Tal der weisen Narren

Normale Version: Von Alkoholismus gezeichneter Indianerstamm verklagt Brauereien
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Ich weiß jetzt nicht, wie Benu das drüber stehende gemeint hat? So wie ich es jedoch verstanden habe = nein. Diese "Sehnsucht nach Lob, Anerkennung und Belohnung" ist nämlich auch so ein Kreislauf, der in die Abhängigkeit führt. Nämlich in die Abhängigkeit von Lob & Tadel, Belohnung und Bestrafung. Was man tut, tut man für sich selbst. Man erfüllt seine Pflicht deshalb so diszipliniert, weil man seine eigenen Vorhaben erreichen will; nicht um von der "Gesellschaft" belohnt zu werden.

Benu

Zitat:
Zitat:Ist die Freude an der Pflicht nicht die Vorfreude an der aus der Pflicht hervorgehenden Belohnung?
Ist diese Belohnung nicht ersichtlich, da von der Gesellschaft zerstört, macht die Pflicht einfach keinen Spaß mehr.

Ich weiß jetzt nicht, wie Benu das drüber stehende gemeint hat? So wie ich es jedoch verstanden habe = nein. Diese "Sehnsucht nach Lob, Anerkennung und Belohnung" ist nämlich auch so ein Kreislauf, der in die Abhängigkeit führt. Nämlich in die Abhängigkeit von Lob & Tadel, Belohnung und Bestrafung. Was man tut, tut man für sich selbst. Man erfüllt seine Pflicht deshalb so diszipliniert, weil man seine eigenen Vorhaben erreichen will; nicht um von der "Gesellschaft" belohnt zu werden.

Ich bin hierbei nicht von der Handlungspflicht gegenüber Dritten ausgegangen, sondern vielmehr von den täglichen Überlebenspflichten, die man eben erfüllen muß, wenn man nicht auf der Straße landen will.

Wenn ich nämlich zur Arbeit gehe, will ich einen Lohn dafür haben. Gerade die Berufe machen glücklich, bei denen die Belohnung sofort ersichtlich wird. Jeder kennt das Gefühl, wenn man ein erfolgreiches Geschäft abgeschlossen hat oder vor seinem Meisterwerk steht. Oder wenn man am Abend des Tages sagen kann, ja ich habe etwas geschafft.

Die Gesellschaft nimmt einem oft diesen Lohn durch Wuchersteuern und finanziellen Vampirismus. Oder eben durch Abtötung der Lebensqualität in der Berufswelt zum Wohle des Profits. Die Vergiftung der Handwerkskaste und der Kleinbetriebe sei hier nur ein Beispiel. Wer heute Bäcker werden will, lernt das nicht in einer Backstube beim alten Bäckermeister, sondern in einem Konzern-"Back-Shop". Der Kaufmann arbeitet nicht mehr in einem kuscheligen Familienladen, sondern bei Aldi an der Kasse...

Wenn ich mich gesund ernähre und auf Genuß verzichte, will ich dafür gesund werden. Jeder fühlt sich gleich dadurch motiviert, wenn seine Pfunde purzeln, oder wenn wir versuchen, vor dem Spiegel die noch nicht vorhandenen Muskeln herauszupressen.

Dadurch, daß diese Welt fast jegliches gesundes Essen aus dem Alltag verbannen will und einem keine Zeit mehr für Ruhe und Sportaktivititäten läßt, fällt eine dauerhafte Gesundung natürlich schwer.

Ich arbeite gerne, weil ich mich auf meine Kohle freue. Ich mache gerne Sport, weil ich gerne Stärker werde. Und wenn die Möglichkeit zu diesen Zielen nicht mehr gegeben ist, verliert man die Motivation.
Man muß erst umdenken und das Schlupfloch finden, bevor man weitergehen kann. Die meisten geben an dieser Stelle einfach auf und resignieren, und schon hat die Welt einen Sklaven mehr.

Ich habe mich nur unnötig umständlich ausgedrückt, meinte aber auch nichts anderes als Zielerfüllung.

Was das Abhängigkeitsverhältnis im Sinne des Lobs angeht, frage ich mich, wie es denn aussieht, wenn die Belohnung der Gesellschaft das eigentliche Ziel darstellt? Beispielsweise, um vom Pöbel zum Adel aufzusteigen? Um in der Firmenhierarchie eine Etage höher zu kommen? Unten buckeln, oben treten.
Klar ist da Abhängigkeit gegeben, so funktioniert ja das ganze Pyramidenspielchen... Hmm
Erst wenn man dabei anfängt, die eigenen Vorteile zu vergessen, gehts in die falsche Richtung, oder? Wie bei der Abhängigkeit gegenüber einem Idol oder angebeteten Heiligen.

Verzeih, falls ich gerade im Labyrinth meiner eigenen Logik laufe und den Ausgang nicht finde.

