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Die Pappenheimer
#1
"Daran erkenn´ ich meine Pappenheimer." Mit diesem Zitat aus Schillers Drama "Wallenstein" (III. Akt, 15. Aufzug) wurde Graf Pappenheim zum Synonym für Zuverlässigkeit und Tapferkeit. Wallenstein, dessen Macht vorrangig auf der Gewalt über das Heer beruhte, wußte diesen Einfluß Pappenheims erst richtig nach dessen Tod bei Lützen zu schätzen. Pappenheim hatte eine ausgeprägte Zuneigung zu Wallenstein, und die Art, wie er ihn bewunderte und an ihm hing, begeisterte auch die Truppe.

Die Begeisterung seiner Truppe war nur natürlich, denn Pappenheim besaß die Attribute, die einen General seiner Zeit auszeichnen sollten: Persönlichkeit, Autorität, Orginalität und Mut. Pappenheims vorhandenes taktisches Geschick, sein sprichwörtlicher Mut und sein soldatisches Glück veranlaßten ihn zu oft, ohne Zustimmung seines Vorgesetzten Angriffe zu unternehmen, die strategisch gesehen große Fehler waren. Durch seine ungeheure Tapferkeit und die Elitärität seiner Männer trug er trotz aussichtslosem Unterfangen zumeist den Sieg davon. Man sagt über die Pappenheimer und über Pappenheim selbst, daß sie in ihrer schwarzfarbenden Rüstung manchmal rücksichtslos, anmaßend, arrogant und selbstherrlich gewesen seien; - aber er (sie) waren auch die Abgötter aller Soldaten: die ersten beim Angriff und die letzten beim Rückzug. Um seinen unglaublichen Mut rankten sich Legenden. Seine hundert Narben, deren er sich rühmte und das Muttermal, das zwei gekreuzten Schwertern glich, bestätigten die Soldaten in ihrer Meinung. Sein Sebstbewußtsein wurde außerdem durch eine Weissagung seiner Familie bestärkt, daß ein Sprößling des Hauses einen einfallenden König töten und das Vaterland retten werde. Pappenheim stammt aus dem Geschlecht der Calatine, die sich bereits bei den Kreuzzügen hervortaten. Wallenstein und Pappenheim verband eine Männer- und Kriegerfreundschaft, die von großer gegenseitiger Bewunderung und gemeinsamer Verachtung für Tillys Charakter geprägt war. Als Pappenheim, von einer Kugel tödlich getroffen, in der Schlacht von Lützen zusammensackte und kurze Zeit später starb, verloren Wallenstein und der Kaiser ihren wohl kühnsten Mann und der Schwarze Orden der Pappenheimer seinen mutigen Anführer.

Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#2
Die Truppen- und Waffengattungen im Dreißigjährigen Krieg

Die Truppen- bzw. Waffengattungen waren: Kürrassiere, Dragoner, Arkebusiere, Pikeniere.

Die aktivste Rolle in der Kampfführung kam der leicht beweglichen Kavallerie zu. Sie bestand überwiegend aus "schweren Reitern" den sogenannten Kürrassieren. Die bedrohlich wirkenden schwarzen Vollharnische schützten vor den Kugeln der Musketiere. Diese Kürrassiere, auch "Pappenheimer" genannt, ritten im Gefecht eine breite Attacke, um mit ihren Radschloßpistolen die Karrees der Fußknechte zu zerstreuen.

Als leichte Reitertruppen kämpften die Dragoner im Gefecht zu Fuß; die Pferde benutzten sie nur zum Transport. Die Fußtruppen bildeten das Rückgrat der Armee. Sie bestanden aus Pikenieren und Arkebusieren.

Die Pikeniere waren mit einem langen Spieß (ca. 450 cm) sowie nur einer leichten Rüstung versehen. Mit dieser "Pike" kämpften sie primär defensiv, ihre Karrees konnten aber einem Angriff enorme Schubkraft geben.

Die Arkebusiere kämpften mit Luntenschloßmusketen und waren ebenfalls - um beweglicher zu sein - nahezu ungepanzert und für den Nahkampf mit einem Stoßdegen ausgerüstet. Wegen des langwierigen Ladevorgangs von ca. einer Minute, waren sie auf den Rückhalt der Pikeniere angewiesen.

In der normalen Schlachtordnung stand die Kavallerie auf den Flügeln, das Fußvolk bildete das stabile Zentrum. Die schwerfällige Artillerie mit ihren Kanonen fand ihren Einsatz weniger in Schlachten als bei Belagerungen.

Bragi

Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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#3
Zitat:Diese Kürrassiere, auch "Pappenheimer" genannt,

das bringt mich jetzt etwas durcheinander. wurden kuerassiere generell auch pappenheimer genannt oder trifft das nur auf die ritter des grafen pappenheim zu?

alexis
EigenSinnige Frauen
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