Sogennante Tierfreunde

[Anuscha]

   

Horror für Rinder auf dem Schiff Spiridon II geht weiter

Die monatelange Tortur für die 3.000 Rinder an Bord des Höllen-Frachters Spiridon II nimmt einfach kein Ende. Nachdem das Schiff fünf Tage lang sein Ortungssignal (AIS) absichtlich ausgeschaltet hatte – Tierschützer gehen davon aus, dass in dieser „Geisterphase“ zahlreiche Tierkadaver und tonnenweise Gülle über Bord gekippt wurden –, tauchte die Spiridon II am 22. November plötzlich wieder im Hafen von Benghazi (Libyen) auf.

Satellitenbilder von „TheMarker“ vom 23. November beweisen: Mindestens ein Teil der Rinder wurde dort entladen. Zu sehen sind 12 LKW, die direkt neben dem Schiff stehen – einer sogar über eine improvisierte Rampe aus Containern angedockt. Die Animal Welfare Foundation spricht von völlig erschöpften, dehydrierten Tieren ohne jede tierärztliche Versorgung. Viele der abgeladenen Kühe stehen kurz vor dem Kollaps; auf sie wartet nun der grausame Tod durch rituelles Schächten.

Wie viele Rinder sich aktuell noch an Bord der schwimmenden Mordanstalt befinden, ist unklar – Schätzungen gehen von mehreren Hundert toten Tieren und über 140 Kälbern aus, die während der Odyssee geboren wurden. Seit dem 25. November ist das Schiff wieder unterwegs. Kurs Ost – vermutlich Richtung Ägypten oder ein anderer Hafen im östlichen Mittelmeer, wo Kontrollen noch laxer sind.

Und während die Tiere weiter leiden, gibt Fernando Fernández, Direktor der verantwortlichen uruguayischen Exportfirma Ganosan, im Radio-Interview vom 24. November kühl und zynisch nur eines zu Protokoll: Man sei „stolz auf die starke Position Uruguays im türkischen Markt“ und der ganze Albtraum sei letztlich nur eine „marktwirtschaftliche Anpassung“. Über das massenhafte Tierleid verliert er kein einziges Wort.