Martinus
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Ein fröhliches Hallo in die Runde!
Wenn es eine Sache gibt, nach der ich 'süchtig' bin, dann ist das mit Sicherheit die Musik. Sowohl hörenderweise, als auch machenderweise.
Meine musikalischen Wurzeln liegen wohl im Bereich der Rockmusik, die ja teilweise sehr kritisch der Gesellschaft gegenüber ist und auch häufig Misstände aufzeigt. Nun ist das Problem dieser Musik natürlich, dass sie sich mit diesem Ansatz zufriedengibt. Misstände werden zwar angeprangert, aber es werden keine Konsequenzen für das eigene Leben daraus gezogen. Stattdessen wird sozusagen um der Rebellion halber rebelliert und oft auch eine bestimmte Selbstzerstörung betrieben. Sicherlich sind auch viele sublimale und manipulierende Elemente enthalten.
Also letzten Endes nichts Positives. Im Moment suche ich daher nach Musik, die meine Werte und mein positives Lebensgefühl besser zum Ausdruck bringt. Ich interessiere mich zwar auch ein wenig für klassische Musik. Nun ist das aber nichts Leichtes für nebenbei, nichts lebensnahes. Was mir bspw. sehr zusagt, das sind irische und schottische Folk und Folkrock-Gruppen, wenn es gerade mal nicht ums Saufen geht. Da steckt viel Positives drin.
Hat jemand vielleicht ein paar gute Bands auf Lager, die positive, lebensbejahende Musik machen? Was hören die weisen Narren für Musik? Wenn es hier sogar einen extra Strang für Cosima Wagner gibt, sicherlich auch Kompositionen ihres werten Ehegatten?
Martinus
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Hallo Martinus,
Ich kann dir nicht sagen, was für Musik die Narren hier hören, ich für meinen Teil bin gerade dabei keine zu hören. Ich habe Musik immer sehr gerne gehört, tja und jetzt, was soll ich sagen, meine CD-Sammlung langweilt mich! Lieder mit denen ich schöne Erinnerungen verbinde usw. interessieren mich nicht mehr und eigentlich beschäftige ich mich zur Zeit lieber mit meine eigenen Gedanken oder nur....Ruhe!
Mach doch Musik, da kannst du deine Kreativität fördern.
Grüße
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Moin Martinus,
also man muß natürlich ganz klar sagen, daß Musik in der heutigen Zeit natürlich vorrangig produziert wird, um verkauft zu werden. Da wird halt versucht die ganze Palette an Emotionen zu erheischen, denn nur darauf und nur darauf fahren halt die Leute ab, sonst kaufen die das nicht. Bei "etablierter" Musik gehts nur ums Geschäft.
Und ich denke, das ist wie überall heuzutage. Geredet wird viel und gehalten halt nichts. Ich mein, was will man denn auch von diesen Leuten (Musiker) erwarten. Aber Musik ist halt Kunst und sollte meiner Meinung nichts mit Politik zu tun haben, das wirkt meistens lächerlich und stupide. Weißte jeder sollte das machen, womit derjenige sich eben auskennt. Musiker = Musik, Politiker = Politik.
Klar Richard Wagner ist als Komponist ein Genie, das muß man ganz klar so sagen. Das ist wirklich die ganz hohe Schule. Dazu kommen halt u.a. mythologische Texte was das Ganze abrundet. Das ist eben, anders als heute, sehr durchdacht. Heute muß man nen Titel auf 3:50 Länge produzieren, das Album muß in nem Jahr fertig sein. Das muß man sich mal vorstellen, Wagner hat z.B. den Tannhäuser laut eigener Aussage nie beendet, bzw. hat ihn immer weiter geschrieben und wird heute dafür als engstirnig und wunderlich bezeichnet, nur weil er es perfekt machen wollte ... aber Wagner ist heute nicht das Thema.
Manowar bezeichnen sich selbst als musikalische Erben Wagners, was auf das erste Ohr etwas seltsam klingen mag (dieser Vergleich), aber von der Art der Kompositionen, der Texte und dieser Schwere der Musik durchaus schlüssig ist. Neben Manowar gibt es aber ausreichend Gruppen im Metal-Bereich die ebenfalls mythologische Texte benutzen, jedoch aber ganz anders klingen. Mußt du halt mal Texte lesen und hören, was dir gefällt. Amon Amarth ist sehr eingängig, Finntroll ist sehr fett, etwas agressiver. Metallica ist der Klassiker, da muß man manchmal bei den Texten etwas gucken, sind auch weniger mythologisch. Die alten Scheiben sind sehr gut. Ich kann da natürlich immer nur für mich selbst sprechen.
