26.03.12010, 10:41
geteilt aus: http://www.pagan-forum.de/bio-info-t27345s10.html (Bio-Info)
Im ARD-Report vom 22. März wurde über die Palmölplantagen in Kolumbien berichtet. Therma: Landenteignung/illegale Vertreibung. Bio-Produzenten standen im Fokus. Oder sollte man sagen, daß das Problem wieder nur auf den Bio-Produzenten ausgetreten wird...?
"Report Mainz", heute, 22. März 2010, 21.45 Uhr im Ersten Vertreibung für Bio-Palmöl
Deutsche Naturkosthersteller in der Kritik
Mainz (ots) – Deutsche Naturkosthersteller beziehen Palmöl vom
umstrittenen Daabon-Konzern aus Kolumbien. Eine Abteilung der
kolumbianischen Staatsanwaltschaft wirft Daabon die illegale
Vertreibung von 500 Menschen vor. Nach Recherchen des
ARD-Politikmagazins “Report Mainz” enthalten zahlreiche
Bio-Lebensmittel der Marken Alnatura, Rapunzel und Allos
Daabon-Palmöl.
Esperanza María Ramírez von der Menschenrechtsbehörde der
kolumbianischen Staatsanwaltschaft (Defensoría del Pueblo) sieht in
der Zwangsräumung der Siedlung Las Pavas einen Verstoß gegen das
kolumbianische Gesetz. Gegenüber “Report Mainz” sagte sie: “Das
verletzt die Rechte der Menschen, die dort gewohnt haben.” Daabon
bezeichnet die Räumung dagegen als “legal” und sieht sich als
rechtmäßigen Eigentümer der Ländereien.
Daabon hatte im vergangenen Jahr mit Hilfe von Sondereinheiten der
Polizei die Kakao- und Maispflanzungen von 123 Familien gerodet und
die Menschen aus ihrer Siedlung vertrieben. Auf den Feldern errichtet
Daabon neue Groß-Plantagen für die industrielle Produktion von
Bio-Palmöl. Die Menschenrechtsbehörde hat den Fall vor den obersten
kolumbianischen Gerichtshof (Corte Constitucional) gebracht. Seit
Februar befasst sich auch der Menschenrechtsrat der Vereinten
Nationen mit der Vertreibung von Las Pavas.
Klaus Schenck von der Umweltschutzorganisation “Rettet den
Regenwald e. V.” kritisiert die deutschen Naturkosthersteller. In
“Report Mainz” erklärte er: “Wir fordern, dass sie generell ihre
Lieferanten sehr viel genauer überprüfen (…) und im Fall der Firma
Daabon sich sehr genau überlegen, ob sie vielleicht die
Geschäftsbeziehungen besser abbrechen.”
Alnatura, Rapunzel und Allos verweisen in ihren Stellungnahmen
gegenüber “Report Mainz” auf diverse Gütesiegel und Zertifikate von
Daabon. Man werde sich über den Fall weiter informieren und sich
damit auseinandersetzen. Die Alnatura GmbH erklärt: “Wir werden die
Entwicklung aufmerksam weiter beobachten.” Die Rapunzel AG kündigt
einen Besuch vor Ort an und möchte eigene Erkenntnisse “ausführlich
mit der Firma Daabon diskutieren und bei Bedarf
Verbesserungsmaßnahmen einfordern und überprüfen”. Die Allos GmbH
will “der Sache im Rahmen unserer Möglichkeiten” nachgehen “und
weiterhin deutlich machen, dass wir ein ökologisch und sozial
verträgliches Verhalten unserer Geschäftspartner erwarten”.
Quelle: http://www.blogspan.net/presse/report-mainz-heute-22-mrz-2010-21-45-uhr-im-erstenvertreibung-fr-bio-palmldeutsche-naturkosthersteller-in-der-kritik/mitteilung/147142/
Stellungnahme Rapunzel:
Information zu Bio-Palmöl aus Kolumbien
RAPUNZEL begrüßt die aktuelle Diskussion zum Thema Palmöl und bezieht Stellung
zum ARD Politikmagazin „Report Mainz“ vom 22. März 2010.
