollaps mit Herzstillstand
Pflanzen: Roter und Gelber Fingerhut
<span style='color:red'>Evonosid</span>
Symptome: Cardenolid. Latenzzeit 15 Std. Magen-Dram-reizungen, Koliken, Kurzatmigkeit, Kreislaufstörungen, Krämpfe
Pflanzen: Pfaffenhütchen
<span style='color:red'>Gratiolon, Gratiosid</span>
Symptome: Speichelabsonderung, Übelkeit, Erbrechen, Koliken, blutige Diarrhöen, Nierenschädigung, Atmungsstörung
Pflanzen: Gnadenkraut
<span style='color:red'>Hellebrin</span>
Symptome: Bufadienolid. Übelkeit, Erbrechen, Koliken, Herzschwäche, Atemnot, Schwindel, Sehstörungen
Pflanzen: Grüne Nieswurz
<span style='color:red'>Oleandrin</span>
Symptome: Cardenolid. Übelkeit, Kopfschmerzen, Brechdurchfälle, Herzrhythmusstörungen, Herzlähmung
Pflanzen: Oleander
<span style='color:red'>Scillaren</span>
Symptome: Bufadienolid. Übelkeit, Husten, Stauungsbronchitis, Gastroentritis, Herzarrhythmien
Pflanzen: Meerzwiebel, Blaustern
<span style='color:red'>Vincetoxin</span>
Symptome: Cardenolid. Erbrechen, Diarrhöen
Pflanzen: Schwalbenwurz
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3. CYANOGENE GLYCOSIDE
<span style='color:red'>Amygdalin</span>
Symptome: Blausäure greift Atmungsfermente an. Die Folge sind Erstickungserscheinungen. Übelkeit, Erbrechen, Herzklopfen, Krämpfe
Pflanzen: Samen von Steinfrüchten (Rosengewächse)
<span style='color:red'>Prunasin</span>
Symptome: siehe Amygdalin
Pflanzen: mit Ausnahme des samens in allen Teilen vieler Rosengewächse, z.B. Kirschlorbeer
<span style='color:red'>Sambunigrin</span>
Symptome: siehe Amygdalin
Pflanzen: Schwarzer Holunder
Abnoba
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4. ÄTHERISCHE ÖLE, SCHARFSTOFFE U.A.
<span style='color:red'>Aethusin</span>
Symptome: Erbrechen, Leibschmerzen, Kopfschmerzen, leichte Lähmungserscheinungen
Pflanzen: Hunspetersilie
<span style='color:red'>Acetylandromedol (= Andromedotoxin)</span>
Symptome Erbrechen, Gastroenteritis, Krämpfe, Schweißausbrüche, Bradykardie, bis Atemlähmung. Wirkt wie Aconitin!
Pflanzen Rhododendron, Pieris, Kalmia
<span style='color:red'>Aroin</span>
Symptome: Scharfstoff, Hautreizungen
Pflanzen: Aronstab, Calla
<span style='color:red'>Aucubin</span>
Symptome: Gastroenteritis, Diarrhöen, Blutausscheidung im Harn. Evtl. Blutungen im Gehirn
Pflanzen: Wachtelweizen, Klappertopf u.a. Rachenblütler
<span style='color:red'>Cardol</span>
Symptome: siehe Urushiol
Pflanzen: Giftefeu, Essigbaum
<span style='color:red'>Cicutoxin</span>
Symptome: Krampfgift. Brennen im Mund, Leibschmerzen, Schwindelanfälle, Krampfanfälle alle 15 Min.