Klassische Musik ist fast immer zu empfehlen. Wagner, Vivaldi, Tschaikowski etc. Ansonsten ist es mir im Radio angenehm, wenn der Text so belanglos wie möglich ist. Einige hier hören halt auch Schlager, so Abba und Wolle Petri und sowas. Da ist eben der Vorteil, dass das Gute-Laune-Musik ist, wo die Texte halt sehr "neutral" oder harmlos sind. Negativ wäre da jetzt z.B. der Naidoo zu nennen. Da mach ich die Kiste aus. Das finde ich einfach nur nervig.
Liebe Grüße,
Harcos
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Gast Katanka
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War früher auch totaler Metaller, bis ich irgendwann realisierte, dass die Musik die Stimmung beeinflusst.
Drum bin ich in der Regel auch auf positives aus.
Gibt ja viele Schätze da draussen, auch wenn sie wie die Nadeln aus dem Misthaufen gepickt werden müssen.
Weil diese aber nicht in irgendwelchen Chart Listen stehen, und deswegen nur "entdeckt" werden können, poste ich einfach mal auf die Schnelle einige Namen mit grober Genreangabe aus der 5-Sterne Liste meiner Sammlung, und versuch mich bis auf Ausnahmen auf Lebensbejahende Musik zu beschränken.
Ausserdem nur Sachen die man nicht aus Radio und so kennen wird.
Muss warnen, dass ich selber elektronische Musik mach (ja mit Sythesizern - künstlich hock: ), und deswegen auch 1-2 Sachen aus dieser Sparte nennen werde.
p.s.: wer Links haben will, wo man das Zeug herbekommt, ohne die Musikindustrie zu fördern, der möge mir ne PM schreiben... aber Geduld haben mit der Antwort, ich logge nur ein, wenn ich in Foren schreib wo Gäste net schreibberechtigt sind.
Schliesslich bin ich hier nur zu Gast.
Infected Mushroom (alte Platten: Goa, neue: experimentell elektronisch - ne die nehmen keine Drogen, wie der Name vermuten lassen würde)
Shpongle (elektronisch, experimental)
Erik Truffaz - Face a Face (Jazz, ich nenn expilcit den Namen dieser Platte, weil seine anderen an diese nicht rankommen)
Heidevolk (Metal aus Holland, sehr Melodiös)
Weather Report (Jazz)
Buena Vista Social Club (Cuba Musik... hat das Genre einen Namen? )
Annbjørg Lien - Aliens Alive (sie ist ne irre gute Geigerin, in dem Album macht sie ihr eigenes Ding statt etwas Klassisches zu spielen - ist sehr interessant
L'Assoce Pikante (hmm weis net wo ichs einordnen soll... Zigeuner Musik?)
Esthema (Jazz aus Asien... das hört man auch)
Triskillian ("Mittelaltermusik" aus aller Welt)
Gaâda Diwane Béchar (sehr schöne Musik aus Afrika)
Mass Ave Project (Jazz aus Russland... für das was sie drauf haben viel zu unbekannt
Apocalyptica - Reflections (Metal mit Cellos und ohne Texte haha)
Ansonsten ist wie mein Vorredner schon sagte klassische Musik gut, aber da ist das Meiste eh sehr bekannt
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Wagner, Liszt, Verdi, Tschaikowksi, Berlioz = ein ausgezeichneter Geschmack.
... und Manowar, da steckt richtig Kraft in der Musik.
Tue was immer ich will!
Martinus
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Hallo und danke für die bisherigen Antworten .
Zitat:War früher auch totaler Metaller, bis ich irgendwann realisierte, dass die Musik die Stimmung beeinflusst.
Der Punkt bei Metal-Musik ist nunmal, dass sie Ausdruck einer dekadenten Gesellschaft ist. Sprich, diese Musikschiene existiert letztlich nur, weil etwas nicht stimmt und die Musiker und Fans dies kompensieren wollen. Metal taugt vielleicht als Spiegel der Gesellschaft (wie Satanismus z.B. ein Spiegel des Chr*stentums ist), aber in einer gesunden Gesellschaft, die nach dem Strickmuster der Natürlichkeit beschaffen ist, wäre sie nicht existent. Die dahinterstehende Szene zelebriert letztlich nur die Dekadenz, was natürlich in eine Sackgasse führt. Aber das muss halt jeder für sich wissen.
Es gibt natürlich Perlen in der Metal-Szene wie z.B. Dreamtheater. Als Gitarrist fasziniert mich vor allem deren Lead-Gitarrist Petrucci. Neben Joe Satriani und Steve Vai, die stilistisch sicher ein bisschen was anderes machen, spielt er teilweise wirklich haarscharf an der Grenze des Machbaren. Ist aber eben nix für nebenbei .
