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Ausgriff der Kelten
#1
Salve.

Inspiriert von einer Bemerkung des Lords in einem anderen Thema, habe ich mal etwas in der Geschichte der Keltenwanderung/-Verbreitung geforscht. Sehr interessante Sache das. Ich hatte ernsthaft mit dem Gedanken gespielt, eine Auflistung der wichtigsten Festungen und Hauptstämme miteinzubringen, muß aber ehrlich sagen, dies würde den Rahmen meiner Schreibmotivation eindeutig überschreiten. Für den Moment jedenfalls.
Also, hier ist mal zusammengefaßt, was ich fand - carpe noctem, sag ich da *jetzt schon schwitzt*:


Der große Ausgriff


Die Kelten entstanden zwischen dem Alpenvorland und dem Gebiet bis zur Marne. Dort ist der Ort ihres Aufbruchs. Es gibt die Ansicht, daß er sogar noch von einem viel engeren Raum aus geschah, nämlich von den beiden Seiten des Oberrheins und von der oberen und mittleren Donau her. Denn die eigentliche La-Tène-Kultur entstand - Hallstatt ablösend - in diesem Raum und breitete sich dorthin aus, wo die Hallstatt-Kultur schon vorhanden war.

Mit dem Klimasturz um 800 vor hatte eine Völkerbewegung begonnen - die schöne, warme Zeit war zu Ende, es wurde feucht und kalt, und der Boden gab weniger Nahrung. Bis man sich auf den Ackerbau einstellen konnte, der dem neuen Klima entsprach, war Not, die dazu zwang, abzuwandern.

Es fing an mit dem Druck der ostelbischen Germanen auf die Stämme zwischen Elbe und Rhein. Diese drückten wieder auf die Stämme, die jenseits des Flusses lagen. Ein Völkergeschiebe kam in Gang. Es ist möglich, daß so ein vorkeltischer Stamm, wie die Touronen aus Thüringen erst wieder bei Tours an der Loire zum Sitzen kam, weil er dort erst einen Platz fand, um sich niederzulassen. Denn das westliche Gallien war nicht so dicht besiedelt. Mit diesen Stämmen wanderte die Hallstatt-Kultur, sie war damit in einem bestimmten Raum schon vorgegeben. Schon vor Beginn des 5. Jahrhunderts, in dem der Umschlag zum Keltischen geschah, war sie also in Frankreich, und auch in Spanien vorhanden. Jedenfalls im 5. Jahrhundert ist die erste Stufe der durchaus eigenständigen, keltischen Kultur La Tène A schon gegeben.

Es kann nicht die Not allein gewesen sein, die zum Wandern zwang. War nach dem Temperaturumsturz die Umstellung auf den Ackerbau vollzogen, so konnte eine viel größere Bevölkerung auf der gleichen Fläche ernährt werden. Die Bevölkerung wuchs mit dem Ackerbau, so daß sich eine Überbevölkerung ergeben konnte. Anders ist nicht zu erklären, daß die Kelten so weite Landstriche überschwemmen konnten, vom Atlantik bis zum Schwarzen Meer - dazu gehörte es, daß die Volkszahl gewachsen war.

In der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts stiegen die Kelten schon von Süddeutschland aus über die Alpenpässe, und besetzten Norditalien. Da die große Bewegung von der Donau, vom Oberrhein ausging, nimmt man an, von dem späteren Augusta Rauricorium bei Basel, dem Beginn der Alpenstraße aus, über den großen S*** Bernhard (bei einer Passhöhe von immerhin 3472 Metern).
In Norditalien stießen die Kelten auf die etruskische Kultur, auf die der griechischen Städte, die sich wie ein Kranz die Mittelmeerküste entlang zogen. Die Kelten nahmen von diesen Kulturen an, was sie berührte und wandelten es in das eigene ab. Hier geschieht es, daß sie zum ersten Mal Städte gründen, doch dauert es noch lange, bis sie auch nördlich der Alpen an die Gründung von wirklichen Städten gehen.

