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Da wird mir übel!
#21
(26.01.12023, 21:47)Andrea schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-78190.html#pid78190Sie kreieren auch selbst "Fake-Sorten", die Ekelgrille ist aber nicht dort zu sehen:


Provokation schafft Aufmerksamkeit, und zugleich kann Ritter-Sport damit "messen", wie gut das Thema "wirklich" ankommt oder nicht. Einfache Zielgruppenanalyse.
Ein Praktikant wird sich da keinen Scherz erlaubt haben, das ist bewusste Werbung, wie man am neusten Beitrag auf Instagram sehen kann. Auffallend ist eher, dass es knapp 3.500 Leuten gefällt.

   

   
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#22
Spar hat schon verkündet, keine 'Insektenlebensmittel' einzukaufen. REWE hingegen schon. Was ist mit der Bio-Branche? Da sollte es sich ja von selbst ausschließen.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#23
(26.01.12023, 23:11)Paganlord schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-78192.html#pid78192Was ist mit der Bio-Branche? Da sollte es sich ja von selbst ausschließen.

Ich traue denen durchaus "Bio-Zuchtfarmen" zu. Letztlich kann man doch davon ausgehen, dass auch in großen Bio-Ketten, die ja auch teilweise bei Erzeugern mächtig Preisdruck machen, der Klimakram mit Triebfeder ist. Vielleicht wird es sich allgemein im Brot und Säften z. B. verbieten, aber in Fleischprodukten wird es landen. Und hinsichtlich Fertigteigwaren u. ä. werde ich mir dann auch die Ediketten genau anschauen.
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#24
Schildläuse im Erdbeerjoghurt: lecker und wertvoll!

Im Erdbeerjoghurt sind keine Erdbeeren. Trotzdem darf das Erdbeerjoghurt heißen. Nur Kokosmilch, Mandelmilch oder Hafermilch darf nicht mehr "-milch" heißen, weil sonst jemand in die Irre geführt werden könnte. Jörg Haider wußte es schon vor 20 Jahren.

Zitat:Herr Dr. Jörg Haider, ich vermisse Dich, als Politiker und Mensch mit Herz und Hirn. Du warst ein Lichtblick am Politikhimmel.


Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#25
   
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#26
Zitat:Paganlord schrieb: Spar hat schon verkündet, keine 'Insektenlebensmittel' einzukaufen. REWE hingegen schon.

Ungeziefer-Fraß beim Billa

In den Billa-Filialen und im Billa-Onlineshop werden schon Burger-Patties aus 38 % Buffalowürmern verkauft. Die Larven des Getreideschimmelkäfers werden Buffalowürmer genannt. Billa gehört zum Rewe-Konzern.

https://shop.billa.at/produkte/zirp-eat-for-future-burger-patties/00-521024
Tue was Du willst, aber wisse was Du willst!
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#27
   
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#28
Mark Benecke ist so ein Krabbeltier-Kriminalbiologe und Veganer und er hat so seine eigene Meinung zum Insekten essen. Aber lest selbst:

Die EU lässt Insekten als Nahrungsmittel zu, die eine Alternative zu konventionellem Fleisch sein sollen. Was aber bringt eine Massenzucht der Krabbeltiere mit sich? Kriminalbiologe und Insekten-Experte Mark Benecke sagt im Utopia-Interview: Es sei „biologisch falsch“, die Tiere zu essen.

Mark Benecke gehört zu den bekanntesten Kriminalbiologen, Insekten sind seine Arbeit – und Leidenschaft. Sie für Nahrungsmittel zu züchten, hält er für äußerst problematisch. Das hängt mit ihrer Rolle im Netz der Natur zusammen sowie dem möglichen Einsatz von Giftstoffen.

Utopia: Wie schlimm steht es Ihrer Meinung nach um die Biodiversität?

Mark Benecke: Wir leben in der Zeit des größten – also je gemessenen – Artensterbens seit es Menschen gibt. Mehr Aussterben geht nicht.

Welche Rolle spielen Insekten in der biologischen Vielfalt, die nun stirbt?

