Intriganten, Jammerlappen, Choleriker = Terror-Kollegen
#1
Oftmaliger Auslöser für psychischen Streß sind Kollegen oder Freunde; die einfach nur nerven.

Konflikte mit Kollegen gehören zu den größten Stressfaktoren im Beruf. Das besagt sogar eine Forsa-Studie, wonach inzwischen schon jeder fünfte Arbeitnehmer unter Problemen mit dem Chef oder seinen Kollegen leidet. Doch niemand ist nervigen Kollegen schutzlos ausgeliefert. Berufsexperten nennen Taktiken, mit denen Opfer von stressigen Kollegen-Typen gekonnt gegensteuern. Folgende Strategien helfen gegen Intriganten, Jammerlappen, Choleriker und Besserwisser.


Der Intrigant
Der Chef ruft an, doch der Intrigant "vergisst", die Info weiterzugeben. Auch andere Unterlagen verschwinden schon mal, nur nicht zum Nachteil des Intriganten. Diese Spezies streut gerne mal Gerüchte, ob es sich nun um die vermeintliche Schwangerschaft einer Kollegin handelt oder um das Alkoholproblem des Schreibtischnachbarn.

Der Karriere-Coach und Buchautor Martin Wehrle empfiehlt, das Verhalten von Intriganten nicht zu dulden. "Ziehen Sie frühzeitig Grenzen, sonst macht der Intrigant immer weiter! Sprechen Sie ihn auf sein Verhalten an." Meist will der Intrigant selbst die Karriereleiter hochklettern. Kompetente Kollegen stören da. Und deshalb sorgt er dafür, dass diese nicht mehr ganz so gut aussehen.

Ist das intrigante Spiel durchschaut, empfiehlt Gitte Härter, Coach und Buchautorin, den Intriganten mit seinem eigenen Verhalten zu konfrontieren: "Wenn eine Kollegin fälschlicherweise verbreitet hat, Sie seien schwanger, sagen Sie ihr, dass Sie das nächste Mal mit Ihnen direkt sprechen soll, statt Gerüchte in die Welt zu setzen."

Und noch ein Tipp: Suchen Sie sich im Team Mitstreiter, die das Intrigenmonster genau wie Sie an die Kette legen wollen. Gemeinsam fällt es leichter, den Intriganten zu stellen. Außerdem hat er so nicht mehr die Möglichkeit, Kollegen gegeneinander auszuspielen.


Der Jammerlappen
Was immer auch geschieht und um welches Thema es sich auch handelt: Der Jammerer findet immer ein Haar in der Suppe – ob es sich nun um die Arbeitsbelastung im Büro, das Wetter oder die allgemeine politische Lage handelt. Und das wird meist zur großen Belastung für die Umgebung. "Der Jammerer hat die Macht, mit seinen negativen Emotionen jede gute Stimmung zu verderben", betont Martin Wehrle. Und Gitte Härter ergänzt: "So jemand zieht alle im Büro mit runter. Das ist dann eine Kettenreaktion."

Damit der Jammerlappen erst gar nicht die Möglichkeit bekommt, die Laune seiner Kollegen in Mitleidenschaft zu ziehen, ist es wichtig, sich innerlich vom Jammerer zu distanzieren. So sollte er zum Beispiel nur eine begrenzte Zeit Aufmerksamkeit bekommen, und Sie sollten sich nicht vollquatschen lassen.

Als Gegenmaßnahme empfiehlt Härter, offene Fragen zu stellen: "Damit veranlassen Sie den Jammerer, seine grundsätzliche Weinerlichkeit zu konkretisieren. Zugleich filtern Sie nützliche Inhalte heraus." Solche offenen Fragen könnten etwa so beginnen: "Was genau meinen Sie, wenn Sie sagen...?", "Inwiefern glauben Sie, dass...?"


Der Choleriker
Er wird schnell aufbrausend, hat oft einen beleidigenden Ton drauf – und schmeißt manchmal sogar mit Akten um sich: Der Choleriker wälzt sich meist mit einer gehörigen Portion Rücksichtslosigkeit durch den Arbeitstag.

Jeder, der ihm dann quer kommt, löst heftigste Reaktionen aus – bis hin zu Brüll- und Schrei-Attacken. Ironie der Tobsuchtsanfälle: Danach kann sich der Choleriker genauso schnell wieder abkühlen und zur Tagesordnung übergehen, während die entsetzten Kollegen das gerade Erlebte hinterm Schreibtisch noch verschreckt verarbeiten.

