Abnoba
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Hallo Distel.
Der Rest bezieht sich darauf, daß Du in Ausübung der Toleranz leider Hinz und Kunz die (spirituellen) Türen öffnest, womit Du Dir selbst auf Dauer keinen Gefallen tust. Deine Grundmotivation erkenne ich dabei als eine konstruktive, nur die Art der Umsetzung und infolgedessen das zu erwartende Ergebnis sind bedauerlicherweise - zumindest für Dich - alles andere als konstruktiv.
Also frißt die Revolution mal wieder ihr eigenes Kind - was sie übrigens in der Regel meistens tut. Dir als etwas autonom angehautes Menschlein brauche ich das wohl nicht zu erzählen - schau es Dir an, das ganze Punkerpack.
distelfliege
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Hallo Abnoba,
Im Gegentum - ich bin ein spirituell auf der einen Seite sehr ummauerter Mensch, der aber auch auf der anderen Seite aktiv nach aussen geht und sich versucht einen "fremdgewordenen" Blick auf die gewohnten Dinge zu erträumen.
Deine Einschätzung ist für mich immer noch zu pauschal und unkonkret um sie konstruktiv auf meine Umgangsweise mitm Leben anwenden zu können. Aus deiner Aussage könnte ich viele möglichen Konkretisierungen rausfiltern. Die sich dann in Hinblick auf die zu ziehenden Konsequenzen stark voneinander unterscheiden würden.
Distel
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Ich sehe die Distel auch nicht als 'böswillig" an. Vielleicht als sehr eigenwillig und etwas 'bluna' *zwinkert* aber sicherlich nicht böswilliger Motivation.
Was die alten Heidenvölker und Naturvölker betrifft. Das andere Verhältnis von Mann und Frau ergibt sich für mich schon aus deren Religion. Man verehrt zumeist eine Muttergöttin als Lebensgeberin und eine Hohepriesterin steht den Lebensgemeinschaften als (politische) Sprecherin vor. Von daher verehrt der Mann die Frau - und die Frau verehrt umgedreht den Mann, was sich in gewissen altheidnischen Phallusriten ausdrückt. Es war ein tiefsinniger Brauch, daß sich junge Mädchen im Phallustempel selbst entjungfert haben und dies eben nicht einem Mann überlassen haben und erst, nachdem sie gelernt haben mit der eigenen Sexualität umzugehen, als reif für die Ehe erklärt wurden (von der Priesterinnenschaft).
Genau das haben die patriarchalischen Kulte (Ch**tum, Buddhismus, Islam) abgeschafft, und seitdem übten sich auch Heidenvölker (die dadurch sozusagen geistig teilchr**ianisiert gewesen sind) in der Frauenverachtung. Das hat etwa um das Jahr 0 aber auch schon früher (alttestamentarisch) angefangen. So ist ja auch von Pharao Ramses bekannt, daß er an den Statuen der Hatschepsut die Brüste abhacken ließ, weil er eine Frau (bzw. die weibliche Urmacht) auf dem Pharaonenthron nicht akzeptieren wollte. Nicht mal im Nachhinein. Hier sieht man bereits erste deutliche Spuren einer patriarchalischen Unkultur, welche die Frau nicht nur zurückdrängte, sondern als "feindlich" bekämpfte und als minderwertiges Geschöpf darzustellen versucht.
Der neu gewählte Papst hält noch heute an den Thesen fest, daß Frauen keine Menschen sind, weil sie eben nicht vom G*tt, sondern von Adam (einem menschlichen Mann, der die Frau aus seiner Rippe schnitze) gemacht worden sind. Deshalb würden Frauen keine Seele besitzen, wie die chr**lich-katholische Religion lehrt. Und deshalb seien Frauen auch keine Menschen.
Ein solches Denken ist sowohl den Kelten, als auch den germanischen Stämmen, wie auch den slawischen Völkern, den Hindi, den vorislamischen asiatischen Kulten bis hin zu den Maori- und Abo-Stämmen in Übersee völlig unbekannt. Erst wenn irgendwo eine patriarchalische Kultur Einzug hält, wird die Rolle der Frau umdefiniert, wobei dies bereits beim "geistigen Eintreffen" der Religion geschieht, lange vor der offiziellen Missionierung.
Meine Grüße
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
Abnoba
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Hallo Distel.
Mir fällt so viel ein, was ich Dir schreiben könnte, nur würde jede erdenkbare Konkretisierung lediglich zu zwei möglichen Konsequenzen führen.