Von den Römern weiß man, daß es mehrere keltische Stämme waren, die über die Alpenpässe zogen. Die ersten waren die Insubrer. Sie nahmen das Land im Westen der Lombardei, nördlich des Po und gründeten Mediolanum, das spätere Mailand. Ihnen folgten vier weitere Stämme nach, zuerst die Cenomanen. Sie nahmen das Land ostwärts der Insubrer und gründeten die Städte Brixia (heutiges Brescia), Bergonum (heutiges Bergamo) und Verona. Sie mußten über das schon besetzte Gebiet hinwegziehen, um in der Aemilia, zwischen Piacenza und Rimini, ihren Raum zu finden. Es entstand so die Gallia Cispadana. Zuletzt kamen die Semnonen, um an der adriatischen Küste von Umbrien zu siedeln.

Vielleicht wäre ganz Italien keltisch geworde, wenn sich die keltische Expansion statt nach West und Ost, nur nach dem Süden gerichtet hätte. An Volkskraft waren die Kelten allen überlegen, Rom war noch klein. In seinem Norden hatte man eben erst das nur 20 km entfernte etruskische Veji erobert, das die anderen etruskischen Städte nicht unterstützen konnte, weil sie sich der vordringenden Kelten erwehren mußten. Im Jahre 387 lag der Senonenfürst Brennus vor dem etruskischen Chiusi. Verärgert über die Römer, die die Belagerten unterstützten, zog er auf Rom. An der Allia wurden die Römer von den Kelten so vollständig geschlagen, daß der Rest ihres Heeres nicht einmal nach Rom zurückkehren konnte, sondern sich in die Trümmer von Veji rettete. Es war ein leichtes, Rom zu erobern. Nur das Capitol mit seinen Felsen blieb in römischer Hand.

Die Kelten stießen über Latium noch weiter nach Süden vor, bis nach Apulien. Nachdem sie an der Meerenge von Messina übersetzten, wurden sie von Dionys von Syrakus als Söldner in den Dienst genommen. Er schickte sie bis Sparta als Hilfe gegen Theben. So erscheinen Kelten zum ersten Mal in Griechenland, später kamen die Söldner unter den Ptolemäern sogar bis nach Ägypten.
Der Siedlungsraum der Kelten in Italien dehnte sich nicht mehr weiter aus, sie stießen im Osten der Lombardei auf die Venete, die sie nicht bezwingen konnten. Auch vor den hohen Felsen und Mauern der etruskischen Städte versagte die keltische Belagerungskunst. So saßen die Kelten in Norditalien, hatten ihre festen Sitze und die Herrschaft von der Küste der Adria bis zu der Riviera. Sie blieben, auch als sie die Herrschaft an die Römer verloren, und das keltische findet sich dort noch heute. Eine Zeitlang lag es in der keltischen Hand, Rom auszulöschen, doch dann hätten sie auch um Rom und Latium siedeln müssen. Da sie aber nicht nur nach Italien abströmte, reichte die Volkskraft dazu nicht aus.

Sicher saßen sie um 500 schon in Noriocum, etwa in der heutigen Steiermark und Kärnten bis zur Donau, ostwärts des Inn, mit der Hauptstadt Noreia in der Nähe des heutigen Klagenfurt. Ende des 5. Jahrhunderts sind sie schon in Böhmen und Mähren, sowie Teilen Schlesiens. Nach den Boiern bekam das Land den Namen >Boiohemum<, das heutige Böhmen, und als die germanischen Markomannen hindurchzogen, nahmen sie den Namen der keltischen Boier an und nannten sich Bayern.

Mitte des 5. Jahrhundert kämpften Kelten schon als Söldner mit den Mazedoniern gegen die Illyrer, die nur schwer zu überwinden waren. Von Noricum aus rollte dann um 350 der keltische Stoß in den Donauraum, nach Pannonien, etwa dem jetzigen West- und Ostungarn. Der Donaufluß wird sie nach dem Osten geführt haben. Sie drückten auf die illyrischen Ordiaier im Savetal, wie im mittleren Donautal. Drau und Save trugen seither die kelt. Namen. Es entsteht das Reich der keltischen Skordisker mit ihrer Stadt Singidunum, dem heutigen Belgrad. Sie übersteigen das Balkangebirge und dringen in Griechenland ein. Im Jahre 279 plündern sie Delphi und bleiben südlich des Balkangebierges sitzen. Schon im selben Jahr brach der Widerstand Mazedoniens zusammen und das Land wurde verheert.