RAPUNZEL NATURKOST nimmt die von ARD-Report gegenüber dem
Familienunternehmen Daabon erhobenen Vorwürfe sehr ernst.
RAPUNZEL Bio-Palmöl aus dem Norden Kolumbiens ist nicht betroffen.
Der Landkonflikt im Westen Kolumbiens wird vor Ort geprüft. Falls die Vorwürfe
haltbar sein sollten, werden entsprechende Konsequenzen in der Zusammenarbeit
gezogen.
Legau, 23. März 2010
Sehr geehrte Kundin,
Sehr geehrter Kunde,
RAPUNZEL begrüßt grundsätzlich die aktuelle Diskussion zum Thema Palmöl. Wir möchten
Sie mit diesem Schreiben umfassend über die Zusammenhänge und Hintergründe
informieren.
Das Wissen um die Problematik von Primärwaldrodung zur Palmöl-Erzeugung hat uns
bereits in den 90er Jahren veranlasst, uns aktiv um einen alternativen, nachhaltigen Öko-
Anbau zu bemühen – zusammen mit Daabon. Noch heute bezieht RAPUNZEL sein Palmfett
aus Kolumbien. Die Bio-Anbaugebiete Magdalena und Guajira liegen im Norden. Die
Flächen, auf denen auch Kakao, Bananen und Kaffee nach den Richtlinien des
Ökologischen Landbaus kultiviert werden, sind seit 1994 regelmäßig bio-zertifiziert.
RAPUNZEL bezieht Bio-Palmöl ausschließlich aus diesem Gebiet und nicht aus Las Pavas.
Im Oktober 2009 erhielten wir erste Informationen über einen Landkonflikt in der Region Las
Pavas im Westen Kolumbiens, in den eine Tochterfirma von Daabon verwickelt sein soll. Da
RAPUNZEL der achtsame Umgang mit Menschen und die Sozialverträglichkeit der
Nahrungsmittelerzeugung ein grundsätzliches Anliegen ist, wurde der langjährige Lieferant
unverzüglich zu einer ausführlichen Stellungnahme aufgefordert. Die nachvollziehbaren
Ausführungen des Familienunternehmens zu diesem komplexen Sachverhalt haben uns
bisher keinen Anlass gegeben, an deren Aussagen zu zweifeln. Zumal Daabon unseres
Wissens bislang nie in Landkonflikte verwickelt war.
Maßnahmen
Unsere Rohstoffexpertin wird Anfang April den Lieferanten in Kolumbien besuchen. Dabei
wird sie nicht nur das Bio-Anbaugebiet im Norden, aus dem RAPUNZEL sein Palmfett
bezieht, inspizieren, sondern auch Las Pavas. Mit den Erkenntnissen des Besuches und den
Bildern der Landvertreibung und Flächenrodung des ARD-Reports werden wir die Firma
Daabon konfrontieren. Sollten sich die vom ARD-Report erhobenen Vorwürfe bezüglich Las
Pavas bestätigen und die derzeit laufende Mediation der Parteien vor Ort keine konstruktive
und einvernehmliche Lösung erbringen, so wird dies eindeutige Konsequenzen für die
Geschäftsbeziehung mit Daabon haben.
Grundsätzlich begrüßt RAPUNZEL als Bio-Hersteller, -Verarbeiter und -Händler die aktuelle
Diskussion um die Kultivierung von Ölpalmen. Die möglichen negativen Auswirkungen des
großflächigen konventionellen Palmölanbaus sind allgemein bekannt. Der Ökologische
Landbau ist aus unserer Sicht dazu eine wirkliche Alternative.
