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Der Stein aus Kandramas
#4
Lara sah den jungen Mann entgeistert an. „Ist mit Ihnen alles in Ordnung? ... Frau Kruger?“ Lara konnte nichts erwidern. Mit immer noch geöffnetem Mund löste sie sich, so schnell sie konnte, aus dem Händedruck und rannte aus dem Gebäude.
Auf dem Weg nach Hause schossen ihr so viele Gedanken durch den Kopf. Sie fragte sich, ob sie langsam aber sicher den Verstand verlor. Und dann noch dieser peinliche Vorfall mit Alexander Nowka! „Lara! ... Dir bleibt nicht viel Zeit!“ Sie sah sich auf dem Gehweg um. Sie hatte deutlich die Stimme ihrer Großmutter gehört. Angst überkam sie. War sie wirklich verrückt, oder was sollte das alles? Lara setzte sich auf die Bank an der Bushaltestelle. Sie ließ die Hände über ihr Gesicht gleiten. Ein großes schwarzes Auto hielt vor ihr auf der Straße. Die Scheibe fuhr automatisch herunter. Ein Herr mittleren Alters kam zum Vorschein. „Heute fährt von dieser Haltestelle kein Bus mehr. Kann ich sie vielleicht mitnehmen?“ „Nein danke. Das ist sehr freundlich. Ich habe mich hier nur kurz ausgeruht.“ Sie war noch immer in Gedanken. „Sind sie sicher, Frau Kruger?“ Nun kehrte Lara wieder in die Wirklichkeit zurück. „Frau Kruger ist nicht interessiert. Sie hat sich, meiner Meinung nach, klar und deutlich ausgedrückt.“ Es war Alexander Nowka, der neben das Auto trat und den Herrn des Weges verwies. Noch einmal blickte der Herr aus dem Wagen zu Lara. Er lächelte gezwungen. „Auf Wiedersehen, Frau Kruger.“ Die Scheibe des Wagens schloß sich wieder, und das Auto setzte sich in Bewegung. Lara sah dem Wagen nach, wie er an der nächsten Kreuzung links abbog und dort hinter den Wohnhäusern verschwand. Jetzt richtete sie ihren Blick auf Alexander Nowka. Er schaute auch noch in die Richtung, in die der Wagen verschwunden war. Er bemerkte ihren Blick. „Kannten sie den Mann?“ „Nein.“ Lara erhob sich von der Bank. Sie lief unruhig auf und ab und rieb dabei ständig mit den Fingern über ihre Stirn. Sie war so vertieft die Vorfälle zu verarbeiten, daß sie Alexander völlig ausblendete, bis er sie wieder ansprach. „Frau Kruger?“ Lara blieb stehen und wendete sich zu Alexander. „Entschuldigen sie bitte. Ich möchte nicht unhöflich sein. Es überschlagen sich gerade sehr viele Ereignisse.“ „Ich weiß!“ Lara holte Luft und ... blieb sprachlos. Alexander lächelte. „Ich kenne ein gutes Café in der Nähe. Wir könnten dort gemeinsam etwas trinken...“

Lara starrte in ihren Kaffee. Sie saßen nun schon eine Viertelstunde in dem Café und hatten kein Wort gewechselt. „Sie sind wegen einer Kiste mit einer Inschrift in die Ausstellung gekommen.“ Lara schaute zu Alexander herüber. Wieder fand sie keine Worte. Sie lehnte sich zurück und griff wieder mit den Fingern an ihre Stirn. Nachdem sie sich wieder gesammelt hatte, verschränkte sie die Arme vor ihrer Brust. „Was soll das alles? Und woher wissen sie von der Kiste?“ „Weil ich vor 5 Jahren den gleichen Stein wie sie bekommen habe. Meine Mutter hat ihn mir überlassen, bevor sie starb.“ Alexander zog an dem Lederband an seinem Hals. Ein Stein mit der gleichen Beschaffenheit wie ihrer kam unter Alexanders Hemd zum Vorschein. Lara beugte sich nach vorn und betrachtete den Stein. „Was hat das zu bedeuten?“ „Wie lange haben sie den Stein, Frau Kruger?“ „Bitte sagen sie Lara. Seit zwei Wochen. Ich habe die Kiste erst gestern geöffnet.“ Alexander fuhr sich mit der Hand über den Mund. „Dann haben die das aber extrem schnell mitbekommen!“ „Wen meinen sie, und was meinen sie mit schnell mitbekommen?“ Alexander wirkte sichtlich nervös. Lara bemerkte, wie er seine Gedanken ordnete. Dann berührte Alexander vertrauensvoll ihre Hand. „Lara. Du hast nicht viel Zeit!“ Lara zog ihre Hand zurück, „Das hat meine Großmutter auch gesagt!“ Lara griff nach ihrer Jacke. „Mir wird das hier alles zu viel. Ich weiß nicht, was das hier alles soll. Ich möchte jedenfalls einfach nur meine Ruhe! Sie entschuldigen mich bitte!“ Lara war gerade aus der Tür des Cafés heraus, als wieder ein schwarzer Wagen vor diesem hielt und zwei Männer ausstiegen. Lara wußte sofort, daß die Herren zu ihr wollten. Sie blieb wie versteinert stehen. Eine Hand ergriff vorsichtig ihren linken Unterarm. „Es klingt vielleicht albern, Lara. Aber vertrau mir bitte! Du hast wirklich nicht viel Zeit!“ Die Zeit schien für Lara stillzustehen. Was sollte sie tun? Einem Mann vertrauen, den sie eine halbe Stunde kannte? Die Männer, die sich in ihre Richtung bewegten, machten keinen sympathischen Eindruck. Lara suchte vorsichtig nach der Hand von Alexander und drückte diese fest. „Ich weiß nicht, auf was ich mich hier gerade eingelassen habe.“ Alexander erwiderte den Druck ihrer Hand. „Sag bitte Alexander.“

Fortsetzung folgt...

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Der Stein aus Kandramas - von Erato - 21.02.12008, 20:50
[Kein Betreff] - von THT - 22.02.12008, 17:34
[Kein Betreff] - von Erato - 25.02.12008, 21:31
[Kein Betreff] - von Erato - 29.02.12008, 21:21
[Kein Betreff] - von Karnickelkrieger - 08.03.12008, 00:27
[Kein Betreff] - von Erato - 14.03.12008, 15:47
[Kein Betreff] - von Erato - 20.03.12008, 21:34
Re: Der Stein aus Kandramas - von Erato - 07.04.12008, 20:02
Re: Der Stein aus Kandramas - von Erato - 13.04.12008, 16:47
Re: Der Stein aus Kandramas - von Erato - 21.04.12008, 14:55
Re: Der Stein aus Kandramas - von Erato - 10.06.12008, 20:04

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