Doch gerade das ist kein empfehlenswertes Verhalten. "Seien Sie kein Opfer", rät Gitte Härter: "Unsicherheit, Unterwürfigkeit und Beschwichtigen gießen in der Regel erst recht Öl ins Feuer." Besser: Sich durch das cholerische Verhalten nicht provozieren lassen.

"Wenn Sie jemand respektlos behandelt, bleiben Sie ruhig und sagen ohne Vorwurf: Bitte sprechen Sie nicht in diesem Ton mit mir." Wichtig ist dabei, selbst höflich, aber auch unbeirrt zu bleiben. Eine Alternative zur Sofortreaktion ist die Klärung am nächsten Tag, wenn sich die Wogen bereits geglättet haben.


Der Besserwisser / Angeber / Hochstapler
Menschen, die viel wissen, sind anregende Gesprächspartner und als Kollegen oft ein Goldstück – es sei denn, sie stellen ihr Wissen auf Kosten anderer zur Schau und korrigieren nur allzu gerne die kleinsten Fehler ihrer Mitmenschen.

Bei diesem nervtötenden Kollegen-Typ sollte sich der Betroffene lieber nicht auf inhaltliche Diskussionen einlassen. Stattdessen hilft es auch hier, die Ruhe zu bewahren. "Überhören Sie einfach das Gerede von Klugscheißern. Sie müssen nicht auf alles eingehen", sagt Gitte Härter: "Wenn Sie jemand korrigiert, lassen Sie das einfach unkommentiert im Raum stehen."

Diese Strategie hilft übrigens auch bei Angebern weiter. "Überhören Sie einfach die Aufschneiderei, und kommen Sie auf das eigentliche Thema zurück", rät Härter. Zudem lohnt es sich auch hier, die Nerven zu bewahren und cool zu reagieren. Denn Angeber erzählen oft viel. Häufig verbirgt sich hinter dem Wortgetöse der eine oder andere fachliche Tipp.

Anders ist das beim Hochstapler. Denn der glänzt nicht mit eigenem Wissen oder eigener Leistung, sondern mit den Leistungen anderer, die er als eigene verkauft. Martin Wehrle empfiehlt in diesem Fall: "Machen Sie die Räume eng." Lassen Sie also nicht zu, dass andere Ihre Erfolge für sich verbuchen, sondern präsentieren Sie sich mit Ihren eigenen Leistungen – zum Beispiel im nächsten Meeting.
Tue was immer ich will!
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#2
Sei gegrüßt Wishmaster,

Eine gute Aufzählung von Charaktären, welche einen so im Alltag umgeben können.

Ursach: - nervige Mitmenschen usw ------- Wirkung: ich bin gestesst , werde nervös, gereizt... wie auch immer, also ich fühle mich in meiner Haut unwohl und dagegen ,denke ich, kann man etwas tun.

Dies war vor vielen Jahren der Grund, mich dieser nervigen Gesellschaft weitest gehend zu entziehen.
Habe den Weg in die gewollte Einsamkeit und hin zum Individualisten gewählt und bis jetzt nicht bereut.
Natürlich kann ich nicht ganz frei sein von der Humanplage, aber ich kann es in gewisser Weise für mich
begrenzen. So relativ auf sich gestellt, ist das Leben auch in physischer Beziehung schwerer.

Komm gut hin.
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#3
eine weit verbreitete Form des Terror Kollegen fehlt da noch.
Der Pfuscher

vor allem in Bereichen wo Teamwork Groß steht, kann er einem durch seine nachlässige Arbeitsweise ganz schön in die Suppe spucken, vor allem, wenn man seine Arbeit immer gut und genau macht.
Meist kostet er einen eine Menge Zeit und Mehrarbeit um den Pfusch rückgängig zu machen.

Eine allgemeingültige Strategie gegen solche Typen hab ich noch nicht gefunden, da sie auf unterschiedliche Vorgehensweisen unterschiedlich reagieren.
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#4
Zitat:Eine allgemeingültige Strategie gegen solche Typen hab ich noch nicht gefunden, da sie auf unterschiedliche Vorgehensweisen unterschiedlich reagieren.