RAPUNZEL verfolgt konkrete Zielsetzungen im Bio-Anbau von Palmöl
· Produkte in zertifizierter Bio-Qualität
· Einhaltung sozialer Standards (v.a. menschenwürdige Arbeitsbedingungen, Verbot
von Kinderarbeit, Mitarbeiter-Mitbestimmungsrechte, soziale Absicherung der
MitarbeiterInnen)
· keine Rodung neuer Flächen, Schutz von Primärwald, Erhaltung der Biodiversität,
sowie Landschafts- und Wasserschutz
· kein Ausbau von Biodiesel-Erzeugung auf Kosten von Umwelt und
Nahrungsmittelproduktion
Hintergrundinformationen zur Gewinnung von Palmöl
Weltweit werden gegenwärtig ca. 43 Mio. Tonnen Palmöl erzeugt. Mit rund 85 Prozent der
Weltproduktion liegt Asien an der Spitze, gefolgt von Afrika und Südamerika. Die
vermeintlich umweltfreundliche Alternative zu fossilen Brennstoffen, der sogenannte „Bio-
Diesel“, der im Übrigen nichts mit Ökologischem Landbau zu tun hat, trieb die
Palmölmengen in den letzten Jahren stark nach oben. Die gestiegene Nachfrage bringt den
oft wirtschaftlich schwachen Regionen der rohstoffliefernden Länder nicht nur Vorteile. Vor
allem die intensive Plantagenwirtschaft und die damit einhergehenden Abholzung großer
Regenwaldflächen stehen in der öffentlichen Kritik. Die kurze Nutzungsdauer der
Plantagenflächen im konventionellen Anbau von ca. 7 Jahren bringt große ökologische
Probleme mit sich. Nach der intensiven Nutzung, ohne einen aufwändigen Ausgleich der
Bodenfruchtbarkeit, ist der weitere Anbau von Nutzpflanzen nur sehr schwer möglich. Die
Felder liegen dann brach. Zur weiteren Produktion von Palmöl werden weitere Waldflächen
gerodet.
Der Bio-Palmanbau ist die Alternative zum konventionellen Palmanbau. Im Bio-Anbau
werden alle pflanzlichen Bestandteile aus der Palm-Verarbeitung kompostiert und als Mulch
in den Ölpalm-Plantagen ausgebracht. Damit wird der Humus-Gehalt des Bodens aufgebaut
und der Boden mit Nährstoffen versorgt. In den Palmenhainen werden verschiedene
Gründüngungs-pflanzen angesät, die den langfristigen Erhalt der Bodenfruchtbarkeit
gewährleisten. So kann auch die Wasser-Kapazität des Bodens erhöht werden. Die Nutzung
der Ölpalmen liegt im Ökologischen Landbau bei ca. 30 Jahren. Es werden ständig neue
Pflanzen auf der Plantage nachgezogen, die die alten Bäume dann nach und nach ersetzen,
d.h. die Bio-Ölpalm-Plantagen werden dauerhaft genutzt.
Die Anbauflächen im Norden Kolumbiens, im Gebiet Magdalena und Guajira, auf denen
heute für RAPUNZEL Palmöl produziert wird, wurden bereits seit Generationen
landwirtschaftlich genutzt. Es wurde in den letzten Jahrzehnten kein Primärwald gerodet. Zur
Farm gehören außerdem 100 ha unberührter, trockener Wald. Es gibt ein zusätzliches
Artenschutzprogramm, in dem Jagen von Tieren auf den Farmen verboten ist. Die zwischen
den einzelnen Plantagen angelegten Pufferstreifen und die gesetzliche 30m-Schutzzone der
Wasserwege fungieren als Korridore für Wildtiere. Aus unserer Diskussion mit Daabon ist
uns außerdem bekannt, dass die schonende Nutzung von Wasser in der Region
grundsätzlich eine Herausforderung darstellt, der sich Daabon stellt. Unter Mithilfe externer
Experten wird dort an einem Wasser-Managementsystem gearbeitet, um die langfristige
Wasserversorgung sicher zu stellen.