Entweder man entscheidet sich, aus der - noch nicht einmal wirklich selbstgestrickten - Traumwelt aufzuwachen, oder man schläft eben lieber weiter.
Alles andere ergibt sich aus dieser Entscheidung heraus.
distelfliege
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Moin Abnoba,
Ist es nicht ein wenig flach - wieder die Schublade aufzumachen a la "Entweder du gehörst zu DENEN und träumst weiter, oder wachst auf, so wie WIR?"
Wäre ich so drauf daß ich für sowas empfänglich wäre, diese Art Schubladisierung, dann hätt ich sicherlich schon längst meine kleine Sekte in der ich mich dem nächstbesten Guru annen Hals werfen könnte, weil zu erzählen, man lebe in einer Traumwelt, und man solle ma endlich erwachen, das tun se alle, vornehmlich die, die dich in Wirklichkeit einlullen und verarschen wollen.
Wie heisst doch gleich die Gazette der Zeugen Je**vas? "Erwachet", nicht wahr?
ALLE die Traumpillen verkaufen, alle erzählen se dir das. Daß du aufwachen sollst.
Daß du aufwachst wenn du denen ihre Traumpillen frisst.
"Jaaaaaaaaaaa naaaaaa aber bei uuuuuuuuuuns ist das was ganz anderes, weil wiiiiiiiir sind wirklich erwacht!"
Das sagen _auch_ alle.
Mein Eindruck.
Grüssliz
Distel
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Da ist durchaus etwas dran - an dem was du schreibst Distel. Aber (mal die ganzen Zeugen usw. weggelassen) wie findet ein Mensch, der SICH SELBST sein möchte aus diesem Labyrinth der vielen Mayas und Traumpillen heraus?
Ich kenne nur eine Antwort. Man benötigt eine Konstante, an die man sich klammern kann, an der man Halt und Wegweiser findet. Diese Konstante kann kein von Menschen geschriebenes Buch sein oder Drogenrauschtraum, sondern doch nur die Natur? Oder siehst du das anders?
Damit liegt es dann für mich auf der Hand, wieder mit und innerhalb der Natur zu leben, als gegen sie. Weiterhin die Gesetzmäßigkeiten derselben zu erforschen und für mich zu hinterfragen. Weil es natürlich Interpretationsfehler geben kann, immer schön kritisch bleiben und sich eventuell auch mal mit diesem und jenem (der das ähnlich sieht) unterhalten und austauschen. Oder tickst du hier anders?
Violetta
Sei!
distelfliege
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Zitat:Damit liegt es dann für mich auf der Hand, wieder mit und innerhalb der Natur zu leben, als gegen sie. Weiterhin die Gesetzmäßigkeiten derselben zu erforschen und für mich zu hinterfragen. Weil es natürlich Interpretationsfehler geben kann, immer schön kritisch bleiben und sich eventuell auch mal mit diesem und jenem (der das ähnlich sieht) unterhalten und austauschen. Oder tickst du hier anders?
Nein, das scheint mir eine sinnvolle Art zu ticken zu sein.
Aber ich denke auch daß Menschen das formen von Kulturen nicht unterlassen können. Ich denke dadurch daß uns die Natur mit unserem Menschenhirn ausgerüstet hat, gehört Kultur zu unserer Natur dazu.
Ein kulturloses Leben rein nach dem Instinkt und ohne zu Denken gibt es nie mehr für uns, es sei denn wir schaffen es uns "rückzuzüchten" zu Australopitecinen.
Deswegen gibts imho auch nie mehr ein Leben was einfach nur "natürlich" ist - was möglich wäre, wäre eine soziale Konstruktion von dem was man als "natürlich" interpretiert, zu leben.
Und was hier im Forum als natürlich angesehen wird, in Bezug auf Geschlechterrollen und sexuelle Orientierung - ist ebenso ein soziales Konstrukt, welches als "Natur" deklariert wird. Es ist aber nicht "Natur". Ich habe mich mit dem Thema Keltologie nicht befasst, das ist wahr. Dies (Konstruktion von Geschlecht und interdisziplinäre Geschlechterforschung) jedoch habe ich mehrere Jahre an der Uni studiert und da muss isch schlicht sagen: Die "Natur" ist da nachweislich weiter gefasst als es sich so mancher erträumen mag, und die Konzepte von "Mann" und "Frau" speziell in unserer heutigen Gesellschaft sind nur ein Bruchteil dessen, was die "Natur" an Möglichkeiten bereithält.
Du fragtest, wie findet man aus der Welt der Traumpillen heraus?
Man muss es wollen.
Gruss
Distel
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Hallo!