Waldläufer

Benu

Zitat:Hi Benu,

Ich bin ein Feuervogel, kein Meeresbewohner.


Zitat:Wenn jemand den Bäckerberuf erlernen möchte so zieht er "notfalls" um.

Schon mal daran gedacht, daß das nicht für jeden infrage kommt? Ich finde, du machst es dir etwas zu leicht. Meiner Ansicht nach, sollte der Allgemeinheit einfach eine gewisse Lebensqualität auf der Arbeit zugänglich sein, die wirklich jeder haben kann.
Oder meinst du, ein Hauptschüler/Realschüler wird in einer Nobelbäckerei genommen?

Die ursprünglichen Bäcker, denen das Backen im Blute steckte, haben garantiert nicht zu dieser Entwicklung beigetragen, vielmehr profitgeile Investoren, denen Geld über handwerkliche Qualität stand.

Und laß meinem Ego seine Brezel, das hat auch Hunger. Zunge raus

Waldläufer

Benu

Zitat:So sei von mir gegrüßt Feuervogel

Ebenso Grüße,
sage mir, gehörst du zu diesen nordamerikanischen Pelzhändlern, den "coureur des bois", oder war Arathorns Sohn aus Mittelerde dein Vorbild?


Zitat:Ja, das Leben ist hart, kalt und ungerecht

Blödsinn, das Leben ist gerecht.
Und nur so kalt und hart wie man es sich selber macht. Anfangen tut es damit, wenn die Allgemeinheit beginnt, keine Feuer mehr zu entzünden und jede Ungemütlichkeit hinzunehmen.

Kennst du das Froschprinzip?

Wenn man hier die Lebensqualität der Bevölkerung verkauft wird, brauche ich das noch lange nicht ungeachtet hinnehmen.


Zitat:Die armen, dummen, ehrlichen Bäcker und die bösen Investoren.

So ein Bäckergehalt ist kein Goldschatz, und so eine kleine Backstube kann nur schwer mit einer riesen Warenkette konkurrieren. Früher schmeckten die Brötchen in jedem Dorf und jeder Stadt anders, es war vielmehr Vielfalt gegeben, heute ist das alles ein Fertigmischungs-Einheitsbrei.
Das hat nichts mit Bosheit zu tun, sondern mit krankhaften wirtschaftlichen Zuständen, wo nur noch das Geld zählt und nicht mehr die handwerkliche Qualität.

Und wenn man den Charakter eines einfachen Bäckergesellen und eines Geschäftsmannes vergleicht, würde ich ersterem mehr Ehrlichkeit zuschreiben. Und auch sicherlich mehr Realitätsnähe als einem verbildeten Akademiker, wenn du das als Dummheit bezeichnest, bitte.


Zitat:"guten Apettit"!

*nom nom*
Danke! [Bild: pretzel-eating-emoticon.gif]

Waldläufer

Hallo Benu,

Zitat:Ebenso Grüße,
sage mir, gehörst du zu diesen nordamerikanischen Pelzhändlern, den "coureur des bois", oder war Arathorns Sohn aus Mittelerde dein Vorbild?

das erste liegt mir Fern, das zweite schon eher ;-)

Zitat:Blödsinn, das Leben ist gerecht.
Und nur so kalt und hart wie man es sich selber macht. Anfangen tut es damit, wenn die Allgemeinheit beginnt, keine Feuer mehr zu entzünden und jede Ungemütlichkeit hinzunehmen.

Kennst du das Froschprinzip?

Wenn man hier die Lebensqualität der Bevölkerung verkauft wird, brauche ich das noch lange nicht ungeachtet hinnehmen.

So ein Bäckergehalt ist kein Goldschatz, und so eine kleine Backstube kann nur schwer mit einer riesen Warenkette konkurrieren. Früher schmeckten die Brötchen in jedem Dorf und jeder Stadt anders, es war vielmehr Vielfalt gegeben, heute ist das alles ein Fertigmischungs-Einheitsbrei.
Das hat nichts mit Bosheit zu tun, sondern mit krankhaften wirtschaftlichen Zuständen, wo nur noch das Geld zählt und nicht mehr die handwerkliche Qualität.

Und wenn man den Charakter eines einfachen Bäckergesellen und eines Geschäftsmannes vergleicht, würde ich ersterem mehr Ehrlichkeit zuschreiben. Und auch sicherlich mehr Realitätsnähe als einem verbildeten Akademiker, wenn du das als Dummheit bezeichnest, bitte.

mein Reden!

ich versuche es im Gesamten zu sehen,

ein paar Vorteile Sparback:

- die Bäcker die sowieso Fertigmischungen verkauft haben, haben mit Sparback als Konkurrenz ausgespielt. Somit heißt das Kind endlich mit seinen Namen.