Nach Abschluss des Besuches Ende April werden wir Sie unter www.rapunzel.de: http://www.rapunzel.de über den
Fortgang dieses Falles informieren.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr RAPUNZEL Team
Im ARD-Report vom 22. März wurde über die Palmölplantagen in Kolumbien berichtet. Therma: Landenteignung/illegale Vertreibung. Bio-Produzenten standen im Fokus. Oder sollte man sagen, daß das Problem wieder nur auf den Bio-Produzenten ausgetreten wird...?
"Report Mainz", heute, 22. März 2010, 21.45 Uhr im Ersten Vertreibung für Bio-Palmöl
Deutsche Naturkosthersteller in der Kritik
Mainz (ots) – Deutsche Naturkosthersteller beziehen Palmöl vom
umstrittenen Daabon-Konzern aus Kolumbien. Eine Abteilung der
kolumbianischen Staatsanwaltschaft wirft Daabon die illegale
Vertreibung von 500 Menschen vor. Nach Recherchen des
ARD-Politikmagazins “Report Mainz” enthalten zahlreiche
Bio-Lebensmittel der Marken Alnatura, Rapunzel und Allos
Daabon-Palmöl.
Esperanza María Ramírez von der Menschenrechtsbehörde der
kolumbianischen Staatsanwaltschaft (Defensoría del Pueblo) sieht in
der Zwangsräumung der Siedlung Las Pavas einen Verstoß gegen das
kolumbianische Gesetz. Gegenüber “Report Mainz” sagte sie: “Das
verletzt die Rechte der Menschen, die dort gewohnt haben.” Daabon
bezeichnet die Räumung dagegen als “legal” und sieht sich als
rechtmäßigen Eigentümer der Ländereien.
Daabon hatte im vergangenen Jahr mit Hilfe von Sondereinheiten der
Polizei die Kakao- und Maispflanzungen von 123 Familien gerodet und
die Menschen aus ihrer Siedlung vertrieben. Auf den Feldern errichtet
Daabon neue Groß-Plantagen für die industrielle Produktion von
Bio-Palmöl. Die Menschenrechtsbehörde hat den Fall vor den obersten
kolumbianischen Gerichtshof (Corte Constitucional) gebracht. Seit
Februar befasst sich auch der Menschenrechtsrat der Vereinten
Nationen mit der Vertreibung von Las Pavas.
Klaus Schenck von der Umweltschutzorganisation “Rettet den
Regenwald e. V.” kritisiert die deutschen Naturkosthersteller. In
“Report Mainz” erklärte er: “Wir fordern, dass sie generell ihre
Lieferanten sehr viel genauer überprüfen (…) und im Fall der Firma
Daabon sich sehr genau überlegen, ob sie vielleicht die
Geschäftsbeziehungen besser abbrechen.”
Alnatura, Rapunzel und Allos verweisen in ihren Stellungnahmen
gegenüber “Report Mainz” auf diverse Gütesiegel und Zertifikate von
Daabon. Man werde sich über den Fall weiter informieren und sich
damit auseinandersetzen. Die Alnatura GmbH erklärt: “Wir werden die
Entwicklung aufmerksam weiter beobachten.” Die Rapunzel AG kündigt
einen Besuch vor Ort an und möchte eigene Erkenntnisse “ausführlich
mit der Firma Daabon diskutieren und bei Bedarf
Verbesserungsmaßnahmen einfordern und überprüfen”. Die Allos GmbH
will “der Sache im Rahmen unserer Möglichkeiten” nachgehen “und
weiterhin deutlich machen, dass wir ein ökologisch und sozial
verträgliches Verhalten unserer Geschäftspartner erwarten”.
Quelle: http://www.blogspan.net/presse/report-mainz-heute-22-mrz-2010-21-45-uhr-im-erstenvertreibung-fr-bio-palmldeutsche-naturkosthersteller-in-der-kritik/mitteilung/147142/
Stellungnahme Rapunzel:
Information zu Bio-Palmöl aus Kolumbien
RAPUNZEL begrüßt die aktuelle Diskussion zum Thema Palmöl und bezieht Stellung
zum ARD Politikmagazin „Report Mainz“ vom 22. März 2010.