Pflanzen: Wasserschierling
<span style='color:red'>Cucurbitacine</span>
Symptome: Blasenbildung auf der Haut, Nekrosen. Erbrechen, Koliken, Diarrhöen, Evtl. Nierenschädigungen, Krämpfe
Pflanzen Zaunrübe, Spritzgurke, Koloquinte, Gnadenkraut
<span style='color:red'>Cumarin</span>
Symptome: Schleimhaut-Reizung, Heuschnupfen, Blutungen
Pflanzen Ruchgras, Waldmeister, Ageratum
<span style='color:red'>Daphnetoxin</span>
Symptome: Rötung und Schwellung der Schleimhäute, Kopfschmerzen, Magenschmerzen, Koliken, Nierenschädigung, evtl. Tachykardie
Pflanzen: Seidelbast, Steinröschen, Heideröschen
<span style='color:red'>Euphorbon, ein Di- und Triterpengemisch</span>
Symptome: Blasenbildung, Nekrosen, Erbrechen, Magenschmerzen, Diarrhöen, evtl Kreislaufschädigung
Pflanzen: Wolfsmilcharten
<span style='color:red'>Furocumarin</span>
Symptome: Photosensibilisierung. Blasenbildung
Pflanzen: Bärenklau, Kerbel, Raute
<span style='color:red'>Githagin</span>
Symptome: Brennen im Mund, Brechreiz, Gastroenteritis, Schwindelgefühl
Pflanzen: Kornrade
<span style='color:red'>Hederin</span>
Symptome: Gastroenteritis, Depressionen
Pflanzen: Efeu
<span style='color:red'>Lactupikrin</span>
Symptome: Schweißausbruch, Herzklopfen, Schwindelanfall
Pflanzen: Giftlattich, Löwenzahn
<span style='color:red'>Ledol</span>
Symptome: Erbrechen, Diarrhöen, Gastroenteritis, Nierenschädigung
Pflanzen: Porst
<span style='color:red'>Mezerein</span>
siehe Daphnetoxin
<span style='color:red'>Oenathotoxin</span>
Symptome: Krampfgift. Brennen im Mund, Leibschmerzen, Krämpfe
Pflanzen: Safranrebendolde (schwächer bei Wasserfenchel)
<span style='color:red'>Paridin, Paristyphnin</span>
Symptome: Übelkeit, Diarrhöen
Pflanzen: Einbeere
<span style='color:red'>Phasin</span>
Symptome: Erbrechen, blutige Diarrhöen, Leibschmerzen, Kollaps
Pflanzen: rohe Bohnen
<span style='color:red'>Protoanemonin</span>
Symptome: Reizung der Haut, Reizung der Niere, Diurese, evtl. Oligurie bis Anurie, Lähmungserscheinungen
Pflanzen: Anemone, Küchenschelle, Leberblümchen, Hahnenfußarten, Clematis, Ch**strose
<span style='color:red'>Ricin</span>
Symptome: Übelkeit, Schwindelanfälle, Diarrhöen, Nierenentzündung, Blutagglutination
Pflanzen: Rizinus, Croton
<span style='color:red'>Robin</span>
Symptome: Erbrechen, Leibschmerzen, Müdigkeit, Krämpfe
Pflanzen: Robinie
<span style='color:red'>Sabinen</span>
Symptome: Nierenschädigung. Bewußtlosigkeit, Krämpfe, Gastroenteritis
Pflanzen: Sadebaum
<span style='color:red'>p-Sorbinsäure</span>
Symptome: lokale Reizwirkung
Pflanzen: Vogelbeere
<span style='color:red'>Taxicatin</span>
Symptome: Trägt zur Bradykardie bei. Symptome einer Eiben-Vergiftung siehe bei Alkaloid Taxin
Pflanzen:Eibe
<span style='color:red'>Tetrahydrocannabinol</span>
Symptome:Rauschzustand, evtl. Delirien, Amnesie
Pflanzen: Hanf
<span style='color:red'>Thujon</span>
Symptome Gastroenteritis, Krämpfe, Nierenschädigung, Blutungen im Herzmuskel
Pflanzen: Lebensbaum, Rainfarn, Salbei, Wermut
<span style='color:red'>Ursolsäure</span>
Symptome: Erbrechen, Leibschmerzen, Bradykardie
Pflanzen: Stechpalme, Rostblättrige Alpenrose, Rhododendron
<span style='color:red'>Urushiol</span>
Symptome: Dermatitis (allergisch). Wirkung im Magen-Darm-Trakt: blutige Diarrhöen
Pflanzen:
<span style='color:red'>Viburnin</span>
Symptome: Gastroenteritis, Hämaturie
Pflanzen: Schneeball
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5. PILZGIFTE
<span style='color:red'>Aflatoxine</span>
Symptome: Leberschäden, Leberkrebs
Pflanzen: Schimmelpilze
<span style='color:red'>Amatoxine</span>
Symptome: Die letale Dosis für den Menschen liegt bei 0,1mg/kg. Ein grüner Knollenblätterpilz enthält 0,2-0,3 mg Amatoxine pro frisches Fleisch. Ein normaler Pilz mit 50 g Gewicht recht für einen Menschen!