Sie sind ein Teil des flirrenden, brummenden, herumjuckelnden Lebenskreislaufs. Darin wird alle biologische Energie — Fette, Eiweiße, Kohlenhydrate, auch Wasser, Eisen und so weiter — immer neu verteilt. Es gibt keine unnötigen Teile in diesem Netzwerk. Das ist wie ein Netz für Mandarinen: Je mehr Knoten, in diesem Fall Tierarten, fehlen, desto eher reißt es.

Das klingt bedrohlich.

Ist es auch. Insekten sind deshalb so interessant, weil sie die eigentlichen Bewohner der Erde sind. Zusammen mit Spinnen, Asseln, Krebsen und Milben: von ihnen gibt es am meisten. Menschen spielen biologisch betrachtet überhaupt keine Rolle.

So kommt es auch, dass Gliedertiere eine enorme Vielfalt hatten. Es werden auch laufend neue Arten entdeckt. Leider sterben aber viel mehr aus, weil ihre Lebensräume von Menschen bebaut oder als industrielle Äcker unbrauchbar gemacht werden.

Ist es dann eine gute Idee, dass die EU sukzessiv Insekten als Nahrungsmittel zulässt?

Jede Art der Massenzucht endet darin, dass Medikamente und Gifte gegen Keime und Krabbler eingesetzt werden müssen. Außer vielleicht bei Larven der Schmeißfliege. Die Folge: Die Umwelt drumherum stirbt ab.

Können Sie das genauer erklären? In Ihrer Keynote auf der Insecta 2021 sprachen Sie auch davon, dass es problematisch sei, nur ganz bestimmte Insekten als Nahrungsmittel zu züchten.

Alles, was wir aus dem Kreislauf des Lebens nehmen — einem Netz, bei dem alle Knoten miteinander über andere Knoten verbunden sind — ist biologisch einsam und geht ohne Kunstgriffe ein. Wenn ich nur einzelne Insekten züchte, werden diese beispielsweise blitzschnell krank, weil sich Erreger wie Käfer in einer Wald-Monokultur sofort ausbreiten. Gegen die Krankheiten brauche ich Gifte. Und die sind wieder industriell hergestellt.

Ist denn schon absehbar, welche Mittel in der industriellen Insektenhaltung besonders wirksam sind?

Welche Gifte genau bei der Insektenzucht besonders wirksam, also tödlich für alles außer Insekten, sein werden, muss sich zeigen. Nur ein Beispiel: Gegen Milben, die in Insektenzuchten massenhaft auftreten dürften, wirkt es, die Zuchträume regelmäßig leerzuräumen und beispielsweise mit Nikotin auszuwaschen.

Inwiefern ist bei der groß angelegten Insektenzucht das Futtermittel für die Insekten problematisch? Heimchen, wie sie neuerdings als Nahrungsmittel in der EU zugelassen wurden, oder Mehlkäfer ernähren sich tierisch. Hier könnte es Tiere für die Tiere brauchen.

Sehr gute Anmerkung. Das zeigt doch: Die ganze Idee der Insekten-Massenzucht ist hilflos, und lenkt von den tatsächlichen Schwierigkeiten der zehntausendfach wissenschaftlich beschriebenen Natur-Netz-Zerstörung ab. Im Kinofilm Blade Runner 2049 ist das schön dargestellt: Da leben die Menschen dann wirklich von Larven, weil sie die Landflächen verbraucht und die Nahrungsnetze zerstört haben.

Und was ist mit dem Tierwohl? Insekten sind auch Tiere, haben aber kein differenziertes zentrales Nervensystem wie etwa Schweine oder Rinder. Eine Ableitung daraus ist: Sie können vermutlich keinen Schmerz empfinden.