Deinen Tips, werter Katanka, werde ich auf jeden Fall mal nachgehen. Was mich im Moment eben sehr interessiert, sind diese ursprünglichen Formen des Musizierens. Halt Folk-Sachen, wo die Bewohner Irlands und Schottlands mit ihren Dudelsäcken etc. viel zu bieten haben. Auch die Holländer machen super Volksmusik. Das ist Musik, die das Leben feiert. So stelle ich mir das eigentlich vor, da diese Musik auch noch aus einer anderen Zeit und einem anderen Bewusstsein dem Leben gegenüber stammt.
Martinus
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Zitat:Es gibt natürlich Perlen in der Metal-Szene wie z.B. Dreamtheater.
Da haben wir wohl etwas gemeinsam, obwohl ich Dreamtheater eher in die Progressive-Rock Szene stelle.
Bei Musik muß man halt oft Kompromisse eingehen, denn entweder ist die Musik genial und die Texte sind abscheulich, oder umgekehrt. So würde ich noch Porcupine Tree empfehlen, brilliante Musik, aber textlich eine absolute Katastrophe (teils Chr*stlich, teils Drogen verherrlichend). Man muß sich eben im Klaren darüber sein, dann sollte das kein Problem darstellen, besonders was die Beeinflussung angeht, und die ist bei Musik in so ziemlich jeder Musikrichtung gegeben, Klassik jetzt davon einmal ausgeklammert.
Es gibt auch super keltisch/irische Musik, aber leider ist die oft, wie oben erwähnt, sehr Chr*stlich verprägt oder die Gruppen spielen in Kirchen/Klöstern, was mir ziemlich auf den Zeiger geht. Máire Ní Bhraonáin (Moya Brennan), Caipercaillie und nicht zu vergessen Clannad, um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Katanka: ein kleiner Jean Michel Jarre, was?
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Guten Abend,
Zitat:Der Punkt bei Metal-Musik ist nunmal, dass sie Ausdruck einer dekadenten Gesellschaft ist. Sprich, diese Musikschiene existiert letztlich nur, weil etwas nicht stimmt und die Musiker und Fans dies kompensieren wollen. Metal taugt vielleicht als Spiegel der Gesellschaft (wie Satanismus z.B. ein Spiegel des Chr*stentums ist), aber in einer gesunden Gesellschaft, die nach dem Strickmuster der Natürlichkeit beschaffen ist, wäre sie nicht existent. Die dahinterstehende Szene zelebriert letztlich nur die Dekadenz, was natürlich in eine Sackgasse führt. Aber das muss halt jeder für sich wissen.
Ich glaube, das ist dann doch ein wenig pauschalisiert. Metal darf man jetzt nicht mit Punk etc. verwechseln. Metal ist fast immer unpolitisch und zeichnet sich vor allem durch das Musikalische, die Schwere, die Aussagekraft durch die Instrumentierung aus. Die Texte sind nicht immer vordergründig, manchmal versteht man ja die Texte auch gar nicht. Also, daß das jetzt reine "Widerstandsmucke" ist würde ich nicht so unterschreiben. Häufig wird sogar gefeiert, also z.B. der Beste zu sein oder die Schlacht gewonnen zu haben, oder die alten Götter werden geehrt. Das ist aus meiner Sicht Metal in seiner normalen Form. Klar, Ausnahmen gibts überall.
Dream Theater ist kein Metal, aber sehr gut produzierte Musik. Das ist so Musik für Musiker würde ich sagen. Technisch sehr anspruchsvoll.
“Seine Pflicht erkennen und tun, das ist die Hauptsache.” Friedrich der Große
Martinus
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Werter Harcos,
vielleicht sollte man solche Pauschalisierungen auch nicht in ein öffentliches Forum schreiben und damit anderen Leuten auf die Füße treten. Daher schreibe ich dir eine private Nachricht, in der ich meinen Standpunkt näher ausführe. Letztlich geht es nicht darum, ob sich irgendjemand jetzt ein paar Bands anhört, sondern ob man in einer Szene und damit womöglich in ihren Memen und Mentalitäten steckt. Davon muss man sich auf seiner Reise zurück an den Ursprung wohl lösen.
Martinus
Gast Katanka
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@ Hernes Son: nö, mit Jean Michel Jarre kann und will ich mich nicht vergleichen.
Erstens geht das von den Stilrichtungen her schon gar net, da ich wie er mein eigenes Ding dreh.
Zweitens hab ich kein Publikum.
Der Lernweg (vor allem der Autodidakte) ist sehr lang, da die Möglichkeiten praktisch unendlich sind, und ich korrigiere auch immer wieder Partitionen bestehender Stücke.
Als junger Mann mit nur einigen wenigen Jahren Erfahrung in dieser Materie, bin ich einfach noch nicht vollends zufrieden mit dem Klang, auch wenn die neuen schon recht nah rankommen, an das was ich mir vorstelle.
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