RAPUNZEL NATURKOST nimmt die von ARD-Report gegenüber dem
Familienunternehmen Daabon erhobenen Vorwürfe sehr ernst.
RAPUNZEL Bio-Palmöl aus dem Norden Kolumbiens ist nicht betroffen.
Der Landkonflikt im Westen Kolumbiens wird vor Ort geprüft. Falls die Vorwürfe
haltbar sein sollten, werden entsprechende Konsequenzen in der Zusammenarbeit
gezogen.
Legau, 23. März 2010
Sehr geehrte Kundin,
Sehr geehrter Kunde,
RAPUNZEL begrüßt grundsätzlich die aktuelle Diskussion zum Thema Palmöl. Wir möchten
Sie mit diesem Schreiben umfassend über die Zusammenhänge und Hintergründe
informieren.
Das Wissen um die Problematik von Primärwaldrodung zur Palmöl-Erzeugung hat uns
bereits in den 90er Jahren veranlasst, uns aktiv um einen alternativen, nachhaltigen Öko-
Anbau zu bemühen – zusammen mit Daabon. Noch heute bezieht RAPUNZEL sein Palmfett
aus Kolumbien. Die Bio-Anbaugebiete Magdalena und Guajira liegen im Norden. Die
Flächen, auf denen auch Kakao, Bananen und Kaffee nach den Richtlinien des
Ökologischen Landbaus kultiviert werden, sind seit 1994 regelmäßig bio-zertifiziert.
RAPUNZEL bezieht Bio-Palmöl ausschließlich aus diesem Gebiet und nicht aus Las Pavas.
Im Oktober 2009 erhielten wir erste Informationen über einen Landkonflikt in der Region Las
Pavas im Westen Kolumbiens, in den eine Tochterfirma von Daabon verwickelt sein soll. Da
RAPUNZEL der achtsame Umgang mit Menschen und die Sozialverträglichkeit der
Nahrungsmittelerzeugung ein grundsätzliches Anliegen ist, wurde der langjährige Lieferant
unverzüglich zu einer ausführlichen Stellungnahme aufgefordert. Die nachvollziehbaren
Ausführungen des Familienunternehmens zu diesem komplexen Sachverhalt haben uns
bisher keinen Anlass gegeben, an deren Aussagen zu zweifeln. Zumal Daabon unseres
Wissens bislang nie in Landkonflikte verwickelt war.
Maßnahmen
Unsere Rohstoffexpertin wird Anfang April den Lieferanten in Kolumbien besuchen. Dabei
wird sie nicht nur das Bio-Anbaugebiet im Norden, aus dem RAPUNZEL sein Palmfett
bezieht, inspizieren, sondern auch Las Pavas. Mit den Erkenntnissen des Besuches und den
Bildern der Landvertreibung und Flächenrodung des ARD-Reports werden wir die Firma
Daabon konfrontieren. Sollten sich die vom ARD-Report erhobenen Vorwürfe bezüglich Las
Pavas bestätigen und die derzeit laufende Mediation der Parteien vor Ort keine konstruktive
und einvernehmliche Lösung erbringen, so wird dies eindeutige Konsequenzen für die
Geschäftsbeziehung mit Daabon haben.
Grundsätzlich begrüßt RAPUNZEL als Bio-Hersteller, -Verarbeiter und -Händler die aktuelle
Diskussion um die Kultivierung von Ölpalmen. Die möglichen negativen Auswirkungen des
großflächigen konventionellen Palmölanbaus sind allgemein bekannt. Der Ökologische
Landbau ist aus unserer Sicht dazu eine wirkliche Alternative.