Ist das so? Meine Fauchschaben haben ganz schön viel auf dem Kasten. Wir Menschen denken oft, dass Insekten irgendetwas nicht „können“, weil sie sich einfach nicht für die Aufgabe interessieren oder sie gar nicht wahrnehmen. Ich würde die meisten „Intelligenz“-Tests von Insekten wohl auch nicht bestehen. Beispielsweise kann ich weder polarisiertes Licht, noch UV-Licht sehen. Selbst wenn Insekten weniger schlau wären und selbst wenn das irgendeine Bedeutung hätte: Im Kreislauf des Lebens und in den Nahrungsnetzen, in denen wir Menschen als mit Abstand unbedeutendste Art dranhängen, sind die Insekten entscheidende Schnittstellen des Nährstoffaustausches. Das sollten auch Menschen verstehen, die sich nur für sich selbst interessieren. Denn alleine überlebt niemand.

Sie selbst ernähren sich vegan und engagieren sich unter anderem mit Peta für mehr Tierrechte. Ist es moralisch genauso verwerflich eine Wanderheuschrecke zu essen wie ein Schnitzel?

Moral interessiert mich nicht. Es ist biologisch falsch, Tiere zu „verwenden“. Außer, ich befinde mich in irgendwelchen Not-Situationen.

In ärmeren und/oder bevölkerungsstarken Ländern werden Speiseinsekten als Chance zur Sicherung der zum Teil prekären Nahrungsmittelversorgung gesehen. Sind hier die ökologischen und tierethischen Aspekte genauso angebracht?

Dort haben die Menschen ohnehin schon oft Insekten gegessen. Ich habe einen netten Stapel Bücher mit Insekten-Rezept-Büchern aus den letzten 25 Jahren. Das war immer nur eine Nahrungsergänzung. Gerade in dicht besiedelten und armen Gebieten sollte auf dem Land, das noch vorhanden ist, das Sparsamste und Gesündeste angebaut werden: Pflanzliche Nahrung. Alles andere ist wirtschaftlich, biologisch und für die Gesundheit irgendwie dumm, oder?

Was muss Ihrer Meinung nach passieren, damit die Biodiversität gerettet werden kann, falls dies überhaupt noch möglich ist?

Schritt 1 – Land- und Wasserverbrauch beenden: Durch pflanzliche Ernährung locker die Hälfte, vermutlich sogar drei Viertel, der Land- und Wasser-Flächen freigeben. Über die weiteren Schritte können wir reden, wenn das endlich mal passiert ist. Es ist kinderleicht, sofort möglich und steht in Einklang mit allen wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Studien, die ich in den letzten drei Jahren gelesen habe.

https://utopia.de/news/moral-interessiert-mich-nicht-biologe-benecke-erklaert-wieso-insektenessen-keine-gute-idee-ist/
Lebe für Deine Ideale!
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#29
(26.01.12023, 23:11)Paganlord schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-78192.html#pid78192Spar hat schon verkündet, keine 'Insektenlebensmittel' einzukaufen. REWE hingegen schon. Was ist mit der Bio-Branche? Da sollte es sich ja von selbst ausschließen.

Insekten dürfen auch in Fleischersatzprodukten beigemischt werden. Die Menge, die beigemischt werden darf, sei begrenzt, aber von Fleischersatz kann dann nicht mehr die Rede sein. So darf etwa ein Fleischersatzprodukt zu 5 % aus Grillenpulver bestehen, aber zu 40 % aus Getreideschimmelkäfer-Paste. In Molkepulver dürfen 35 % Getreideschimmelkäfer-Pulver stecken, in Erdnussbutter 15 %. Vogel

Insekten werden weltweit in Lebensmitteln, Nahrungsergänzungsmitteln sowie Arzneien verarbeitet, inwiefern nun große Bio-Großhändler dabei aufspringen, ist zu beobachten. 
Das deutsche Unternehmen Essento ist seit 2013 auf dem europäischen Markt aktiv und hatte in der Schweiz eine Gesetzesänderung angestoßen, dass zur Zulassung von Insekten als Lebensmittel einführte. Die Firma brachte bereits den ersten Insekten-Burger in Bio-Qualität heraus und verkauft seit 2017 Insektenbällchen und -burger in den Schweizer Coop-Märkten, stetig mit mehr Nachfrage.