Leber- und Nierenschädigung bis -zerstörung. Gastroenteritis, Koliken, Anurie
Latenzzeit oft mehrere Tage!
Pflanzen: Grüner Knollenblätterpilz, Spitzhütiger Knollenblätterpilz, Nadelholzhäuptling, kleine Schirmpilze
<span style='color:red'>Bufotenin</span>
Symptome: beschleunigter Herzschlag, Verengung der Blutgefäße. Gefährlich für Menschen mit Bluthochdruck
Pflanzen: Gelber Knollenblätterpilz, Porphyrbrauner Wulstling
<span style='color:red'>Coprin</span>
Symptome: Nur giftig in Verbindung mit Alkohol. Rötung des Gesichts, Herzklopfen, Sehstörungen
Pflanzen: Faltentintling, Glimmertintling, Netzstieliger Hexenröhrling
<span style='color:red'>Ergotamine (Mutterkorn-Alkaloide)</span>
Symptome: Ergotismus. Kribbeln an Fingern und Zehen, Gefäßkrämpfe. Tetanische Krämpfe bis Lähmungen. Dazu Erbrechen, Durchfälle, weite Pupillen, Durstgefühl
Pflanzen: Mutterkorn
<span style='color:red'>Gyromitrin</span>
Symptome: Kopf- und Leibschmerzen, Schwindelgefühl. Unstillbares Erbrechen, Durchfälle. Nach 40 Std. Gelbsucht als Folge einer Leberschädigung. Krämpfe, Kreislaufkollaps, Atemstörungen
Pflanzen: Frühjahrslorchel
<span style='color:red'>Hämolysine</span>
Symptome: Antigen-Antikörper-Reaktion. Zunächst Allergie mit Übelkeit, Schüttelfrost, Fieber, Brechreis, Kreislaufstörungen und evtl. Nierenversagen. Später Hämolyse
Pflanzen: Kahler Krempling
<span style='color:red'>Ibotensäure</span>
Symptome: Kein Erbrechen. Rauschartiger Zustand, Bewußtlosigkeit, Kreislaufstörungen, Krämpfe
Pflanzen: Pantherpilz, Fliegenpilz
<span style='color:red'>Muscarin</span>
Symptome: Schweißsyndrom. Starke Sekretionssteigerung, Gastroenteritis, Sehstörungen, Herzschlagverlangsamung, Kreislaufinsuffizienz
Pflanzen: Rißpilze Trichterlinge, Fliegenpilz, Pantherpilz
<span style='color:red'>Muscimol</span>
Symptome: siehe Ibotensäure
Pflanzen: Fliegenpilz, Pantherpilz
<span style='color:red'>Mycotoxine</span>
siehe Aflatoxine
<span style='color:red'>Orellanin</span>
Symptome: siehe Amatoxine. Latenzzeit 3-14 Tage!
Pflanzen: Orangefuchsiger Schleierling
<span style='color:red'>Phallotoxine</span>
Symptome: weniger giftig als die Amatoxine. Leberschädigung. Weiteres siehe Amatoxine
<span style='color:red'>Psilocybin</span>
Symptome: Brechreiz, Kribbeln an Händen und Füßen. Rauschzustand
Pflanzen:Düngerlinge
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Sehr interessant, die Zusammenstellung und Auflistung der Gifte, wie sie wirken und der dazugehörigen Pflanzen. Vielen Dank für diese Mühe.
Liebe Grüße
Bragi
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
Abnoba
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Gerne. Ich habe ein inniges Verhältnis zu Giften.
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bist wohl selbst eine kleine giftpflanze, was?
EigenSinnige Frauen
Gast_Abnoba
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Jajaja - klein und gemein!