Zitat:Ein kulturloses Leben rein nach dem Instinkt und ohne zu Denken gibt es nie mehr für uns, es sei denn wir schaffen es uns "rückzuzüchten" zu Australopitecinen.
Deswegen gibts imho auch nie mehr ein Leben was einfach nur "natürlich" ist - was möglich wäre, wäre eine soziale Konstruktion von dem was man als "natürlich" interpretiert, zu leben.
Das scheint tatsächlich so. Aber manchmal denke ich, dass eben auch alles irgendwo ein großer Kreislauf ist und das Mensch wieder dort landet, wo er mal begonnen hat. Und demzufolge (wenn ich Recht habe) sollte es auch wieder möglich sein. Da wir alle immer wieder inkarnieren, werden wir es ja erleben. :-))
Zitat:Und was hier im Forum als natürlich angesehen wird, in Bezug auf Geschlechterrollen und sexuelle Orientierung - ist ebenso ein soziales Konstrukt, welches als "Natur" deklariert wird.
Das stimmt auch und das sind ja die Bereiche, wo man eben miteinander diskutieren kann. Also gleichgeschlechtliche Liebe, Rollenverteilung in der Partnerschaft usw. Hier macht das Erforschen doch einen Riesenspaß und jeder kann es in seiner Beziehung selbst austesten. Es gibt ja viele Frauen, die innerlich "Männer" sind. Also mit einem männlichen Lebensfunken ausgestattet sind und umgedreht gibt es eben auch Männer, die einen weiblichen Lebensfunken besitzen. Wie sollen sich diese nun verhalten? Gegen ihr Inneres oder gegen ihr äußeres Geschlecht rebellieren? Das ist eine interessante Frage. Um dieser Knobelaufgabe auf den Grund zu gehen, da müßte man eben ersteinmal definieren, was typisch weibliches Verhalten ist und was typisch männlich ist bzw. ersteinmal klären, ob es sowas (typisches geschlechtsspezifisches Verhalten) überhaupt und allgemeingültig gibt.
Zitat:Du fragtest, wie findet man aus der Welt der Traumpillen heraus?
Man muss es wollen.
Das ist der erste Schritt, aber dann muß man es eben auch irgendwie machen. Und da landen wir wieder bei der Konstante, die uns unbestechlich den Weg weißt.
Violetta
Sei!
distelfliege
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Das Thema war faszinierend genug daß ich dem schon eine Menge Zeit gewidmet habe.
Ich stehe mittlerweile an einem Punkt an dem ich sage:
- Es gibt typisch männliches Verhalten und typisch weibliches Verhalten
- Es gibt Frauen, es gibt Männer
- Wir haben das weibliche Verhalten geschaffen, wir haben das männliche Verhalten geschaffen, wir haben die Frauen geschaffen, wir haben die Männer geschaffen. Was übrig bliebe, wenn wir aufhören würden, Geschlechter zu produzieren, wissen wir auch nicht genau. Ob es möglich ist, mit der Herstellung von Geschlecht aufzuhören, weiss ich auch nicht. Es ist aber erwiesenermassen möglich daß Menschen mehr als zwei Geschlechter herstellen können.
Man darf das nicht missverstehen.. nur weil es möglich ist, z.b. drei oder vier Geschlechter kulturell herzustellen (so daß sie dann real auch existieren) heisst es nicht, daß jeder dies tun _muss_. Oder daß die Geschlechter wie wir sie kennen grösstenteils - auch wenns erstmal krass klingt - konstruiert sind, heisst nicht daß sie abgeschafft werden müssen. Es ist lediglich eine Feststellung, die anzeigt daß man sich die Welt enger vorgestellt hat als sie potentiell ist.
Es gibt z.b. bei einigen Nationen der amerikanischen Urbevölkerung ein drittes Geschlecht, bei den Diné heisst dieses Geschlecht "Nadle".
http://www.ohiou.edu/museum/host2.htm
Tschäh naja was solls..
http://www.bcholmes.org/tg/tgthird.html
um das ganze etwas mehr noch zu verwirren
Grüssli
Distel
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Im Sinne der vier Elemente kann ich mir theoretisch auch vier Geschlechter vorstellen. Wobei sich daraus die Frage ergäbe, ob alle vier bei der Zeugung anwesend sein müßten? Real betrachtet glaube ich jedoch nur an zwei Geschlechter. Das mal vorne weg. Ich finde dass das Thema die Beschäftigungszeit lohnt und melde mich in zwei, drei Tagen nochmal dazu.
Violetta
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