   
Essentos Bio-Burger with INSECTS

Der Beschluss der EU gilt vorerst nur für ausgewählte Unternehmen. Die Firma CricketOne Co. Ltd. darf fünf Jahre lang teilweise entfettetes Pulver aus der Hausgrille in Lebensmitteln verarbeiten. Den Antrag dafür stellte das vietnamesische Unternehmen bereits 2019.
Larven des Getreideschimmelkäfers darf die Firma Ynsect NL B. V. in gefrorener, pastenartiger, getrockneter und pulverisierter Form unter diverse Produkte mischen. Ynsect NL B. V. wird u. a. von der Europäischen Kommission finanziell unterstützt. Pfeif

Fakt ist, die Absichten der o. g. Organisationen sowie deren unzähligen Unterorganisationen wird ganz offen und transparent kommuniziert: Sie haben alle das Ziel, die westliche Welt an den Verzehr von Insekten zu gewöhnen, und dazu müssen sie Insekten überall untermischen. Zum Frühstück Granola, mittags als Dressing auf dem Salat, abends im Nudelauflauf.
Die größte Herausforderung dabei ist es, den aktuellen Preis durch eine Massenproduktion zu senken, so dass Produkte aus Insekten deutlich günstiger sind als bisherige Fleischprodukte. Der Deutsche Mitbewerber Sens Food ist hierbei bereits ganz vorne mit dabei und betreibt die weltweit größte Insektenfarm in Thailand.

   
Zuchtraum der Insektenfarm in Thailand von Sens Food

Lebensmittel, in denen Insekten verarbeitet werden, müssen nach wie vor nicht zusätzlich gekennzeichnet werden, d. h. es muss lediglich der deutsche und lateinische Name sowie die Verarbeitungsform in der Zutatenliste auftauchen.
Im besten Fall sieht das wie folgt aus: 
Mehlwurm (Tenebrio molitor) getrocknete Larven/Pulver aus Larven
Hausgrille (Acheta domesticus) teilweise entfettetes Pulver
Buffalowurm oder Getreideschimmelkäfer (Alphitobius diaperinus) gefrorene/getrocknete Larven oder Paste/Pulver aus Larven

Hier ein paar deutsche Beispiele aus der Praxis, die noch sehr offensichtlich, medienwirksam mit dem proteinreichen Inhalt werben:

   
Sense Food Proteinpulver, erhältlich bei Amazon

   
Benetos High Protein Pasta, bekannt durch das TV-Format "Höhle der Löwen"

   
Bug Foundation Insekten Burger, erhältlich bei Rewe

Ein begeisterter Insekten-Liebhaber aus Schweden hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, alles über "Speiseinsekten" in einem Blog zusammenzutragen und diese Informationen öffentlich zu teilen, u. a. eine Liste mit Unternehmen, die bereits lange mit Insekten arbeiten. Beim Blick auf diese Liste wird schnell klar, wie viele und vor allem wie lange schon Unternehmen weltweit versuchen, Insekten auf den Teller zu bringen: https://www.bugburger.se/foretag/the-eating-insects-startups-here-is-the-list-of-entopreneurs-around-the-world/

Ein Blick mehr auf die Zutatenliste zu werfen, wird zukünftig wohl immer wichtiger.
Schwieriger wird es jedoch, wenn Insekten beim Bäcker, in der Lieblingseisdiele oder im Restaurant verarbeitet werden, ohne es zu wissen.
Auch hier ist Essento wieder mit von der Partie und zählt die asiatische Restaurant-Kette Nooch (Schweiz) und das Franchise-Unternehmen Hans im Glück (Deutschland) zu seinen Vertriebspartnern.
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#30
(23.02.12023, 23:58)Epona schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-78429.html#pid78429... und das Franchise-Unternehmen Hans im Glück (Deutschland) ...

Ach du Schande Wow

Na hoffentlich nicht auch noch Peter Pane...
Dem Schlechten mag der Tag gehören - dem Wahren und Guten gehört die Ewigkeit. (F. v. Schiller)
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