*tuschelt*
In Wahrheit bin ich allerdings ein ganz entzückendes Geschöpf und das ist nur der Schrei nach Liebe - aber das ist streng geheim.
Abnoba
Gast
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Tollkirsche
Atropa bella-donna L.
Mythen und Geschichte:
Das sagenumwobene Moly war die berühmteste Pflanze aus dem Garten der Kirke.
Nach wie vor ist es jedoch nicht gelungen, der homerischen Zauberpflanze eine eindeutige botanische Identität zuzuordnen. So wird das Wort moly, das im frühen Altertum vermutlich soviel wie 'Entheogen' oder 'Zauberpflanze' bedeutet hat, als Überbegriff für psychoaktive, magisch verwendete Pflanzen benutzt (ähnlich den Worten Haomo oder Soma).
Wie beispielsweise die Alraune, der Nachtschatten oder die Steppenraute, wird auch die Tollkirsche zu den mit Moly identifizierten Pflanzen gezählt.
Die Mandragora der Aphrodite, welche auch den Beinamen Mandragoritis, >die Göttin der Alraune< trägt, war eindeutig die Echte Alraune (Mandragora officinarum), die noch heute bei ihrem Heiligtum von Paphos - im ehemaligen >heiligen Garten< üppig gedeiht.
Die Mandragora der Hekate hingegen war die Tollkirsche (Atropa belladonna L.).
Beide Mandragoras gehören zu den Nachtschattengewächsen (Solanacea); beide Arten werden seit frühester Zeit miteinander verwechselt, beide sind psychoaktiv, beide erzeugen Halluzinationen und beide gehören zu den wichtigsten Aphrodisiaka und Ingredienzien für Liebestränke und Hexensalben.
Die Tollkirsche, auch Belladonna, >schöne Frau< genannt, ist mit der Morion genannten >anderen, bei Höhlen wachsenden<, >männlichen< Mandragora identisch.
Der Name Morion weist auf die Verwendung als Tollkraut (mhd. Toll = geil) hin. Auch andere psychoaktive Pflanzen, die als Aphrodisiaka Verwendung finden, heißen Tollkraut, wie z.B. das Bilsenkraut (Hyoscyamus niger) und das Glockenbilsenkraut (Scopolia carniolica). Übrigens heißen sowohl Atropa belladonna als auch Scopolia Walkenbaum oder Walkenbeere. Diese Namen sollen sich wohl von dem Wort Walküre ableiten.
Der von Linné geprägte botanische Gattungsname der Tollkirsche, Atropa, leitet sich von Atropos (>die Unabwendbare<) ab. Sie ist eine der drei Moiren, diejenige, welche den Faden des Lebens durchschneidet. Und bekanntlich ist auch Hekate eine >Schwester der Nacht<.
Die Tollkirsche wird weiterhin der kappadokischen Göttin Mâ zugeordnet.
Bereits Hildegard von Bingen hat mit der Dämonisierung der ehemals heidnischen Ritualpflanze begonnen:
"Die Tollkirsche hat Kälte in sich, hält aber dennoch Ekel und Erstarrung in dieser Kälte, und in der Erde, und an dem Ort, wo sie wächst, hat die teuflische Einflüsterung einen gewissen Teil und eine Gemeinschaft ihrer Kunst. Und sie ist für den Menschen gefährlich zu essen und zu trinken, weil sie seinen Geist zerrüttet, wie wenn er tot wäre." (Physica I, 52)
Die Tollkirsche wurde in der frühen Neuzeit weiter verteufelt ('Teufelsbeere', 'Teufelsgäggele', 'Teufelskirsche') und als gefährliche, giftige und dämonische Hexenpflanze mit den Hexensalben in Verbindung gebracht (letzteres nicht zu Unrecht).
Da die Tollkirsche aber zu leicht zu Vergiftungen führte, hat sie nie eine wirklich große Rolle als Zauberpflanze gespielt. Wahrscheinlich wird sie seit dem Altertum ähnlich wie die Alraune oder das Krainer Tollkraut genutzt. Möglicherweise diente die Tollkirschenwurzel auch als Ersatz für die Alraune oder wurde alternativ zu ihr eingesetzt - jedenfalls haben sich im Volkstum Rudimente eines Tollkirschenkultes erhalten, die darauf schließen lassen.