Die Kelten gründeten ein Königreich nördlich von Byzanz bei Adrianopel mit der Stadt Tylos, die bis 193 bestand und Byzanz schwere Tribute auferlegte.
Sie setzten sich auch im heutigen Rumänien fest, keltisierten die Dacer und erreichten auf ihren Vorstößen sogar den Dnjepr, nachdem sie am Schwarzen Meer gestanden hatten, ebenso wie am Atlantik im Westen und in der Südspitze Italien am Mittelmeer.
Das Meer begrenzte den Zug der Kelten, nicht der Feind.

Der Rest des Heeres, das bei Delphi geplündert hatte, brandschatzte am Bosporus und ließ sich auch durch das Meer nicht aufhalten, ähnlich wie die Kelten an der Kanalküste. Sie setzten über die Dardanellen und drangen in das damalige Asien (heutiges Klenasien) ein. Es müssen andere Kelten dazugekommen sein, denn es treten drei Stämme auf, darunter die Tectosagen. Sie rauben und plündern ungehemmt, um sich dann im damaligen Phrygien niederzulassen, das den Namen Galatien erhält mit der Hauptstadt Ankyra (heut. Ankara). Das geschah um 279. Man weiß sogar von einer gemeinsamen Weihestätte dieser Stämme, die den Namen >Drunemeton< hat. Zwei Jahrhunderte lebten diese Stämme, isoliert von den anderen, ihr eigenes freies staatliches Leben, bis die Römer kamen, mit denen sie sich verbündeten, um ins römische Reich aufgenommen zu werden.

Schon im 5. und 4. Jahrhundert setzten die Kelten nach England über, nachdem sie in Gallien weitere große Gebiete besetzt hatten. Eine Wanderung ging von der Bretagne aus und erreichte sogar Schottland und von dort aus Irland. Im dritten Jahrhundert waren es Stämme aus der Champagne und der Marnegegend, die die Überfahrt wagten und in England bis zum Firth of Forth vordrangen. Auch wenn es nicht ganze Stämme, sondern lediglich Stammteile waren, so eroberten sie doch nicht nur Land, sondern besiedelten und bebauten es auch.

Im dritten Jahrhundert herrschten die Kelten von der Atlantikküste Spaniens, von den Küsten Englands, von der Adria und der Riviera bis zum Schwarzen Meer. Und sie hielten den Außenposten der Galater in Kleinasien.
Doch gibt es kein von den Kelten aufgebautes, gegliedertes und zu einer gemeinsamen Aktion fähiges Reich. Sie blieben eine Summe von Stämmen, aber mit einer Sprache, einer Lebensart und mit einer Religion.

Gab es den keltischen Ausgriff nach dem Westen, dem Osten und Süden, so gab es diesen Ausgriff nicht nach dem Norden über die deutschen Mittelgebirge hinweg in den germanischen Raum hinein. Wohl treten Kelten auch nördlich des Thüringer Waldes auf (es gab befestigte kelt. Siedlungen bei Arnstadt und bei Altenburg), aber sie wichen dann auf die Trennmauer des Gebirges zurück. Das ist die alte Kelten-Germanen-Grenze, am deutlichsten im Thüringer Wald. Heute spricht man noch vom >Rennstieg<. Nun, >roino< ist keltisch und bedeutet >Hügel, Weg< und >Grenze<. Daher hat auch die Rhön noch ihren Namen - auch dort war die große Grenze.

Kelten saßen auch östlich des Rheins, im Siegerland, an der Ruhr. Und vielleicht gab es eine Art Zwischengebiet zu den Germanen hin, das bis an die Weser gehen konnte. Die Kelten wichen schon früh aus der Dortmunder Gegend, sie wichen von der Ruhr, wo die Stadt Wetter, sicher noch von >vedron< - dem keltischen Wort für Wasser - ihren Namen erhielt. Der Rhein wird zur Grenze zwischen Kelten un Germanen. Statt nach Norden auszugreifen, bauen die Kelten eine Sperrlinie nach Norden, dicht besetzt mit einem System von starken Festungen. Eine Sperrlinie von etwa 400 km Länge in Form einer Festungsfront von Ost nach West. Sie fing am Fichtelgebirge an, zog sich über den Thüringer Wald, die Rhön, den Vogelsberg, den Westerwald, Taunus bis zum Rhein. Aber sie ging linksrheinisch weiter der Nahe entlang und im Hunsrück.