Ich mag auch gründliche Leute. Pfuscher und unzuverlässige Leute einfach ausschließen/meiden oder mit minderwertigen Arbeiten betrauen.
Sei!
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#5
Da könnte ich noch einige an eventuellen Unterformen finden!

z.B. die Langweiler oder Menschen die an (von mir eben erfundenen) ÖDEpus komplex leiden Lol

sehr verbreitete Form - Sie denken wenn man sein Gesicht genug in die Länge zieht, dann kommt es seriös und ernst rüber. Dabei haben diese Leute ihre Individualität und Kreativität an der Pforte bzw. beim Einstempeln (wenn vorhanden) abgelegt.

Diese Leute haben jeglichen Spaß an ihren Leben und Arbeit verloren und sind der Meinung das Ihre Mitmenschen an Ihrer Spaß- und Humorlosigkeit teilnehmen müssen bzw. drängen anderen Ihre Lebenslosigkeit auf.

- einfach nur "traurig" :evil:
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#6
Zitat:Diese Leute haben jeglichen Spaß an ihren Leben und Arbeit verloren und sind der Meinung das Ihre Mitmenschen an Ihrer Spaß- und Humorlosigkeit teilnehmen müssen bzw. drängen anderen Ihre Lebenslosigkeit auf.

Ohhhhhhhhh, da fällt mir sofort jemand ein, auf den das treffend beschrieben ist.
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#7
Es sind immer die gleichen emotionalen Verhaltensmuster. Hat man das erstmal durchschaut, kann man das für sich nutzen und die Betreffenden anhand ihrer eigenen Emotionen entsprechend lenken. Das funktioniert in vielen Fällen recht einfach.
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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#8
Hælvard schrieb:Es sind immer die gleichen emotionalen Verhaltensmuster. Hat man das erstmal durchschaut, kann man das für sich nutzen und die Betreffenden anhand ihrer eigenen Emotionen entsprechend lenken. Das funktioniert in vielen Fällen recht einfach.


da sehe ich bei den Langweilern Schwierigkeiten aufkommen.. da das Lenken überhaupt keinen Spaß macht - Lol - außerdem bin ich der Meinung je mehr man mit einem Menschen zu tun hat, desto mehr gleichen sich die Verhaltensweisen an - da man zum Teil auch seine "Gewohnheiten" oder so übernimmt bzw. man wird ob gewollt oder nicht vom Verhalten des Anderen beinflußt wird...

Deshalb würde die beste Strategie sein - je weniger, desto besser...

Hier könnte ich die Literatur von Tom J. Peters empfehlen "Reimagination", (zwar würde ich es in dem Bereich "Pop" sprich Massenmedien stellen aber schlecht ist es nicht) in dem es u.a. heißt: "sind ihre Kunden langweilig = Sie sind langweilig. Sind ihre Kollegen bzw. Mitarbeiter langweilig = Sie sind langweilig!... und das hat was Winken
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#9
Und dann gibt es da noch die Schleimer. Das sind solche, welche dich ständig loben, dir zu Munde reden und als erstes dabei sind, wenn es gilt, auf andere zu schimpfen. Das sind Leute, die von deiner Lebensenergie zehren möchten und dir dabei versuchen, Honig um den Mund zu schmieren. Sie tun das eine ganze Weile, oft über Jahre hinweg. Aber eines Tages tust du etwas, was ihnen ganz und gar nicht paßt. Dann lassen sie ihre Fassade fallen und werden zu deinem heftigsten Gegner und versuchen alles, um dich schlecht zu machen. Von solchen Leuten gibt es sehr viele. Man erkennt sie von Anfang an an ihrem kriecherischen Verhalten. Den unvorbereiteten Menschen verstehen sie einzulullen, so daß er sich geschmeichelt fühlt und sich nicht traut, sie zu kritisieren oder sie sogar noch in Schutz nimmt. Doch wer auf sie vorbereitet ist, der erkennt sie und wendet sich sogleich von ihnen ab bzw. enttarnt sie.
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#10
Zitat:Aber eines Tages tust du etwas, was ihnen ganz und gar nicht paßt. Dann lassen sie ihre Fassade fallen und werden zu deinem heftigsten Gegner

Einen Sklavenaufstand muss man schliesslich mit allen Mitteln abwehren. Blinzeln
Tue was immer ich will!
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