RAPUNZEL verfolgt konkrete Zielsetzungen im Bio-Anbau von Palmöl
· Produkte in zertifizierter Bio-Qualität
· Einhaltung sozialer Standards (v.a. menschenwürdige Arbeitsbedingungen, Verbot
von Kinderarbeit, Mitarbeiter-Mitbestimmungsrechte, soziale Absicherung der
MitarbeiterInnen)
· keine Rodung neuer Flächen, Schutz von Primärwald, Erhaltung der Biodiversität,
sowie Landschafts- und Wasserschutz
· kein Ausbau von Biodiesel-Erzeugung auf Kosten von Umwelt und
Nahrungsmittelproduktion
Hintergrundinformationen zur Gewinnung von Palmöl
Weltweit werden gegenwärtig ca. 43 Mio. Tonnen Palmöl erzeugt. Mit rund 85 Prozent der
Weltproduktion liegt Asien an der Spitze, gefolgt von Afrika und Südamerika. Die
vermeintlich umweltfreundliche Alternative zu fossilen Brennstoffen, der sogenannte „Bio-
Diesel“, der im Übrigen nichts mit Ökologischem Landbau zu tun hat, trieb die
Palmölmengen in den letzten Jahren stark nach oben. Die gestiegene Nachfrage bringt den
oft wirtschaftlich schwachen Regionen der rohstoffliefernden Länder nicht nur Vorteile. Vor
allem die intensive Plantagenwirtschaft und die damit einhergehenden Abholzung großer
Regenwaldflächen stehen in der öffentlichen Kritik. Die kurze Nutzungsdauer der
Plantagenflächen im konventionellen Anbau von ca. 7 Jahren bringt große ökologische
Probleme mit sich. Nach der intensiven Nutzung, ohne einen aufwändigen Ausgleich der
Bodenfruchtbarkeit, ist der weitere Anbau von Nutzpflanzen nur sehr schwer möglich. Die
Felder liegen dann brach. Zur weiteren Produktion von Palmöl werden weitere Waldflächen
gerodet.
Der Bio-Palmanbau ist die Alternative zum konventionellen Palmanbau. Im Bio-Anbau
werden alle pflanzlichen Bestandteile aus der Palm-Verarbeitung kompostiert und als Mulch
in den Ölpalm-Plantagen ausgebracht. Damit wird der Humus-Gehalt des Bodens aufgebaut
und der Boden mit Nährstoffen versorgt. In den Palmenhainen werden verschiedene
Gründüngungs-pflanzen angesät, die den langfristigen Erhalt der Bodenfruchtbarkeit
gewährleisten. So kann auch die Wasser-Kapazität des Bodens erhöht werden. Die Nutzung
der Ölpalmen liegt im Ökologischen Landbau bei ca. 30 Jahren. Es werden ständig neue
Pflanzen auf der Plantage nachgezogen, die die alten Bäume dann nach und nach ersetzen,
d.h. die Bio-Ölpalm-Plantagen werden dauerhaft genutzt.
Die Anbauflächen im Norden Kolumbiens, im Gebiet Magdalena und Guajira, auf denen
heute für RAPUNZEL Palmöl produziert wird, wurden bereits seit Generationen
landwirtschaftlich genutzt. Es wurde in den letzten Jahrzehnten kein Primärwald gerodet. Zur
Farm gehören außerdem 100 ha unberührter, trockener Wald. Es gibt ein zusätzliches
Artenschutzprogramm, in dem Jagen von Tieren auf den Farmen verboten ist. Die zwischen
den einzelnen Plantagen angelegten Pufferstreifen und die gesetzliche 30m-Schutzzone der
Wasserwege fungieren als Korridore für Wildtiere. Aus unserer Diskussion mit Daabon ist
uns außerdem bekannt, dass die schonende Nutzung von Wasser in der Region
grundsätzlich eine Herausforderung darstellt, der sich Daabon stellt. Unter Mithilfe externer
Experten wird dort an einem Wasser-Managementsystem gearbeitet, um die langfristige
Wasserversorgung sicher zu stellen.
Nach Abschluss des Besuches Ende April werden wir Sie unter www.rapunzel.de: http://www.rapunzel.de über den
Fortgang dieses Falles informieren.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr RAPUNZEL Team
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