Man mag fragen, wer der besondere G*tt war, unter dem die Kelten zogen.
Die Germanen gingen unter Wode auf ihre große Wanderung. Bei den Kelten wird es wohl Lug, der große Heerführer, der G*tt "der mit dem Speer wild schlägt" gewesen sein.






Und nun frage ich mich doch schwer, warum in aller Welt die Ausbreitung der Kelten nicht auch im Norden erfolgte?! Es scheint mir beinahe, als hätten sie enormen Respekt, um nicht zu sagen Angst vor den Germanen gehabt *grübelt*.
Jedenfalls bin selbst ich altes Nachtschattengewächs jetzt doch ein bißchen müde...


...also jedem eine Nacht nach seinen Wünschen (was davon noch übrig ist),
Abnoba

Zzz

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#2
Zitat:Und nun frage ich mich doch schwer, warum in aller Welt die Ausbreitung der Kelten nicht auch im Norden erfolgte?! Es scheint mir beinahe, als hätten sie enormen Respekt, um nicht zu sagen Angst vor den Germanen gehabt *grübelt*.
Jedenfalls bin selbst ich altes Nachtschattengewächs jetzt doch ein bißchen müde...

vielleicht haben sie auch die natuerlichen grenzen zu verwandten voelkern respektiert. sie wissen um die verwandtschaft sozusagen. es gibt sogar eine geschichte, in der roemer und germanen um 250 v.d.z. nicht gegeneinander kaempfen, weil sie sich als angehoerige desselben grossstammes erkennen. vielleicht haben die kelten nur wolf gespielt, und das schwache zu vernichten versucht?


gruesse von alexis
EigenSinnige Frauen
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#3
Olá.


Prinzipiell ein interessanter Gedankengang, der jedenfalls erklären könnte, warum die Kelten nicht in den Norden gezogen sind.
Ich frage mich allerdings, wie sich das mit 400 km befestigter Mauer verträgt - das erweckt bei mir schon den Eindruck, die Kelten waren sich des `verwantschaftlichen Verhältnisses` irgendwann nicht mehr allzu sicher?!

Irgendwie fand ich es auch recht interessant, daß sich die Bevölkerung hier nach dem zweiten WK nicht zum ersten Mal durch eine Mauer getrennt sah *zwinkert*.

Gruß,
Abnoba
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#4
Bist Du eigentlich eine kleine Keltenspezialistin? Das ist immer sehr fundiert, was Du hier von Dir gibst.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#5
Verzeih, wenn ich es geradeheraus sage;
die interessieren mich einfach mehr, als die ollen Germanen *frech grinst*. Immer schon.
Und ich habe einen ziemlich belesenen Erzeuger, der mir das ein oder andere ganz taugliche Buch vermacht hat Blinzeln. Ist ja nicht immer alles nur Schwachsinn, was man so geschrieben findet.
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#6
Riesiger Komet schlug vor 2200 Jahren.... (History)

http://www.chiemgau-online.de/lokalnachrichten/tt_text.php?id=6699

der Komet (oder was auch immer) könnte noch zur Zeit der La-Tène-Kultur (der Kelten) niedergegangen sein (ab ca. 450 v.Chr., Kerngebiet entlang der Oberläufe von Rhein, Rhone und Donau) und müsste gerade für diese Kultur gravierende Folgen gehabt haben: Keltische Stämme / Heerscharen brachen jedenfalls irgendwann (um 400 / 300 v.Chr.?) aus diesem Gebiet aus und unterwarfen sich halb Europa.

Und sie sollen bekanntlich vor nichts Angst gehabt haben - ausser davor, dass ihnen der Himmel auf den Kopf fallen möge. Fettes Grinsen

Anubis

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#7
Anubis:

Zitat:Und sie sollen bekanntlich vor nichts Angst gehabt haben - ausser davor, dass ihnen der Himmel auf den Kopf fallen möge.

Hallo Anubis!