So wird beispielsweise in Ungarn die Wurzel >in der Georgennacht nackt unter Darbringung eines Brotopfers wie an einen elbischen Unhold ausgegraben< (HÖFLER 1990: 90).
In Rumänien heißt die Tollkirsche auch 'Wolfkirsche' ( ), 'Blume des Waldes', 'Dame des Waldes' und 'Kaiserin der Kräuter'.
Obwohl sie als klassische Hexenpflanze gilt, gibt es nur sehr wenig Angaben über ihren magischen Gebrauch in Ritualen.
Seit der Antike wird die Tollkirsche zu Giftmorden und natürlich medizinisch verwendet, u.a. als Schmerz- und Narkosemittel. Sie wurde oft zur >Vertreibung von Dämonen< eingesetzt, d. h. sie wurde wohl zur Therapie von Depressionen, Psychosen und Geisteskrankheiten benutzt. Man schrieb >der Belladonna heilsame Wirkung gegen die 'Fahren' zu, eine >auf dämonistischen Anschauungen beruhende Krankheit<, die meist plötzlich Kopf und Glieder auf schmerzhafte Weise befiel. Rudimente der volkspsychiatrischen Anwendung haben sich bis heute in Nordafrika erhalten.
Unter dem Volksnamen 'Bärmutz' bekannt, wurde sie als Abtreibungsmittel verwendet.
Im 19. Jahrhundert wurden Wurzel- und Krautextrakte zur Behandlung von Gelbsucht, Wassersucht, Keuchhusten, konvulsivischem Husten, Nervenkrankheiten, Scharlach, Epilepsie, Erkrankungen der Harnorgane und Atemwege, auch des Schlundes und der Speiseröhre, Neurosen, Nierenkoliken, verschiedenen Hautkrankheiten und Augenentzündungen verwendet.
Die heftigen Halluzinationen durch Tollkirschen werden meist als bedrohlich, dunkel, dämonisch, sehr angstvoll und zutiefst erschreckend beschrieben. Viele Benutzer sprechen von einem >Hieronymus-Bosch-Trip< und sind meist nicht gewillt, derartige Experimente zu wiederholen.
Bella-donna ist aus dem italienischen übernommen, denn im Mittelalter war es große Mode unter den Damen, die Pupillen mit Hilfe des Atropins zu erweitern. Der 'kleine Nachteil' der beträchtlich herabgesetzten Sehfähigkeit wurde offenbar nach deren Ansicht durch den Vorteil der strahlenden Augen wettgemacht.
Der rote Saft der Beeren diente nicht nur zum Schminken, sondern auch zum Nachfärben des Rotweines.
Bestimmungsmerkmale und Biologie:
Die Tollkirsche gehört zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanacea).
Von einem ausdauernden, dicken, mehrköpfigen Wurzelstock treibt sie jedes Jahr einen bis zu 2 m hoch werdenden Stengel, der sich erst in etwa 1 m Höhe verzweigt. Dem Habitus nach sieht Atropa wie ein Strauch aus, da der Hauptstrauch jedoch nicht verholzt, spricht man hier von einer Staude.
Nahezu alle Zweige breiten sich waagrecht aus - das ermöglicht jedem Laubblatt die größtmögliche Lichtausbeute. Die Laubblätter sind eiförmig-elliptisch, ganzrandig, zugespitzt und flaumig behaart. Sie werden bis zu 15 cm lang und 8 cm breit. Eigentlich entspringen alle Laubblätter wechselständig. Durch Verschiebungen rückt das Tragblatt des Blütensprosses aber in direkte Nachbarschaft der Blütenknospe, die in der Achsel eines eigenen kleinen Tragblattes entspringt. So ergibt sich das eigenartige Bild, daß an den 'Ecken' der schwach 'zickzackförmigen' Zweige immer zwei Laubblätter stehen, und zwar jeweils ein größeres und ein kleineres.