- es gibt endlich eine Anlaufstelle für Zombies, denn solang es Menschen gibt die Abfall essen, wird es auch Abfallverkäufer geben (wobei es nicht unbedingt alle Sparbacks sein müssen)

- die "ehrlichen" Bäcker müssen umdenken und eine Sortimentsbereinigung machen, exklusiver, besser, biologischer werden, wie z.B. der Steinofenbrot etc. - es muss auch keine "Nobel"bäckerei sein. Sowas nennt sich auch Flucht nach vorn. Und wenn man die Preise vergleicht so sind die eigentlich etwa Preisgleich.

Sowohl dieses Bäckereibeispiel als auch Indianerbeispiel, zeigen mir, dass es nicht ausreicht um "nur" ehrlich sein Leben zu führen, sondern sich immer aktiv weiter entwickeln muss. Deshalb meine Ansage "die armen Bäcker" die haben sich ausgeruht und wurden sogleich überholt. Es ist nun mal Realität.

für mich heißt es soweit:

Sparbacks? - fein, dann backe ich mir mein Brot selbst
Esmog? - fein, hol ich mir Abschirmung
Heizkosten? - fein, hol ich mir Solaranlage, Erdwärme, Kaltduschen *breit-grins*

Grüße Waldläufer

Benu

Zitat:- es gibt endlich eine Anlaufstelle für Zombies, denn solang es Menschen gibt die Abfall essen, wird es auch Abfallverkäufer geben (wobei es nicht unbedingt alle Sparbacks sein müssen)

Wo ist da der Vorteil? Würden selbst Zombies Qualitätsware wollen, würde sich doch die allgemeine Qualität verbessern.


Zitat:Sowohl dieses Bäckereibeispiel als auch Indianerbeispiel, zeigen mir, dass es nicht ausreicht um "nur" ehrlich sein Leben zu führen, sondern sich immer aktiv weiter entwickeln muss. Deshalb meine Ansage "die armen Bäcker" die haben sich ausgeruht und wurden sogleich überholt. Es ist nun mal Realität.

Kann man hier noch von "ausgeruht haben" reden? Oder wurden sie nicht vielmehr überrumpelt? Qualität wird von Quantität geschluckt, wenn letzteres ein Übermaß annimmt.
Sonst könnte man ja auch sagen, die Chr*sten haben eine bessere Arbeit geleistet, schließlich wurden die Heiden überholt. Das Chr*stentum ist hier nunmal Staatsreligion, und das trotz heftigem Widerstand, das ist auch Realität.
Aber das haben sie auch nur durch Kreuzzüge, Inquisition und Zwangstaufen, Korruption, Massenmord, Vergewaltigungen, Lügen, Betrügen und Intrigen geschafft. Genauso erging es den Indianern und im Prinzip genauso den Kleinbetrieben im Bäckerhandwerk. So meine Meinung.

Sicherlich ist Eigenverantwortung nicht von der Hand zu weisen, hätte es keine Verräter in den Reihen der Indianer gegeben, wären die Siedler allesamt verreckt.
Oder die Chr*sten hätten niemals Fuß fassen können.
Und wäre kein Deutscher bereit in Billigmärkten zu kaufen, um Geld zu sparen, gäb es sie auch nicht.

Aber es gibt halt auch jene, die ungewollt mit in den Strudel gerissen wurden. Eben jene, die sich heute noch wehren.


Zitat:- die "ehrlichen" Bäcker müssen umdenken und eine Sortimentsbereinigung machen, exklusiver, besser, biologischer werden, wie z.B. der Steinofenbrot etc. - es muss auch keine "Nobel"bäckerei sein. Sowas nennt sich auch Flucht nach vorn. Und wenn man die Preise vergleicht so sind die eigentlich etwa Preisgleich.

Ja, das ist auch derzeit die einzig letzte Marktlücke. Aber es bleibt doch traurig, daß Normalkost schon ein Luxus geworden ist. Ganz normales Brot, was sich früher noch der Ärmste leisten konnte.
Und daß Otto-Normalverbraucher mit schlechtem Bildungsabschluß auch dort eine Ausbildung bekommt, ist fragwürdig.


Zitat:für mich heißt es soweit:

Sparbacks? - fein, dann backe ich mir mein Brot selbst
Esmog? - fein, hol ich mir Abschirmung
Heizkosten? - fein, hol ich mir Solaranlage, Erdwärme, Kaltduschen *breit-grins*

Ja, das ist aber auch schon Rückzug.
Derzeit auch die letzte Instanz.
Aber was machst du, wenn dein Mehl fürs Brot verseucht ist, da es keine nicht genetisch veränderten Getreidesorten mehr gibt.
Oder der E-Smog solche Ausmaße annimmt, daß er nicht mehr abschirmbar ist.
Oder auch das Selbstversorgertum aus gesellschaftlichen Gründen nicht mehr erlaubt, gegeben oder möglich ist?
Hast du dich dann auch ausgeruht?

Viele Grüße

Benu

Waldläufer

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