Das mit dem Holo-Himmel ist schon interessant Cool ,

aber nur die Bewohner eines kleinen, gallischen Dorfes, halten (bei aller Aufklärung) an diesen Ängsten - nämlich daß ihnen der Himmel auf den Kopf fallen könne - fest:

[Bild: GallischesDorf.jpg]


Grüße
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#8
....aber jetzt mal im Ernst:


Vor ca. 2000 Jahren hat der griechische Geograph Strabon (64 v.d.Z. - 26 n.d.Z. in seinem Werk, GEOGRPHICORVM (VII, 3, 8), wohl den Ursprung für diese Geschichte niedergeschrieben und beruft sich dabei auf Ptolemaios Lagu, einem Feldherrn von Alexander dem Großen, der berichtet habe (ca. 335 v.d.Z.), daß zum Abschluß eines Bündnisses und zur Herstellung friedlicher Beziehungen, Alexander auch mit den an der Adria lebenden Kelten zusammengekommen sei.

Der König habe sie freundlich empfangen und nach einem Umtrunk die Frage gestellt, was sie am meisten fürchteten, da er geglaubte habe, sie würden sagen: ihn selbst. Sie aber hätten geantwortet, sie fürchten nichts, außer daß der Himmel über ihnen einstürzen könnte, schätzen aber die Freundschaft eines Mannes, wie er es sei, über alles.

Daß hier wohl ein reales Ereignis der Auslöser dieser Vorstellung sein könnte, kann natürlich angenommen werden, doch meine ich, daß der hier beschriebene Kometeneinschlag wohl nicht der Auslöser für die Wanderung war.

Auf der Seite http://www.impact-structures.com/chiemgau/ wird die vermutete Ausdehnung des Einwirkungsbereichs des Einschlages dargestellt.

Bezogen auf den Raum, in dem die La-Tène-Kultur lokalisiert werden konnte, scheint mir das Areal von 58 x 27 qkm vergleichsweise klein und möglicherweise bevölkerungsstrukturmäßig zu unbedeutend zu sein, als daß von hieraus eine Wanderungsbewegung der Kelten ausgegangen sein könnte.

Wenn das Ereignis in historischen Zeiten geschehen sein sollte, so müßten wohl weitere Begleiterscheinungen (Mißernten, Vernichtung von Nahrungsgrundlagen) über einen längeren Zeitraum aufgetreten sein, die die großflächige Aufgabe des Lebensraumes begründen. San Francisco, Japan und andere Regionen, die von Naturereignissen bedroht sind, sind als Belege dafür anzugeben, daß es mehr als nur einer Katastrophe bedarf, eher ein Siedlungsgebiet auf Dauer von Menschen verlassen wird, wenn diese nicht direkt betroffen sind.

Wenn es jedoch dieserart langanhaltende Auswirkungen gegeben haben sollte, dann ist es in der Tat verwunderlich, daß man bis heute keine Schriftaufzeichnung über eine Bericht dieses Sachverhalts gefunden hat.

Ob dies nun über die Kontakte in den griechischen Kolonien entlang der Mittelmeerküste oder aber als Geschichte des "Wandervolkes" geschehenen hätte können, wäre m.E. dabei wohl gleichwertig zu erwarten.

Warum die Kelten nun gewandert sind? Wegen der Überbevölkerung !!! Zweifelnd Die römische Geschichtsschreibung gibt hierüber Auskunft:

Über die Einwanderung der Gallier in Italien haben wir folgendes in Erfahrung gebracht: Als Tarquinius Priscus in Rom regierte [616 v.d.Z. bis 579 v.d.Z.], wurden die Kelten, die eine der drei Teile Galliens bilden, von den Biturigen beherrscht; sie stellten den König für das Keltenland. Das war Ambigatus, der sich durch Tüchtigkeit und eine glückliche Hand in seinen eigenen wie auch in den öffentlichen Angelegenheiten auszeichnete. Unter seiner Regierung gab es in Gallien so reiche Ernten und so viele Menschen, dass die ungeheure Zahl kaum mehr regierbar schien. Da der König bereits im vorgerückten Alter war und sein Reich von der Belastung durch die Menschenmenge befreien wollte, erklärte er seine Absicht, den Bellovesus und den Segevesus, die beiden Söhne seiner Schwester, zwei tatkräftige junge Männer, in die Wohngebiete zu entsenden, die die Götter ihnen durch Vorzeichen anweisen würden. Sie sollten eine beliebige Zahl von Menschen mit sich führen, so dass kein Volk in der Lage wäre, die Neuankömmlinge aufzuhalten. Daraufhin erhielt Segovesus durch das Los das Hercynische Gebirge. Dem Bellovesus aber wiesen die Götter den sehr viel angenehmeren Weg nach Italien.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#9
Dass der Komet damit etwas zu tun hat, das glaube ich nicht. Dazu würde ich aber gern mehr erfahren. Weiss irgendwer noch etwas dazu? Die Kelten haben sich m.M. in alle Himmelsrichtungen zerstreut und sind deshalb schwach geworden und deshalb untergegangen. Sie wurden von den anderen Kulturen verschluckt.
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#10
Chiemgau Komet - wissenschaftliche Seite