Die einzelnen, an längeren Stielen überhängenden Blüten haben einen fünfspaltigen Kelch und eine glockenröhrige etwa 3 cm lange Blütenkrone, die außen braun-violett und innen schmutzig-gelb mit purpurroten Adern gefärbt ist. Den Saum der Blütenkrone bilden fünf abgerundete, etwas zurückgerollte Lappen. Ein zweispaltiger Griffel überragt fünf wandständige Staubblätter.
Aus dem zweifächerigen Fruchtknoten entwickelt sich eine kugelige, kirschgroße, saftige, glänzend schwarze Beere, die zahlreiche nierenförmige Samen mit wabenartiger Oberflächenstruktur enthält. Von Juli bis September sieht man an einer Staude gleichzeitig Blüten, unreife und reife Früchte.
Die Gattung Atropa umfaßt fünf Arten, die von Westeuropa bis zur Mongolei verbreitet sind. In Mitteleuropa gibt es nur die eine Art Atropa bella-donna, die selten, ähnlich dem Bilsenkraut, in der Varietät var. flava mit gelblichgrünen Blüten und gelben Beeren vorkommt.
Man findet die Tollkirsche ziemlich häufig in Schlagfluren, auf Kahlschlägen und an Waldrändern, bevorzugt auf kalkhaltigen, humusreichen oder reinen Tonböden.
Atropa wird als Lichtkeimer bezeichnet. Ihre Samen können bei Beschattung mehrere Jahre überliegen. Wie bei allen Schlagpflanzen (beispielsweise Digitalis - folgt noch) sind die Samen sehr klein, wodurch die Windverbreitung sehr erleichtert wird. Da Drosseln, Amseln und Spatzen die schwarzen Beeren gerne verzehren, sorgen sie zusätzlich für die Verbreitung.
Heilwirkung:
In der Allopathie sind Extractum Belladonnae, Atropin-Base (l-Hyoscyamin wirkt als Therapeuticum doppelt so stark) oder Atropinsulfat wertvolle Pharmaka. Sie kommen zum Einsatz bei Augenentzündungen und Verletzungen von Cornea oder Iris, als krampflösendes Mittel, z. B. bei Asthma, Darmkoliken u. a. gegen Bradykardie, Parkinsonismus und anderes mehr.
Die Homöopathie verwendet die aus blühenden Pflanzen bereiteten Essenzen besonders bei Epilepsie, Krämpfen, Meningitis, Entzündungen von Luftwegen, Lungen, Augen, Ohren, Leber, Niere, Blase etc.
<span style='color:red'> Vergiftung - Wirkung, Symptome und Therapie:
Alle Organe enthalten die Alkaloide Hyoscynamin und Scopolamin. Die höchsten Konzentrationen (bis 1 %) kommen in den Wurzeln vor. Der bekannte Wirkstoff Atropin ist ein Gemisch (Razemat) aus zwei Formen des Hyoscynamins.
Zwischen 4 bis 20 Beeren können als für den Menschen tödliche Dosis angegeben werden, die Mortalität liegt bei 10 %, wenngleich ernsthafte Vergiftungen heute selten sind.
Typische Symptome sind fehlendes Erbrechen und die sog. Glanzaugen mit maximal erweiterten starren Pupillen. Auch die scharlachrote, trockene, heiße Haut und die Trockenheit in Mund und Kehlkopf - damit verbunden Sprach- und Schluckstörungen - sind charakteristisch.
Zunehmende Bewußtlosigkeit geht in einen narkoseähnlichen Schlaf über.
Durch fortschreitende Atemlähmung kann es zur Cyanose und schließlich zum Tod im Koma kommen.
Da zu Vergiftungsbeginn nur äußerst selten Erbrechen erfolgt, muß rasch der Magen mit geöltem Schlauch durchgespült werden. Salzwasser als Brechmittel und kalte Umschläge sind bis zur weiteren Behandlung zu empfehlen.
Die früher als spezifische Gegengifte empfohlenen Opiate werden heute wegen der Gefahr der Atemschädigung nicht mehr verwendet. Statt dessen verwendet die Schulmedizin Physostigmin i. v. gegen die peripheren und zentralen Symptome.
Bei günstigem Verlauf der Vergiftung bleiben Augen- und psychische Störungen noch tage- bis wochenlang bestehen!</span>
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