Irland
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Irland

Die Mythologie Irlands entführt uns in ihrer Lebendigkeit zurück in eine alte Zeit. Doch wo beginnt die ursprüngliche Geschichte Irlands, und wann sprechen wir von der ersten, zweiten …. Welle der „Invasoren“? Die historischen Überlieferungen scheinen alle Kulturen und Religionen zu vermischen. Mönche schrieben die alten irischen Geschichten nieder und integrierten dabei nicht nur ihre Religion in die alten Geschichten, sondern auch in die matriarchalen und patriarchalen Zeitepochen.

Wir begeben uns in ein Land, das lange nicht im Fokus anderer Völker stand, da es weit im Westen lag und eine Insel zu sein schien, die keine Schätze bot. Die Menschen, die dort lebten, waren friedliche Bauern, die noch eine feste Verbindung zu Mutter Erde hatten. Sie hörten noch den Wind flüstern, den Gesang des Wassers und interagierten mit den Naturwesen. Sie waren die ursprünglichen Bewohner Irlands und kannten keine Kriege. Wem das bekannt vorkommen mag, denkt genau richtig. Denn egal auf welchem Kontinent wir in der Geschichte starten, gab es ein Matriarchat mit friedlichen Ackerbauern, die von den patriachalen Reitervölkern zu einem späteren Zeitprunkt eingenommen werden, und wieder später folgt die grausame Chr*stianisierung.

Eine der älteren Göttinnen, die in der ursprünglichen Kultur Irlands zu finden ist, nennt sich Tailtiu oder Telta. Man stellt sprachwissenschaftlich eine Verbindung zu dem altirischen Wort „Talam“ her, was „Erde“ bedeuten soll. Sie ist die Große Mutter, die die älteste und Weiseste ist, Frau Erde und gehört zu den Göttern, die vor den Tuatha de Dannan in Irland verehrt wurde.


   
Tailtiu, Frau Erde (https://phases-therapy.com/goddess-and-deities/tailtiu-the-earth-mother/)

Tailtiu entstammt aus dem Mag Mor, der Anderswelt. Man sagt auch, daß sie die Tochter des Mag Mor ist. Das Mag Mor, die Anderswelt, das Nichts, aus dem die Erde entsteht. Man bringt sie auch mit den Urzeitwesen, den Fomorianern in Verbindung, also denen, die wir als Titanen oder Urzeitriesen kennen.
Später wird sie in die Geschichte der Firbolg integriert und ist die Gattin des Firbolg-Königs Eochaid mac Eirc (Eochaid, Sohn des Himmels). Aus anderen Kulturen kennen wir die Vereinigung von Himmel und Erde. Auch dieser Hinweis lässt auf Tailtiu als Erd- und Fruchbarkeitsgöttin schließen. Eochaid mac Eirc benennt seinen Herrschersitz nach seiner Gattin Tailtiu, Tailtinn (heute Teltown, County Meath, zwischen Kells und Navan).

Es ist überliefert, daß Tailtiu den Wald von Breg rodete, um fruchbares Land zu erschaffen. Auch hier erkennen wir die Arbeit von Frau Erde als Fruchbarkeist- und Erdgöttin. Diese Anstrengung führt zum Tod Tailtius und bedeutet, daß die fruchbare Zeit eine Ende hat und Frau Erde sich zurückzieht/stirbt.
Ihr zu Ehren feierten die Einheimischen das Kornmutterfest (heute Lughnasadh), das Einbringen der Ernte, die Fruchbarkeit, die aus dem eigenen Fleiß erwachsen ist und das Ende der fruchbaren Zeit.

Die Ebene Bregna wird mit ihr in Verbindung gebracht, die sich zwischen den Flüssen Boyne und Liffey befindet. Dort liegen mehrere Kultstätten: Tara, Newgrange und Knowth, die bis in die heutige Zeit als religiöse Zentren gelten.


   
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