Zuerst mal ein Hallo zusammen - ich verfolge das Forum schon seit geraumer Zeit.

Für Details betreffend dem Kometen, sollte sich der Interessierte und Kritiker in Ruhe mit der Internetseite:

http://www.chiemgau-impakt.de

auseinandersetzen und sich dann folgende Fragen stellen:

1. Woher kommen dann die mehrfach festgestellten PDF's (planare Deformationsstrukturen) - welche wissenschaftlich nachgewiesen für einen Impact zeugen ( http://www.chiemgau-impakt.de/mineral.html ) ?

2. Das festgestellte Mineral Xifengit, das bisher nur zweimal auf der Welt in Zusammhang mit einem Meteoriteneinschlag festgestellt wurde
( http://www.chiemgau-impakt.de/mineral.html )?

3. Das Auffinden von Nano-Diamanten in den Proben aus den Kratern? (Dr. Raeymaekers,Uni Antwerpen)

4. Der großflächige Impacthorizont bei Grabenstätt, Details siehe: http://www.chiemgau-impakt.de/impakthorizont.html mit einer Graphitschicht im Impacthorizont und der Ablagerung von Salpetersäure in 0,8m Tiefe?

5. Gravimetrische Untersuchungen bei Grabenstätt welche die Anzeichen für einen Impaktursprung des Tüttensee-Kraters erhärtet und somit die These des Toteislochs entkräftet ( http://www.chiemgau-impact.com/gravimetrie.html ) !

Hier alle Punkte aufzuzählen würde den Umfang des Forums sprengen, aber macht Euch einfach mal selbst ein Bild von der Sache und hängt Euch nicht an der TerraX Sendung des ZDF auf. Forschergruppen der Uni Würzburg, Uni München, Uni Tübingen, Uni Antwerpen, INFIS Gilching und Dr. Raeymaeker, sind weitestgehend der Meinung, dass das Kraterfeld zwischen Marktl und dem Chiemgauer Alpenrand mit dem Einschlag eines kosmischen Körpers in Verbindung zu bringen ist.

Übrigens gibt es auch ein Statement von F. Claudin, Geologe aus Barcelona (Spanien), (übersetzt):

"Wir können die Deformationen, die in den Gesteinen des Tüttensee-Ringwalles beobachtet werden, mit denjenigen vermuteten Deformationen vergleichen, die in anderen Glazialmoränen auftreten. In den Pyrenäen, bei Les Bordes de Llestui beim Zusammenfluß der Ströme Clot und Malmarrui, sehen wir uns einem glazial-glaziolakustrinen Komplex gegenüber. Weder in der subglazialen noch in der supraglazialen Moräne treten Deformationen auf, wie sie für die Gerölle vom Tüttensee beschrieben werden. Allenfalls Striemungen sind auf den Klasten zu beobachten. Genau dieselben Beobachtungen macht man in den Moränenablagerungen bei Vilaller (Verge de Riupedrós, Sant Mamés, Sant Antoni), in der Nähe des Krankenhauses von Vielha, oder im Barranco de la Runada (bei Senet). Gletscher mögen genug Druck aufbringen, um Striemungen zu erzeugen und Klasten auseinanderzubrechen, aber sie sind nicht in der Lage, Kurzzeitdeformationen unter hohem Umschließungsdruck zu bewerkstelligen - wie man sie auf den Photos von den Klasten aus dem Tüttensee-Ringwall sieht."

mehr unter: http://www.chiemgau-impakt.de/neu_geo.html

Skeptikermeinungen findet man hingegen bei:

Wohl doch kein Kelten-Komet

http://martinm.twoday.net/stories/1381692/


Ich hoffe es ist hier erlaubt auf fremde Foren hinzuweisen. Soll keine Werbung sein.


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